Quinquatrus

Aus Theoria Romana
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19.-23. März: Quinquatrus Maiores

Die Feier der Quinquatrus Maiores wurden am 19. März mit dem Stiftungstag des Minervatempels auf dem Aventin begonnen. An diesem Tag war schulfrei, und ursprünglich waren die Quinquatrus damit bereits beendet. Doch in historischer Zeit wurden sie auf fünf Tage erweitert und es fanden sogar Gladiatorenspiele statt. Die Tage waren in der ältesten Festordnung dem Mars zugehörig und stehen im Kriegsjahr dem Armilustrium im Oktober gegenüber.


13.-15. Juni: Quinquatrus Minusculae

Die Quinquatrus Minusculae waren das Fest der tibicines (Flötenbläser, die bei religiösen Anlässen spielten). Sie zogen mit Masken und langen, feierlichen Gewändern durch die Straßen zum Minervatempel und machten Musik, auch wurde reichlich getrunken. Die Flötenspieler durften an diesem Tag im Iuppitertempel auf dem Capitol speisen.

Um diese Feier rankt sich eine legendäre Erzählung: Durch die Censur des Appius Claudius Caecus und Caius Plautinus im Jahr 312 v. Chr. soll ihnen das alte Recht des Zunftschmauses am Tempel des Iuppiter genommen worden sein. Die Pfeiferzunft wurde wegen gewaltsamer Schmälerung ihrer alten Rechte beraubt, weshalb diese die Arbeit eingestellt haben und nach Tibur ausgewandert sein sollen, bis es gelungen sei, sie in schwerem Rausche zu Wagen unvermerkt nach Rom zurückzuführen und im Katzenjammer zu versöhnen.

Da Minerva nicht nur Schutzgöttin der tibicines, sondern auch der artifices war, waren die Quinquatrus im weitesten Sinne Handwerkerfeste. In der Kaiserzeit galten sie als Feiertag der Schullehrer.


Quellen: Inscr. It. XIII2, S. 426; Latte, S. 117; König, S. 55f.; Hentschel, RE XXIV, Sp. 1149; Ziegler, Kl.Pauly IV, Sp. 1306; Le Bonniec, LAW, S. 2500, 1966; Scullard, S. 143;