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Publius Licinius Crassus († 53 v. Chr.) war ein römischer General des 1. Jh. v. Chr. und der Sohn des [[Triumvirat|Triumvirn]] [[Marcus Licinius Crassus Dives]].
 
Publius Licinius Crassus († 53 v. Chr.) war ein römischer General des 1. Jh. v. Chr. und der Sohn des [[Triumvirat|Triumvirn]] [[Marcus Licinius Crassus Dives]].
 
  
 
Licinius Crassus entstammte dem Zweig der Licinii Crassi aus der [[Stände|plebejischen]] ''[[Gens]]'' [[Licinia]]. Er war der jüngere von zwei Söhnen des Marcus Licinius Crassus Dives.
 
Licinius Crassus entstammte dem Zweig der Licinii Crassi aus der [[Stände|plebejischen]] ''[[Gens]]'' [[Licinia]]. Er war der jüngere von zwei Söhnen des Marcus Licinius Crassus Dives.
  
Zu Begin des [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieges]] (58 v. Chr.) diente er unter [[Gaius Iulius Caesar|Iulius Caesars]] Kommando als ''Praefectus Equitum'' (Reiterführer). In der entscheidenden Schlacht gegen [[Ariovist]], den Anführer der nach [[Gallia|Gallien]] eingedrungenen, germanischen [[Sueben]], soll Licinius Crassus ohne Caesars Befehl den Einsatz der Reserve angeordnet haben. Obwohl diese Eigenmächtigkeit in der römischen Armee als schweres Vergehen galt – den Befehl zum Angriff durfte nur der ranghöchste Feldherr geben – beschrieb Caesar dieses Vorkommnis in seinem ''"De bello Gallico"'' vergleichsweise nüchtern, Zit.: ''"Während der Feind auf dem linken Flügel geworfen und in die Flucht geschlagen wurde, setzte er uns infolge seiner zahlenmäßigen Überlegenheit auf dem rechten Flügel hart zu. Als das der Reiterführer Publius Crassus der Jüngere bemerkte – er hatte einen freieren Ausblick als diejenigen, welche im Kampfe standen – schickte er die dritte Linie unseren schwer bedrängten Leuten zur Hilfe."''
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Zu Begin des [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieges]] (58 v. Chr.) diente er unter [[Gaius_Iulius_Caesar_(2)|Iulius Caesars]] Kommando als ''Praefectus Equitum'' (Reiterführer). In der entscheidenden Schlacht gegen [[Ariovist]], den Anführer der nach [[Gallia|Gallien]] eingedrungenen, germanischen [[Sueben]], soll Licinius Crassus ohne Caesars Befehl den Einsatz der Reserve angeordnet haben. Obwohl diese Eigenmächtigkeit in der römischen Armee als schweres Vergehen galt – den Befehl zum Angriff durfte nur der ranghöchste Feldherr geben – beschrieb Caesar dieses Vorkommnis in seinem ''"De bello Gallico"'' vergleichsweise nüchtern, Zit.: ''"Während der Feind auf dem linken Flügel geworfen und in die Flucht geschlagen wurde, setzte er uns infolge seiner zahlenmäßigen Überlegenheit auf dem rechten Flügel hart zu. Als das der Reiterführer Publius Crassus der Jüngere bemerkte – er hatte einen freieren Ausblick als diejenigen, welche im Kampfe standen – schickte er die dritte Linie unseren schwer bedrängten Leuten zur Hilfe."''
  
 
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Scheinbar nahm Iulius Caesar dem Sohn seines Mit-Triumvirn diesen Vorfall nicht übel. Möglich ist aber auch, dass es ein Zugeständnis für die Unterstützung des Vaters war, dass Licinius Crassus von ihm im darauf folgenden Jahr 57 v. Chr. zum ''[[legatus legionis]]'' der [[Legio VII Claudia]] befördert wurde. Mit dieser [[Legion]] operierte er im Nordwesten Galliens, im Gebiet der heutigen Normandie und Bretagne, und eroberte 56 v. Chr. den Südwesten, der dann zur römischen [[Provinz]] [[Gallia Aquitania]] wurde.
Scheinbar nahm Iulius Caesar dem Sohn seines Mit-Triumvirn diesen Vorfall nicht übel. Möglich ist aber auch, dass es ein Zugeständnis für die Unterstützung des Vaters war, dass Licinius Crassus von ihm im darauf folgenden Jahr 57 v. Chr. zum [[Legatus Legionis|Legaten]] der [[Legio VII Claudia]] befördert wurde. Mit dieser [[Legion]] operierte er im Nordwesten Galliens, im Gebiet der heutigen Normandie und Bretagne, und eroberte 56 v. Chr. den Südwesten, der dann zur römischen [[Provinz]] [[Gallia Aquitania]] wurde.
 
  
 
Im Jahr 55 v. Chr. heiratete Licinius Crassus [[Cornelia Metella]], die Tochter von [[Quintus Caecilius Metellus Pius Cornelianus Scipio Nasica]], dem späteren ''[[Consul]]'' des Jahres 52 v. Chr. Im darauf folgenden Jahr 54 v. Chr., schloss er sich dem Feldzug seines Vaters gegen die [[Parther]] an. Dieser hatte in [[Syria]] ein großes, etwa 40.000 Mann starkes Heer zusammengezogen, dem sich der Sohn mit einem Kontingent von ca. 1.000 Mann Reiterei anschloss. Am 6. Mai 53 v. Chr. trafen die Römer im nördlichen Mesopotamien, nahe der Stadt [[Carrhae]] (heute Harran), auf eine Armee der Parther unter dem Befehl des Generals [[Surenas]]. Das Ergebnis dieser [[Schlacht bei Carrhae|Schlacht]] war eine der schwersten Niederlagen der römischen Geschichte. Alleine an diesem Tag gab es auf römischer Seite etwa 10.000 Tote und Verwundete zu beklagen. An eine Fortsetzung des Feldzuges war angesichts dessen nicht zu denken und während des darauf folgenden Rückzugs setzten die Parther ihren Gegnern weiter zu. Nur etwa ¼ des römischen Heeres fand schließlich den Weg zurück in die Heimat.
 
Im Jahr 55 v. Chr. heiratete Licinius Crassus [[Cornelia Metella]], die Tochter von [[Quintus Caecilius Metellus Pius Cornelianus Scipio Nasica]], dem späteren ''[[Consul]]'' des Jahres 52 v. Chr. Im darauf folgenden Jahr 54 v. Chr., schloss er sich dem Feldzug seines Vaters gegen die [[Parther]] an. Dieser hatte in [[Syria]] ein großes, etwa 40.000 Mann starkes Heer zusammengezogen, dem sich der Sohn mit einem Kontingent von ca. 1.000 Mann Reiterei anschloss. Am 6. Mai 53 v. Chr. trafen die Römer im nördlichen Mesopotamien, nahe der Stadt [[Carrhae]] (heute Harran), auf eine Armee der Parther unter dem Befehl des Generals [[Surenas]]. Das Ergebnis dieser [[Schlacht bei Carrhae|Schlacht]] war eine der schwersten Niederlagen der römischen Geschichte. Alleine an diesem Tag gab es auf römischer Seite etwa 10.000 Tote und Verwundete zu beklagen. An eine Fortsetzung des Feldzuges war angesichts dessen nicht zu denken und während des darauf folgenden Rückzugs setzten die Parther ihren Gegnern weiter zu. Nur etwa ¼ des römischen Heeres fand schließlich den Weg zurück in die Heimat.
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'''Literatur:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Publius_Licinius_Crassus Wikipedia]
 
 
  
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'''Quelle:''' [[Gaius_Iulius_Caesar_(2)|Gaius Iulius Caesar]]: ''De bello Gallico''
  
'''Literatur:''' [http://de.wikipedia.org/wiki/Publius_Licinius_Crassus Wikipedia]
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'''Quelle:''' [[Gaius Iulius Caesar]]: ''De bello Gallico''
 

Aktuelle Version vom 2. Dezember 2012, 14:39 Uhr

Publius Licinius Crassus († 53 v. Chr.) war ein römischer General des 1. Jh. v. Chr. und der Sohn des Triumvirn Marcus Licinius Crassus Dives.

Licinius Crassus entstammte dem Zweig der Licinii Crassi aus der plebejischen Gens Licinia. Er war der jüngere von zwei Söhnen des Marcus Licinius Crassus Dives.

Zu Begin des Gallischen Krieges (58 v. Chr.) diente er unter Iulius Caesars Kommando als Praefectus Equitum (Reiterführer). In der entscheidenden Schlacht gegen Ariovist, den Anführer der nach Gallien eingedrungenen, germanischen Sueben, soll Licinius Crassus ohne Caesars Befehl den Einsatz der Reserve angeordnet haben. Obwohl diese Eigenmächtigkeit in der römischen Armee als schweres Vergehen galt – den Befehl zum Angriff durfte nur der ranghöchste Feldherr geben – beschrieb Caesar dieses Vorkommnis in seinem "De bello Gallico" vergleichsweise nüchtern, Zit.: "Während der Feind auf dem linken Flügel geworfen und in die Flucht geschlagen wurde, setzte er uns infolge seiner zahlenmäßigen Überlegenheit auf dem rechten Flügel hart zu. Als das der Reiterführer Publius Crassus der Jüngere bemerkte – er hatte einen freieren Ausblick als diejenigen, welche im Kampfe standen – schickte er die dritte Linie unseren schwer bedrängten Leuten zur Hilfe."

Scheinbar nahm Iulius Caesar dem Sohn seines Mit-Triumvirn diesen Vorfall nicht übel. Möglich ist aber auch, dass es ein Zugeständnis für die Unterstützung des Vaters war, dass Licinius Crassus von ihm im darauf folgenden Jahr 57 v. Chr. zum legatus legionis der Legio VII Claudia befördert wurde. Mit dieser Legion operierte er im Nordwesten Galliens, im Gebiet der heutigen Normandie und Bretagne, und eroberte 56 v. Chr. den Südwesten, der dann zur römischen Provinz Gallia Aquitania wurde.

Im Jahr 55 v. Chr. heiratete Licinius Crassus Cornelia Metella, die Tochter von Quintus Caecilius Metellus Pius Cornelianus Scipio Nasica, dem späteren Consul des Jahres 52 v. Chr. Im darauf folgenden Jahr 54 v. Chr., schloss er sich dem Feldzug seines Vaters gegen die Parther an. Dieser hatte in Syria ein großes, etwa 40.000 Mann starkes Heer zusammengezogen, dem sich der Sohn mit einem Kontingent von ca. 1.000 Mann Reiterei anschloss. Am 6. Mai 53 v. Chr. trafen die Römer im nördlichen Mesopotamien, nahe der Stadt Carrhae (heute Harran), auf eine Armee der Parther unter dem Befehl des Generals Surenas. Das Ergebnis dieser Schlacht war eine der schwersten Niederlagen der römischen Geschichte. Alleine an diesem Tag gab es auf römischer Seite etwa 10.000 Tote und Verwundete zu beklagen. An eine Fortsetzung des Feldzuges war angesichts dessen nicht zu denken und während des darauf folgenden Rückzugs setzten die Parther ihren Gegnern weiter zu. Nur etwa ¼ des römischen Heeres fand schließlich den Weg zurück in die Heimat.

Einer der Gefallenen von Carrhae war Licinius Crassus, wobei unklar ist, ob er im Kampfgetümmel getötet wurde oder ob er angesichts der sich abzeichnenden Niederlage Selbstmord verübte. Sein Vater wurde kurz darauf, auf dem Rückmarsch nach Syria verraten und getötet. Seine Witwe Cornelia Metella heiratete 52 v. Chr. Gnaeus Pompeius Magnus (1).


Literatur: Wikipedia

Quelle: Gaius Iulius Caesar: De bello Gallico

Nicht die gesuchte Person? Für weitere Personen mit demselben Namen siehe: Publius Licinius Crassus.