Gemüse

Aus Theoria Romana
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Die römische Küche kannte eine ganze Reihe verschiedener Gemüse (lat. holus).

Kohl (lat. brassica) war bereits in der Republik weit verbreitet und in verschiedenen Sorten bekannt. Es gab eine dem heutigen Grünkohl ähnliche Form und auch dem Kohlrabi nahe Züchtungen. Karotten (lat. carota) standen ebenfalls auf dem Speiseplan. Die antiken Sorten enthielten allerdings sehr viel weniger Carotine als moderne Karotten, weshalb sie eine eher weißliche Farbe hatten und nicht das uns heute vertraute Gelborange. Bekannt waren eine kleine Wildart und eine sehr viel größere, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Kulturform. Ein der Karotte sehr ähnliches, weißes Wurzelgemüse waren die Pastinake (lat. pastinaca). Rettich (lat. raphanus) aß man für gewöhnlich ungekocht als Salat mit Salz und Essig oder gewann daraus Rettichöl. Der Sellerie (lat. apium) kam erst mit den Römern in die nördlichen Teile des Imperiums. Man verwendete sowohl die Knollen, als auch die Samen, Blätter und den Stängel zum würzen. Verglichen mit dem modernen Sellerie war die Knolle deutlich kleiner und der Geschmack bitterer.

Eine sehr große Bedeutung hatten Zwiebel- und Lauchgewächse. Die Speisezwiebel (lat. cepa) wurde bereits in zahlreiche Sorten unterschieden und war Bestandteil vieler Gerichte, wurde aber auch von den ärmern Schichten der Bevölkerung roh verzehrt. Lauch oder Porrée (lat. porrus) kochte man hingegen fast immer. Knoblauch (lat. alium) galt bereits den Römern als gesundheitsfördernd und wurde sowohl in Speisen, wie auch als Heilmittel gerne und viel verwendet.

Der Lattich (lat. lactuca) fand in vielerlei Form seinen weg auf römische Tische. Man aß ihn roh, gekocht oder eingelegt. Amarant (lat. amarantus) ist ein heute eher unbekanntes, dem modernen Spinat ähnliches Gemüse, das in römischer Zeit weit verbreitet war, ebenso wie das Mymerkraut (lat. olusatrum), von dem man Wurzel und Stängel verwendete. Der Sauerampfer (lat. rumex) spielte in der antiken Küche eine deutlich größere Rolle als heutzutage. Wie bei vielen Gemüsearten verwendete man sowohl die Wildform, als auch eine daraus gezüchtete Kulturpflanze, den so genannten Schildblättrigen Sauerampfer (lat. rumex scutatus). Er wurde gekocht oder als Rohkost gegessen. Auch die Brunnenkresse (lat. lepidum) verschmähte man nicht.

Weiterhin kultivierten und aßen die Römer Spargel (lat. asparagus), Artischocke (lat. cardus), Flaschenkürbis (lat. agenaria) und Gurke (lat. cucumis). Diese, uns heutzutage so vertrauten Gemüse, spielten in der täglichen Ernährung damals jedoch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.


Diese Gemüse kannten die antiken Römer nicht: Kartoffel, Tomate, Paprika, Zucchini, Aubergine, Lauchzwiebel, die moderne Form des Spinats, Radieschen und alle Kürbissorten, vom oben genannten Flaschenkürbis abgesehen.