Fabrica

Aus Theoria Romana
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Die Existenz von Werkstätten aller Art innerhalb von Militärlagern ist vor allem für kaiserzeitliche Legionslager literarisch und archäologisch belegt. Für die frühe und mittlere Republik sind vergleichbare Einrichtung nicht anzunehmen, da es keine stehenden Heere gab und die Ausrüstung ausschließlich von den Kämpfern selbst gestellt wurde. In kleineren Lagern der Kaiserzeit für Teileinheiten oder Hilfstruppen kann dagegen von einem zu geringen Bedarf an speziellen Werkstätten ausgegangen werden. Im Umkehrschluß muss daher davon ausgegangen werden, dass die fabricae einer Legion auf die umliegenden Einheiten mit versorgten. Bei Ziegeleien ist dies durch Ziegelstempel, die den Namen der herstellenden Einheit angeben, ausführlich belegt.

Werkstätten innerhalb eines Lagers konnten zahlreiche verschiedene Grundrissformen annehmen, wie es die Arbeitsbedingungen erforderten. Langgezogene Gebäude mit Räumen entlang eines Korrifors sind ebenso belegt wie die Gruppierung von Räumen um einen geschlossenen oder offenen Hof. Reste von Schmiede- und Schmelzöfen, Schlackereste und Schrottdepots belegen insbesondere eine rege Metallverarbeitung in armeeeigenen Werkstätten. Zur Holzverarbeitung und Herstellung von luftgetrockneten oder gebrannten Ziegeln konnten auch Werkstätten außerhalb eines Lagers betrieben werden. Für zahlreiche römische Steinbrüche kann anhand von Schlagmarken ebenfalls der Betrieb durch eine militärische Einheit nachgewiesen werden. Betrieben wurden die Werkstätten von immunes, also Soldaten der Einheit, die von alltäglichen Diensten freigestellt waren.