Valerians Truppen, Barium

  • Die Seeluft weht kalt und schneidend. Man nähert sich Barium, der Hafen liegt voller riesiger Truppentransporter und auf dem Hafengelände wuseln die Legionäre. Valerian hat lange über das Gespräch mit dem Kaiser gegrübelt. Hatte er ihn doch falsch eingeschätzt? Wusste er doch von allen Ereignissen und plante nur in ihm unverständlichen Wegen? Warum nur blieb er so passiv und was hat er vor?


    Das Anlegen am Kai reißt ihn aus seinen Grübeleien.


    „Männer, gut gemacht, sucht Euch eine Unterkunft und lasst Euch bessere Rationen auftischen!“


    Er tritt von Bord und klopft dem bereitstehenden Optio auf die Schulter.


    „Salve, Kamerad, wie ist es Euch ergangen?“


    „Salve Legat, die Fahrt verlief ereignislos, ebenso die Landung, die Stadt steht zum Kaiser, spätestens jetzt jedenfalls. Die Mauern sind besetzt, der Tribun hat angeordnet Material und Nahrung zu horten sowie Exploratores auszusenden. Diese sind eben zurückgekommen und erstatten Bericht, Eure Tribune sind im Hause eines der Duumviren abgestiegen, ich werde Dich hinführen.“


    „Sehr gut, na dann wollen wir diese Rebellion mal zertreten.“

  • Zügig läuft man durch die Straßen der Stadt und der Legat wird immer wieder gegrüßt und verteilt aufmunternde Worte an seine Männer. Nach kurzer Zeit kommt man zu einer Anhöhe auf der eine prachtvolle Villa steht, der wachestehende Soldat tritt sofort zur Seite. Ein Sklave führt den Legaten sofort in einen Raum in dem in sein Tribunus Laticlavius Gnaeus Pomponius Bonus begrüßt.


    „Valerian, willkommen zurück.“


    „Salve Gnaeus, irgendwas neues?“


    „Die Kundschafter sind gerade zurück, wir haben noch nicht angefangen.“


    Gemeinsam tritt man den drei Legionsreitern entgegen, die salutieren.


    „Männer, was habt ihr herausbekommen?“


    Der erste berichtet.


    „Legat, ich bin mit meinen Leuten bis nach Tarentum geritten, dort ist man erfreut von kaiserlichen Truppen zu hören und hat begonnen sich auf eine Belagerung vorzubereiten. Tarentum ist groß, man wird standhalten. Dort weiß man nur, das Heraclea gefallen ist und dies kampflos und der Feind nördlich weiterzog.“


    Blickt den zweiten an.


    „Legat, meine Gruppe klärte bis hoch nach Canusium auf, kein Feindkontakt und es weiß auch keiner mehr, auch Canusium steht zum Kaiser und macht sich abwehrbereit, doch fordert die Stadt Schutztruppen an.“
    „Danke und Du?“


    „Legat, meine Männer sind von hier südwestlich geritten, ohne Straßen kamen wir nicht sonderlich weit. Im Nest Grumum wusste man so gut wie nichts, doch die Bauern nördlich davon sagen, dass niemand über die Höhen heranziehen würde.“


    „Sehr gut, danke Männer, wegtreten!“

  • Der Legat und seine Tribune treten zum Tisch auf dem eine Karte liegt.


    „Tribuni, also können wir davon ausgehen, dass Apulia noch feindfrei ist und die feindlichen Truppen irgendwo in Lucanien stehen. Tarentum im Süden und Canusium im Norden werden unsere Flankenbastionen, Barium unser vorläufiges Versorgungslager, die Flotte wird genug heranschaffen können um uns und die Stadt zu versorgen, nötigenfalls aus Illyricum. Die Versorgung sollte also gesichert sein, Truppen an Städte abkommandieren werde ich nicht, dazu haben wir nicht genug und einmal damit angefangen wird bald jeder Truppen haben wollen, die Marineinfanterie soll nur Barium sichern.“


    Allgemeines Nicken.


    „Wir haben jetzt drei Optionen ….


    Erstens an Tarentum vorbei Heraclea zurückerobern und dem Feind somit den Nachschub abschneiden, wir ständen dann hinter ihm doch ist mir die Gefahr dabei zu hoch. Entweder man geht mit zwei Legionen gegen uns vor, oder mit zwei gegen die Legio Prima und sollte man letztere schlagen ist zwischen ihm und Roma niemand mehr und der Kaiser wird Roma nicht verlassen, sollte Roma fallen und der Kaiser fallen, so wäre die Lage für die Kommandeure eine andere als jetzt, kein Nachfolger, ein drohender weiterer Bürgerkrieg, da könnte Laecas Attraktivität steigen, besonders wenn er durch den Senat als Kaiser bestätigt würde, was er dann unweigerlich würde.


    Zweite Option, wir gehen durch die Mitte Richtung Silvium durch die Pampa, was unseren Marsch aber wegen fehlender Straßen blockieren würde. In dieser Richtung würden wir am schnellsten von Laeca und er am schnellsten von uns erfahren, was er so oder so bald wissen wird. Auch hierbei könnte er nach Norden zur Legio Prima vorstoßen ohne das wir eingreifen könnten und wir gewännen gar nichts, es wäre ein Schlag ins Leere.


    Ich plädiere also für Option drei, wir gehen Richtung Canusium. Barium angreifen kann er nicht, auch er hätte keine Straßen und es brächte ihm nichts, die Zeit kämpft gegen ihn und das weiß er, er muss nach Norden Richtung Roma. Und wir müssen näher an die Erste Legion, die in Misenum steht, je näher desto besser.


    Wir müssen wissen wo Laeca steht, von Heraclea ist er nach Norden aufgebrochen, den Actris entlang und mit Sicherheit in Grumenum, wahrscheinlich wird er von da nach Potentia marschieren, doch von dort kann er weiter nördlich marschieren oder zur Küste zurückkehren. Egal was er tut, wir sollten erst einmal nach Canusium gehen.“


    „Wir werden den Abmarsch vorbereiten!“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!