[Tarraco] Villa Iulia Imperiosa



  • VILLA IVLIA IMPERIOSA


    • Landsitz der Iulia Imperiosa Maior zu Tarraco •


    Das Anwesen liegt in einer ruhigen Umgebung am Rande der Provinzhauptstadt Tarraco. Das Hauptgebäude ist von einem weitläufigen Garten umgeben, der unter anderem von vielen kleinen und großen Blumenbeeten und zahlreichen Schatten spendenden Palmen geprägt wird. An der vom Meer abgewandten Seite befindet sich zwischen diesen Bäumen das Heim von Imperiosas fleißigen Bienchen. Diese dürfen keinesfalls verwechselt werden mit den Sklavinnen und Sklaven des Hauses, die in den Augen der Hausherrin manchmal ruhig noch etwas mehr leisten könnten. Auf der Seeseite des Anwesens lädt eine gut bewässerte Wiese zu geselligen Empfängen im Freien ein.


    Vor mehr als einem halben Jahrhundert erhielt Imperiosa dieses Gut im Vorfeld ihrer Hochzeit als donatio ante nuptias von ihrem Mann. Seither trägt die Villa ihren Namen. Anschließend verbrachte das Paar über 43 gemeinsame Ehejahre hier, bis ihr Mann nur wenige Wochen vor ihrem 44. Hochzeitstag an den Folgen eines Sturzes verstarb. Imperiosa trauerte um ihren Mann. Denn obwohl ihre Verbindung nur arrangiert war und nicht auf Liebe basierte, hatte sie sich an ihren festen Lebenspartner gewöhnt und mochte ihn. Trotzdem spricht sie seit seinem Tod nur noch sehr selten über ihn und erwähnt auch nicht mehr seinen Namen.


    Dafür denkt sie seither gelegentlich an ihren schönen Lucius (wahlweise ihr "Licht" oder ihre "Sonne"), den sie früher, in den Jahren vor ihrer Hochzeit, wirklich geliebt hat. Aber ihr Schicksal war ein anderes gewesen, die Ehe mit einem anderen Mann. Was damals aus ihrer Jugendliebe wurde, ob auch er eine andere Frau geheiratet hatte oder zum Militär ging, ob er vielleicht Kinder hatte oder inzwischen längst tot war, das alles weiß Imperiosa bis heute nicht. Denn auch über Lucius spricht sie mit fast niemandem. Selbst ihrer Ornatrix traut sie ihre Gedanken über ihn nicht an. Lieber ist Imperiosa stark, selbstbewusst und gilt aufgrund ihres Alters weise. Das soll auch ihr selbstgegebener Namenszusatz Maior unterstreichen.

  • Imperiosa hatte ihre beste Freundin Metella zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Sie saß in ihrem Schlafgemach vor einem kleinen Tisch, in dem sie ihren Schmuck aufbewahrte, und betrachtete sich in dem Spiegel, der auf diesem Tisch stand. Hinter ihr stand ihre Ornatrix Tertia und kümmerte sich mit Hingabe um das Haar der betagten Hausherrin...


    "Und, Tertia? Hast du mitbekommen, wie laufen die Vorbereitungen für das Frühstück? Ist das Triclinium vorbereitet?"
    "Das Zimmer bekommt gerade den letzten Schliff, Domina."
    "Das große oder das kleine Triclinium?"
    "Das große Triclinium."
    "Sehr gut! Metella muss schon in ihrem eigenen Haus diese Enge aushalten. Das will ich ihr hier nicht auch noch zumuten."
    "Die blauen oder die violetten Schmucksteine?"
    "Ich denke, ich nehme heute die blauen... Was ist mit dem Gedeck?"
    "Sextus hat die guten Gläser vorbereitet."
    "Blumen?"
    "Sextus hat frisch aus dem Garten eine passende Auswahl zusammengestellt."
    "Kissen?"
    "Er schüttelt sie gerade noch ein bisschen auf."
    "Zeitung?"
    "Das wollte er als nächstes machen."
    "Wollte er... hm..."
    "Das wird er ganz bestimmt, Domina. Und er wird auch sicher noch rechtzeitig vor dem Eintreffen deines Gastes zurück sein."
    "Erinnere mich daran, dass ich später zu meinen fleißigen Bienchen schaue... die den ganzen Tag über ohne Pause fleißig ihren Honig für mich sammeln."
    "Natürlich, Domina."

  • Sim-Off:

    Im Alter dauert alles ein bisschen länger. Auch das Schreiben neuer Beiträge. :P


    Bald darauf war es dann soweit. Tertia hatte ihre Herrin angemessen hergerichtet. Imperiosa saß im großen Triclinium und trank schonmal ein Gläschen eines guten Spaniers. Dazu las sie gerade die erste Seite der Zeitung, die ihr Sklave Sextus wirklich noch rechtzeitig besorgen konnte. Da traf ihre beste Freundin zum gemeinsamen Frühstück ein...


    "Ist schon gut, Kindchen, deine Domina erwartet mich... Imperiooosa, meine Teuerste, wie geht es dir?" Eine übermäßig aufgedonnerte Frau drängelt sich an einer Haussklavin vorbei, stürmt herein und setzt sich uneingeladen auf den Platz, der bestimmt für sie vorgesehen war.
    "Metella, meine Gute, sei gegrüßt. Wie ich sehe bist du bescheiden und zurückhaltend wie immer."
    "Aber du kennst mich doch! Huhuhuhu."
    "In der Tat, das tue ich."
    "Du rümpfst die Nase? Was ist los? Steht irgendetwas Schlimmes in der Zeitung?"
    "Nunja..."
    "Ich hätte gern ein Gläschen Honigwein, Kindchen. Hopp-hopp!"
    "...eigentlich nicht."
    "Ach komm! Eigentlich nicht?! Das glaub ich dir nicht. Was ist denn das Thema auf Seite eins?"
    "Aber, Metella. Willst du mich etwa zu deiner Vorleserin degradieren?"
    "Also das käme mir doch niemals in den Sinn, meine Teuerste! Darf ich?"
    "Die Zeitung? Gerne."
    "Skandal zu Hofe: Klient des Kaisers erhält Hausverbot in der Domus Augustana! - Wie spannend!"
    "Lies erstmal weiter."
    "Der bisherige Primicerius a libellis Faustus Tigellinus aus dem patrizischen Hause Aurelia..."
    "Siehst du?! Keine Überraschung. Wieder einmal einer dieser Patrizier, die nicht wissen, wohin mit sich selbst."
    "Augenblick..! Das erinnert mich doch..!"
    "An diesen Flavius Piso? Das denk ich aber auch."
    "Ihr Götter, wie amüsant: Der eine stürzt vom Dach der Welt... und der andere wird von einem Dach erschlagen! Huhuhuhu."
    "Aber nicht doch, Metella! Du beschwörst noch die Totengeister dieses Flavius."
    "Och, du verdirbst einem ja die ganze Freude. Es ist doch schon ewig her, dass der alte Furianus hier in Tarraco sein Unwesen getrieben hat. Da werden sich doch jetzt nicht noch irgendwelche flavischen Totengeister hierher verirren!"
    "Fordere es nicht heraus, meine Gute!"
    Sie erhebt mahnend die Hand.

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