Von der Civitas Aquensis nach Mogontiacum

  • Lucius Valerius Maximus wusste, dass er Adalheidis nicht zurück halten konnte. Nicht, wenn sie die Wanderlust gepackt hatte. Er musste es ihr schon hoch anrechnen, dass sie die letzten vierzehn Jahre bei ihm geblieben war.
    Schweren Herzens ließ er sie ziehen.
    Adalheidis packte ihre Sachen, zog ihr Prunkgewand mit den komplizierten blauroten germanischen Mustern an, nahm ihr Alltagsgewand in ihren Beutel.
    Lucius wollte ihr Geld und den Schlüssel zur Stadtwohnung mitgeben, doch Adalheidis winkte ab:
    "Hälst du mich für tatterig, dass ich mir meinen Unterhalt nicht alleine verdienen kann?", fragte sie.
    Tatterig - Adalheidis, niemals. Groß und aufrecht stand sie da, ihr blondes Haar geflochten, ihre graublauen Augen auf Lucius gerichtet.
    Schon flocht der Winter graue Strähnen in ihre Haar. Lucius konnte sie nicht halten. Er hätte das Recht gehabt als ihr Patron, sie war seine Liberta.
    Aber diese Begriffe hatten schon längst ihre Bedeutung verloren. Adalheidis war auch niemals wirklich seine Sklavin gewesen.
    Sie folgte ihren Träumen, dem, was Rabe und Wolf ihr sagten.
    Lucius fragte nicht, wie lange sie wegbleiben würde.


    Nun schritt Adalheidis auf der Straße nach Mogontiacum. Ihr Gepäck war leicht, ihr Herz war es auch.
    Sie näherte sich dem Stadttor....


    Stadttor

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