Große Diebe, kleine Leute

  • Es war nun eine kleine Weile, seit er in der Stadt gewesen war. Eine schlimme Erkältung hatte Sofian für eine Weile zurück gehalten, doch war die körperliche Ruhe, die diese mit sich gebracht hatte vielleicht gar nicht so übel gewesen. Zumindest hatte er auf diese Weise Zeit, um gewisse Dinge seiner Vergangenheit für sich zu ordnen und mit seinem weiterem Los im Leben Frieden zu schließen. Seine kleine Herrin Sisenna war ihm dabei sowieso schon stets eine große Hilfe gewesen und Sofian hätte sich nicht ausmalen wollen, wie schwer sein Schicksal wohl unter Knute von irgendwem sonst gewesen wäre. Nein, auch wenn das Leben ihm übel mitgespielt hatte, hätte es noch sehr viel schlimmer kommen können. So hatte er auf jeden Fall noch die Chance nach seiner Familie zu suchen und ein Leben zu führen. Dass er auch hätte tot sein können, hatte sich spätestens in den Wirren des Aufstandes herausgestellt.


    Nun aber war er wieder bei Kräften und schon die ganzen letzten Wochen hatte er eine große Lust verspürt wieder zu zeichnen. Allein von seiner kleinen Domina hatte er inzwischen eine große Menge Skizzen und Bilder angefertigt und ganz klammheimlich hatte er sich sogar daran gemacht, ihr Bildnis in Stein zu bannen, wann immer er dafür die Möglichkeite fand. Natürlich hatte Sisenna heraus gefunden, dass er ihr irgendetwas verheimlichte, denn schließlich hatte sie eine Nase für derartiges, doch bisher hatte er es ihr immer verschwiegen, so gut es eben möglich war. Immerhin sollte es eine Überraschung werden und der Spaß wäre schnell vorbei, wenn er ihn verderben würde, indem er das Geheimnis verriet. Bisher hatte er sich stets gut herausreden können bei den Dingen, die er ‚anstellte‘, sobald die junge Dame zu Bett ging.


    Auch heute war ein guter Tag und Sofian lief guter Dinge über den Markt, wobei er Sisenna folgte, welche sich in den Kopf gesetzt hatte, einige Einkäufe zu tätigen. Die Straßen waren gut gefüllt und es herrschte ein reges Gedränge vor den Händlersständen, deren Besitzer laut tönend ihre Waren anpriesen. Die verschiedensten Düfte hingen in der Luft, wobei jene der umliegenenden Garküchen besonders prominent war. “Wir könnten zu diesem Stand hinüber gehen!“, sagte er dann in Richtung seiner kleinen Herrin. “Ich habe dort einige schöne Figuren gesehen. Ponys und Ziegen und Schafe...“ Unter einem Lächeln sah er nun auf Sisenna hinunter. Genug Geld hatten sie auf jeden Fall dabei, was vielleicht auch ein gewisses Risiko war. Doch hieß heute die Weisung immerhin ‚etwas Schönes‘ kaufen, wobei ‚schön‘ natürlich immer im Auge des Betrachters lag.

  • Der Plan am heutigen Tag lautete, ein Geschenk zu kaufen. Es musste einer jungen Frau gefallen, leider hatte Sisenna bisher keine Idee. Sie wollte sich inspirieren lassen. Ihr Sklave Sofian, der für sie mehr Schützling als Beschützer war, begleitete sie. Kurz vor Erreichen des Marktes, entstieg Sisenna der Sänfte und machte sich zu Fuß auf den weiteren Weg. Auf diese Weise konnte sie die Waren näher betrachten.
    Als sie an den Garküchen vorbeikamen, bereute sie die Entscheidung. Kein Vorhang schützte sie. Der Geruch kroch ungehindert und unbarmherzig in ihre Nase. Sie hielt sich die Nase mit Daumen und Zeigefinger zu und beschleunigte den Schritt. "Es stinkt", behauptete sie, damit Sofian Bescheid wusste.


    Auch wenn die nachfolgenden Gerüche nur wenig besser ausfielen, tat sie so, als roch es gut. Sie atmete einmal befreit durch, bevor sie den Stand suchte, auf den Sofian sie aufmerksam machen wollte. Große Menschen nahmen ihr die Sicht, also konzentrierte sie sich auf das, was Sofian sagte. Den Hinweis auf Figuren überhörte sie dabei.
    "Oh ja! Wir kaufen Ponys, Ziegen und Schafe. Ich hab mehr als nur ein Grundstück und kann Tiere retten. Das hätte mir auch selbst einfallen können." Sie schlug sich vor die Stirn. "Wo ist der Tiermarkt?" Da Umsehen nichts brachte, sah sie Sofian erwartungsvoll an.

  • Sofian hatte grinsen müssen, als die junge Herrin sich in Abetracht der Garküchen die Nase zuhielt, was quasi eine Steigerungsform des Naserümpfens war. Auf ihre Behauptung hin, dass es stinken würde nickte er dann aber geflissentlich und setzte eine ernste Miene auf. Eigentlich roch es recht doch recht vielversprechend nach ein wenig gebratenem Fleisch, sofern man den Hunger hatte. Gerüche waren immerhin schon immer ein Lockmittel gewesen, mit welchem die Küchen hantierten und sah in der claudischen Culina nicht einmal anders aus. Er zumindest fühlte sich stets von derartigem angelockt.


    Erst jetzt fiel ihm auf, dass Sisenna ob ihrer Größe die Tierfiguren gar nicht sehen konnte und nun nahm sie fälschlicherweise auch noch an, dass es sich um echte Schafe, Ziegen und Ponys handelte. Auf jeden Fall war sie sogleich Feuer und Flamme und wollte all diese Tiere retten. Als sie sich vor die Stirn schlug und zum Tiermarkt wollte musste Sofian unwillkürlich ein weiteres Mal grinsen. “Der Tiermarkt ist ein ganzes Stück entfernt von hier,“ erklärte er dann. “Ich meinte eher die Tiere, die dort drüben am Stand zu finden sind. Tiere aus Holz und Keramik.“ Zur Sicherheit deutete er nun noch einmal zum Händler hinüber, auch wenn dies gewiss nichts bringen würde. Zumindest nicht so, denn die junge Herrin konnte es wohl noch immer nichit überblicken. “Gehen wir doch einfach mal hin und gucken und das an,“ schlug er vor. “Vielleicht ist ja ein schönes Stück dabei, das als Geschenk passend wäre. Ich denke nicht, dass man heutzutage noch echte Tiere verschenkt, zumal man ja auch gar nicht weiß, wie die Leute diese dann behandeln.“ Von seiner Seite aus war es jedenfalls ein Versuch, die Suche nach einem tatsächlichen Tiermarkt zu unterbinden, auch wenn man bei Sisenne nie wissen konnte. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte...

  • Während Sisenna zuhörte, hoben sich ihre Brauen. "Ach so. Keine echten." Die Enttäuschung war ihr anzusehen. Sie wollte keine Tiere aus Holz und Keramik, erinnerte sich aber wieder an das benötigte Geschenk.
    "Tiere für mich müssen warm sein und sie sollen zwinkern können." Ein letzter Versuch, Sofians Verständnis zu erlangen, dann entschied sie, erst das Geschenk und anschließend Tiere zu kaufen.


    "Also gut, gucken wir uns die Figuren an." Sie strebte in die Richtung, in die Sofian gewiesen hatte. Begleiter schufen Platz für sie. Sofian brauchte sie zum reden, er sollte bei ihr bleiben. "Ich würde niemals Tiere verschenken." Energisch schüttelte sie den Kopf, dann sah sie zu ihm und flüsterte, während sie mit einer Hand am Mund die Wörter nur zu ihm leitete. "Ganz viele schlachten die einfach." Ihre Augen wurden groß und sie nickte einmal.


    "Versprich, dass wir anschließend echte Tiere suchen werden." Sie verhielt den Schritt und würde sich erst von der Stelle bewegen, wenn Sofian das Versprechen abgab.

  • Sisenna war ihre Enttäuschung, dass an dieser Stelle keinen echten Tieren geben würde, deutlich anzusehen. Immerhin sollten Tiere warm sein und über die Fähigkeit des Zwinkerns verfügen. Sofian musste grinsen, als der dies vernahm. “Zwinkern?“ hakte er dann noch einmal nach und nickte dann noch immer amüsiert. Dennoch wollte er keinesfalls den Anschein erwecken, dass er einen Versuch unternahm, sich über die kleine Herrin lustig zu machen. “Verzeih‘, junge Herrin, aber ich habe gerade versucht mir vorzustellen, wie es wäre, wenn all diese Holz- und Keramiktiere den Käufern zuzwinkern.“ Hätten sie diese Fähigkeit, wären sie vielleicht sogar für Sisenna interessant gewesen, doch so waren sie es jedenfalls nicht. Sofian folgte der Claudierin an den Stand, während die anderen Sklaven ihr Platz verschafften. Einige Menschen, die auf diese Weise angerempelt und davon geschoben wurden, blickten wütend drein oder begannen zu murren, doch seine Aufmerksamkeit war ganz bei Sisenna. Natürlich würde sie niemals ein Tier verschenken oder eines übel behandeln. Nicht einmal mit ihren Bienen hatte sie das getan, was eine Episode war, über die er sich heutzutage köstlich amüsieren konnte, auch wenn ihm die Angelegenheit damals mächtig Schweiß auf die Stirn getrieben hatte.


    Ein wenig hatte er sich zu Sisenna hinunter geneigt, als diese nun flüsterte, dass manche Menschen Tiere einfach schlachten würden. Auch er nickte nun seriös und blickte bedauernd drein. Leider schmeckten einige Tiere mit den richtigen Gewürzen auch gut, was ein Kommentar gewesen wäre, den er aber besser für sich behielt. “Natürlich werden wir dann Tiere suchen,“ versprach er. “Zu dieser Jahreszeit wird es viele kleine Lämmer und Zicklein geben. Vielleicht auch das ein oder andere Fohlen.“ Auch kleine Kätzchen hatte er auf dem claudischen Anwesen schon gesehen, die mir ihren stolzen Müttern die Umgebung erkundet hatten. “Bestimmt sind aber die Tiere am Stand, die nicht echt sind ein recht gutes Geschenk,“ sagte er. “Da sind auch Tiere dabei, die man nicht so leicht auf dem gewöhnlichen Tiermarkt kaufen kann. Elefanten und Giraffen!“ Erst jetzt fiel ihm auf, dass er hoffentlich nichts Falsches gesagt hatte. Der Dominus wäre sicherlich überhaupt nicht erfreut, wenn sich aufgrund dieser Bemerkung bald wilde Tiere aus Afrika in seinem Garten aufhalten würden.

  • Sie überlegte kurz nach der Frage zum Zwinkern, dann lächelte sie: "Nein, blinzeln mein ich." Beim tiefen Einatmen, hob sich ihr Brustkorb, während sie die Hände in die Hüften stemmte. "Holz kann nicht zwinkern." Wollte Sofian sie etwa necken? Sie dachte nach, als sie weitergingen und erst die Versicherung, dass sie anschließend nach lebenden Tieren suchen würden, lenkte sie ab.


    "Lämmer, Zicklein, Fohlen", murmelte sie. Lämmer und Zicklein wurden oft geopfert, das wusste sie. Auch auf dem Esstisch fanden sie sich wieder. "Weißt du, ob auch Fohlen geopfert werden?" Gegessen hatte sie noch keins, glaubte sie.
    Schließlich konzentrierte sie sich auf die Figuren am Stand, als sie ihn erreichten. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, obwohl sie auch auf flachen Füßen bequem die Fläche des Verkaufsstandes begutachten konnte. Immerhin wirkte sie dadurch größer und wurde noch schneller bemerkt. Aufsehen hatte sie allerdings bereits im Vorfeld erregt.


    Sie blickte zu Sofian hoch. "Elefanten und Giraffen?" Sie kannte leider nicht den Geschmack der zukünftig Beschenkten, daher verzog sie den Mund und runzelte die Stirn. "Was würde dir gefallen, wenn du eine Frau wärst?" Ein Lächeln erschien, weil sie sich Sofian in einer Frauentunika vorstellte.

  • “Ach, blinzeln! Natürlich!“ Sofian hatte genickt, als ihm seine kleine Herrin nun erklärte, dass Holz nicht zwinkern konnte. An dieser Stelle aber war es schon besser gewesen, nicht darauf einzugehen und die Belehrung dankbar hinzunehmen. Sisenna mochte es überhaupt nicht, wenn man mit ihr Scherze trieb und selbst wenn sie nur den Verdacht hegte, konnte es durchaus ungemütlich werden. Auch wenn sie noch so klein und jung war. Dann resümierte sie seine Aussage und dachte über Lämmer, Zicklein und Fohlen nach. “Nein, Fohlen werden in der Regel nicht geopfert,“ meinte er dann fest. “Pferde sind höhere Tiere und man braucht sie doch, um auf ihnen zu reiten.“ Am Stand angekommen, erhob sich Sisenna auf die Zehenspitzen und überschaute so die Ware am Stand. In der Tat waren exotische Tiere ebenso zu finden wie die einheimischen und sie alle schienen von routinierter und überaus künstlerischer Hand hergestellt worden zu sein. Sofian staunte nicht schlecht. Etwas weiter hinter dem Stand, auf einem Schemel an einer Mauer hockend, saß ein älterer Mann, der mit nichts als einem Messer diese fantastischen Tiere aus einem Stück Holz schnitzte. Gerne wäre Sofian näher zu ihm getreten und hätte sich mit ihm unterhalten. Sein Herz schlug immerhin sehr für Holzarbeiten und Statuen. Genauso sehr wie für das Zeichnen und die Kunst im Allgemeinen. Deshalb war er auch ein wenig abgelenkt, als seine Domina ihn nun ansprach.


    Schnell war aber seine volle Aufmerksamkeit wieder bei ihr und ihrer Frage. Was ihm gefallen würde, wenn er eine Frau wäre? Sofian lächelte überrascht und lachte dann leise auf. “Wenn ich eine Frau wäre?“ Diese Frage hatte er sich noch nie gestellt, denn sie war so weit weg gewesen wie der Mond. “Ich….ahm…,“ wieder musste er leicht auflachen. Doch dann überlegte er schnell, da sich Sisenna mit dieser Reaktion ganz sicher nicht begnügen würde. “Ich denke, ich würde einen Löwen haben wollen. Oder ein traumhaft schönes Pferd...“ Er deutete auf einen wunderschöne Statuette, die ein steigendes Pferd mit wehender Mähne und Schweif darstellte. “Dieses würde mir sehr gefallen,“ erklärte er. Er bemerkte dabei nicht, dass am anderen Ende des Standes sich jemand ebenfalls einen Weg durch die Menge bahnte. Man sah ihn jedoch auch nicht sonderlich gut, da es diesem Jemand noch gehörig an körperlicher Größe fehlte. Doch die Interessenten merkten es wohl, denn sie schauten auf einmal verärgert drein und murmelten neuerlich. Sofians Blicke waren noch immer auf den Stand und das Pferd gerichtet, als nun auch er spürte, dass jemand gegen ihn rempelte. Überrascht schaute er nun zur Seite, doch er entdeckte auf Anhieb niemanden. Wie von selbst aber tasteten seine Hände hin zu dem Gurt, an welchem er für gewöhnlich die Münzen in einem Lederbeutel bei sich trug. Kurz schaute er erschrocken drein, doch dann entdeckte er den Dieb. Auf kurzen Beinen sah er ihn geschickt davon huschen, denn nicht einmal die anderen Sklaven schienen etwas zu erahnen. Ein Kind? “Das Geld!“, schnappte Sofian nun. “EIN DIEB!“, stellte er nun laut und deutlich fest und schaute in die Richtung, in die dieser verschwunden war.

  • Sie stemmte sich ein wenig auf der Tischkante hoch, um noch besser zu sehen. Nicht zu viel, denn der Stand sollte nicht kippeln. Ihr Blick schweifte über die Figuren, während sie antwortete. "Dann ist es abgemacht: Wir kaufen im Anschluss Schafe und Ziegen." Pferde mussten demnach nicht beschützt werden.
    Schließlich begann Sofians Aussage darüber, welche Figur er sich als Frau wünschen würde. Sisenna legte ihr Gewicht wieder auf beide Füße und stand fest auf dem Boden, bevor sie Sofian anblickte und aufmerksam zuhörte. Einen Löwen fand sie seltsam und zeigte das auch, indem ihr Kopf abwehrend nach hinten ruckte, die Lippen sich kräuselten und die Brauen nach oben fuhren. Vorschlag zwei gefiel ihr da schon besser.
    "Das gefällt mir!"


    Sie folgte seinem Fingerzeig und entdeckte das steigende Pferd. Sofort erhellte sich ihr Gesicht, sie lächelte und wies auf die Figur, bevor sie den Händler anblickte.
    "Das da, was kostet das?" Sie verstand nicht, warum Sofian unmittelbar danach noch einen Hinweis auf das Geld machte. Sie fand, sie hatte sich klar und deutlich ausgedrückt und außerdem wurde sie bisher auch ohne Sofians Unterstützung ernst genommen. Sie wollte sich schon verärgert umwenden, als Sofian laut anfügte: 'Ein Dieb!'


    "Was? Unser Geld?" Sie folgte Sofians Blick, erkannte aber nichts. "Was meinst du?" Mittlerweile schauten auch andere Marktbesucher in die Richtung, da sich aber keiner außer Sofian aufregte, kombinierte sie schnell. "Dann müssen wir uns das zurückholen. Wir oder die Stadtordner. Na, los!" Sie fand, Sofian musste sich zuerst bewegen, denn er hatte den Dieb noch gesehen.

  • Es war kein Wunder, dass der jungen Domina das steigende Pferd besonders gut gefiel. Doch dieses nun als Geschenk zu erwerben und obendrein auf dem Tiermarkt noch echte Schafe und Ziegen zu kaufen, würde wohl nun ein schwieriges Unterfangen werden. Nicht wegen dem Preis, nach dem sich die Herrin Sisenna noch erkundigt hatte, sondern wegen der Tatsache, dass nun an seinem Gurt keine Spur von einem Geldbeutel verblieben war. Sofian klopfte ein paar Mal gegen die Stelle, an der er sich eigentlich immer befand und unter weiterem Klopfen prüfte er, während seine kleine Herrin sich nun über seinen Ausruf verwunderte, ob dieser vielleicht verrutscht war, doch es änderte nichts. Das Geld war gestohlen worden. Ja, sie mussten es zurückholen und Sofian nickte Sisenna zu, ehe seine Blicke wieder in der Richtung waren, in welche der kleine Strauchdieb in der Masse verschwunden war. “HALTET DEN KLEINEN DIEB!“, brüllte er dann laut und für alle vernehmlich los und setzte sich augenblicklich in Bewegung, wobei er die Umstehen einfach zur Seite stieß. Auch die Sklaven-Gefolgschaft der jungen Herrin folgte nun, wobei Sofian entigng, ob auch Sisenna selbst schritthalten konnte.


    Immer wieder stieß er den ein oder anderen Leib davon und recht zügig bildete sich auch eine kleine Gasse zwischen den Umstehenden, sodass man den Dieb nun erblickten konnte. Dieser war recht schnell gegangen – so schnell es dichter Trubel auf dem Markt nun einmal zuließ – doch nun drehte er sich herum, erspähte Sofian und setzte sich neuerlich in Bewegung. Er war schon am Rande der Menge angekommen und versuchte nun, sich in eine Seitengasse zu schlagen. Sofian war ihm auf den Fersen, wild entschlossen ihn nicht aus dem Blick zu lassen. “ACHTET AUF DIE JUNGE HERRIN!“, brüllte er dann zu irgendeinem aus dem Gefolge. Dann rannte auch er in die Seitengasse hinein. Hier war der Boden feucht und glitschig und zwischen den engen Hauswänden spannten sich Wäscheleinen von Fenster zu Fenster. Eine Katze, die vor einer Tür Siesta gehalten hatte, stürzte unter einem lauten Schrei davon und eine alte Dame zog sich rasch hinter ihre Tür zurück, als würde sie vermuten, dass jemand auch sie überfallen würde. “BLEIB STEHEN!“, brüllte Sofian laut, doch der Junge – ein etwa neunjähriges Kind – rannte einfach weiter und schlug einen Haken nach links, in eine noch engere Biegung, die allerdings in eine Sackgasse zu führen schien.

  • Sofian rannte los und Sisenna natürlich hinterher. Sie konnte nicht mir ihm Schritt halten, war aber für ihr Alter flink. Irgendwann rief Sofian, man solle auf sie achten. Das wiederum interessierte Sisenna wenig, weil ihr einzige Gedanke beim verlorenen Geld weilte. Sie fand es unverschämt, fremdes Eigentum zu entwenden. "Wenn ich dich in die Finger bekomme", drohte sie keuchend, weil sie vor Wut schäumte und die Hatz ihr den Atem raubte. Sie wollte heute noch Tiere freikaufen und das gestaltete sich schwierig ohne Geld.


    "Fangt ihn!", schrie sie und mit jedem Laufschritt wuchs ihre Wut. Sie achtete nicht auf die Umgebung, sondern nur darauf, Sofians Kopf nicht aus den Augen zu verlieren. Mal wurde er verdeckt, dann tauchte er wieder auf und das, obwohl er eine Schneiße hinter sich ließ. Einzelne Fußgänger wollten diese durchqueren, stießen mit claudischen Sklaven zusammen und wurden zur Seite gestoßen. Sisenna rannte fast unbehelligt hindurch. Endlich kam sie in Sofians Nähe.


    "Wo ist er? Schnapp ihn dir?" Sie ging davon aus, dass es sich um einen Jungen handeln musste, Mädchen würden sich das gewiss nicht trauen. "Er muss außerdem bestraft werden!" Nichts stand mehr fest als diese Tatsache. Fast hatte Sisenna Sofian erreicht.

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    Es geschah nicht häufig, dass Sofian das Wohl seiner kleinen Herrin vollkommen in den Hintergrund drängte, doch dieses Mal war es so weit. Mit dem Hoffen darauf, dass die kleine Claudia ihnen allen folgen konnte, war er dem Dieb nachgejagt. Dieser war in der Tat nach links gehastet und er rannte weiter. Hinter sich hörte Sofian Sisenna rufen, doch was sie sagte drang kaum zu ihm vor. Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf dem Knaben, der nun einige Bretter umwarf, welche an eine Wand gelehnt dagestanden hatten. Sofian sprang einfach über diese hinweg, auch wenn eines dieser Bretter sein Schiebein touchierte, was augenblicklich einen infamen Schmerz herauf beschwor. Selbst darauf wollte er sich nicht einlassen. “BLEIB ENDLICH STEHEN!“, brüllte er stattdessen, nun seinerseits wütend. Die Schritter hinter ihm kamen immer näher. Das mussten die anderen claudischen Sklaven sein und hoffentlich auch Sisenna! Dann, recht abrupt, war die Hatz vorbei. Drei Häuserwände trafen aufeinander, was die kleine Gasse zu einem Ende kommen ließ. Unrat und einiges Brackwasser war auf dem Boden und trotz der Sonne herrsche nun ein wenig Zwielicht in diesem Schatten der schönen Roma. Der Junge fluchte laut und fuhr herum. Seine Wortwahl ließ dabei eher auf einen Haudegen von einem Tavernenbesitzer schließen als auf ein Kind. Sofian blieb stehen. Nun, da der Knabe nicht mehr entkommen konnte, schaute er zurück und erblickte seine Herrin, die lautstark eine Strafe gefordert hatte. Auch die andern Sklaven bildeten nun soetwas wie eine vierte Wand, durch welche der Dieb nicht mehr hindurch konnte. Er saß in der Falle.


    Auch Sofians Atem ging nun schnell und hastig und er fuhr sich durch sein dichtes, langes Haar. Dann schnaubte er aus. Nun, von Nahem betrachtet, sah der Bursche noch jünger aus als neun, doch in Wirklichkeit hatte Sofian keine Ahnung. Seine Kenntnisse mit Kindern beschränkten sich auf seine Herrin, wo die Frage nach dem Alter kein Thema war. Er trat einen Schritt vor und auf den Jungen zu, der nun zurückwich und recht bald gegen die Wand stieß. “Gib das Geld zurück!“, forderte er. Sofian konnte genau sehen, dass der Bursche den Geldbeutel noch in der Hand hielt. Doch während sich in seinem eigenen Gesicht eine gewisse Wut und Gereiztheit spiegelte, war es im Gesicht seines kindlichen Gegenübers nun Trotz und auch ein gehöriges Maß an Verzweiflung. “Mache ich nich‘! Schlag‘ mich doch!“, brachte er heraus, als wolle er die Worte Sofian vor die Füße spucken. “Schmeißt mich vor die Löwen, ich geb‘ das Geld nicht her!“ Wie zur Untermauerung seiner Worte, presste er nun den Geldbeutel an seine Brust. Sofian ging noch einen Schritt auf ihn zu, jedoch lag ihm wenig daran, nun überbordende Gewalt anzuwenden. Sicher musste der Junge die Beute herausrücken. “Geh‘ weg!“, erklärte der Junge nun wieder, jedoch schon mit deutlich brüchigerer Stimme. “Ich brauch‘ das Geld doch!“ Sofian sah seiner jungen Herrin entgegen. Natürlich wäre es wohl kein Problem, hier wirksam einzugreifen und dem Knaben den Geldbeutel zu entwenden. Das ging sicherlich ohne großartige Schläge. Auch die Sklavenschar war nun näher heran gerückt. Doch wie auch immer. Ihre Beute saß in der Falle und wie es aussah, erging sie sich nun in einem Schluchzen, wobei sie ihnen allen dennoch tapfer entgegen schaute.

  • Als Sisenna eintraf, stand die Antwort des kleines Diebes aus. Sofians Frage hatte sie nicht verstanden, aber sie war nicht schwierig zu erraten. Die Claudia zwängte sich zwischen Sofian und einem anderen Sklaven hindurch, während sie noch heftig atmete. Ihre Hand suchte Halt an Sofians Tunika, während die andere für etwas mehr Platz sorgte. Sie mochte es nicht, wenn andere Personen ihr auf den Pelz rückten. Sie ließ nur einige wenige an sich heran. Bei Tieren verspürte sie nie den Wunsch nach Sicherheitsabstand. Tiere besaßen ein reines Herz im Gegensatz zu Menschen und der Dieb musste ein ganz besonders schwarzes in sich tragen. Besäße er nicht ihr Geld, würde sie ihn vielleicht sogar niedlich finden, so aber blitzte sie ihn an. Seine Antwort ließ sie nach Luft japsen.
    "Hast du das gehört?", fragte sie Sofian entrüstet und zog dabei an dessen Tunika. "Das ist dreist!" Diesen Ausdruck hatte sie irgendwann aufgeschnappt und wendete ihn häufiger an, wenn sie sich ärgerte. "Gib mir sofort mein Geld! Ich will Tiere kaufen!"


    Sie folgte Sofian, als der auf den Jungen zutrat, weil sie dessen Tunika nicht loslassen wollte. Ein kleiner Teil in ihr bemerkte, wie der Widerstand des Jungen schmolz, aber der größere ärgerte sich immer noch. Sofians Blick traf sie und sie hob den Kopf. Etwas wie Ratlosigkeit stand in ihren Augen.
    "Ich möchte Tiere kaufen!", wiederholte sie in gemäßigtem Tonfall. Ihre erste Wut und Enttäuschung waren verflogen. Sie senkte die Lider und erfasste anschließend erneut den kleinen Dieb.


    "Du weißt schon, dass du nicht fremdes Geld nehmen darfst?" Sie zeigte einen strengen Gesichtsausdruck. "Ich brauche auch manchmal Geld und kann es nicht einfach meinem Onkel stehlen. Da fragt man oder man verdient es sich." Ja, das musste selbst eine Claudia, wenn auch nicht durch harte Arbeit.

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    Es war wirklich dreist, in aller Öffentlichkeit Geld zu stehlen und es nicht herauszurücken, obwohl man in der Falle saß. Sofian hatte nur ruhig genickt, als sich seine kleine Herrin bei ihm rückversicherte, ob er die Worte des Diebes gehört hatte. Die junge Claudia ärgerte sich. Vollkommen zurecht, doch galt ihre größte Sorge noch immer den Tieren, die sie kaufen wollte. Wieder nickte Sofian und spürte die kleine Hand, die sich an seiner Tunika verkrallte und daran zog. “Wir werden Tiere kaufen!“, bestätigte er dann, ehe Sisenna ein ernstes Wort an den Jungen richtete, der sich nun mit dem Rücken gegen die Mauer presste. Sie erklärte ihm, dass man fremdes Geld nicht nehmen durfte. Sie selbst dürfe es nicht einfach von ihrem Onkel nehmen. Man müsse fragen oder es sich verdienen. Der Junge, der bei näherer Betrachtung eine recht ärmliche Erscheinung war, verzog das Gesicht, als könne er die Worte kaum glauben. Sein Gesicht war schmutzig, das Haar strähnig und seine Tunika wirkte an einigen Stellen recht zerschlissen.


    Man erkannte auch deutlich, dass ihm bereits die Tränen in die Augen traten, die darunter verdächtig zu schimmern begannen. Die Geldbörse drückte er sich noch weiter an die Brust. “Tiere kaufen?“, fragte er dann mit ein wenig Panik in der Stimme. Dann glitt sein Blick flüchtig über die anwesende Sklavenschar und richtete sich dann wieder auf Sisenna. “Ich habe schon gebettelt!“, stieß er dann beinahe atemlos hevor. “Was soll ich tun? Mein Vater ist tot und Mutter, Ati und die Zwillinge sind krank!“ Verzweiflung brach wieder aus seiner Stimme hervor und nun floss die erste Träne. “Titus und Livia können nicht arbeiten, die sind noch viel zu klein. Wer soll sich um die Familie kümmern?“ Hastig und fast schon in Ärger über die Tränen, wischte er sich diese fort. “Ich bin der Älteste und muss auf Livia und Titus aufpassen und Geld beschaffen!“, sprach er dann deutlich aggressiver weiter, doch es war nur weitere Hoffnungslosigkeit, die aus ihm sprach. “Wir brauchen Essen, Medikamente und einen Heiler!“ Mit seiner Selbstbeherrschung war es nun fast vorbei. “Was ist denn, wenn Mutter und Ati sterben?“, heulte er nun, stieß sich unter einem heiseren Schrei von der Wand ab und rannte gegen einen der Sklaven, den er mit seinen Fäusten versuchte, zur Seite zu drängen. Dieser jedoch hielt den Jungen fest. Sofian löste sich von Sisenna und trat ebenfalls auf den Dieb zu.
    “Hey!“, sprach er ihn mit beruhigender Stimme an. “Jetzt beruhige dich doch!“ Der Dieb begann nun hemmungslos zu weinen, während der andere Sklave ihn an den Armen festhielt. Sofian blickte zu seiner kleinen Herrin hinüber, der er weiterführende Dramen gerne ersparen wollte. Doch dafür war es nun schon fast zu spät.

  • Sie fühlte sich beruhigt, als Sofian bestätigte, dass sie trotz all der Verwicklungen heute noch Tiere kaufen würden. Ein erlösendes Ausatmen gab ihr Befreiung und ermöglichte es, sich auf den Jungen zu konzentrieren. Als er vom Betteln sprach, ruckte ihr Kopf nach hinten. Eine Verhaltensweise, die weder gut hieß noch nachvollziehen konnte.


    "Du sollst nicht betteln, sondern dir das Geld verdienen. Hab ich doch grade gesagt." Vorwurf klang aus ihrer Stimme. Sie sah nicht ein, warum das trotz der kranken Familienmitgliedern nicht möglich sein sollte. Dann passte eben jemand anderer auf, dass es ihnen in der Zwischenzeit nicht schlechter ging. "Sie werden schon nicht gleich sterben", fügte sie leiser an und wollte beruhigen. Wissen konnte sie es nicht, aber man könnte es herausfinden.
    "Gib mir jetzt das Geld, dann verspreche ich dir, unseren Medicus vorbeizuschicken", bot sie an und hielt Paullus die geöffnete Handfläche entgegen. "Vielleicht gibt dir mein Onkel auch eine Aufgabe, womit du Geld verdienen kannst. Geschenkt gibt es jedenfalls nichts, für niemand." Dessen war sie sich ganz sicher. Ihre Familie besaß erhebliches Vermögen, aber Faulheit unterstützte der Onkel nicht. Vielleicht konnte sich Paullus nicht vorstellen, welcher Art, wie schwer und wie langwierig diese Aufgabe sein könnte und vermutlich würde er sich täuschen, denn es galt in aller erster Linie, Einsatz zu zeigen und nicht sich zu Tode zuschuften.

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    Sofian hockte noch immer vor dem Jungen, der sich nun unter den Händen des Sklaven, der ihn hielt, wand. Die Tränen rannen hemmungslos und vollkommen offen über seine Wangen und einen Moment lang hatte es den Anschein, als würde er den Worten, die die junge Herrin nun sprach gar nicht zuhören. “Beruhige dich!“, sagte Sofian wieder sanft, wobei er seine Hand hob, um dem Jungen sachte über den Haarschopf zu streichen, was allerdings nicht gelang, da dieser den Kopf rasch zur Seite wendete. Sofian wusste sehr gut, dass Familien mit vielen Kindern, welchen der Vater fehlte in dieser Stadt oftmals nicht viele Möglichkeiten hatten und wenn der Junge nicht log, so war ein Großeteil der Familie auch noch erkrankt. Dennoch wäre es vielleicht möglich, eine Arbeit für ihn zu finden, die allen aus dem Gröbsten heraus half, auch wenn es gewiss nur ein Tropfen auf einem heißen Stein wäre.


    Als Sisenna sagte, dass die kranken Familienmitglieder nicht gleich sterben würde, schluchzte der Junge wieder auf, jedoch schaute er nun der kleinen Herrin entgegen, um ihr nun tatsächlich zuzuhören. Dabei war erkennbar, dass sich ein wenig Hoffnung in seine Miene geschlichen hatte. Besonders, als die kleine Herrin nun den Medicus erwähnte, den sie vorbeischicken wollte. Dann sah Paullus auf die Hand, die sich ihm entgegen streckte, während er sich die Tränen aus dem rechten Auge wischte. Zögerlich hob er nun die linke Hand und ließ den Geldbeutel los, sodass er auf Sisennas Handfläche landete. Dass es ihm nicht wirklich recht war, konnte man nun ebenfalls an seinen Gesichtszügen ablesen.


    “Und wer ist dein Onkel?“, wollte er dann wissen. “Und was ist mit meinem Geschwistern, während ich arbeite? Ich kann sie nicht alleine lassen.“ Nun sah er Sofian an, der ihm bestätigend zunickte. Der Junge tat ihm leid und dennoch war es gewiss nicht recht auf dem Markt stehlen zu gehen. “Du kannst der jungen Herrin ruhig vertrauen,“ sagte er dann sanft und lächelte dabei. Hoffnungsvoll richtete Paullus Blick wieder auf die kleine Claudierin und man konnte erkennen, dass auch ein gehöriges Maß an Entschlossheit hinzu trat. “Ich bin Paullus Faberius und ich werde bestimmt nicht dein Sklave werden!“ Seinen Kopf erhob er nun etwas stolz, auch wenn der Kontrast zum verheulten Gesicht ein wenig verzweifelt wirkte. Sofian legte Paullus die Hand auf die Schulter und bedeutete dem anderen Sklaven, dass er den Jungen loslassen sollte. Er war noch immer umringt und würde gewiss nicht so schnell davonrennen können.

  • "Gut!" Mit nichts anderem als diesem einen Wort quittierte sie die Rückgabe des Geldes. Warum sollte sie auch überschwenglich sein oder lächeln? Diebstahl war eine Straftat und wer als Kind nicht den Weg zurück zur Redlichkeit fand, würde es später sicherlich erst recht nicht schaffen.
    Sie reichte den Beutel an Sofian weiter, bevor sie sich wieder dem Jungen zuwandte. "Ich gehe jetzt Tiere kaufen. Wenn du mir hilfst, sie zu mir nach Hause zu bringen, hast du dir ein Essen für dich, deine Mutter und deine Geschwister verdient. Hast du Zeit?" Sisenna würde das Essen nicht einmal bezahlen müssen, sondern der Köchin in Auftrag geben. In der Villa konnte dann der Onkel weitere Aufgaben festlegen und Sisenna zweifelte nicht daran, dass er das tat.


    "Mein Onkel ist der Praefectus Urbi." Vermutlich würde der Junge wissen, wie gefährlich nahe er ausgerechnet der Institution gekommen war, die Straftaten verfolgte.
    "Ich weiß nicht, wie wir das mit den Geschwistern machen sollen", gestand Sisenna, während sie Sofians Blick suchte. Paullus meinte, er könne sie nicht alleine lassen.


    Als die Aussage erklang, Pallus würde nicht ihr Sklave werden wollen, wandte sich Sisenna wieder dem Jungen zu. Sie legte den Kopf schief, stemmte die Arme in die Hüften und setzte ein Grinsen auf. "Denkst du im Ernst, ich könnte einen so winzigen Sklaven gebrauchen?" Sie schüttelte den Kopf. "Du kannst mich nicht beschützen, du kannst... Ja, weiß nicht. Vielleicht kannst du ja doch etwas, von dem ich nichts weiß." Vielleicht konnte er singen oder zeichnen, aber dafür brauchte Sisenna keinen Sklaven. Sie besaß bereits den schönsten, liebsten, aufregendsten aller ... sie mochte die Bezeichnung nicht und vermied sie so gut es ging. Heimlich linste sie zu Sofian. Hoffentlich erriet er nicht ihre Gedanken.

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