[Trainingsrennen] Aurata vs. Russata vs. Praesina

  • Heute war der Tag des angedachten Trainingsrennens zwischen gleich drei Rennställen gekommen.
    Caesoninus war ganz aufgeregt, nicht so sehr wegen des Rennens selbst, denn dieses Mal würde es ja unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und es war ja auch schon sein zweites, auf die Beine gestelltes Rennen. Nein, viel mehr, ob der Kaiser heute kommen und zusehen würde, denn auf Caesoninus' Einladungsbrief hin, war bislang noch keinerlei Reaktion aus dem kaiserlichen Palast erfolgt. Entweder konnte man dies als Ablehnung betrachten, oder es war aus Sicherheitsgründen keine erfolgt und der Imperator Caesar Augustus würde plötzlich und überraschend auftauchen, das konnte er zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht sagen.


    Caesoninus sah sich im leeren Domitianstadion um. Wie seltsam die Arena auf ihn wirkte mit ihrer extremen Größe und all den verwaisten Rängen, während sich langsam die Fahrer der einzelnen Factios eintrafen und Vorbereitungen zu treffen begannen. Und hier sollte gleich ein Rennen stattfinden? Ganz anders war das alles, im Vergleich zu Caesoninus' erstem Rennen, wo die Zuschauerplätze brechend voll gewesen waren und Gebrülle, Jubel und Gejohle das Rund erfüllt, ja schon erschüttert hatte. So jedoch herrschte Stille.
    Caesoninus setzte sich hin und wartete auf das Eintreffen der übrigen Funktionäre der teilnehmenden Factios. Sobald alle vollzählig versammelt seien, würde Caesoninus zusammen mit ihnen entscheiden wollen, wie lange sie noch auf ein evt. Eintreffen des Imperator Caesar Augustus warten würden, ehe das Rennen begann. Denn falls er käme, würde ja gewiss er das Rennen eröffnen wollen, wie er sich dachte.

  • Der Einladung folgend, traf Galeo zur verabredeten Stunde ein. Ihn beschäftigten in der Vergangenheit andere Dinge, deswegen wollte er zumindest heute pünktlich und damit vorbildlich in Erscheinung treten. Ein zeitiges Eintreffen ersparte ihm auch den ersten Schritt bei Begrüßungen, weil er nur jeweils abwarten brauchte, bis nachkommende Gäste ihn begrüßteN. Eine Person gewahrte er aber bereits auf den Plätzen der Funktionäre. Er trat hinzu.


    "Salve Caesoninus! Schön dich zu sehen."

  • Der kleine Tross der Russata hatte sich recht zeitig auf den Weg gemacht, um im Stadion alles in Ruhe vorbereiten zu können. So war es für alle entspannter und man konnte auch einmal einen Blick auf die Vorbereitungen der anderen Factiones werfen oder hier und da ein wenig länger als bei einem großen Rennen mit der Konkurrenz plaudern.


    Macer kam dagegen erst recht spät vor dem geplanten Startzeitpunkt, denn er musste sich weder Sorgen um verstopfte Straßen rund um das Stadion machen noch um einen beschwerlichen Weg zu seinem Sitzplatz, der von allerlei kurzen Gesprächen verlängert wurde. Stattdessen konnte er geradewegs zu der Stelle gehen, an der schon die Vertreter der anderen Factiones standen. "Salvete, die Herren!" grüßte er in die Runde.

  • Es brauchte nicht lange und schon bald erschienen die ersten "hohen Tiere" der anderen Factiones. Caesoninus stand auf, um sie zu begrüßen. Der erste war Claudius Gallus von der Aurata, der da vor ihm stand. "Salve, mein Freund! Wie geht es dir?" begrüßte er ihn herzlich. Nicht lange danach und der nächste kam auf sie zu; Caesoninus' politischer Lehrmeister, Consular Purgitius Macer von der Russata.
    Trotz ihrer häufigen Treffen im Zuge seines Tiro Foris hatten sie sich außerhalb davon bisher kaum privat getroffen, wie es Caesoninus kurz durch den Kopf schoss. Auch das hier war heute eher "geschäftlich" als privat, ging es doch um Sportpolitik.


    Auch Macer begrüßte er: "Salve, Senator! Ich hoffe die Anreise verlief angenehm und ohne Zwischenfälle!" Wer wusste immerhin, was sich der hungernde Plebs so alles einfallen lassen konnte, wenn die Sänfte eines Senators an ihnen vorbeizog. An alle gewandt sagte er dann: "So, jetzt sind wir ja schon fast vollständig versammelt für unser kleines Trainingsrennen.Ich möchte nur noch etwas warten, da ich denke, dass Senator Claudius Menecrates auch noch zu uns stoßen wird. Weiters ist auch noch unsicher, ob nicht vielleicht auch der Imperator Caesar Augustus kommt, da ich ihm eine Einladung zugesandt hätte, jedoch keine Antwort bis jetzt vom Palatin zurückgekommen ist. Sollte dem so sein, dass er kommt, so wird natürlich er das Rennen eröffnen wollen."
    Caesoninus warf kurz einen prüfenden Blick, ob sich schon neue Leute an den Zugängen zum Stadion bemerkbar machten, doch leider nein. Dann wieder zurück an Gallus und Macer gewandt: "Was meint ihr, wie lange wir noch mit dem Beginn des Rennens warten sollten für den Fall, dass der Augustus nicht erscheint?"

  • Macer stutzte ein wenig angesichts der einleitenden Frage, denn seinen Weg zum Stadion hätte er nun nicht als Anreise bezeichnet. "Danke, ich kann nicht klagen", gab er dann mit einem breiten Grinsen zur Antwort. Auch die Information, dass der Kaiser eingeladen war, kam etwas unerwartet, aber er nahm sie erst einmal zur Kenntnis. "Ich nehme doch an, dass die Kanzlei organisiert genug ist, zumindest dann zu antworten, wenn der Kaiser tatsächlich gedenkt, das Rennen persönlich zu eröffnen", spekulierte er dann, nur um wenig später eine zurückhaltende Geste zu machen. "Du bist der Organisator, Iulius, deine Entscheidung", beantwortete er die Frage nach der Wartezeit, ohne eine wirkliche Antwort zu geben.

  • Als Menecrates eintraf, bekam er nicht mehr viel von der Unterhaltung mit. Das Wort Kaiser fing er auf. Er blickte sich auf den letzten Schritten sicherheitshalber um, gewahrte aber dessen Ankunft nicht.
    "Salvete!", grüßte er die Anwesenden und ließ einen erleichterten Seufzer hören, da er trotz Termindrucks noch zu akzeptabler Zeit eintraf. "Es geht um den Kaiser?" Er blickte zu seinem Factiokollegen, dann zu seinem Sohn, verweilte kurz bei Macer und wandte sich anschließend an Caesoninus.
    "Ich habe für die Weihung der Suburastation auf meine Einladung hin eine Absage bekommen. Da ich ein Desinteresse seitens des Kaisers ausschließen kann, gehe ich davon aus, dass jene triftigen Gründe ihn auch daran hindern, unserer Einladung nachzukommen. Ich denke, wir würden vergebens warten."


    Das Zepter für dieses Rennen lag bei Caesoninus und er wartete auf dessen Entscheidung.

  • Es freute Caesoninus ungemein, dass es Menecrates doch noch zu dem Trainingsrennen geschafft hatte. Weniger erfreulich waren seine Nachrichten jedoch. Es war sonnenklar, dass der Imperator Caesar Augustus nicht erscheinen würde, wenn er sogar so ein wichtiges Projekt wie die Weihung der neuen Station der Urbaner in der Subura ausließ. Da konnten sie genauso gut auf die griechischen Kalenden warten, als auf den Kaiser, denn die würden sich eher einstellen.


    "Salve, Senator Claudius Menecrates, mich freut es, dass du uns mit deiner Anwesenheit beehrst, doch was die kaiserlichen Belange angeht so...", Caesoninus kräuselte den Mund und sah kurz zu den Fahrern auf der Rennbahn. Dann zuckte er die Schultern. "Ach, ich denke, wenn er sogar das Stationsprojekt ausfallen lässt, brauchen wir nicht länger zu warten, beginnen wir!" Und mit diesen Worten wandte sich Caesoninus in Richtung der Plätze, von denen aus die Funktionäre gleich das Rennen verfolgen könnten.

  • "Salve!", grüßte Macer den hinzukommenden claudischen Senatskollegen, begleitet von einem freundlichen Nicken in seine Richtung. Seine Ausführungen zum Kaiser verfolgte er aufmerksam und konnte nur zustimmend nicken. "Ich glaube auch, es wäre eine ziemliche Seltenheit wenn nicht sogar ein Novum, wenn der Kaiser ein Trainingsrennen besuchen würde", äußerte er sich dann im Gang zu den Plätzen. Sein Gedächtnis mochte ihn täuschen, aber er konnte sich nicht erinnern, den aktuellen oder auch einen früheren Kaiser bei einem derartigen Anlass angetroffen zu haben.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Es brauchte nicht lange und schon bald erschienen die ersten "hohen Tiere" der anderen Factiones. Caesoninus stand auf, um sie zu begrüßen. Der erste war Claudius Gallus von der Aurata, der da vor ihm stand. "Salve, mein Freund! Wie geht es dir?" begrüßte er ihn herzlich.


    Caesoninus erwartete sie bereits und empfing Galeo offen und freundlich.
    "Soweit geht es gut. An mir bleibt viel Arbeit hängen, seit unser Dominus nach Germanien abgereist ist." Regelrecht schlecht fand Galeo die Situation nicht, aber ab und an ein wenig Austausch würde er schätzen. Nun, ändern konnte er es nicht.


    Senator Purgitius traf ein und grüßte. Galeo kannte ihn aus dem Senat, in den er einen kurzen Ausflug gemacht hatte.
    "Salve Senator Purgitius." Allerdings wusste er nicht, was er mit ihm bereden könnte, daher blickte er betreten auf die Spitzen seiner Schuhe. Caesoninus erlöste ihn, weil er flugs weiter sprach. Dabei kamen auch interessante Sachen zur Sprache.
    Schließlich kam auch Galeos Vater und löste das Rätselraten um den Kaiser auf. Alle schienen sich einig zu sein.
    Er grüßte seinen Vater stumm, aber mit Handschlag. Sie liefen sich in der Villa ständig über den Weg. Galeo nahm Platz und wählte dabei einen dezentralen Sitz. Der Mittelpunkt war so gar nicht sein Ding und es gab auch weit höhere Gäste als ihn.

  • Caesoninus befand es dieses Mal nicht für nötig, effektvoll mit einem weißen Tuch zur Eröffnung des Rennens herumzuwedeln, wo doch sowieso niemand hier war, den man damit beeindrucken hätte können, sodass er von seinem Platz aus dann hinunter auf die Fahrbahn brüllte: "Aurigae!" und ihnen dann ein Zeichen gab, was als Beginn verstanden werden konnte. Die Fahrer schnalzten mit ihren Zügeln, die Pferde wieherten und das zweite Rennen von Caesoninus war gestartet.


    Es war kein schlechter Start für die Praesina und die Russata. Direkt nach dem Start war Bagoas schon ziemlich bald in Führung gegangen, dicht gefolgt von Syennesis, der alle anderen Fahrer hinter sich ließ und -den anfangs noch vor ihm fahrenden- Hermippus von der Aurata unsanft aus der Bahn drängte. Hermippus indes schaffte es seinen dritten Platz vorerst behaupten zu können, während Amasis sich wohl von seinem Vordermann dahingehend inspirieren hatte lassen, dass auch er seine Rösser gefährlich nah an Rianorixs Wagen heranlaufen ließ, bis dieser die Nerven verlor und zur Seite lenkte und Amasis ihn überholen konnte. Tanco bildete das undankbare Schlusslicht. Er war im Staub der anderen verschwunden.


    Die Reihenfolge nach Runde Eins:
    1) Bagoas
    2) Syennesis
    3) Hermippus
    4) Amasis
    5) Rianorix
    6) Tanco


    Erwartungsgemäß positionierte sich Syennesis ziehmlich weit vorne beim Renngeschehen, was Caesoninus zuversichtlich für einen positiven Ausgang, seine Person betreffend, stimmte. Rianorix hingegen dümpelte wieder einmal irgendwo weiter hinten herum, auch das war eine Tatsache, die Caesoninus im ersten Trainingsrennen und bei Aurelius Lupus' Rennen am Strand von Ostia beobachten hatte können. Drei Mal hintereinander, da bestand Handlungsbedarf. So neigte er seinen Kopf in Richtung Claudius Menecrates und murmelte: "Rianorix ist schon wieder fast Letzter, da muss etwas getan werden.

  • Nachdem man sich offenbar einig war, nicht mehr auf den Kaiser zu warten, wurde das Rennen zügig gestartet. Dass Bagoas an der Spitze fuhr, während Amasis in der Mitte des Feldes steckte, war für die Russata ein ungewohntes Bild. Allerdings war das hier ja auch ein Trainingsrennen und auch, wenn andere Factiones mit dabei waren, musste man dort ja nicht unbedingt so fahren, wie bei einem echten Rennen. Hier konnte man stattdessen ausprobieren, die eigenen Fähigkeiten und die der Gegner studieren und vor allem musste man nicht das letzte Risiko gehen, um unbedingt einen Erfolg zu erzielen. Macer wusste nicht genau, was sich die Fahrer der Russata für heute als Ziele festgelegt hatten, aber er war gespannt darauf, wie sie sich im Rennverlauf verhalten würden. Der Stand nach der ersten Runde sah auf jeden Fall interessant aus.

  • Jetzt nachdem das Rennen gestartet war und sich die Pferde eine Runde einlaufen hatten können, kam ordentlich Bewegung in die Sache! Fast keiner schien auf seinem alten Platz aus Runde 1 bleiben zu wollen, das Mittelfeld stürmte nach vor, während die Spitze versuchte dort zu bleiben wo sie war, eben ganz vorne. Das große Gerangel begann, als Bagoas, der Spitzenläufer ganz vorne, bei der Umrundung des ersten Pylons zu schnell in die Kurve schwenkte und ins Schleudern geriet. Das kostete ihn ganz empfindlich die Führung im Rennen, da Syennesis prompt an ihm vorbeizog und so vorläufig Erster im Rennen wurde. Auch Amasis und Hermippus überholten die ehemalige Nr. 1, woraufhin sich Bagoas plötzlich nur noch auf dem vierten Platz wiederfand. Direkt vor den beiden unveränderten Schlusslichtern des Rennens, Rianorix und Tanco, wirklich eine große "Ehre". Doch diese Runde bot noch eine Überraschung. Amasis hatte nicht nur den trudelnden Bagoas überholen können, sondern war auch an Hermippus vorbeigebraust beim zweiten Pylon, womit er sich um ganze zwei Plätze verbessern hatte können und jetzt zweiter Rennfahrer war.


    Die Reihenfolge nach Runde Zwei:
    1) Syennesis
    2) Amasis
    3) Hermippus
    4) Bagoas
    5) Rianorix
    6) Tanco


    Die Karten des gesamten Rennens wurden jetzt in Runde 2 gehörig neu gemischt, jedoch für die Praesina änderte sich nur wenig. Zu Caesoninus Freude konnte sich Syennesis an die Spitze platzieren und Rianorix war nach wie vor eine Enttäuschung für ihn. Gespannt beobachtete er die Fahrer, wie sie über die Zielmarkierung überquerten schon ganz in Erwartung dessen, was sie gleich in Runde 3 erwarten würde. Innerlich sandte er ein Stoßgebet gen Himmel. Bitte, oh ihr Götter, bitte macht, dass Rianorix wegkam von dort hinten!

  • Macer konnte sich eine deutlich sichtbare Geste des Missfallens nicht verkneifen, als Bagoas seine durchaus überraschende Führung so schnell durch einen einfachen Fahrfehler verlor und im Mittelfeld des Rennens verschwand. Was auch immer er da versucht hatte, es war augenscheinlich gründlich schief gegangen. Hatte Macer sich eben noch auf einen möglicherweise überraschenden und aufschlussreichen Rennverlauf gefreut, sah es jetzt schon viel mehr nach den zu erwartenden Platzierungen aus, was das Rennen eher langweiliger machte. Aber vielleicht lauerte hinter der nächsten Wende ja schon der nächste Fahrfehler, der alles wieder durcheinander würfelte.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    So neigte er seinen Kopf in Richtung Claudius Menecrates und murmelte: "Rianorix ist schon wieder fast Letzter, da muss etwas getan werden.


    Menecrates konnte dem nur beipflichten. Er nickte. "Früher war es Syennesis, der unkalkulierbare Leistungen erbrachte. Seit einiger Zeit wirkt er sehr stabil und nun schwächelt Rianorix. Was schlägst du vor, wenn du sagst, es muss was getan werden?"


    Amasis katapultierte sich nach vorn, dass der Betrachter nur staunen konnte. Fast wäre Menecrates der Mund aufgeklappt. Zum Glück motivierte der Vorstoß auch Syennesis, sodass dieser auch Boden gutmachen konnte und nachdem er zuvor Rang zwei einnahm durcheilte er die Ziellinie am Ende der zweiten Runde als Erster. Die Position zum jetzigen Zeitpunkt sagte jedoch nicht viel aus, es blieb abzuwarten. Das Rennfieber hielt Menecrates gefangen. Auf der Bahn befanden sich allesamt starke Gegner und es konnte noch viel passieren.

  • Da die Läufer nun schon zwei ganze Runden Zeit gehabt hatten, um ihren Platz im Rennen zu finden, verlief die dritte Runde weniger turbulent wie die zuvorige, doch natürlich gab es auch in ihr Rangkämpfe. So übernahm die Factio Russata erneut die Führung über das Rennen, als Amasis es schaffte Syennesis zu überholen. Damit hatte er es geschafft sich vom Mittelfeld bis ganz an die Spitze vorzukämpfen, einem Platz, den zuvor sein Rennkollege Bagoas eingenommen hatte. Dieser schien von Fortuna verlassen, denn er fiel sogar noch weiter zurück auf den vorletzten Platz. Das große Wunder jedoch bildete Rianorix. Denn als Bagoas Hermippus überholen wollte und die beiden so eine Weile miteinander rangen und abgelenkt waren, nutzte das grüne Schlusslicht seine Chance und ließ beide Kontrahenten hinter sich! Hermippus hatte es am Ende geschafft vor Bagoas zu bleiben, jedoch zum Preis, dass ein anderer sie beide überholt hatte.


    Die Reihenfolge nach Runde Drei:
    1) Amasis
    2) Syennesis
    3) Rianorix
    4) Hermippus
    5) Bagoas
    6) Tanco


    Als Claudius Menecrates Caesoninus während der ersten Runde gefragt hatte, was er vorschlagen würde, antwortete er: "Falls du nichts dagegen hast würde ich später mit Rianorix sprechen wollen nach dem Rennen und je nach diesem Ergebnis dann sollten weitere Schritte eingeleitet werden. Im schlimmsten Fall müsste man wohl über eine Demontage dieses Läufers nachdenken, Rianorix kann nicht bei jedem Rennen an dem er teilnimmt den Renndurchschnitt der Praesina ins Bodenlose ziehen, so meine Sicht der Dinge." es wäre schade, falls dem wirklich so wäre, doch das würde zumindest Caesoninus tun, wenn er der Magister dieser Factio wäre. In der darauffolgenden Runde hatte sich bei Rianorix wie schon erwähnt ebenfalls nichts geändert, doch jetzt, in der dritten Runde dann kam endlich die schon verzweifelt herbeigesehnte Wende. Wie wenn Rianorix Caesoninus' Worte über seine Entfernung aus der Factio gehört hatte, überholte er gleich zwei (!) andere Läufer und fand sich plötzlich direkt hinter Syennesis wieder. "Bei allen Göttern!" entfuhr es Caesoninus, als der Grüne ihn mit diesem Zug überraschte. Wirklich überraschte! Aber natürlich auf gute Weise.

  • Der erhoffte Fahrfehler schlug nicht zu, so dass Macer weitgehend emotionslos auf den Verlauf der dritten Runde schaute. Dass Amasis die Führung übernahm, verleitete Macer nicht zu Jubelausbrüchen, denn bei einem Trainingsrennen kam es ihm nicht so sehr auf die Platzierung an. Außerdem war ja noch fiel zu fahren. Zudem verlor Bagoas im Kampf mit Hermippus einen Platz, was Macer allerdings auch deutlich weniger aufregte als der Verlust der Führung in der Runde zuvor. Alles bewegte sich aus seiner Sicht im Moment im Rahmen dessen, was zu erwarte war und vor allem brachte es wenig neue Erkenntnisse. Vielleicht machte es die nächste Runde wieder spannender.

  • In der vierten Runde fand ein völliger Austausch der Spitze statt, während das hintere Feld unverändert blieb. In erster Linie betraff die Platzierungsänderungen nur die Factio Praesina,
    da Rianorix einem plötzlichen Wunderkind gleich es unverhofft schaffte Erster zu werden und sogar seinen Factiokollegen Syennesis hinter sich zu lassen.


    Die Reihenfolge nach Runde Vier:
    1) Rianorix
    2) Amasis
    3) Syennesis
    4) Hermippus
    5) Bagoas
    6) Tanco


    Hätte Caesoninus in dieser Wein getrunken, er hätte sich zweifellos verschluckt, als seinen Augen gewahr wurde, was sich dort unten auf der Rennbahn ereignete. Rianorix, das hoffnungslose Sorgenkind des Rennstalls war plötzlich Erstplatzierer! Wie hatte er das nur gemacht?! Offenbar gab es für ihn doch noch Hoffnung. Blieb jetzt nur noch abzuwarten, ob er diese Leistung auch in der restlichen Hälfte des Rennens erhalten konnte. Caesoninus jedenfalls konnte wieder hoffen.

  • Tatsächlich wurde es etwas spannender, denn ein Grüner schob sich an die Spitze, während ansonsten alles wie vorher blieb. Macer achtete allerdings weniger auf den konkreten Zwischenstand und wer dort an welcher Position war, sondern er versuchte, dass Verhalten der Fahrer etwas genauer zu studieren und zu erkennen, wer hier wohl mit voller Kraft fuhr und wer etwas ausprobierte. Immerhin konnte es ja sein, dass der eine oder andere Fahrer gar nicht auf Sieg fuhr oder nur für einige Runden mit voller Kraft unterwegs war.

  • Selbst die Augen des ansonsten beherrscht auftretenden Dominus der Praesina weiteten sich, als Rianorix durchstartete. Ungläubig verfolgte er das Spektakel. Die Pferde besaßen also Potential, sie mussten nur entsprechend gelenkt werden. Ob allerdings ihre Kräfte klug eingeteilt wurden, musste sich noch erweisen. In diesem Punkt hegte Menecrates Zweifel. Er hatte schon öfters erlebt, dass gegen Ende ein Fahrer aus der Mitte das gesamte Feld aufrollte. Aus diesem Grund gab sich Menecrates keinen Illusionen hin und unterschätzte auch nicht die Trainingsgegner. Vor allem den Roten traute er Siege zu, nachdem sie das Kandidaturrernnen souverän für sich entschieden hatten.


    "Caesoninus, ich schätze, du wirst deinen Entwurf zur Nachbesprechung des Rennens mit Rianorix noch abwandeln müssen und wer weiß, was uns noch alles erwartet."

  • Auch in der fünften Runde ging das ewige Kopf-an-Kopf-Ren nen zwischen der Praesina und der Russata im Kampf um die Spitze weiter. Hatte in Runde Eins Bagoas noch diesen Kampf gefochten, so war er sehr rasch von seinem Kollegen Amasis abelöst worden, der seither unablässig die Ehre der Russta gegen Syennesis verteidigte. In dieser Runde schaffte er es wieder einmal die Russata ganz vorne an die Spitze zu platzieren, doch war das keineswegs sein alleiniger Verdienst. Nachdem Rianorix seine Pferde wie ein Wilder angetrieben hatte, damit diese alle Kontrahenten (und Syennesis) überholten, waren eben jene Rosse jetzt so ausgepowert, dass der Grüne ziemlich bald wieder nach hinten in die Mitte des Feldes zurückrutschte. Eine ähnliche Aktion wie Rianorix zuvor kam jetzt auch erstmals aus den Reihen der Aurata, da das bisherige Schlusslicht Tanco einen ähnlichen Ausfall versuchte und Hermippus und Bagoas überholte. Weiter kam er jedoch nicht, weshalb er sich mit dieser Platzierung vorerst zufrieden gab. Bagoas war damit jetzt auf dem letzten Platz, wo er zu Beginn des Rennens dieses noch angeführt hatte.


    Die Reihenfolge nach Runde Fünf:
    1) Amasis
    2) Syennesis
    3) Rianorix
    4) Tanco
    5) Hermippus
    6) Bagoas


    Runde Sechs verlief stabiler von den Platzierungen her. Die meisten Läufer liefen unverändert auf ihrer Bahn. Nur einzig und alleine ganz hinten gab es Veränderungen, da Bagoas Hermippus überholte.


    Die Reihenfolge nach Runde Sechs:
    1) Amasis
    2) Syennesis
    3) Rianorix
    4) Tanco
    6) Bagoas
    5) Hermippus



    Gegen Ende der vierten Runde meinte Caesoninus auf die Antwort von Claudius Menecrates hin: "Vermutlich, Senator, doch möchte ich dafür lieber noch das Ende des Rennens abwarten." So verfolgte er den Beginn der fünften Runde und eine tief in seinem Inneren geschürte Sorge bewahrheitete sich. Rianorix war einfach kopflos nach vorne geprescht und hatte sich dabei völlig verausgabt. Er konnte seinen Vorsprung gegenüber den anderen nicht halten. Eine durchaus leichte Enttäuschung. "Ich denke, es wird wohl doch bei einer Rüge bleiben", raunte er nicht gerade glücklich über diesen Fahrer in Richtung Menecrates. Wenigstens blieb Syennesis konsequent dort wo er war, ja durch Rianorixs Fehlschuss verbesserte er sich sogar ohne etwas getan zu haben.
    Runde Sechs verlief für die Praesina unverändert, hier hätten eher die Aurata und die Russata etwas zu kommentieren.

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