Ite, missa est! | Brautzug und Ausklang der flavisch-cornelischen Hochzeit

  • In strömendem Regen also machte die Festgesellschaft sich von der Domus Cornelia aus auf den Weg durch die Gassen Roms, um zeitig die Villa Flavia Felix zu erreichen, wo das Fest würde ausklingen, während das Brautpaar sich in seine Gemächer zurückzog. Nicht allein der Regen drang jedoch auf das Brautpaar ein, sondern ebenso jene anzüglichen Reime, die zu diesem Anlass gesungen zu werden pflegten, wobei Lucretius Carus, der Jugendfreund des Bräutigams, den Anfang machte:
    "Wo Hermesstab die Wölfin findet,
    wo Gänserich die Gans sich bindet,
    zieh'n Hitze, Glut und Wollust ein
    und zeugen viele Kinderlein!"

    Sehr wohl erkannte der junge Flavius die Anspielung auf jenes kleine Gedichtlein, mit welchem die Hochzeitseinladungen waren eingeleitet worden, was womöglich in anderen Umständen seine Admiration hätte evoziert. Doch stattdessen erschien es ihm als Mahnung, dass der Vollzug der Ehe keineswegs ewiglich zu prokrastinieren war, sondern dass nicht allein die Gesellschaft Roms, sondern ebenso seine Ahnen und die Götter erwarteten, dass ihrer Ehe auch Kinder entsprangen. Gewiss war es möglich, einen Erben zu adoptieren, doch würde auch dies einen Schatten der mangelnden Frugalität auf ihr Haus werfen. Im Grunde würde ein einziges, erfolgreiches Mal genügen, doch wusste Manius Minor von diversen Gesprächen mit Patrokolos und anderen, dass ein Zeugungsakt allein regulär keineswegs genügte, sondern dass es, einer Lotterie gleich, für gewöhnlich mehrerer Anläufe bedurfte, um den Hauptgewinn zu erringen, wobei manche Gynäkologen argwöhnten, dass die Lust der Frau sich dabei als dienlich erwies.


    Als hätte er die Gedanken des Bräutigams gelesen, meldete in jenem Augenblick ein weiterer Gast mit einem Spottvers zu Worte, welches lautstark er durch die Gassen krakeelte:
    "Statt Rosen regnet's Wassermassen -
    die Braut kann doch ihr Glück kaum fassen:
    Denn nass wird heut' nicht nur das Dach -
    sonst gibt's am Hochzeitsmorgen Krach!"

    Die weibliche Lust mochte ein Tabu darstellen, da doch ihr Leib nicht mehr war denn eine Ackerfurche, in welche der Mann seinen Samen legte, doch waren auch Manius Minor die Differenzen einer lustvollen Vereinigung und einer egoistischen Triebbefriedigung dessen, der das Weib bestieg, wohlbekannt, zumal in seinem Myrmidonenkreis einige Jünglinge waren gewesen, welche sich auf die Befriedigung ihrer Partnerinnen geradezu kapriziert und dies bei ihren regelmäßigen Gastmählern wortreich hatten erörtert. Bei einer wunderschönen, aufreizenden Gespielin, von welchen er als finanzkräftiger Aristokrat sowohl in Alexandria, als auch in Roma er mit zahlreichen hatte das Bett geteilt, war auch bei ihm bisweilen eine diesbezügliche Motivation erwacht, doch würde es ihm bereits genügen, wenn ihm bei der tropfnassen Gestalt zu seiner Rechten, welche in ihre Gewänder und den Mantel gehüllt mehr einem Gespenst als einer Person aus Fleisch und Blut glich, zumindest die Insemination gelingen würde.


    "Talassio!"
    , rief aufs Neue die Versammlung und Philonica hielt an, um einem passierenden, augenscheinlich bereits ein wenig alkoholisierten Mann eine Nuss zu reichen. Als sie neuerlich sich in Bewegung setzten, geschah endlich das Erwartete: Der Calceus des jungen Flavius stieß gegen einen falsch eingeschätzten Stein auf dem Boden, er verlor das Gleichgewicht, griff panisch um sich und bekam den Mantel der Cornelia zu fassen, glitt auf dem nassen Boden aus und stürzte mit einem Ruck zu Boden, wobei er auch die Braut, welche einen spitzen Schrei ausstieß, mit sich riss. Sogleich eilten Sklaven herbei, doch das Paar lag bereits in einer Pfütze.
    "Muss denn alles schiefgehen an diesem verfluchten Tag?"
    , zeterte Philonica mit weinerlichem Timbre, als sie beide wieder auf ihren Füßen standen und den Schmutz auf der erlesenen Toga und dem feinen Mantel sowie der darunter vorscheinenden Tunica recta inspizierten, welchen selbst Manius Minor bei Dunkelheit zu identifizieren imstande war.
    "Du musst sie ja nicht mehr tragen heute."
    , mühte sich der junge Flavius sie zu trösten, obschon neuerlich die Imagination, dem entblößten Körper des Mädchens gegenüber zu stehen, ihm Gänsehaut bereitete. Dennoch fragte auch er sich, ob all jene Missgeschicke nicht waren als böse Omen zu ponderieren, welche eine eiligste Scheidung forderten. So oder so hatte er versagt, seiner unschuldigen Gattin einen erquicklichen Tag zu bereiten, obschon die größte Desillusion sie noch erwartete.
    "Im Freien schon liegt Frau auf Mann,
    weil er es nicht erwarten kann!"

    , erfolgte prompt der wenig erbauliche, scherzend intendierte Kommentar eines Hochzeitsgastes.

  • Gehüllt in Mäntel aus dünnem, jedoch dicht gewebtem Lodenstoffe folgte die Familie dem Brautpaar durch den Regen. Ein wenig abenteuerlich zweifelsohne war der Anblick dieses Gefolges, doch einige Zeit lang kalmierte der ältere Gracchus sich damit, dass zumindest diese Hochzeit ob ihres Wetters wegen schon unvergesslich würde sein. Er hielt sich dicht an der Seite Priscas und hatte seinen eigenen Mantel noch einmal zur Hälfte schützend um sie gelegt, um die Nässe von ihr abzuhalten, und war durchaus froh, dass der Weg zwischen den beiden Häusern nicht allzu weit war. Als indes mit einem Male ein Schrei vor ihnen ertönte, hastete der Vater nach vorne, um eben noch seinen Sohn, sowie seine Schwiegertochter am Boden zu sehen. Unvergesslich, zweifelsohne. Da indes Gracchus weder geneigt war, sich dem Spott der Verse anzuschließen, noch Worte von Trost oder Zuspruch fand, half er nur Philonica wieder auf und fragte ihr und Minor zugewandt.
    "Ist euch etwas zugestoßen?"

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Gleich einem Retter in der Nacht erschien Manius Maior im Gesichtsfeld Manius Minors, als dieser im Schmutze liegend nach Orientierung rang. Behände half er Philonica auf, während sein Sohn allein genötigt war sich vom Boden zu erheben und neuerlich einen sicheren Stand zu finden. Für einen Augenschlag fragte der Jüngling sich, ob nicht er ein wenig zu sehr dem Weine zugesprochen hatte und deshalb ob seines Fehltrittes den Stand hatte verloren, doch währenddessen war seine Braut bereits wieder in die Vertikale verbracht und erklärte ihrem Schwiegervater lakonisch:
    "Ich bin unverletzt."
    Ihr Ricinium war nicht lediglich durchnässt, sondern ebenso mit dem gewässerten Schmutz der Straße bespritzt, was sich ebenso auf ihre Tunica recta bezog, welche darunter in vormals makellosem Weiß hervorgespitzt hatte. Selbst ein weniger exerziertes Gehör als das des jungen Gracchen mochte erkennen, dass jenes Missgeschick der Cornelia durchaus zusetzte.
    "Ein kleiner Fehltritt, nichts weiter. Ich danke dir, Vater."
    , fügte er den Worten Philonicas an und bot ihr neuerlich seinen Arm, welchen sie artig aufs Neue ergriff, obschon bereits jene Stütze sich als tückisch hatte erwiesen, gleichwie der Jüngling generell zu argwöhnen begann, welche Ungerechtigkeit es doch mochte sein, dass die arme Cornelia vom Schicksal dazu verdammt war worden, einen Ehemann zu haben, welcher sie weder liebte, noch schätzte und nicht einmal imstande war, ihr jenes zuckersüße Hochzeitsfest zu bescheren, welches jede Jungfrau von patrizischem Geblüt sich ersehnte.
    Indessen konnte auch sein Vater diese Last, welche sie beide nun zu tragen hatten, nicht mindern, sodass er Gracchus Maior nochmalig zunickte und sodann seinen Weg fortsetzte in der Erwartung, dass jener sich zurück auf seinen Platz begab und der verbleibende Brautzug ohne Komplikationen verlief.

  • "Das alte Haus der Claudia
    trifft altes Haus der Flavia -
    bei so viel Alter, Ehemann,
    hoff' ich, dass er noch stehen kann!"

    Unter Absingen jenes Spottverses erreichten sie die Villa Flavia Felix. Seit dem Sturz hatte Manius Minor es nicht mehr gewagt, das Wort an seine Gattin oder irgendeinen der Gäste zu verlieren, zumal mehrere Male war zu befürchten gewesen, dass auch die Hochzeitsfackel unter den dicken Tropfen vom Himmel erlosch. Mochten seine priesterlichen Gäste das wütende Gewitter noch relativiert haben, der Sturz auf dem Weg als simpler Fehltritt abzutun gewesen sein, so hätte das Verlöschen der Fackel zweifelsohne als böses Omen erkannt werden müssen, welches womöglich zum Abbruch der gesamten Festivität hätte geführt. Indessen erwog der Bräutigam ohnehin, am kommenden Morgen ein besonders üppiges Sühne-Opfer darzubringen, um jene sich offenbarende, potentielle Ira deorum zu stillen.


    Zuvor jedoch waren die finalen Zeremonien zu vollziehen, wozu erstlich die Tradition des Kampfes um die Hochzeitsfackel zählte. Fortunablerweise hatte der findige Sciurus die ungünstigen Wetterverhältnisse (noch immer regnete es, wenn auch nicht mehr in jener Intensität wie zuvor) antizipiert und eine Art Baldachin vor der Porta errichtet, unter welche das Brautpaar sich nunmehr flüchtete. Manius Minor nahm dem Jüngling die Hochzeitsfackel ab und entlohnte ihn dafür mit einem Säcklein kandierter Nüsse, ehe er die Fackel Cornelia reichte - weder warf er selbst sonderlich gut, noch wollte er den Göttern Raum geben, auch diese Zeremonie noch ihm zur Strafe mit einem Fluch zu belegen. Augenscheinlich hatte Philonica zumindest ihre Haltung zurückgewonnen und präsentierte, den feucht gewordenen Schleier gelüpft, mit einem Lächeln die Lücke zwischen ihren Schneidezähnen.
    "Wer will die Fackel?"
    , rief sie sodann und warf sie aus der Trockenheit unter dem Baldachin in die Menge der durchnässten Hochzeitsgäste, unter welchen nun sich ein eher bescheidener Kampf entspann, wer die beliebte Trophäe mit nach Hause würde nehmen dürfen. Der junge Flavius indessen vermochte kaum zu erkennen, wer sich bei dieser Posse durchsetzte, weshalb er eher sich seiner eigenen Person zuwandte, sich das nasse Haar aus dem Gesicht strich (seine sorgsam gelegte Frisur vom Morgen war selbstredend ruiniert) und Patrokolos ersuchte, eine neue, nicht von Regen durchtränkte Toga herbeizuschaffen.

  • Menecrates gehörte als Gast der Feier natürlich auch zu den Teilnehmern des Brautzugs und da er zuvor das Wetter schöngeredet hatte, konnte er unmöglich jetzt klagen, obwohl die Toga immer schwerer wurde und jeder Schritt einem Fußbad glich. Er ging mechanisch, seine Gedanken weilten an einem idyllischeren Ort. Plötzlich drang ein Schrei an sein Ohr. Sein Kopf ruckte hoch und er musste abbremsen, weil der Zug ins Stocken kam.
    Schnell sprach es sich herum, dass Braut und Bräutigam gestürzt waren. Menecrates konnte sich kaum ausmalen, wie es in den jungen Leuten aussah. Zwar konnte es nach dieser Hochzeit zukünftig nur besser werden, aber wer wünschte sich schon einen derart schlechten Start. Er suchte den Blickkontakt zu seinem Nachbarn, liftete kurz die Schultern und wartete ab, bis sich der Zug wieder in Bewegung setzte.
    Der nachfolgende Spottvers amüsierte ihn dann wieder. Spott gelang nur, wenn der Inhalt stimmte und in diesem Fall traf keineswegs Haus Flavia auf Haus Claudia, auch wenn Menecrates nichts dagegen gehabt hätte, eine seiner Enkelinnen dem jungen Flavier anzuvertrauen.Das Wetter schien geeignet zu sein, die Aufmerksamkeit der meisten Gäste in andere Richtungen zu lenken, sodass sich niemand über den Fehler im Reim äußerte. Menecrates würde ihn zu Hause zum Besten geben, vorerst richtete sich sein Augenmerk auf die nahende Porta der Villa Flavia.


    Da die Gäste im Regen verharren mussten, hoffte wohl jeder auf einen baldigen Fackelwurf. Diese Hoffnung des Claudiers musste von den Göttern falsch verstanden worden sein, denn die Fackel hielt direkt auf ihn zu und obwohl er sie von allen Gästen vermutlich am wenigsten fangen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzugreifen, nachdem sie vor seine Brust knallte. Zweimal musste er nachgreifen, dann hielt er sie in der Hand.


    "Bei den Göttern! Was für ein Tag!", rutschte ihm heraus, dann bemühte er sich um ein Lächeln.

  • Um die Festgemeinschaft, von welchen einige sich direkt in das Vestibulum begaben, um nicht im Regen der kommenden Dinge harren zu müssen, nicht weiter warten zu lassen, begann Philonica sodann mit der Salbung der Türpfosten mit Öl und Wolle, welche trotz der Verwahrung in einem Leinenbeutel ein wenig Humidität hatte abbekommen.
    Nun kam aufs Neue dem jungen Gracchen die sprichwörtlich tragende Rolle zu, seine Braut auf Händen über die Schwelle zu hieven, was insofern wenig problematisch war, da Cornelia Philonica ob ihrer dürren Figur kaum von größerem Gewicht war, sodass selbst der seit seinem Tribunat kaum mehr sportlich aktive Bräutigam imstande sein durfte, die wenigen Schritte mit jener Last zu vollführen. Als somit er den Arm unter ihre Achseln legte und sich beugte, um mit dem freien Arm ihre Beine zu umfassen, war es eher die infamiliare Nähe, die ihn irritierte. Obschon sie bereits diverse Begrüßungs- und Lebewohl-Küsse hatten ausgetauscht, hatten ihre Körper niemals sich enger touchiert und nun, da ihre knochige Hüfte gegen sein Bäuchlein drückte, und sie auch noch furchtsam quiekte, als er sie anhob und mahnte:
    "Gib Acht, dass ich nicht falle!"
    , verstärkte sich aufs Neue seine Abscheu gegen über diesem ihm gänzlich konträren Wesen. Jene unattraktive Körperform, die geradehin eine Antithese zu seiner fülligen Gestalt darstellte, war lediglich der äußere Ausweis einer gegenteiligen Person, die weder für Politik, noch für Philosophie sich mochte begeistern, die augenscheinlich gänzlich unreflektiert und doch nahezu zur Perfektion in ihre Rolle sich fügte und doch eine Insekurität an den Tag legte, welche ihr Umfeld nur belästigen konnte. Der Gedanke, in wenigen Minuten auf jenen knochigen Hüften zu ruhen, ihren flachen Brustkorb wie jetzt vor sich zu fühlen, in sie einzudringen und ihre furchtsamen Laute zu vernehmen, während er die Ehe vollziehen sollte, erweckte mitnichten auch nur irgendeine Form von Lust.
    Er eilte sich also, ihren insektengleichen Körper über die Schwelle zu heben und sie möglichst sanft wieder im Vestibulum abzustellen und zog sich, als sie zum Dank ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, rasch zurück, um von Patrokolos ein Öllämplein und ein Schälchen mit Wasser anzunehmen, mit welchem er seine Braut im Hause zu begrüßen hatte. Fortunablerweise entging ihm ob seiner Fehlsicht der irritierte Blick Cornelias, doch ihr Schweigen, als sie die beiden Gefäße entgegen nahm, um sie ihrerseits ihrer Leibsklavin zu reichen, ließ auch den jungen Flavius erkennen, dass er seine Abscheu zu sehr hatte gezeigt, was wiederum seine Schuldgefühle neu entfachte.
    Die Münze, welche Philonica ihm nun reichte, erinnerte ihn daran, dass diese Ehe der Preis für sein gottloses Verhalten war, die Buße für eine Beleidigung der Maiores und Unsterblichen gleichermaßen und eine Sühne, welche zu bewältigen ihm zwar nahezu impossibel erschien, die er jedoch dennoch auf sich zu nehmen und zu meistern hatte. Die Festgemeinde im Schlepptau zogen sie nun zur Cucina, wo das emsige Heer der Köche bereits Kleinigkeiten für das Mitternachtsmahl der Festgemeinde präparierte und innehielt, als die neue Hausherrin den Raum betrat. Immerhin schien die Wärme des Herdes die Feuchtigkeit der Kleidung und Haare ein wenig erträglicher zu machen, was indes umso unannehmlicher es machte, danach aufs Neue in den Regen zurückzukehren, um das dritte As auf dem Altar der Lares compitales unweit der Porta zu platzieren.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates gehörte als Gast der Feier natürlich auch zu den Teilnehmern des Brautzugs und da er zuvor das Wetter schöngeredet hatte, konnte er unmöglich jetzt klagen, obwohl die Toga immer schwerer wurde und jeder Schritt einem Fußbad glich. Er ging mechanisch, seine Gedanken weilten an einem idyllischeren Ort. Plötzlich drang ein Schrei an sein Ohr. Sein Kopf ruckte hoch und er musste abbremsen, weil der Zug ins Stocken kam.
    Schnell sprach es sich herum, dass Braut und Bräutigam gestürzt waren. Menecrates konnte sich kaum ausmalen, wie es in den jungen Leuten aussah. Zwar konnte es nach dieser Hochzeit zukünftig nur besser werden, aber wer wünschte sich schon einen derart schlechten Start. Er suchte den Blickkontakt zu seinem Nachbarn, liftete kurz die Schultern und wartete ab, bis sich der Zug wieder in Bewegung setzte.
    Der nachfolgende Spottvers amüsierte ihn dann wieder. Spott gelang nur, wenn der Inhalt stimmte und in diesem Fall traf keineswegs Haus Flavia auf Haus Claudia, auch wenn Menecrates nichts dagegen gehabt hätte, eine seiner Enkelinnen dem jungen Flavier anzuvertrauen.Das Wetter schien geeignet zu sein, die Aufmerksamkeit der meisten Gäste in andere Richtungen zu lenken, sodass sich niemand über den Fehler im Reim äußerte. Menecrates würde ihn zu Hause zum Besten geben, vorerst richtete sich sein Augenmerk auf die nahende Porta der Villa Flavia.


    Da die Gäste im Regen verharren mussten, hoffte wohl jeder auf einen baldigen Fackelwurf. Diese Hoffnung des Claudiers musste von den Göttern falsch verstanden worden sein, denn die Fackel hielt direkt auf ihn zu und obwohl er sie von allen Gästen vermutlich am wenigsten fangen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzugreifen, nachdem sie vor seine Brust knallte. Zweimal musste er nachgreifen, dann hielt er sie in der Hand.


    "Bei den Göttern! Was für ein Tag!", rutschte ihm heraus, dann bemühte er sich um ein Lächeln.


    "Dir ist augenscheinlich noch weiteres Glück beschieden!"
    , kommentierte der Bräutigam, als sein Mentor Menecrates die Hochzeitsfackel erhob, wobei er auf das Consulat des Claudius anspielte, einen Augenblick jedoch darüber nachsann, ob nicht auch neues Eheglück ihm mochte beschieden sein, nachdem bisherig er in diesem Felde wenige Triumphe hatte vermelden können, wie er in ihrem letzten Arbeitsgespräch hatte angedeutet.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates gehörte als Gast der Feier natürlich auch zu den Teilnehmern des Brautzugs und da er zuvor das Wetter schöngeredet hatte, konnte er unmöglich jetzt klagen, obwohl die Toga immer schwerer wurde und jeder Schritt einem Fußbad glich. Er ging mechanisch, seine Gedanken weilten an einem idyllischeren Ort. Plötzlich drang ein Schrei an sein Ohr. Sein Kopf ruckte hoch und er musste abbremsen, weil der Zug ins Stocken kam.
    Schnell sprach es sich herum, dass Braut und Bräutigam gestürzt waren. Menecrates konnte sich kaum ausmalen, wie es in den jungen Leuten aussah. Zwar konnte es nach dieser Hochzeit zukünftig nur besser werden, aber wer wünschte sich schon einen derart schlechten Start. Er suchte den Blickkontakt zu seinem Nachbarn, liftete kurz die Schultern und wartete ab, bis sich der Zug wieder in Bewegung setzte.
    Der nachfolgende Spottvers amüsierte ihn dann wieder. Spott gelang nur, wenn der Inhalt stimmte und in diesem Fall traf keineswegs Haus Flavia auf Haus Claudia, auch wenn Menecrates nichts dagegen gehabt hätte, eine seiner Enkelinnen dem jungen Flavier anzuvertrauen.Das Wetter schien geeignet zu sein, die Aufmerksamkeit der meisten Gäste in andere Richtungen zu lenken, sodass sich niemand über den Fehler im Reim äußerte. Menecrates würde ihn zu Hause zum Besten geben, vorerst richtete sich sein Augenmerk auf die nahende Porta der Villa Flavia.


    Da die Gäste im Regen verharren mussten, hoffte wohl jeder auf einen baldigen Fackelwurf. Diese Hoffnung des Claudiers musste von den Göttern falsch verstanden worden sein, denn die Fackel hielt direkt auf ihn zu und obwohl er sie von allen Gästen vermutlich am wenigsten fangen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzugreifen, nachdem sie vor seine Brust knallte. Zweimal musste er nachgreifen, dann hielt er sie in der Hand.


    "Bei den Göttern! Was für ein Tag!", rutschte ihm heraus, dann bemühte er sich um ein Lächeln.



    Sim-Off:

    Ich beame mich einfach mal dazu! :D


    Etwas verwirrt, deutlich zu spät, aus den hinteren Reihen auftauchend, spielte Silana auf und versteckte sich hinter ihrem Großvater, wohlwissend, dass sie durch ihre Zurückhaltung mitunter einen Fauxpas produziert hatte. Mit einem vorsichtigen Lächeln blickte sie an ihrem Großvater vorbei, um einen Blick auf Flavius Gracchus Minor zu erheischen.

  • Höchst unkonventionell musste es erscheinen, sich erst zum Ende der Festivitäten, nach dem Brautzuge, auf eine Hochzeit zu begeben, weshalb Manius Minor, zumal Menecrates ihm hatte enthüllt, dass seine Enkelinnen Rom den Rücken hatten gekehrt, mitnichten mit der Präsenz der jungen Claudia mehr rechnete. Dennoch, als sie ins Atrium zurückkehrten, wo die rituelle Entjungferung der Braut mittels des Fascinum des Mutinus Titinus, dessen gewaltiger Phallus-Sitz schon unzähligen flavischen Bräuten als letzter Sitz vor dem Ehebett hatte gedient, wartete, erblickte der Bräutigam hinter dem frisch erkorenen Träger der Hochzeitsfackel den Fokus seiner stillen Begierden, welche zu annihilieren er sich doch so fest hatte vorgenommen. Während Cornelia Philonica, assistiert von ihrer Pronuba Sestia Rebila, ihre Tunica recta lüpfte, um breitbeinig sich über jenes gewaltige Gemächt sich zu setzen und die Menge jubilierte, um der Braut Scham und Furcht vor dem kommenden Akt zu nehmen, waren indessen seine Augen wieder gebannt auf Silana, die so unbefangen sich unter die Menge hatte gemischt. Warum war sie erst jetzt erschienen? Warum hatte ihr Onkel sie exkulpiert, obschon augenscheinlich sie hier war?
    Zahllose Fragen kamen dem flavischen Jüngling in den Sinn, während seine Braut sich auf jenem erigierten Holzschaft niederließ, dessen Standfestigkeit der abzuschätzenden Inkapabilität des Bräutigams ebenmäßig zu spotten schien wie die Hohngedichte vor dem Hause.

    Sim-Off:

    Verzeihung, derzeitig ist es mir nur äußerst limitiert möglich, im IR aktiv zu sein, indessen werde ich mich mühen, diese Festivität würdig zu einem Ende zu führen!

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