Wiedersehen macht Freude...

  • # # # Nahe des Sklavenmarktes | Nicht all zu lange vor Mittag # # #


    Noch während Lyciscus durch die Villa Flavia wanderte, und ein Schreiben begonnen hatte zu lesen, das er von einer unbekannten Sklavin erhalten hatte, verwandelte sich sein zuerst verwirrter Blick, in einen schmerzverzerrten...


    Anfangs verstand er überhaupt nicht, warum gerade er ein Schreiben erhalten hatte, und vor allem, von wem? Das die Worte dann auch noch in Thrakisch geschrieben waren, machten es keinesfalls besser, denn alle Menschen die er in seinem Heimatland kannte, waren tot. Erst als er das Schreiben zu Ende gelesen hatte, wusste er, um was es eigentlich ging. Er war bereits in seiner Unterkunft angekommen, und setzte sich dort völlig schockiert auf sein Bett. Das Schreiben glitt ihm dabei langsam aus der Hand, bis es schlussendlich am Boden liegen blieb. Lyciscus kämpfte damit keine Träne zu vergießen, denn wenn man dem Schreiben glauben schenken durfte, war jemand verstorben, der es sehr schnell geschafft hatte, sich in das Herz des Thraker's einzunisten. Mit einem ungläubigen Blick öffnete er die Truhe, die neben seinem Bett stand, in dieser waren verschiedenste Dinge aufbewahrt, unter anderem ein Mantel. Dieser gehörte dem Menschen, dem der Sklave nachtrauerte, und als er diesen in seinen Händen hielt, überkam es ihm regelrecht. Lyciscus presste seine Stirn gegen den Mantel, und seine Kraft verließ ihn, er konnte sich nicht mehr gegen seine Tränen wehren, und so landeten diese direkt auf dem Mantel. Mit dem Kleidungsstück im Gesicht, und dem stechen in seiner Brust, schlief er letztendlich ein.


    Am nächsten Tag stand Lyciscus schon sehr früh auf, noch immer war sein Gesicht von trauer erfüllt, doch er hatte sich zumindest ein wenig, wenn auch nur minimal, erholt. Und so machte er sich mit dem Kleidungsstück auf den Weg, zum Sklavenmarkt, denn dort würde man ihn empfangen, um das gute Stück entgegen zu nehmen, zumindest stand es so geschrieben. Noch während er die Straßen entlang wanderte, erinnerte sich Lyciscus zurück, auch wenn er eigentlich kaum Zeit mit jenem Menschen verbracht hatte, so fühlte er sich schon damals sehr verbunden, und das innerhalb kürzester Zeit. Die Augen wanderten in den Himmel, ein Schwarm Vögel zog vorbei, und die Sonne hatte eine angenehme Höhe erreicht. ...Hiera... Lag es daran das sie ihn unterrichtete? Oder weil sie ihm so faszinierte? Der Thraker konnte es nicht beantworten, doch für ihn stand fest, es war mehr als nur das.


    Angekommen an der Position die beschrieben wurde, beobachtete Lyciscus aufmerksam die Umgebung, der Mantel war fest zwischen seinem Arm gepackt. Es waren schon einige Menschen unterwegs auf den Straßen sowie auch auf dem Markt, der Ort der als Treffpunkt gewählt wurde, war jedoch wesentlich ruhiger. Wie man es bereits von ihm kannte, lehnte er sich an eine Wand, während seine Augen weiterhin hin und her wanderten. Jetzt hieß es geduldig warten, natürlich war er sehr gespannt darauf, wer ihn hier in Empfang nehmen würde, schließlich hatte der Thraker keine Ahnung. Es konnte genau so gut eine art Falle sein, vielleicht um das Kleidungsstück zu entwenden, oder um den Sklaven zu foltern, damit er Informationen zu Hiera herausrückte. Nun, es war definitiv ein Risiko, das Lyciscus gerne in kauf nahm.

  • In eine blaue Wolltunika gehüllt, stand Hiera an eine Mauer gelehnt da. Von den anderen Sklaven war sie optisch nicht mehr zu unterscheiden, was es ihr einfach machte sie hier in der Stadt frei zu bewegen. Zur Sicherheit hatte sie auch noch einen kleinen Weidenkorb dabei, damit es so aussah, als wäre sie ganz normal beim einkaufen. Sie hatte ihren Standpunkt wirklich gut gewählt und konnte von hier aus den ganzen Markt überblicken. Sie musste auch nicht lange warten, bis sie ihn erblickte. Der Thraker, er war tatsächlich gekommen. Sie bleib noch eine Weile wo so war. Ja sie wollte sicher sein, dass er allein gekommen war. Erst als sie sich wirklich sicher sein konnte, dass er allein war, stieß sie sich leicht von der Wand ab und ging langsam in seine Richtung. Er sah sich um, seien Blicke streiften sie wohl ein oder zwei Mal, aber er erkannte sie nicht. Ein kleinen Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie war noch einen halben Schritt entfernt, als sie leise sagte. „Hallo Thraker.“ sie nickte ihm zu und legte kurz ihren Zeigefinger an die Lippen um ihm zu signalisieren, dass er nichts sagen sollten. „Folge mir.“ waren die nächsten leisen Worte. Sie drehte sich auch augenblicklich um und bog nach wenigen Schritten in Seitengasse ab. Hier war mehr Ruhe als auf Merkt, wo ein regel Treiben herrschte. „Ich danke dir das du gekommen bist und ich freue mich, dich wieder zu sehen.“ Sagte sie nun im normaler Gesprächslautstärke.

  • Lyciscus lehnte schon eine ganze Zeit an der Wand, schließlich war er etwas früher als ausgemacht zum Marktplatz gewandert. Immer wieder suchte er zwischen den Menschen eine Person, die ihn vielleicht signalisieren würde, das sie ihn bereits erwartet hatte, doch es geschah nicht. Der Thraker senkte seinen Kopf, dabei betrachtete er wieder den Mantel, sanft glitt seine Hand über diesen, die Trauer war noch so frisch, und schmerzte immer noch sehr. Das flüstern einer Frau drang in sein Ohr, etwas hastig blickte Lyciscus auf, so das seine Augen für einen kurzen Moment von der Sonne geblendet wurden, zugleich erblickte er eine Frau. Kurz dachte der Skalve, Hiera erblickt zu haben, wahrscheinlich war es eine Illusion, hervorgerufen durch die Blendung der Sonne und der tiefen Trauer, die fest in seiner Brust saß. Lyciscus rieb kurz durch seine Augen, und sah nochmal die Frau an, die vor ihm stand. Sie signalisierte das der Thraker still sein sollte, was er natürlich tat, zugleich forderte sie ihn auf, ihr zu folgen.


    Etwas verwirrt folgte er der Frau, dabei fragte er sich wer sie war, sie sah Hiera zwar etwas ähnlich, aber sie schien es nicht zu sein, vor allem hatte ihr Aussehen nichts mit der Amazone gemeinsam. Doch wer war diese Frau, etwa eine Freundin von Hiera, oder gar ein Familienmitglied, nun soweit sich der Thraker erinnern konnte, hatte die Amazone niemanden mehr, doch bestimmt würde er gleich Antworten erhalten. Angekommen in der Seitengasse, in die er von der Frau geführt wurde, klammerte er den Mantel fest in seinen Arm, und wartete hoffnungsvoll auf eine Aufklärung. Doch stattdessen begann sein Gegenüber zu sprechen, und erwähnte dabei, das es eine Freude sei den Thraker wieder zu sehen. Erst jetzt fiel Lyciscus auf, das er die Stimme schon mal gehört hatte, und seine Augen wurden riesen groß während er die Frau betrachtete, die mit dieser Stimme sprach. "Hie... Hiera? Bist Du es?" stotterte es aus dem Mund des Sklaven, der einen ungläubigen und zugleich einen verwirrten Blick aufsetzte.

  • Es war ein kurzes Nicken. „Ich heiße Lea...jetzt.“ sagte Hiera. Sie wusste, dass sie wohl genauer erklären musste, so zog sie den Thraker mit sich in die nächste Taberna. Sie suchte eine hintere, ruhige und ungestörte Ecke. „Entschuldige bitte den mysteriösen Brief. Es ging nicht anders. Ich... ich muss dir wohl einiges erklären.“ Sagte sie und orderte zwei Bier. „Wie du sicherlich weißt, haben mich die Prätorianer verhaftet.“ Begann sie leise flüsternd. „In deren Kerker, wurde mir eröffnet, dass man aufgrund des Aufstandes, den Varia angeführt hat, mein ganzes Volk von Rom zum Tode verurteilt wurde. Eine Legion ist wohl auch ausgezogen um mein Volk zu vernichten. Mich schloss dieses Urteil natürlich auch ein.“ Sagte sie und schweig kurz, als die Bedienung das Bier brachte. Sie trank einen großen Schluck auch um ihre fast trockene Kehle zu befeuchten. „Nun ich hatte wohl Glück im Unglück. Der Tribun, der mir meine Todesurteil überbrachte fand es wohl eine Verschwendung, mich zu töten.“ Sagte sie und zuckte mit den Achseln. „Es gab einen Weg, den er nutzte. Ich musste mich ihm unterwerfen und seine Sklavin werden.“ Die genauen Umstände würde sie ihm wohl später einmal erklären. „Lyciscus, bitte vergiss, dass du Hiera, dass du eine Amazone kanntest. Ich bitte dich. Das Wissen um ihre Existenz ist tödlich für dich und für mich. Ich bin Lea und schon seit klein an Sklavin. Ich stamme auch dem nordöstlichen Griechenland.“ Gab sie ihm nun ihre neue Lebensgeschichte preis. „Bitte du darfst niemanden sagen, dass du Hiera kanntest.“ Hieras Hand glitt über den Tisch und drückte die des Thrakers. „Hiera ist tot Lyciscus.“ Sagte sie und sah ihm tiel in die Augen.

  • So sehr ihn das Nicken von Hiera auch erfreute, und ihm zugleich den Schmerz in seiner Brust nahm, so verwirrend war auch die Aussage darüber das ihr Name scheinbar jetzt Lea lautete. Bereitwillig ließ sich der Thraker von der Amazone in die nächste Taverne ziehen, den Mantel noch immer kraftvoll in seinem Arm gepackt. Angekommen, setzte er sich sogleich auf einen Stuhl, legte den Mantel auf seine Schenkel, und blickte sein Gegenüber an. Hiera begann zu erklären, Lyciscus hörte natürlich aufmerksam zu, das sie zusätzlich Bier verlangte, war dem Sklaven ganz recht, schließlich lehnte er ziemlich lange an der Wand beim Sklavenmarkt.


    Die Tatsache das ihr Volk von Rom gejagt wurde und scheinbar der Plan war, dieses gänzlich auszulöschen, schockierte Lyciscus. Hiera wäre demnach die einzige überlebende, wenn denn der Plan wirklich gelingen würde. Als der Thraker das Bier bekam, blickte er in den Krug, so hatte er sich eigentlich die Einladung, die Hiera damals ausgesprochen hatte, nicht vorgestellt. Lyciscus trank in einem Zug den halben Krug leer, bevor er sich wieder ganz der Frau ihm gegenüber widmete. Dann erzählte sie ihm das sie nun eine Sklavin sei, in diesem Moment ertönte die Stimme des Thrakers etwas lauter. "Was? Eine Sklavin sagst Du?" doch er bemerkte selbst das er zu Laut sprach, und sein Auge wanderte durch den Raum, um kurz zu kontrollieren das niemand Notiz von seinem Ausbruch vernahm.


    Nun kamen die vielen Bitten, Hiera zu vergessen, nicht den Menschen, aber den Namen sowie ihre Geschichte. Natürlich erklärte sie ihm warum und weshalb, und er verstand es, und er würde nie etwas tun, das der Amazone schaden könnte. Als sie dann seine Hand packte, und ihm kurz und knapp sagte, das Hiera tot sei, zuckte er leicht zusammen. Lyciscus ergriff nun seinerseits ihre Hand, und blickte auch auf diese, die Hand die ihn lehrte, die Hand die ihn zu Boden brachte. Er überlegte ein wenig, und sagte vorerst nichts, denn er musste erst mehr oder weniger zu sich kommen. Gerade mal ein paar Minuten vorher, dachte er noch das Hiera tatsächlich tot sei, und plötzlich war sie hier, dabei erzählte sie ihm sofort im vollsten vertrauen, alles was vorgefallen war.


    Nachdem er sich doch etwas rascher wieder gefangen hatte, trank er nochmal einen kräftigen Schluck. Stand samt dem Mantel auf und bewegte sich auf Hiera's Platz zu, während er den Mantel betrachtete den er mit beiden Händen festhielt, ging er leicht in die Hocke. Er legte das Kleidungsstück auf den Schoss der Frau, und fing an seine Arme um sie zu legen, dabei presste er sie fest gegen seinen eigenen Körper. "Ich bin so froh das es Dir gut geht, Hie... ich meine, Lea." er musste scheinbar seine Tränen unterdrücken, doch immerhin waren es diesmal welche, die vor Freude fast aus seinen Augen glitten. Langsam löste er seine Arme, und sah der Frau tief in die Augen, musterte sie ein wenig, und stand wieder komplett auf. Der Thraker schenkte ihr ein liebevolles Lächeln, und streichelte der Amazone eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Dieses Aussehen passt überhaupt nicht zu Dir." grinste Lyciscus sein Gegenüber breit an. "Aber ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen." mit diesen Worten setzte er sich wieder auf den Stuhl, bevor er wieder seine Stimme erhob. "Wirst Du gut behandelt von Deinen Herrn? Ach und bevor ich es vergesse, weiß Morrigan das Du am leben bist?" schließlich hatte Lyciscus der Perserin versprochen ihr bescheid zu geben, sobald er was von Hiera erfahren würde.

  • Hiera beobachtet die Reaktion gegenüber es war von allem etwas dabei. Zum Glück hatte keiner seien ersten Ausbruch mitbekommen. Als er sich erhob und sie umarmte wirkte sie stocksteif. Sie konnte mit derlei Dingen recht wenig anfangen. Gute Freund hauten sich mal auf die Schulter oder so. Aber Umarmungen? Aber gut, sie ertrug es und wenn sie ehrlich war, fühlte es sich gar nicht so schlecht an. Aber sie war dennoch froh, dass der Thraker wieder seinen Platz einnahm. Den Mantel, der nun auf ihrem Schoss lag, verstaute sie in dem mitgebrachten Krupp, dann sah sie wieder zu Lyciscus und grinste schief. „Nicht nur du ...musst dich daran gewöhnen. Ich fühle mich auch vollkommen fremd. Du hast recht.. es.. es passt so gar nicht. Aber was soll ich machen? Die Alternative ist der Tod. Und außerdem wünscht mein Dominus es so und was er möchte muss ich erfüllen.“ Sagte sie und seufzte leicht. „Es ist nicht einfach, glaub mir. Aber ich bin an einen alten Schwur gebunden. Und wenn es wirklich so sein sollte, dass ich die Letzte bin, dann will ich es nicht sein, die die Tradition bricht.“ Sagte sie und zuckte wieder fast schon hilflos mit den Schultern. „Aber ich hatte Glück. Ja er und auch seien Familie behandelt mich gut. Stell dir vor, sie nennen mich Kindchen.“ Hiera lachte. "So hat mich seit ich 6 war niemand mehr genannt. Aber sie tun es." Dann wurde sie wieder ernst und Sorgenfalten bildeten sich auf ihrem Gesicht.
    „Morrigan? Nein.. nein. Sie weiß es nicht. Sag ihr bitte nichts oder besser noch sag ihr ich sei tot.“

  • Langsam trank Lyciscus seinen Krug leer, und gab der Bedienung im selben Moment mit einem Wink zu verstehen, das sie noch zwei Krüge bringen soll. Ja das Aussehen war total verändert, der Thraker musterte sie nochmals, diese Frau hatte wirklich nichts mehr an sich, von der Frau die ihn zu Boden warf. "Du hast vollkommen recht... es ist vermutlich unser Schicksal unseren Herrschaften zu dienen, bis wir den Löffel abgeben." kurz machte der Sklave eine Pause, da soeben die zwei Bierkrüge abgestellt wurden, die er gefordert hatte. Lyciscus fing selbst zu schmunzeln an als Lea erzählte, das man sie Kindchen nennen würde, diese Betitelung konnte man zwar ihrem aktuellen Aussehen zuschreiben, jedoch nicht der Person die sich dahinter verbarg. "Das freut mich für Dich... es ist sicher nicht leicht anständige Römer in dieser Stadt zu finden, aber scheinbar hatten wir beide in dieser Hinsicht Glück." gab er der Amazone zu verstehen, das sie wohl Beide in guten Händen gelandet waren.


    Doch was der Thraker nicht verstand, war die Tatsache das sie nicht wollte, das Morrigan etwas über ihren Status erfahren sollte. Dabei verlangte sie auch noch das er ihr mitteilen sollte, das sie gestorben sei, eine Sache, die der Thraker unmöglich machen konnte. "Ich kann Morrigan doch nicht anlügen... das geht nicht! Vertraust Du ihr nicht? Vergiss nicht das sie Dir... besser gesagt Uns... einen gefallen getan hat, indem sie Deiner Bitte nachgekommen ist und mir Deinen Mantel gebracht hat." versuchte Lyciscus seinem Gegenüber ein wenig ins Gewissen zu reden. Seiner Meinung nach hatte es Morrigan verdient zu wissen, das Hiera, besser gesagt, Lea, noch lebte. Bestimmt würde diese Information keinen Schaden anrichten, schließlich vertraute der Sklave Morrigan voll und ganz. "Ich werde ihr einen Brief zukommen lassen, den nur sie verstehen wird, wenn Du erlaubst!?" letztendlich müsste er sich dem Wunsch von Lea beugen, wenn sie wirklich darauf bestand Morrigan kein Wort darüber zu berichten. Wobei er ihr bestimmt nicht erzählen würde das sie tot sei, vielmehr würde er sich in Schweigen üben, denn Lügen war eine Sache, die der Thraker nur selten erfolgreich durchsetzte.


    Lyciscus hob seinen Krug in die Höhe und prostete Lea zu, trank wieder einen kräftigen Schluck, stellte den Krug ab und grinste sie breit an. "Nun, wie sieht es eigentlich mit dem Training aus, das Du mir damals versprochen hattest? Ich kann verstehen wenn es aufgrund Deiner Situation nicht mehr möglich sein wird, aber vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, uns an einem ruhigen Ort zu treffen?" fragte der Thraker nun frei heraus. Natürlich hatte er großes Interesse mehr von ihr zu lernen, aber er genoss auch die Nähe der Amazone. Selbst wenn es kein Training sein sollte, würde es ihm schon reichen, sich einfach nur über belangloses zu unterhalten. Wenn es eine Sache war die Lyciscus sehr schnell in Rom lernte, war es die Tatsache das man nie genug Freunde haben konnte.

  • Hiera lachte, doch das lachen erreichte ihre Augen nicht, was es dann fast schon wieder zynisch wirken ließ. „Ja wir haben Glück. Bisher wusste ich nicht ,das es anständige Römer gibt. Die die ich kannte wollten immer meinen Tod. Obwohl der Tod durch ein Gladius... nun es ist wohl nicht der Falscheste.“ sagte sie und wurde wieder ernsthafter. „Nein bitte keinen Brief. Morrigan.. ich weiß nicht viel über sie. Aber in der Subura wo ich einige Zeit lebte, sagte man, dass sie monatelang in den Händen der Prätorianer war. Man sagte auch, dass man da normalerweise nicht lebend herauskommt... aber die Perserin ist da raus gekommen.“ Hiera blickte den Thraker an. Und musste eingestehen, dass er auch recht hatte. Sie hatte ihre Sache abgeliefert, so wie Hiera gebeten hatte. Und sie hatte es niemanden vertraten. „Ich weiß nicht … traust du ihr? Vertraust du ihr so sehr, dass du ihr unser beider Leben anvertrauen würdest? Denn genau das würdest du tun, wenn du ihr sagst, dass ich noch lebe.“ Nun ruhten die braunen Augen der Amazone auf dem Thraker und sie wartete auf eine Antwort.
    Die nächste Frage kam nicht unerwartet. „Ich würde mich gern mit dir treffen und mit dir trainieren. Du bist.. anders. Anders als die Männer die ich sonst so kannte, Sobald sie erfahren haben was ich bin, hatten sie nichts anderes im Sinn als mich zu unterwerfen. Fast so als wäre es ein Sport. So ala wer schaffte es die Amazone zu bezwingen... Ich hasse es. Und du? Du hast mich immer als gleichberechtigt angesehen. Dafür danke ich dir. Ich kann es dir aber nicht versprechen, denn wie ich schon sagte ich bin durch einen Schwur gebunden. Das heißt ohne die Zustimmung des Mannes dem ich die Treue geschworen haben, darf ich nichts tun. Selbst dieses Treffen hier war nur dank Corinna möglich, die mich einfach zum Einkaufen geschickt hat. Sonst hätte ich nicht mal hier herkommen können.“ Hiera wirkte nun entsprechend unglücklich.

  • Lyciscus blickte etwas verwundert in die Augen seines Gegenübers, als diese meinte das ein Tod durch den Gladius scheinbar ein guter Weg wäre. Nun, unrecht hatte die Amazone nicht, vermutlich würde es schnell gehen, wenn man die Klinge auch richtig nutzte. Nun erzählte Hiera etwas über Morrigan, das der Thraker noch nicht gehört hatte, wobei es ihn mehr beeindruckte als abschreckte, das die Perserin sich scheinbar aus einer Lage befreit hatte, aus der man grundsätzlich nicht raus kam. Dann hinterfragte die Amazone auch schon das vertrauen des Thrakers zu Morrigan, hier wurde Lyciscus nachdenklich, denn er vertraute der Perserin sehr wohl. Es war eine Sache sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, aber das einer anderen Person, die der Sklave zusätzlich auch noch gern hatte, mit so einem Gewissen wollte er sich schlussendlich nicht belasten. "Ich vertraue Morrigan... aber Du hast recht, vermutlich ist es zum Wohle unser beider Leben besser, ihr nichts zu sagen." bestätigte der Thraker ihr nun, das er schweigen würde.


    Es erfreute Lyciscus sehr das Hiera ihn weiterhin treffen wollen würde, schließlich konnte er noch sehr viel von ihr lernen, und vielleicht würde die Amazone auch von seiner Person profitieren. Er verstand natürlich das es vermutlich nicht immer einfach sein würde, ein treffen zu vereinbaren, aber bekanntlich starb die Hoffnung zuletzt. Lyciscus hatte jetzt das Bedürfnis Hiera ein wenig zu necken "Nun, auch wenn Du wohl recht haben magst was meine Person betrifft, so habe ich trotzdem vor Dich eines Tages zu bezwingen, schließlich soll sich das Training doch auszahlen!" völlig frech grinste er die Amazone an, sie würde schon verstehen um was es geht.


    "Lea... Danke... Danke dafür, das Du Dich bei mir gemeldet hast, das bedeutet mir viel..." schon trank er seinen Krug leer und bestellte die nächsten zwei. Grundsätzlich trank der Thraker kaum, doch diesmal schmeckte es ihm mehr als sonst, da bereits das dritte Bier im kommen war, konnte es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis der Alkohol sich in seinem Körper breit machte. Doch heute war es ihm völlig egal, er wollte einfach nur feiern, das Hiera lebte, und mit wem ginge das wohl besser, als wie mit ihr selbst. "Ich hoffe Du hast noch etwas Zeit, lass uns noch ein wenig trinken und feiern." schon ergriff er den Krug der gerade an den Tisch gestellt wurde, und hielt in die Luft "Auf Dich! Und eine lange Freundschaft!" entgegnete ihr mit einem fröhlichen Lächeln, bevor er wieder den halben Krug leer trank.

  • Hiera nickte. Und sagte leise. „Du vertraust ihr? Gut dann lass ihr folgende Nachricht zukommen.“
    Hiera kramte ein altes Leder hervor und schrieb eine Nachricht für die Perserin nieder.

    Ich wollte dich nur folgendes wissen lassen. Ich bin kein krankes Organ, man kann mich nicht entfernen. Mythologien brauchen lange, bis sie sterben. Helden leben lange, doch Legenden sterben nie.


    Hiera schob dem Thraker die Nachricht rüber. „Ich denke sie wird es verstehen.“ Sagte Hiera und nahm auch einen kräftigen Schluck von dem Bier. Beinahe hätte sie sich jedoch ein jenem verschluckt. „Du willst was?“ Sie lachte aus vollem Herzen und dieses Mal lachten auch ihre Augen. „Du weißt, dass ich dich dann töten werde?“ Sagte sie lachend dennoch blieb offen ob es ein Spaß oder ihr Ernst war. Sie beugte sich noch weiter über den Tisch, der Alkohol tat bei ihr inzwischen seine Wirkung und sie wurde lockerer. Sie war ihm nun so nah, das ihr Atmen seine Wange streifte. „Du weißt doch, wir Amazonen verlieren ungern und wenn wir es doch tun, dann müssen wir uns unterwerfen, da ich jenen Schwur aber schon geleistet habe, würde für dich nur der Tod bleiben. Und das wäre wirklich schade um dich.“ hauchte sie und ihre Lippen streiften wie zufällig seien Wange. „Ich unterrichte dich gern Thraker. Wärst du eine Frau, dann würdest du gut zu uns passen.“ Das war zumindest aus Hieras Sicht eines der größten Komplimente die sie aussprechen konnte. Sie setzt sich wieder normal hin und ihre Augen grinsten ihn schelmisch über den Rand des Bierkruges an. „Heute habe ich alle Zeit nur für dich.“ sagte sie und hob ihren Krug zu einem großen Schluck.

  • Etwas verwundert war Lyciscus nun doch, Hiera entschied sich selbst ein Schreiben aufzusetzen, das er dann an Morrigan übergeben konnte. Schnell nahm er dieses an sich, ohne zu lesen was darauf stand, und packte es zugleich in seine Hose. Als Hiera dann auf sein necken reagierte, lachte er gemeinsam mit ihr, doch es verschwand langsam aus seinem Gesicht, als die Amazone meinte, sie müssen ihn töten, wenn er es tatsächlich schaffen würde. War es ein Scherz den die junge Frau von sich gab, oder purer ernst? Doch er hatte kaum Zeit dafür, darüber nachzudenken, denn schon streichelte eine Haarsträhne von Hiera über die Nase des Thrakers. Diese nähe hatte er zuletzt in der Villa Claudia mit der Amazone geteilt, wo sie ihm bereits den Kuss des Todes auf die Wange drückte. Die folgenden Worte die sie dem Sklaven zuflüsterten, klangen wie eine Drohung, und dennoch, sah Lyciscus es mehr als eine Herausforderung. Als ihre Lippen auch noch seine Wangen berührten, konnte der Sklave nicht anders, als die Amazone am Handgelenk zu packen. Zuerst war der Griff fast schon grob, doch veränderte sich zugleich in eine eher sanfte Berührung, dabei blickte er Hiera direkt in ihre Augen. "Irgendwann wirst Du aber vielleicht verlieren... aber unterwerfen musst Du Dich nicht, es sei denn, Du willst es..." dabei grinste der Thraker wieder äußerst frech. "Und welche Art zu Sterben könnte schöner sein, als die durch Deiner Hand?" dabei wanderte sein Blick auf die Hand, die er selbst berührte, sanft zog er seine eigene Hand zurück, und ließ zwei Finger durch ihre Hand gleiten. Ihr Hand fühlte sich wesentlich rauer an, als die Hände anderer Frauen, die er berührt hatte. Verwunderlich war es nicht, schließlich hatte die Amazone in ihrem Leben wohl nichts anderes getan, außer zu Kämpfen.


    Lyciscus lehnte sich zurück, natürlich wusste er bereits wie Hiera es meinte, wenn sie ihm mit einer Frau verglich, und er fühlte sich tatsächlich geehrt. Was ihn zusätzlich noch erfreute, war die Tatsache das die Amazone heute genügen Zeit zur Verfügung hatte, und nur für den Thraker, wie sie es betonte. Und so trank er den letzten Rest aus seinem Krug, bevor er der Bedienung bekannt gab, das sie noch weitere zwei bringen sollte. "Noccch... Nohh... Noch... swei Bier..." stotterte Lyciscus ein wenig in der Gegend rum, scheinbar hatte nun der Alkohol begonnen richtig zu wirken, auch wenn er hin und wieder für einen kurzen Augenblick etwas schielte, so schien es dem Sklaven sehr gut zu gehen, das man an seinem zufriedenen Grinsen erkennen konnte.

  • Lea grinste, ja auch bei ihr zeigte der Alkohol seine Wirkung. „Nun ich könnte mir wohl ein paar angenehmere Todesarten vorstellen.“ Sagte sie zwinkernd, ließ aber offen welche sie meinte. „Ich würde mich nie freiwillig unterwerfen.“ Stellte sie zwar mit einem Grinsen aber mit einem ernsten Tonfall in der Stimme fest.
    Ihr Blick lag nun auch auf ihren Händen. Es war eine für sie unbekannte aber nicht unangenehme Geste. So zog sie ihre Hand auch nicht weg. Als der Thraker noch zwei Bier orderte zog Hiera spöttisch eine Augenbraue nach oben. „Meinst du, dass du noch eins verträgst? Glaub ja nicht, dass ich dich nach Hause trage.“ Sagte sie und lachte los. Ja das wäre wohl ein Bild für die Götter, wenn sie den Thraker sturztrunken vor der Villa Flavia abliefern würde. Und natürlich würde sie ihn dort hinbringen, wenn er das nicht mehr allein könnte. Die Bedingung brauchte die nächsten Biere. „Ich glaube wir sollten wohl langsamer trinken, sonst endet der Tag früher als wir es uns wünschen.“ Hiera lachte den Mann freundlich an und legte dabei den Kopf leicht zur Seite. „Du Thraker? Bist du hier glücklich in Rom?“ fraget sie urplötzlich.

  • Lyciscus hob kurz eine Augenbraue nachdem Lea meinte, sie könne sich angenehmere Tode vorstelle. "Acchjaaa...? Un welccche wärn das?" lallte der Thraker ihr entgegen. Ja das sprechen fiel ihm nicht mehr so leicht, und das würde wohl bestimmt bis zum nächsten Tag so bleiben. Ihre Aussage bezüglich der Unterwerfung ließ der Thraker unkommentiert, da er wusste das Lea eine Kämpferin war, und er es so oder so nur als Scherz hatte angebracht.


    "Na klah... schff ih no eins!" vermutlich würde dies aber sein letztes sein, so betrunken wie er bereits war. "Un was meins Du mit Nahhause? Su mir... oder su Dir Nahhause?" sah der Thraker sein Gegenüber verwirrt an, scheinbar war es eine ernst gemeinte Frage. "Ih glaub nich dassss... Dein Doo... Dooom... Deeein Damianus... erfrrreut wäre mih zu sehn." dabei fuchtelte er mit seinem Finger vor Lea's Nase herum. Als die nächsten Biere geliefert wurden, ergriff Lyciscus gleich den Krug um ihn wohl schleunigst zu leeren, doch die Amazone unterbrach ihn. Sie hatte natürlich vollkommen recht, es war definitiv der bessere Weg es genüsslich zu trinken, als regelrecht zu verschlingen. Außerdem war der Thraker so erfreut mit Lea Zeit verbringen zu dürfen, da wäre ein schnelles Ende des Tages mehr als unwillkommen. "Jaaaa... Du has recccht." schon stellte er den Krug ab, und nippte nur hin und wieder ein wenig daran.


    Die nächste Frage ließ den Sklaven fast wieder nüchtern erscheinen, jedoch war es überhaupt nicht. Grundsätzlich eine gute Frage, die sich Lyciscus eigentlich bisher nicht mal selbst gestellt hatte. Würde man es in Bezug auf den aktuellen Moment sehen, dann war er es definitiv, denn allein die Tatsache das Lea wohl auf war, machte ihn schon Glücklich. Nun fing Lyciscus an den Krug ein wenig zu schwingen, dabei beobachtete er wie der Schaum im Krug langsam zu schwinden schien. "Glückliccchh? Keine Ahnunghhh... Mirrr gehhhts gut, jaaaa." tatsächlich fand der Sklave keine bessere Antwort, da er sich noch nie damit befasst hatte, sein Augenmerk lag eigentlich immer schon mehr auf anderen Menschen, als auf sich selbst.


    Lyciscus betrachtete nun wieder Lea, nachdem er einen kleinen Schluck aus dem Krug nahm, dabei kniff er regelrecht die Augen zusammen. "Hat Dir scchhon mal jemand gesagt, wie Sccchhön Du bst? ... Zwa nich so Scchhön wie meine Dominiiaa, aber das issss niemand." Kurz schüttelte er mit dem Kopf, "niiiiieeeemand..." und fuchtelte dabei wieder mit dem Zeigefinger herum. In diesem zustand der Trunkenheit, war ihm eigentlich nicht ganz bewusst, ob er ihr jetzt ein Kompliment machte, oder sie gar beleidigte mit seiner Aussage. Doch der Thraker meinte es ehrlich, denn auch wenn die Veränderung ihres Aussehens nicht zu ihr passte, so präsentierte sie dadurch ihre weiblichen Züge.

  • Hiera grinste. „Sag mal Thraker, warum zum Geier verträgst du eigentlich das Bier nicht? Ich dachte immer ihr Thraker sagt den Wein mit der Muttermilch auf, da sollte dich doch das bisschen Bier nicht stören.“ Hiera grinste. Im Gegensatz zu dem Mann war sie zwar leicht beschwipst, aber sie hatte noch keinerlei Ausfallerscheinungen, auch ihre Sprache war noch klar und deutlich. „Das freut mich.“ Sagte die Amazone nachdenklich. „Das heißt aber nicht, dass du glücklich bist. Wo wärst du denn glücklich? Oder was braucht es damit du glücklich bist?“ Hiera nahm einen Schluck von dem Bier. „Ich dachte eigentlich immer, dass es das größte Glück ist, dass ich als Kriegerin gewählt wurde und für mein Volk kämpfen durfte. Aber wirklich glücklich.. nein wirklich glücklich hat mich das nie gemacht.“ Sagte sie nachdenklich. „Meinst du, dass wir irgendwann mal glücklich sein werde? Oder ist es die Erfüllung des Lebens, dass es einem einfach nur gut geht?“ Ja wenn sie zu viel von dem Alkohol trank wurde sie immer etwas melancholisch und nachdenklich. Ja sie sinnierte dann gern mal über den Sinn des Leben.
    „Was?“ fragte sie nun aus ihren Gedanken gerissen und sie wurde rot. Das war neu, denn das kannte sie so nicht von sich und vor allem wusste sie nicht warum. „Also ähm...Was?“ Hiera kam ins Stottern. „Nein ich habe schon viele zu hören bekommen.“ sagte sie schlussendlich lachend. „Aber schön, nein schön war definitiv nicht dabei.“ Sie sah an sich herunter und dann zu dem Thraker. „Du findest mich schön?“ Nochmal ein prüfender Blick an ihrem Körper herunter. „Warum?“ Fragte sie schlussendlich mit einer gehörigen Portion Naivität. Woher zum geier sollte sie auch wissen, was Männer als schön empfanden.

  • Die Frage der Amazone war definitiv berechtigt, Lyciscus war ziemlich schnell betrunken, und das lag wohl daran, das er so gut wie nie trank, nicht weil es ihm nicht schmeckte, aber da er sich einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte. "Ih vertrage übahauphh keiin Alolol... ih thrink jaaa nie was." lallte der Thraker weiter, um seinem Gegenüber eine Erklärung zu schenken. Zwar stark betrunken aber immer noch sehr aufmerksam hörte der Sklave Lea zu, dabei stellte sie ihm einige Fragen über das glücklich sein, und erklärte auch ihrerseits, das sie mit der Aufgabe die ihr als Amazone aufgelegt wurde, nicht so glücklich wurde. "Maaaan... ih meihnee... Fraaauh... Du kannssss fragnnn stellnn" dabei schüttelte der Thraker seinen Kopf, während er versuchte seine Hand auf seine Stirn zu klatschen, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen. "Falamalimie..." sprach er aus, da er es aber selbst nicht verstand was er gerade gesagt hatte, versuchte er einen zweiten versuch. "Faaaamillieee... Ruheee... enspannnug... keineee sorgn... sowsss wär Glück... dnkee icchh." Halbwegs verständlich zählte der Thraker ein paar Dinge auf, die ihm wohl glücklich machen würde, oder besser gesagt, glücklich gemacht hätten. Denn seine Familie war komplett ausgelöscht worden, und die Möglichkeit selbst eine zu Gründen, kam ihm gar nicht erst in den Sinn, denn das hatte viele verschieden Gründe. "Auh wennn das ... Kämpfnn ... Dihh nicccht glücklicch gmachttt hatt... jetzzz kannst Du glllckhlich sein... Du trinkkkst mit ... mirrr ... Lyssissiuss den Thrakaaa." versuchte Lyciscus einen Scherz zu machen, dabei lachte er lauthals während er mit einer Hand auf seinen Schenkel schlug.


    Wäre der Thraker bei vollem Verstand, und müsste ernsthaft eine Antwort auf die Frage geben, ob sie jemals glücklich sein würden, wäre sein Antwort wohl ganz klar, Nein. "Whaas meinsst Du? Wiiir Beiiide? Vllleicht auuccch noch susammen, oder was?" dabei wanderte sein Zeigefinger immer zwischen sich und Lea hin und her. "Na Klahh... werrr soll unsnnn aufhaltnnn? Wiiirr sssind doocchh... wie ein... Süsssserrrr Kuchnnnnn... miit Passstete." was der Abschluss des lallenden Satzes genau bedeuten sollte, wusste Lyciscus wahrscheinlich selbst nicht, vermutlich hatte sein Gehirn in diesem Moment ausgesetzt.


    Der Sklave musste grinsen als er bemerkte das die Amazone rot wurde, und seine Frage sie ein wenig überforderte. "Was Warrrum? ... Muss ein Mann... neeeein... ein betrunkner Maaannn... jetzttt etwa erklärnnn warrrum er jemandnnn schön findet?" wieder schüttelte Lyciscus seinen Kopf, und es gelang ihn immer noch nicht, seine Hand an die Stirn zu klatschen. "Accchhh ... nagut ... Weil dusss bisss... Jaaa ich findeee ... Dichhh schön... Duuu hasss tollleee Augggnn ... und ein bzuberndddss Lächlllnnn... schnneee weißeee Haut... abrrrr ... Deineee Haaaarreee ... allssooo ... dieee Farbeee ... issss Scheissssse." schlagartig wanderte die Hand des Thraker auf seinen Mund. Selbst in seinem jetzigen Zustand, wusste er, das er wohl gerade was falsches gesagt hatte. Natürlich war er ehrlich, sein Geschmack traf es wirklich nicht, er hatte eher eine Vorliebe für Dunkles Haar, aber das musste man einer Frau doch nicht auf diese Art und Weise sagen. "Ihhh... äähhh ... tuuut mrrrr leid ... ihh brauhhh frscheee Luftt." Lyciscus war seine Aussage äußerst unangenehm, und so erhob er sich aus seinem Stuhl, und wankte mit langsamen Schritten zur Tür, gegen die er erstmal prallte. Doch er schaffte es noch sie zu öffnen, und nach draußen zu gehen. Es war noch relativ Hell an diesem Tag, doch lange würde es vermutlich auch nicht mehr dauern, bis die Dunkelheit sich über Rom breit machte.

  • “Familie?“ fragte Hier. Sie hatte ja bestimmt eine vollkommen andere Vorstellung von Familie “Meine Familie waren die Kämpferinnen… unter anderem auch Varia, sie war wie eine große Schwester. Aber sonst?“ Die Amazone zuckte mit den Schultern. “Das ist wohl nicht das was ich zum glücklich sein brauche… glaube ich. Sagte sie nachdenklich und starrte in ihren Krug, als ob sie dort Antworten finden könnte. Doch sie konnte nicht lange nachdenken, denn schon haute der Thraker den nächsten Bolzen raus. “WAS? Wir Beide? Ähm.. nein…natürlich nicht.“ Hiera schüttelte lachend den Kopf. “Du solltest wirklich weniger trinken, Thraker.. das ist nicht gut für deinen Kopf.“ Sagte sie und schüttelte sich aus vor Lachen. Scheiße? Hiera grinste doch bevor sie irgendetwas sagen konnte stürzte der Thraker los und donnerte gegen den Türrahmen. Sie schüttelte lachend den Kopf, warf die nötigen Sesterzen auf den Tisch und folgte dem Mann. Sie lehnte sich neben die Tür an die Wand und betrachte lächelnd den Mann. „Für was entschuldigst du dich? Für Ehrlichkeit?“ Hiera grinst, ging dann aber doch zu dem Thraker um ihn Halt zugeben, nicht das er in seinem Zustand noch umkippte. “So so, meine Haare sehen also Scheiße aus… sagte Hiera gespielt ernst, bevor sie laut loslachte. “Bei der großen Göttin, du hast ja recht. Ich find sie auch scheiße, aber sie sind nun mal an mir dran.“ Sagte sie immer noch grinsend. “Komm Thraker, ich bring dich nach Hause, nicht dass du unter die Räder kommst. Oder eine Amazone, der du gerade mal eben sagst, dass sie scheiß haare hat dich noch killt. Nicht jede ist soooooooooooo verständnisvoll wie ich. Sagte sie und nickte dabei übertrieben theatralisch.

  • Auch wenn der Thraker nun nach draußen gegangen war, und dort etwas Luft schnappte, so veränderte sich sein Zustand überhaupt nicht. Zusätzlich brummte ihm ein wenig der Schädel, nachdem er damit gegen den Türrahmen knallte. Es dauert nicht lange, da stand die Amazone auch schon wieder in seiner nähe. Zugleich kam sie auch schon etwas näher, und packte Lyciscus, damit dieser halbwegs gerade laufen konnte. Das meiste was sie sagte, hatte er zwar gehört und auch verstanden, aber er war scheinbar zu betrunken um noch weiter zu kommentieren, abgesehen davon, wollte er nicht nochmal was falsches sagen. Doch zu seinem Glück, sah Lea das ganze mit Humor, wofür der Sklave natürlich dankbar war, und dann doch noch zu sprechen begann. "Daaaanggeee... Haaarrree sinnn eeeh ... nnicccht soo wichhhtggg... Duu biissss trosssdem .... Bzaubbnnndd..." brachte er gerade noch so heraus.


    Als Lea dann meinte das sie den Leibwächter nachhause bringen wollte, ließ er es ohne viel gegenwehr zu, auch er fand das es wohl das vernünftigste wäre. Seine Augen wanderten zusammengekniffen in das Gesicht der Amazone, als diese meinte das er vielleicht getötet werden würde, weil er eine Amazone beleidigt hatte. Wahrscheinlich würde sie ihm ab jetzt jedesmal damit aufziehen, sobald sie sich sehen würden, doch Lyciscus sah es mit Humor, und so hatten die Beiden auch etwas, das nicht jeder verstand und sie dennoch zum lachen brachte.


    Es dauerte schon eine Weile bis die Beiden vor der Villa Flavia angekommen waren, schließlich konnte der Thraker kaum alleine laufen und hätte sich bestimmt mehrmals verlaufen, wäre Lea nicht an seiner Seite gewesen. Ihr war es zusätzlich auch noch zu verdanken, das der Sklave nicht in irgendeinem Graben landete, und er erst am nächsten Morgen dort aufwachte. Mittlerweile war wirklich schon die Dunkelheit gekommen, und kurz bevor sie an die Porta kamen, blieben die Beiden stehen. Lyciscus versuchte möglichst aufrecht zu stehen, und musterte nochmal seine Begleiterin. Am liebsten hätte er sie nochmals umarmt zum Abschied, doch er befürchtete das er vielleicht in der Position einschlafen würde. "Sssss wah nnn tollerrrr Taaag..." auch wenn es wohl eher ein kurzes Vergnügen war, so war Lyciscus wirklich froh darüber, das die Amazone ihn zu diesem Treffen geladen hatte. "Dssss näccchhsttte maaal... geeehn wiiir innn Wald... daaaa siinnn wwwiiirrr aallleeein und habnnn Ruhhhe..." Nun, für jemanden der nicht wusste, das es hier um das versprochene Training ging, hätte es wohl so ausgesehen, als würde Lyciscus auf ein Techtelmechtel aus sein. "Maacchhhsss guuutt... paaassss uuufff Diihhh uuuufff." dabei schickte der Thraker der Amazone noch ein Luftküsschen mit, bevor er sich umdrehte und auf die Porta zuging. Um Lea machte er sich im übrigen auch keine Sorgen, selbst wenn jemand bei ihrem Heimweg vor hätte, über sie herzufallen, wusste der Sklave das derjenige den nächsten Morgen nicht mehr miterleben würde.

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