[Tablinum] Ankunft der Iulia Stella

  • Licinus saß in dem bequemen Stuhl am Schreibtisch des Tablinums und laß. Er tat das viel seit er in Rom war.
    Als Vibilius sich mit einer weiteren Gestalt näherte wurde er aus seiner Lektüre aufgeschreckt und sah fragend zu dem Türwächter.
    "Iulia Stella, gerade aus Hispania angekommen." erklärte dieser und wurde mit einem knappen. "Danke! Dienst wiederaufnehmen!" entlassen.


    "Iulia Stella!" Licinus musterte die junge Frau. Nein, keine Erinnerung an sie vorhanden. "Herzlich willkommen in der Casa unserer Vorväter. Ich nehme an, du wirst nicht ablehnen, wenn ich dir etwas zu trinken anbiete? Was hättest du denn gerne?"

  • Im Tablinum angekommen sass dort ein Mann an einem Schreibtisch und las in Papyrusrollen. Der Stuhl machte einen absolut bequemen Eindruck und überhaupt hatte die ganze Domus, soweit ich das auf dem kurzen Weg erblicken konnte, einen würdigen Eindruck gemacht. Feinste Mosaiken und Gemälde wechselten sich mit Büsten und Skulpturen ab in den Nischen an den Wänden. Die Wandbilder waren so perfekt gemalt, dass man sich fast in einer anderen Stadt oder Landschaft wähnen konnte.


    Nachdem der Ianitor wieder weggegangen war, musterte mich Iulius Licinus genau.


    Salve Dominus Iulius Licinus. Ein Becher Wein wäre jetzt sehr angenehm, danke.


    Meine Grosstante hatte betont, dass es sehr unanständig wäre als junge Dame, wenn ich zu Beginn mehr sagen würde als der Dominus erfragte. Daher behielt ich alles Weitere erst noch für mich. Iulius Licinus würde mich sicherlich fragen, was er wissen wollte, obwohl der Name den mir meine Grosstante genannt hatte Iulius Dives war und ich schon sehr gespannt war, ob ich nun vielleicht am falschen Ort war.

  • Iulia war aufs höchste von den Versen des Dichters Meleagros von Gadara verzückt. Gerade las sie wieder eines seiner wollüstigen, erotischen Gedichte. Welch Empfindungen sie dabei immer durchströmten! Iulia konnte nicht benennen, was sie genau empfand, oder wozu diese Empfindungen da waren, doch für sie stand fest, dass sie sie wieder und wieder verspüren wollte. Ihr gefiel das Kribbeln, das sie hinter ihrer Stirn spürte, wenn sie von großen muskulösen Männern las, oder die kühlen Schauer in ihrem Nacken, wenn davon die Rede war, dass sich eine Frau ganz den fleißigen Fingern ihres Liebhabers hingab.


    Tief versunken las sie auf ihrem Bett in ihrem Cubiculum. In letzter Zeit war so viel passiert. Wann hatte sie Meleagros das letze mal gelesen? Es musste wohl noch zuhause bei Onkel Proximus in Misenum gewesen sein. Da plötzlich knallte die Tür auf und einem Wirbelwind gleich stürmte Servilia Gemina, Iulias Mutter, herein, in Händen eine Käseplatte mit Walnüssen und frischen Weintrauben haltend.



    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    "Hallöööööchen, kleiner Sperling, ich bringe dir was feines!" flötete sie. Ertappt schrak Iulia hoch und ließ die Papyrusrolle zu Boden fallen. Ihre Mutter blieb im Raum stehen und betrachtete verwirrt ihre Tochter und ihren schuldbewussten Gesichtsausdruck. "Ach, was hast du denn? Naja sieh her, ich hab eine leckere Kleinigkeit für dich in der Küche herrichten lassen." Sagte sie und stellte mit Schwung die Käseplatte am Bett ihrer Tochter ab. "Danke, Nana." murmelte Iulia mit eingezogenem Kopf. "Aber gerne doch, Liebes." sprach Servilia mit einem liebevollen Blick auf ihre Tochter. Der zweite fiel auf die am Boden liegende Schriftrolle. "Oh, sieh nur Kind, dein Papyrus ist dir vorhin zu Boden gefallen. Was liest du denn da schönes? Lass einmal sehen." Iulias Augen weiteten sich vor Schreck, als sie realisierte, dass ihre Mutter nach der Schriftrolle griff. "Nicht!" rief sie und wollte noch die Hand ausstrecken, um vor ihr die Rolle zu schnappen und in Sicherheit zu bringen, doch zu spät. Servilia Gemina war schneller gewesen und entrollte das Papyrus, um zu sehen, welch ehrwürdigem Dichter ihre Tochter heute ihre Zeit schenkte. War es wohl Aristoteles, oder gar Cicero?


    Doch die Miene der Mutter verfinsterte sich schlagartig, als sie erkannte, von welchen bedeckten und unbedeckten Körperteilen sie da gerade las und was Mann und Frau zwischen den Zeilen dieser Rolle nicht alles miteinander trieben. "WAS IST DAS TOCHTER, BIST DU NOCH GANZ BEI TROST?!" begann sie loszubrüllen. Iulia, die sich beim Lesen stets genau vor diesem Tag gefürchtet hatte sprang auf und begab sich auf Sicherheitsabstand zu ihrer Mutter. "Aber Nana..." "KEIN ABER!" unterbrach Servilia Gemina sie schnaubend wie ein Stier. Sie begann schimpfend und keifend auf ihre Tochter zuzugehen, dabei immer wild mit der Schriftrolle in der Hand herumfuchtelnd, als Iulia beschloss, dass es wohl zu ihrem Besten war die Flucht zu ergreifen. Schnell wandte sie sich um und lief zur Tür. "BLEIB WO DU BIST TOCHTER! WIR BEIDE HABEN EIN PAAR WÖRTCHEN MITEINANDER ZU BEREDEN!" rief ihr Servilia dunkelrot im Gesicht hinterher. Doch schon war Iulia zur Tür hinaus. Sie würde einfach hinaus auf die Straßen laufen und dann warten und erst wiederkommen, wenn der schlimmste Zorn ihrer Mutter verraucht war.


    Eilig lief sie durch die Räume des iulischen Anwesens, ihre Mutter etwas entfernt im Schlepptau. "Komm her! *Keuch* Warte auf mich!" rief sie ihr schnaufend hinterher, doch Iulia dachte nicht daran ihr diesen Wunsch zu erfüllen und sich danach ein stundenlanges Gebrüll darüber anzuhören, von wegen sie sei noch zu jung für derartige Texte und was sie sich dabei überhaupt gedacht hätte usw. usw. bla bla wie strenge aufbrausende Mütter eben bei solchen Themen immer waren...
    Schon die Porta hinaus in die Freiheit vor Augen lief Iulia gehetzt ins Tablinum und bemerkte dabei Marcus Iulius Licinus und eine fremde junge Frau bei sich. Überrascht blieb sie stehen. "Oh." gab sie nur von sich. Wer das wohl war?

  • Noch bevor jedoch der Dominus das Gespräch weiterführen konnte, erscholl ein Lärm in der Domus, der alle Gespräche übertönte und unmöglich machte. Ein Gekeife und Geschrei, beinahe wie in einem der bekannten Gärten mit Tieren aus fremden Ländern, wo man verschiedene Affenarten bestaunen konnte.


    Das Thema des Streits war unklar, man konnte es aus den wenigen Sätzen, welche man verstand, nicht erraten.


    Kurz darauf rannte eine junge Frau ganz ohne Bedacht auf ihre Dignitas durch die Domus und blieb, als sie uns im Tablinum erkannte, überrascht stehen.


    Ich wusste nicht wer sie war, und zudem war ich auch noch unbekannt im Haus, also stand es mir nicht zu eine Regung zu zeigen. Ich blieb daher artig stehen und wartete darauf, dass der Hausherr etwas zu diesem Aufruhr sagen würde.

  • "Jetzt geht das schon wieder los!" knurrte Licinus in seinen nicht vorhanden Bart. Die Servilia mit ihrem lautstarken Gemecker über ihre Tochter. Licinus fragte sich ohnehin, was man an dem Verhalten dieses wohlerzogenen Kindes groß zu meckern finden konnte, aber die Matrone fand immer einen Grund.


    Das war der Nachteil der offenen Bauweise mit Peristyl und Atrium. Der Schall hallte wunderbar quer durch das Gebäude.
    "Entschuldige," wandte er sich an Iulia Stella, als die eine der beiden Urheberinnen der Verfolgungsjagd in das tablinum platzte, die schnaufende Mutter im Schlepptau.
    "Genau. Oh!" stellte Licinus mit einer Stimme fest, die geneigt war das Wasser im impluvium des Atrius zum gefrieren zu bringen. Seine Augen waren im Gegenteil dazu alles andere als kalt, sondern sprühten Blitze.
    "Ich möchte doch sehr bitten," die mühsam beherrschte Stimme und die Betonung, die Licinus in das Wort bitten legte, ließ bei keiner der Anwesenden einen Zweifel daran, dass es sich mitnichten um eine Bitte handelte. "dass Streitigkeiten in der Familie in den oberen und hinteren Gemächern des Hauses bleiben. Ich habe nicht vor, irgendwelche Verfolgungsjagden im Haus zu dulden. Was bitte gibt denn das für ein Bild ab?! Ich hoffe, ich bin deutlich genug?!" Immerhin konnten um diese Zeit problemlos ranghohe Gäste der Senatoren im Haus sein, auch wenn diese selbst nicht da waren.
    Licinus maß den beiden Delinquentinnen einen Blick zu, der schon manch gestandenen centurio ins Schwitzen gebracht hatte.


    "Nun ja, da die Damen nun schon mal hier sind. Iulia Stella, Iulia Phoebe, Servilia Gemina, ihre Mutter."
    Licinus hatte nicht vor irgendwelche Verwandtschaftlichen Beziehungen zu erläutern. Sein Personengedächtnis war gut, sein Stammbaumgedächtnis ... nicht.
    "Ich wollte dich, Iulia Stella, gerade fragen, was dich zum Gegenwärtigen Zeitpunkt nach Rom verschlägt. Ich meine, einen Brief dazu gesehen zu haben, aber ich bin immer noch dabei die Korresponz der Senatoren zu sichten, nachdem diese alle drei kurzfristig aus verschiedenen Gründen aus Rom abberufen wurden."

  • Das war es also mit ihren wunderbaren Fluchtplänen. Abgefangen war sie geworden, sie arme Maus und das von einem besonders alten und brummigen Kater, der auf den Namen Marcus Iulius Licinus hörte. Jetzt wo sie so urplötzlich in dieses Gespräch geplatzt war, wäre es mehr als vermessen gewesen, wenn sie trotzdem einfach weiter zur Tür gelaufen wäre, ohne entsprechende Erlaubnis des Iuliers. Doch hinter sich polterte bereits ihre Mutter in den Raum. Das würde Ärger geben. So oder so. Iulia biss sich auf die Lippe und blickte verzweifelt einmal zu ihrer Mutter und dann sehnsuchtsvoll zur Porta der Domus Iulia, doch sie wusste, dass sie bereits verloren hatte. Wenigstens hatte die Anwesenheit des männlichen Iuliers auch etwas gutes an sich. Ihre Mutter würde ihre Wut jetzt wohl oder übel hinunterschlucken müssen und so entging sie wenigstens einem stundenlangen Gebrüll. Trotzdem war es noch nicht überstanden.


    Als Servilia den Raum mit der Eleganz einer Bombe betrat erstarrte auch sie kurz, als sie Iulius Licinus erblickte. Dieser hatte Besuch von einem hübschen jungen Ding wie sie feststellte, offenbar hatten sie und ihre Tochter ihr trautes Beisammensein gestört. Servilia war derart baff von dieser unerwarteten Wende der Verfolgung ihrer Tochter, dass sie ihr Gekeife völlig vergaß. Nun durften sich die beiden Tadel vom alten iulischen Haudegen anhören, was Servilia zumindest ein kleines Fünkchen ihres Temperaments zurückgab. Sie schnaufte noch einmal tief durch und versuchte dann möglichst beherrscht und ruhig zu sprechen, was ihr in diesem Moment alles andere als leicht fiel.



    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    "Verzeihe, Marcus Iulius, falls ich dich gestört haben sollte, doch du kannst dir nicht vorstellen womit ich unsere liebe Iulia hier gerade erwischt habe." Bedeutungsvoll wedelte sie kurz mit der Meleagros-Schriftrolle, doch im Angesicht von Licinus' Gast hielt sie es für angebrachter nicht zu erwähnen welchen Inhalt dieses Skandalstück enthielt. "Ich entschuldige mein Verhalten noch einmal und verspreche dir Tochter, dass das ernste Konsequenzen haben wird." sagte sie bereits ruhiger, jedoch mit einem Seitenblick auf ihre Tochter der töten konnte. Iulia zog noch weiter ihren Kopf ein und lief dunkelrot an. Sie wollte nichts als weg.


    Als Licinus dann Iulia Stella ihnen vorstellte, horchten Mutter wie Tochter auf. Noch eine Iulia! Servilias erster Gedanke war, dass sie hübsch sein mochte und Iulia fasste einen klammen Hoffnungsschimmer, dass sie in ihr vielleicht eine gute Freundin finden könnte.


    Als die Stimmung wieder annähernd auf Normalzustand abgeklungen war fragte Servilia Gemina: "Marcus Iulius, erlaubst du, dass ich mich mit meiner Tochter wieder zurückziehe?" Iulia schloss kurz die Augen. Bitte dachte sie, bitte sag Nein.

  • Marcus Iulius Licinus gefiel mir auf Anhieb. Der Auftritt des Damenduos war alles Andere als iulisch gewesen. Im Gegenzug dazu behielt Licinus die Würde eines echten Iuliers selbst in diesem für einen Mann wohl eher peinlichen Augenblick, in welchem er als Hausherr in Anwesenheit eines Gastes von seinen Frauen blamiert wurde.


    Bei der kurzen Vorstellung der beiden Damen nickte ich beiden kurz und erhaben zu. Es war zwar gut zu wissen, dass es noch andere Damen im Hause gab, aber ich kannte ja beide noch nicht und hatte auch keine Ahnung wie nah oder fern wir verwandt sein würden.
    Die Junge, also Iulia Phoebe, war ungefähr im gleichen Alter wie ich und legte gewisses Verhalten an den Tag, welches mir gefiel. Sie war auch hübsch, aber schlank, nicht wie ich selbst, die über sehr weibliche Formen verfügte. Zudem hatte sie einen fast schon hart wirkenden aristokratischen Zug im Gesicht, was ihr bei korrektem Verhalten sicherlich sehr viel Würde verleihen konnte.
    Die Mutter hingegen keuchte und prustete wie ein griechischer Dampfkessel und machte eine ganz andere Figur. Ich konnte mir gut vorstellen, welche unangenehme Strafen vielleicht noch auf Phoebe warten würden.


    Nach dieser kurzen Einschätzung wartete ich auf die Fortsetzung des Gespräches. Die Fragen des Licinus hatte ich sehr wohl registriert, aber da Servilia Gemina ihrerseits eine Frage gestellt hatte, wartete ich mit meinen Antworten.

  • "Nein," sagte Licinus kopfschüttelnd und klang ein wenig angestrengt "nein, ich erlaube durchaus nicht." Er kniff kurz die Augen zusammen, als ob er Mühe hätte scharf zu sehen.


    "Ich hätte euch ohnehin in ein paar Augenblicken rufen lassen, da ihr die einzigen erwachsenen Frauen seit, die gerade im Haus sind. "
    Wenn ihr euch jetzt auch noch so benehmen würdet, wäre mir sehr geholfen.
    "Es gibt da sicherlich eine ganze Menge Dinge, über die ihr besser Bescheid wisst als ich, was ein junges Mädchen wissen musste. Das fängt bei der onatrix an und endet sicher nicht mit den Damentagen in den umliegenden Termen."
    Er wünschte sich beinahe Vibullia Corona zurück, die eine nicht minder scharfe Zunge hatte und eine mindestens ebenso strenge Matrone war, aber das Vorbild tatsächlich auch lebte! Sie war aber nicht hier sondern mit ihrem Mann auf einer Geschäftsreise. Also hatte Licinus nicht viel weibliche Untersützung zur Hand.
    "Jetzt seid ihr schon da und könnt euch auch gleich jetzt die Geschichte von Iulia Stella anhören. Dann muss sie sich auch nicht wiederholen. Also Iulia Stella, bitte!"
    Und jetzt war er wirklich auf die Geschichte der jungen Frau gespannt.

  • Wiederum erstaunte mich die Antwort des Dominus nicht. Er schien zwar durchaus vom Verhalten der Frauen genervt, aber er verhielt sich nicht so, wies sie angemessen zurecht und ordnete so seinen Haushalt wieder. Dieser Mann war ein wahrer Iulier und ich wusste nun, dass ich im richtigen Haus war, obwohl meine Grosstante sich immer wieder über die verweichlichten Sitten in Rom beklagt hatte.


    Obwohl auf Grund der unrühmlichen Unterbrechung noch kein Sklave sich getraut hatte mir den Wein zu bringen den ich gewünscht hatte, obwohl ich sicher war, dass dies einer oder eine gehört hatte, versuchte ich in Ruhe meine Geschichte im Kopf zu sammeln.


    Selbstverständlich, Iulius Licinus. begann ich, auf die Bitte antwortend.
    Ich bin die Tochter von Tiberius Iulius Antoninus und Stertinia Amaesia. Nach dem Tod meines Vaters reiste meine Mutter mit mir nach Hispania zu einer Grosstante. Ich war damals noch sehr klein und wurde fortan in Hispania von meiner Grosstante erzogen.


    Nun, da ich das Alter für eine standesgemässe Heirat erreicht habe, schickte sie mich wiederum nach Rom, damit ich die Rechte und Pflichten einer iulischen Ehefrau im Stammhaus erlernen möge und mit meiner Ehe die Werte und den Stand der Gens Iulia vermehre.
    Das war eigentlich schon alles, was ich in diesem Moment zu meiner Geschichte erzählen wollte. Natürlich hatte ich viel erlebt, aber das war in diesem Zusammenhang alles egal, oder zumindest nicht relevant.


    Gemäss den Ausführungen meiner Grosstante würde Licinus schon wissen, wer sie sei, denn es gäbe in ganz Hispania nur eine Iulia, die für die Erziehung standesgemässer junger Damen geeignet wäre, so hatte sie immer wieder betont und ich hatte genügend moralische und sonst belehrende Briefe für sie nach Roma schreiben dürfen, in welchen sie sich beklagte über den zunehmenden Sittenzerfall, so dass ich davon ausging, dass Licinus wusste von wem gesprochen wurde.


    Sim-Off:

    Ich habe gerade nicht mehr präsent, welche Dame wir dafür auserkoren hatten. Sorry.

  • Iulia sandte ein Dankgebet hinauf zu den Göttern. Diese wunderbare andere junge Iulia hatten ihr nur die Unsterblichen schicken können!
    Die beiden Damen fügten sich und ließen sich nun ebenfalls bei den beiden anderen nieder. Als Iulia Stella ihre Geschichte erzählte, blickte sie einmal verstohlen zu ihrer Mutter. Servilia Geminas Blick ruhte auf der Neuen und sie lauschte ihren Worten sehr aufmerksam. Wage Hoffnung machte sich in ihr breit, dass sie aus der Schriftrollen-Affäre wohl doch jetzt halbwegs unbeschadet hinaus käme. Höchstens einen Rüffel würde sie noch erhalten, mehr aber vorraussichtlich nicht mehr. Ihre Mutter war wie ein Vulkan. Wenn sie aus einem aktuellen Anlass ausbrach, dann mit aller Gewalt und Macht die diesen Feuerbergen innewohnte. Doch waren ihre Schlote erst einmal versiegt und das Magma erstarrt, dann blieb sie gewöhnlich ruhig(er), falls so ein Thema später einmal nochmal angesprochen werden musste. Alleine jetzt schon mochte Iulia die Neue, weil sie ihr durch ihre bloße Anwesenheit zumindest einen einzigen Ausbruch ihrer Mutter erspart hatte, den Iulia ansonsten voll abbekommen hätte.


    Auch Iulia hatte Iulia Stella aufmerksam zugehört. Es war eine ganz interessante Geschichte ihrer selbst. Die gefallenen Namen waren spurlos an ihr vorrübergezogen, sie kannte sowieso keinen von ihnen. Servilie Gemina machte jedoch bei einem Namen große Augen.



    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Als Iulia Stella geendet hatte lachte sie kurz auf und sprach: "Wie klein die Welt doch ist. Von meinem verstorbenen Mann, Kaeso Iulius Iuvenalis, hieß einer seiner beiden Brüder auch Tiberius Iulius Antoninus. Beidesamt Söhne des großen und edlen iulischen Ritters Tiberius Iulius Numerianuns."


    Iulia fiel auf, dass ihre Mutter von ihrem verstorbenen Mann ausnahmsweise einmal nicht schlecht geredet hatte. Vermutlich von dem Umstand hergehend, dass sie für diesen Tag auch so schon genug Minuspunkte bei der iulischen Männlichkeit angesammelt hatte. Wahrlich ein Tag voller Wunder.

  • "Deine Großtante ist dann Iulia Lucilla, die Witwe von Iulius Seneca?" fragte Licinus sicherheitshalber nochmal nach.
    Seines Wissens nach war Lucilla die letzte ältere Dame, die noch in dem Haus wohnte, in dem auch er aufgewachsen war. Und zumindest lagen im tabularium einige Briefe von ihr, die auf die Beschreibung einer strengen Gouvernante ausgezeichnet passten.


    "Dann seit ihr beide wohl Cousinen", stellte Licinus fest. "Das ist dochs chon mal was."
    Licinus dachte für eine Sekunde nach. Er kam sich langsam vor wie ein Heiratsvermittler. Nun hatte er schon zwei junge Frauen, die er wohl oder übel unterzubringen hatte. Wo waren diese Politiker eigentlich, wenn man sie mal brauchte, verdammt.


    "Nun, die Gelegenheit einen Haushalt zu führen solltest du hier in jedem Fall bekommen können. Servilia, ich setze auf deine Unterstützung."
    Meinte er freundlich, um der schrecklichen Frau ein Gefühl von Wichtigkeit zu geben. So unerträglich sie auch sein mochte, sie hatte durchaus Kompetenzen, was die Haushaltsführung anging. Nicht so gut, wie Vibullia Corona, aber immernoch besser, als ein alter Soldat, für den frische Früchte im Puls eine gelungene Abwechslung, ein halbversengter Braten schon eine Delikatesse war.


    Er fürchtete allerdings die logische Konsequenz. Denn am besten lernte man durch Übung und das hieß, dass hier bald ein Abendessen oder ähnliches stattfinden würde müssen. Und das wieder hieß, er würde eines geben müssen. Bravo. Vielleicht konnte er es durchs chweigen noch ein wenig verzögern.


    "Ich übernehme es derweil dir gelegentlich die nähere Umgebung zu zeigen. Iulia Phoebe," Licinus ließ sich nicht darauf ein, den cognomen wegzulassen, auch wenn die junge Frau das bevorzugte. Allein schon in Situationen wie diesen, in denen zwei Iulias hier waren. "darf ich dich bitten, Iulia Stella mit den üblichen Dienstleistern von außen bekannt zu machen. Du kennst dich da besser aus. Wir haben bei Vorzeigen unserer Siegelringe eigentlich bei allen wichtigen Händlern im Umkreis Kredit, die Rechnungen gehen dann zu mir. Falls du mal nicht genug Geld zur Verfügung hast. Wenn du dich also neu eindecken musst, sollte das kein Problem und Iulia Phoebe dir sicher gern eine Hilfe sein."
    Erklärte er zuletzt noch an die beiden jungen Damen genannt. Ja, das wäre wichtig, was noch? Fehlte was?


    Sim-Off:

    Bei Großtante ist die sicher die sinnvollste

  • So kurz ich meine Geschichte gehalten hatte, so spannend waren die Reaktionen darauf gewesen. Wo Iulia Phoebe eher erleichtert aussah, vermutlich weil sie im Moment nicht mehr der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Mutter war, schien ebendiese Mutter plötzlich irgendwie ganz erfreut zu sein, dass sie meinen Vater mit ihrem Ehemann verbinden konnte.


    Dabei fiel mir auf, dass sie ebendiesen Ehemann als verstorben genannt hatte. Damit war Iulia Phoebe Halbwaise. Ich spürte in meiner Verunsicherung, welche ich üblicherweise hinter der strengen Erziehung meiner Grosstante verstecken konnte, eine starke Verbindung zu der anderen jungen Iulia, weit mehr, als das für Cousinen normal sein konnte, die sich noch nie gesehen hatten.


    Die Frage nach dem Namen meiner Grosstante beantwortete ich Iulius Licinus mit einem Nicken und einem leisen Ja, Iulia Lucilla.


    Sim-Off:

    Danke!


    Als Licinus mich dann an die beiden anderen Frauen übergab, wanderte mein Blick automatisch wieder zu Iulia Phoebe und ich versuchte mich dadurch irgendwie an ihr festzuklammern.


    Hier in Rom war alles noch neu. In Hispania lebten wir zwar auch in der Stadt, aber die war im Vergleich zu Rom eigentlich bloss ein Dorf. Nichts konnte sich mit Rom messen und als kleines Mädchen vom Lande, egal welcher Gens zugehörig, war es schon recht eindrücklich einfach so mal in Rom angekommen zu sein.


  • Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Angesichts der jüngsten Entwicklungen hatte auch Servilia Gemina vorerst die lüsterlichen Schriftrollen ihrer Tochter vergessen. Dass Licinus ihr Iulia Stella anvertraute, um ihr alles über Haushaltsführung beizubringen freute sie sehr. Sie strahlte und antwortete nickend: "Ich werde mein bestes geben, Marcus Iulius." So furchtbar sich Servilia auch absichtlich und unabsichtlich die meiste Zeit über verhielt, so verstand sie trotzdem als Spross der altehrwürdigen gens servilia (immerhin eine der wenigen alten Familien, die ihren Stammbaum noch auf republikanische Zeiten zurückführen konnten, ein selten gewordener Luxus unter Roms Eliten) eine Menge von Anstand und guter Erziehung; zu sehen an der Erziehung ihrer eigenen Tochter. Es würde wohl ganz so werden wie damals in Misenum, als Servilia auch Iulia Phoebe in der Villa von Onkel Proximus an die Pflichten einer guten Hausfrau herangeführt hatte. Natürlich waren derartige Übungen bis zur Heirat niemals beendet, weshalb sich auch ihre Tochter keinesfalls davor drücken konnte, sondern genauso wie jetzt auch Iulia Stella immer noch mit in die Presche springen musste. Der Gedanke an die Ehe brachte Servilia einen kleinen Stich bei. Hoffentlich würde sich bald ein guter Ehemann für ihre Tochter finden!
    Zuhause in Misenum hatte es viermal nicht geklappt (4x verlobt, 4x der Versprochene vorzeitig verstorben). Wenn dem nun auch in Rom so wäre, wäre Servilia wahrlich verzweifelt und bei den Göttern... Rom wollte nicht, dass eine Servilia Gemina wahrlich verzweifelte!




    Auch Iulia hatte Misenum kurz in ihren Gedanken gehabt, jedoch nicht aus ehelichen Gründen, wie ihre Mutter. Diese Iulia Stella, wie sie sie nur ansah. Nach außen hin eine emotionslose, allem ergebene Maske, wie sie aristrokratischen Mädchen schon von klein auf eingetrichtert wurde, doch der traurige Zug ihrer Augen verrieten ihre wahren Gefühle. Dieses Mädchen kam aus der Provinz und fühlte sich fremd und unsicher in Rom, genauso wie es Iulia selbst nach ihrem Auszug aus Misenum ergangen war und auch heute noch teilweise erging. Sie hatte immer noch keine wirklichen Freunde hier, außer einer näheren Bekanntschaft mit einer Claudia und abgesehen davon verließ sie so gut wie nie das Haus und pflegte wenn überhaupt nur gleichaltrige Kontakte in Form ihres Vetters Gaius Iulius Caesoninus.
    Sie beide gemeinsam hatten wohl noch geistig in Rom anzukommen und sich an die hier vorherrschenden Gepflogenheiten anzupassen. Gewiss, Iulia war eine Art Aristrokratin, stammte sie doch in direkter Linie vom iulischen Ritter Tiberius Iulius Numerianuns ab.
    Doch die adeligen Mädchen aus Rom verhielten sich eben vollkommen anders, wie sie in den Thermen erst kürzlich miterleben hatte müssen.
    Das Landleben prägte einen, es machte einen... nunja bodenständiger und dafür war Iulia dankbar. Niemals wollte sie so ein oberflächliches, kicherndes Gör aus gutem Hause sein, wie sie sie hier inzwischen zuhauf beobachtet hatte. Auch wenn ihre Mutter streng war, so bewahrte sie als Servilierin trotzdem immer noch die alten Standesideale dieser republikanischen Familie in sich, die sie an Iulia weitergegeben hatte. Onkel Proximus und das einfache Leben in seiner Landvilla hatten bestimmt ihr übriges hinzugegeben.


    Sie lächelte Iulia Stella deshalb aufmunternd zu. Es würde schon alles gut für sie werden, wenn sie sich nur erst an den Lärm und die Leute in Rom gewöhnt hatte. Stella würde sich rasch zurrechtfinden, da war sich Iulia sicher. Als Licinus ihr auftrug, sie solle die Neue mit den regulären Lieferanten und Dienstleistern des Hauses bekanntmachen nickte auch sie wie schon zuvor Servilia und antwortete: "Wir werden keinen einzigen auslassen. Nicht bald und Iulia Stella wird selbst den unbedeutendsten Barbier der Gegend persönlich kennen." Vielleicht würde es auch ihr selbst guttun, außer Caesoninus auch einmal eine weibliche Gleichaltrige als Begleiterin bei Ausgängen zu haben. Apropo Caesoninus, wieso sollte eigentlich nur sie alleine aufgrund von Iulia Stellas Ankunft hier festsitzen? Ihrem Vetter würde ein wenig Familienpflichtprogramm bestimmt nicht schaden! Mit einer eleganten Kopfbewegung wandte sie sich deshalb an Licinus und fragte: "Jetzt wo Iulia Stella meine Mutter und mich kennengelernt hat, sollte nicht auch Gaius Iulius zu uns stoßen und sie ebenfalls begrüßen? Wenn, dann sollte sie gleich die ganze Familie in einem kennenlernen und es würde von allen in Rom anwesenden Iulii ja nur noch er fehlen."
    Selbstverständlich trug Iulia bei diesem kleinen Seitenhieb auf ihren Vetter ihre übliche aristrokratische Maske zur Schau, weshalb Licinus nichts besonderes an ihrem Gesichtsausdruck finden würde. Die anwesenden Frauen jedoch, die diese Maske ebenfalls beherrschten, würden aber ein triumphierendes Glimmern in ihren Augen erkennen, wenn sie sie ansehen würden.

  • Servilia Gemina schien sich in der Zwischenzeit tatsächlich soweit von ihrer Wut erholt zu haben, dass sie in gänzlich normalem, nein fast sogar mütterlichem Tonfall den Wunsch des Iulius Licinus entgegennehmen konnte. Es schien fast so, als würde sie sich auf diese neue Aufgabe freuen.


    Dann fing ich einen Blick von Iulia Phoebe auf. Er war umrahmt von einem wunderschönen Lächeln, das mir sofort gut tat. Konnte es vielleicht sein, dass Phoebe hinter meine Maske sah? Konnte es sein, dass sie wusste, wie ich mich wirklich fühlte? Bei den Göttern, ich wollte ja nach Rom, ich wollte ja einen Mann finden der mich gerne mochte, vielleicht sogar liebte und der dazu noch der Familie etwas Gutes tun konnte. Aber wie sollte ich das nur meistern? Würde Phoebe mir dabei helfen können?


    Immerhin war sie bereit mir beim Kennenlernen der wichtigsten Lieferanten und Dienstleistern zu helfen. Das war sicherlich schon viel wert, denn sonst konnte ich ja gar nichts tun.


    Dann wurden meine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt gerufen. Noch ein Iulius? Das konnte ja spannend werden.

  • "Danke!" sagte er zu der älteren Frau.


    "Ich denke, es reicht, wenn sie die besseren kennt und die schlechteren zu meiden weiß", meinte Licinus und versuchte mit dieser trockenen Bemerkung das Amüsement über den Tatendrang der jungen Iulierin zu verbergen.


    "Ich dachte, Iulius Caesonius" jaja, alter Militär, bemerkte Licinus selbst, dass er eher cognomina als praenomina benutzte. "Sei nicht im Hause? Wenn doch kann er euch bei eurem Rundgang begleiten." Ein Aufpasser sozusagen, der darauf achten würde, dass den Damen nichts zustieß. Und vielleicht auch ihre Kauflaune ein wenig im Zaum hielt. Auch wenn Licinus keinen Augenblick daran zweifelte, dass der Iulier von dieser Aufgabe bestenfalls mäßig begeistert sein würde.


    "Brauchen wir noch ein Zimmer für dich. Welches können wir denn gerade freiräumen." Licinus legte die Stirn in Falten, während er sich die aufteilung des oberen Stockwerkes in Erinnerung rief. Dann traf und verkündete er eine Entscheidung.


    Sim-Off:

    Ich werde mich gleich mal dran setzen, den Plan zu überarbeiten, weiß aber nicht, wann ich das sinnvoll beenden kann. Du kannst dir derweil natürlich selbst schon ein cubiculum anlegen.


    "Dann könnt ihr unter euch abmachen, ob ihr heute schon eine kleine Runde drehen möchtet, oder du dich erst erholen willst." offerierte Licinus.
    "Wenn es keine Fragen von eurer Seite mehr gibt." Licinus ließ den Satz unvollendet, aber die Schriftstücke auf seinem Schreibtisch sprachen eine klare Sprache. Außerdem würde er nach Hispania schreiben müssen, dass Stella gut angekommen war.


    Sim-Off:

    Als Spielanregung: Ihr könntet beispielsweise eine Besichtigungstour rings um die Casa simmen oder die Damen können die Hauseigenen Badegelegenheiten nutzen.
    Ich werde dann in ein paar Tagen einen Essenthread eröffnen, wo sich Licinus nach Stellas ersten Tagen in Rom erkundigt, wo wir alle wieder zusammenkommen können.


  • Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    "Dann ist ja alles geklärt." sprach Servilia Gemina und erhob sich. Auch Iulia stand auf, da offensichtlich war, dass Licinus jetzt ein wenig arbeiten wollte. Noch einmal ein Lächeln und die Aussage: "Gut Iulia Stella, dann schlage ich vor richte dich erst einmal bei uns ein, ich gehe solange unseren lieben Vetter von der frohen Kunde berichten, dass er den Anstandswauwau für uns spielen darf, da wird er sich bestimmt freuen." Dieses Mal gab sich Iulia keine Mühe ihr Amusement zu verbergen. "Wenn du soweit bist, komm einfach heute oder morgen in mein Cubiculum und gib mir Bescheid, wann du zu unserem Spaziergang aufbrechen willst. Bis dann!" Und mit diesen Worten wandte sich Iulia um, um ihrer Mutter zu folgen. Diese war schon halb zur Tür hinaus. Noch ehe Iulia jedoch drei Schritte getan haben konnte, hatte sie bemerkt, dass Servilia Gemina die Meleagros-Schriftrolle am Tisch vergessen hatte. Mit einer blitzschnellen Handbewegung schnappte sie sich Iulia und verbarg sie in den Falten ihrer Gewänder, ehe auch sie sich in Bewegung in Richtung Ausgang setzte.


    Sim-Off:

    Ok, ich freu mich. :D

  • Nachdem Iulius Licinus das Gespräch beendet hatte, verschwanden die zwei Frauen schnell, wobei mir nicht entging, dass Iulia Phoebe sich eine Schriftrolle krallte, die zuvor ihre Mutter liegen gelassen hatte. Es schien sich um etwas Wichtiges für Phoebe zu handeln.


    Ein erfreutes Nicken in Richtung und ein Ja, sicher! in Richtung Iulia Phoebe versicherten ihr, dass ich ihr Angebot nicht nur gehört hatte, sondern es auch annehmen würde.


    Dann wandte ich mich nochmals an den Dominus:
    Ich danke dir, Iulius Licinus. bevor auch ich mich entfernte und das Treppenhaus in das obere Stockwerk suchte.


    Zum Glück kam sofort eine Sklavin herbeigeeilt, die mir den Weg zeigte und mir gleichzeitig versicherte, dass mein Gepäck bereits alles im Cubiculum auf mich warten würde.

  • "Phoebe!" rief Licinus der jungen Dame hinterher, die sich verdächtig schnell davon gemacht hatte. Seine Ohren mochten nicht mehr die besten sein, seine Augen waren aber noch voll da. Und er hatte die schnelle Handbewegung durchaus wahrgenommen.


    Mit gebieterischer Miene sah er sich an und streckte schlicht und einfach die Hand aus. Worte waren unnötig.

  • Mist! Mit eingezogenem Kopf stoppte Iulia, schlich zurück und händigte die Schriftrolle aus. Ob die Bestrafungen eines Marcus Iulius Licinus härter ausfielen, als die einer Servilia Gemina, wenn er erst die Gedichte von Meleagros von Gadara zu lesen bekam? Soooo knapp und sie hätte es aus dem Zimmer geschafft!
    Wieso nur verfolgte sie an diesem Tag diese verdammte Schriftrolle ständig?! Einmal wo falsch hingelegt und da hatte man den Salat...

  • Mit hochgezogenen Augenbrauen überflog Licinus den Text. Das war ziemlich explizit. Licinus guckte die Delinquentin streng an:
    "Was deine Mutter davon hält, haben wir ja deutlich nicht bekommen, nicht war? Dass das für eine junge Dame nicht wirklich geeignet ist, brauche ich dir also nicht zu sagen. Du solltest eher etwas erbauliches lesen."
    Licinus zwinkerte auf einmal. Auf einmal waren die strengen Augen gar nicht mehr so streng, sondern hatten etwas schalhaftes, verschwörerisches.
    "Martial zum Beispiel." der war kaum weniger explizit, aber Licinus fand ihn dennoch sehr amüsant. "Lass dich also gefälligst nicht mehr damit erwischen, klar?" Dann wruden die Augen wieder streng. "Und wenn Esquilina das findet, kriegen wir beide Ärger! Sie ist wirklich zu jung dafür! ich denke, wir verstehen uns, nicht wahr?!"

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