Vier Germanen in Mogontiacum - Zu Gast bei Feinden

  • Nachdem sie ihren Wagen abgestellt hatten und die Tiere versorgt waren, begaben sich die Vier auf den Markt. Dort versuchten sie zunächst die Felle gegen Proviant und uns sonstige nützliche Waren einzutauschen. Dann später konnten Othmar und Neidhart ihrer Wege gehen. Bis zum Abend sollten sie wieder zurück sein, damit sie wieder gemeinsam die Stadt verlassen konnten.


    Arwid und "seine Frau" Ygrid hingegen blieben noch etwas länger auf dem Markt, denn dort verbreiteten sich Neuigkeiten bekanntlich besonders schnell. Außerdem hatte er den Eindruck, dass die junge Frau an seiner Seite Gefallen gefunden hatte an dem bunten Treiben der Stadt.

  • Ygrid hatte es gehasst, diesen römischen Fetzen anziehen zu müssen. Aber sie hatte keine Wahl. Mit den Hosen, die sie trug, hätte sie wahrscheinlich noch mehr Aufsehen erregt. Wenigstens hatte sie ihren Umhang von zu Hause dabei, den sie um sich schlingen konnte und der sie auch nachts wärmte. Sobald als möglich, wollte sie wieder ihre Hosen zurück. Dann, wenn sie die Stadt wieder verließen.


    Nun aber waren sie erst einmal auf dem Weg dorthin. Sie saß neben Arwid vorne auf dem Wagen. Unterwegs hatten sie diese beiden Männer aufgelesen. Ein seltsames Gespann; Der Jüngere ein Ubier, der Ältere hüllte sich in Schweigen, was seine Herkunft betraf. Vielleicht hatte ihn seine Sippe ausgeschlossen, so dass er aus diesem Grund einsam umher wandern musste. Ygrid jedenfalls hatte die beiden von Anfang an misstrauisch beäugt. Allerdings wäre es gelogen gewesen, wenn sie behauptete hätte, diesen Neidhart nicht auf eine gewisse Weise attraktiv zu finden. Aber ein Ubier?


    Endlich hatten sie die Tore der Stadt erreicht. Es ging nur schleppend auf der Straße voran. Vor und hinter ihnen reihten sich Fuhrwerk an Fuhrwerk. Dazwischen drängten sich Menschen, die teilweise fremdartig wirkten und dementsprechend gekleidet waren. Hin und wieder drangen einige bekannte Wortfetzen an ihr Ohr. Viele jedoch unterhielten sich in einer Sprache, derer sie nicht mächtig war.
    Großes Misstrauen hegte sie auch gegen die Soldaten am Tor. Hier musste sie einfach auf Arwid vertrauen, der sich mit ihnen unterhielt. Als sie vom Wagen steigen musste, hatte er sie ‚Liebste‘ genannt. Trotz der unberechenbaren Situation am Tor hatte sie sich geschmeichelt gefühlt und gehofft, dass hinter diesem Wort mehr steckte, als nur reine Maskerade. Sie würde alles tun, damit daraus mehr werden konnte.


    Nach den Minuten am Tor, die wie Stunden gewirkt hatten, fuhren sie endlich in die Stadt. Für ihre Verhältnisse war es dort atemberaubend! Als sie mit Arwid über den Markt lief, musste sie immer wieder stehen bleiben. Die Römer hatten hier eine riesige Halle gebaut, in der regelmäßig Handel getrieben werden konnte und in der sie Waren entdeckte, von denen sie bis dahin nicht einmal geträumt hatte. Arwid hatte sie zwar am Morgen gewarnt, sich nicht vom "römischen Tand" blenden zu lassen. Aber das hier war einfach zu verlockend!

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    Othmar


    Othmar zog es vom Markttreiben weg. Ihn interessierten nicht die bunten exotischen Waren aus fremden Ländern. An einer Garküche hatte er sich eine Wurst und einen Becher Posca gegönnt und durchstreifte nun die Gassen der Stadt. Seinem Augenmerk galten in erster Linie die beeindruckenden Gebäude der Stadt, die zunächst nur wenige Schritte von der Markthalle entfernt lagen. Unübersehbar war das römischen Verwaltungsgebäude, die Curia. Etwas weiter entfernt hatte er später den Palast des Statthalters entdeckt.


    In der Stadt gab es auch Tempel und Kultstätten für Götter, die im wohlbekannt waren. Aber auch andere, fremde Gottheiten, von denen er bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Aber Othmar war nicht der Tempel wegen nach Mogontiacum gekommen. Daher sah er sich weiter um und erreichte bald die Thermen. Er selbst hatte bisher noch nie eine von innen gesehen und es hätte ihn sicher gereizt, die Thermen einmal zu besuchen. Jedoch hatte er dafür keine Zeit.


    Letztendlich gelangte er bei seinem Spaziergang in Sichtweites des Legionslagers, das von einer steinernen Mauer mit Wachttürmen umgeben war. Mit einem gewissen Abstand beobachtete er das Treiben am Haupttor, welches das Lager mit der Stadt verband. Einen kurzen Moment nur dachte er darüber nach, ob es nicht doch klug wäre, sich bei der Ala zu verpflichten, so wie es Arwid der Wache am Tor gesagt hatte. Aber er verwarf ganz schnell wieder diesen Gedanken. Das Militär und er würden in diesem Leben keine Freunde mehr werden. Das war ganz sicher! Seine Zukunft musste irgendwo anders liegen. Fragte sich nur wo!

  • Centurio Catius Durus, ein alter erfahrener, etwas mürrischer Zeitgenosse, der eigentlich schon seine besten Jahre hinter sich hatte, was ihn aber, ob seiner Erfahrung, nicht ungefährlicher machte,
    hatte heute selbst Lust eine Wachrunde durch Mogontiacum zu machen. Also übergab er das Kommando über seine Centurie in der Castra an seinen Optio, schnappte sich eine Contubernie und machte sich auf dem Weg Richtung Stadt.


    Vom Haupttor kommend marschierten die acht Männer mit ihrem Centurio also die Straße entlang und man hörte den Kommandat immer wieder in einem rauen Ton "Platz da!.... Macht Platz..... Zur Seite!...... Weg frei für die Miles der Legio II"


    Es war einiges Los auf den Straßen, doch die geübten Augen der Legionäre entging nicht viel und die Adleraugen des Centurio waren ohnehin unübertroffen.
    Dachte er zumindest, denn in seinem Alter waren die Augen nicht mehr so gut. Eher seine Intuition war es, die ihn immer wieder, und das war auch in den früheren Schlachten so, das Richtige zu richtigen Zeitpunkt tun liess.


    Und genau diese Intuition zeigte ihm diesen Mann, der da stand und mit nachdenklicher Mine das Haupttor des Legionslagers beobachtete.
    Catius hob die Hand "HAAAALT" und die Soldaten blieben stehen, die Blicke rings umher schweifend, die Lage im Blick behaltend.
    Der Centurio trat an den Mann heran und mit für ihn gewohnt mürrischer Stimme sprach er den Mann an "DU da, wer bist du? Und was machst du hier?"

  • Ich war auf der Suche nach Othmar durch die Stadt gestreift. In einer der Tavernen hatte ich mir das erste Geld verdient. Es gab ja immer irgendwelche Bauern oder Dummköpfe die auf das alte Spiel mit den Nussschalen herein fiel. Ich beherrschte es in der zweier aber auch in der dreier Variante. Heute hatte ich mit zwei Nusshälften und einer getrockneten verschrumpelten Erbse. Der erste Gewinner war ein jJnge von ungefähr acht, neun Jahren. Er hatte erraten unter welcher Nusshälfte die Erbse lag. Als nächstes lockte ich die Wettwilligen mit einem halb blinden Alten, danach war es nur noch ein Kinderspiel. Erst einer der üblichen Schreihälse beendete meinen Tavernenbesuch schnell.
    Mein irren durch die Stadt brachte mich auch zu der Castra der Legio II. Wenn sah ich da? Den ersten Wichtigtuer von dem Verein, der gerade Othmar anblaffte.
    „Der sorgt sich um mich und guckt nur, weil er denkt ich hätte meine verrückte Idee mich bei euch zu verpflichten in die Tat umgesetzt. Keine Sorge Sigurd“, wandte ich mich an Othmar, „die nehmen einen wie mich eh nicht, die nehmen nur echte Römer und selbst ein friedliebender Ubier wie ich, muss zur Ala. Stimmt's Centurio?“
    Bei den Göttern, was gab es für einen Grund einen Mann wie Othmar, so an zu fahren. Nur weil er da stand und schaute. Vielleicht hatte er noch nie so eine Kaserne wie die von der Legio gesehen oder schlicht und ergreifend bewunderte er nur die Legionäre, die da als Torwache standen. "Komm Sigurd, ich gebe einen aus, hast du schon das Bier hier probiert? Ich muss sagen, die verstehen etwas vom Brauen."

  • Der Centurio war dann doch etwas verblüfft, als sich ein anderer Mann einmischte und irgendetwas von ALA zu schwafeln begann. Pferde waren dem alten Mann immer schon suspekt.
    Einzig die Maultiere, die das Gepäck in den Krieg brachten, mit denen konnte er leben.... aber Pferde?


    "Nun mal langsam mit den jungen Pferden....." Catius musste unweigerlich grinsen, ob des Wortspiels, welches ihm, seiner Meinung nach, hervorragend gelungen war "..... ihr wollt zur ALA? Warum nicht zur Legio?" Catius wusste ja noch immer nicht,
    wer die beiden waren und woher sie kamen, wobei ihm schon auffiel, dass sie nicht wie Römer aussahen. Auf der anderen Seite hatte dies auch nichts zu bedeuten, heutzutage konnte ja jeder das römische Bürgerrecht erlangen.
    Einfach zum Militär, eine Ewigkeit dienen, nicht sterben und schon hatte man es.


    Als die beiden Anstalten machten zu gehen, stellten sich die Legionäre sich dezent in den Weg, noch nicht aggressiv, aber man konnte ahnen, dass sie auf Befehl nicht lange zögern würden. Der Centurio sprach die beiden nochmal an.
    "Also ihr zwei jungen Männer....." er versuchte zumindest etwas freundlicher zu klingen ".....ich würde gerne eure Namen erfahren und wo ihr herkommt!"

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    Othmar



    Othmars Aufmerksamkeit wurde kurz auf das Haupttor gelenkt, als es sich plötzlich öffnete und einige Legionäre samt ihres Centurios herausmarschierten. Das Geschrei des Centurios war kaum zu überhören. Einen kurzen Moment beobachtete er die Soldaten, dann aber lenkte er seine Gedanken wieder zurück zu seinen Zukunftsabsichten. Sollte er hier in der Stadt bleiben, sich eine Arbeit suchen und irgendwann vielleicht wieder eine Frau, mit der er dann wieder Kinder haben könnte? Wieder Frau und Kinder zu haben, das klang so unwirklich. Theoretisch war er noch nicht zu alt, um sie aufwachsen zu sehen. Er hatte gut und gerne noch viele Jahre vor sich, wenn nichts dazwischenkam. Ganz unerwartet aber wurde er aus seinen Gedanken herausgerissen. Das Geschrei des Centurios galt nun ihm. Er stand ihm gegenüber und sah ihn zunächst ziemlich verdutzt an, bevor er ihm hätte antworten können.
    „Ich äh,“ begann er, jedoch konnte er nicht beenden, was er sagen wollte, da mittendrin eine ihm wohlbekannte Stimme erschallte, die er bereits vermisst hatte. Neidhart stand plötzlich direkt neben ihm und schickte sich an, für ihn zu antworten. Dabei hatte er sich eine hanebüchene Geschichte ausgedacht, die er dem Centurio auftischte. Ihn selbst nannte er Sigurd. Othmar ließ sich nichts anmerken uns spielte Neidharts Spiel mit. „Gerwin, da bist du ja! Ich habe sich schon überall gesucht!“
    Gerwin war der erstbeste Name, der Othmar eingefallen war. Gerwin – so hieß ein alter Freund aus Kindertagen, den er seit ewiger Zeit nicht mehr gesehen hatte. „Ich war tatsächlich nur auf der Suche nach meinem Freund, Centurio. Wir sind erst vor wenigen Stunden hier angekommen und ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Dummerweise haben wir uns im Gedränge auf dem Markt verloren. Ich bin einfach weitergegangen und plötzlich stand ich hier. Ehrlich gesagt, war ich etwas fasziniert, als ich deine Männer sah,“ versuchte nun auch Othmar eine vernünftige Erklärung für sein Hiersein zu finden.

  • Der Centurio musterte die beiden eine Weile und überlegte, denn irgendetwas kam ihm komisch vor, auch wenn er nicht wusste, was.
    Seine Intuition wieder einmal, doch nur auf Intuition konnte er keine Entscheidungen treffen, das war ihm durchaus bewusst.


    "Gerwin und Sigurd also?" fragte er nach "Kommt ihr aus Germanien? Was macht ihr hier in Mogontiacum?
    Händler? Oder wollt ihr der ALA beitreten? Dann können wir euch gerne hin bringen!"


    Wieder musterte der alte Kauz die beiden von oben bis unten, während er überlegte ob er eine Handhabe hätte die beiden festzuhalten.
    Doch er kam zu dem Schluss, dass hier keinerlei Veranlassung bestand und seine Intuition zu wenig war.
    Doch die Antworten der beiden würde noch abwarten wollen.

  • „Wie aus Germanien? Ist das denn hier nicht Germanien? Ihr Römer nennt es doch Provincia Germania Inferior oder?“ Neidhart grinste den Centurio an. „Ich komme aus einem kleinen Flecken, ganz in der Nähe von Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Dabei frage ich mich schon fast mein ganzes Leben lang, wie man einer Stadt solch einen Namen geben kann. Ihn aus zu sprechen dauert ja fast so lange wie die Reise von hier nach dort. Und NEIN“, das nein betonte ich überdeutlich. „Ich möchte nicht zur Legio und auch nicht zur Ala, ich möchte mir nur die Großartigen Gebäude hier in Mogontiacum ansehen genauso wie ich es in diesem Colonia Dingsbums, in Bonna und in Confluentes tat. Vielleicht lerne ich einen Baumeister kennen und lerne von ihm.“ Bestätigend nickte ich, griff in meinen Beutel um mir einen Apfel heraus zu holen, welchen ich auf dem Markt kostenlos erstanden hatte. Nach einem herzhaften Biss hinein, strahlte ich den Centurio an.

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    Othmar


    Warum wollten diese Römer immer alles so genau wissen? Othmar verstand das nicht. Dennoch gab er sich freimütig und beantwortete die Fragen des Centurios. Neidhart war ihm zuvorgekommen und überschüttete den Mann einmal wieder mit seinem Redeschwall. Othmar fand dies eigentlich sehr amüsant, doch er hütete sich, zu grinsen.„Äh, ja richtig. Mein Name ist Sigurd, ich bin Chatte und komme von jenseits des Limes, aus dem freien Germanien – oder Germania magna, je nachdem, wie es dir lieber ist.“ Bis auf den Namen hatte er die Wahrheit gesagt. „Ich habe meinen Freund Gerwin unterwegs kennengelernt, da wir den gleichen Weg hatten. Auch ich suche hier mein Glück. Allerdings nicht beim Militär. Ich bin Handwerker, verstehst du? Ich mache Schuhe und andere Sachen aus Leder. Morgen werde ich versuchen, hier in der Stadt eine Anstellung zu finden.“ Ob er das tatsächlich auch umsetzen würde, stand immer noch in den Sternen. Othmar war immer noch unentschieden. Außerdem war da ja auch noch Arwid, von dem er nicht recht wusste, was er von ihm halten sollte. Seine Ansichten waren ziemlich radikal. Allerdings konnte er ihn auch auf eine gewisse Weise verstehen.

  • Der Redeschwall des Germanen rang dem alten Centurio eine hochgezogene Augenbraue ab. So etwas war er normalerweise von Weibern gewohnt... ausser die,
    die man bezahlen konnte um den Mund zu halten, in dem etwas herabgekommenen Lupanar in Gallia, in dem er als junger Soldat des öfteren verkehrte...... seine Gedanken schweiften ein wenig ab,
    während der Mann redete. Erst bei dem äusserst betonten NEIN riss es ihn wieder aus seinen Gedanken. "Kein Militär? Schade, die ALA könnte sicher ein paar wie euch gebrauchen...." er musste Lächeln,
    als er daran dachte, wie der Germane einen Decurio um den Verstand reden würde "....großartige Gebäude??" fragte Catius mit zusammengekniffenen Augen "Das hier ist Nichts gegen Rom! Dort findet ihr die richtigen Architekten!"


    Und dann hob Catius die Vitis und es sah beinahe so aus, als würde er zum Schlag ausholen, doch er winkte nur damit Richtung innere Stadt "Dann lasst euch nicht aufhalten. Aber bleibt anständig, sonst sehen wir uns wieder!"

  • Währenddessen öffnete sich erneut das Tor für zwei geschäftig wirkende Gestalten - ein junger orientalisch wirkender Mann, der in eine einfache Tunika gekleidet war und eine junge Frau mit hochgestecktem rotbraunen Haar, die eine blau Paenula über einer türkisfarbenen Tunika trug. Die beiden machten sich auf den Weg zur Markthalle...





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  • Centurio Catius gab seinen Männern den Befehl abzumarschieren. Er selbst warf den beiden eigenartigen Männern noch einen Blick zu und folgte dann seinen Männern. Er überholte sie im schnellen Schritt und übernahm wieder die Führung. Nach wenigen Augenblicken bogen sie in eine Seitengasse ein und verschwanden aus dem Blickfeld der Anwesenden.

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    Othmar


    „Danke für den Tipp!“, antwortete Othmar dem Centurio und atmete tief aus, als er sich samt seinen Männern endlich entfernte. Er sah zu seinem Gefährten, Man konnte seine Erleichterung deutlich erahnen. „Komm, lass uns gehen!“ Es war sicher das Beste, wenn sie sich jetzt nach einer Taberna umsahen, in der man auch Met ausschenkte. Den konnte er jetzt auf jeden Fall gebrauchen. Er sah noch einmal zum Legionslager hinüber, bevor er weitergehen wollte. Dann aber hielt er doch wieder inne. „Hast du das gesehen, Neidhart? Ich wusste gar nicht, dass die auch Frauen in ihren Lagern haben.“Er deutete hinüber zum Tor, aus dem gerade eine junge rothaarige Frau in Begleitung mit einem jungen Mann herausgekommen war. Aufgefallen war sie ihm eigentlich nur Aufgrund ihrer Haarfarbe, denn sie ähnelte die seiner Frau und seiner Tochter. Für einen Atemzug lang war die Hoffnung in ihm gewachsen, hier etwas über das Verbleiben seine kleine Tochter erfahren zu können, die vor Jahren wahrscheinlich verschleppt worden war. Othmar verwarf den Gedanken gleich wieder. Er war kein Mann der an Zufälle glaubte. Trotzdem war er neugierig geworden. „Komm mit!“, rief er Neidhart zu und lief den beiden nach. Dabei achtete er darauf, immer einen gewissen Abstand zu wahren.

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