• Weil sich der Consul beim Amtsantritt vorgenommen hatte, entweder selbst für die Ausgestaltung von Feiertagen Sorge zu tragen, ein Opfertier zu spenden oder wenigstens sich davon zu überzeugen, dass die eigentlich Verantwortlichen ihren kultischen Verpflichtungen nachkamen, führten ihn seine Schritte - ja, als alter Soldat lief er noch immer mehr als dass er sich tragen ließ - heute zum ersten Meilenstein der Via Flaminia. Die Straße begann am Kapitol, direkt auf dem Hügel, und führte nach Norden. Am ersten Meilenstein befand sich ein Hain, auf dem bereits viele Einwohner Roms versammelt saßen oder standen. Das Fest der Anna Perenna glich einem Volksfest im Grünen. Das Besondere an den Opferungen bestand im Antrieb: Der Opfernde wollte möglichst lange leben. Dem Außenstehenden mochte das Treiben wie ein Trinkgelage vorkommen, den Involvierten gab jeder geleerte Becher die Hoffnung auf ein zusätzliches Lebensjahr.


    Der Consul gab seinen Liktoren zu verstehen, dass sie heute im Dienst trinken durften, allerdings empfahl er stark verdünnten Wein. Er selbst ließ sich Wasser reichen und da Trinken von reichlich Wasser den Geist und den Stoffwechsel anregte, sah er darin ein doppelt gutes Werk.

  • Die Sklavenschar, die Menecrates immer und überall hin begleitete, zeugte vom Reichtum der Claudier. Obwohl er wenig Wert auf Prunk legte und die Verschwendung regelrecht verabscheute, besaß er viele Sklaven. Allein um sein Wirtschaftsimperium aufrecht zu erhalten, aber auch für den Luxus, sich in der wenigen freien Zeit größtmöglich regenerieren zu können und verwöhnen zu lassen. Seiner Familie sollte es außerdem nie an etwas fehlen und er bestand auf einen umfangreichen Schutz, gerade wenn seine Enkelinnen Erledigungen außer Haus nachgingen.


    Heute trug eine Vielzahl der Sklaven Weinkrüge, die der Consul anlässlich des Festes spendete. Während er - umringt von seinen Liktoren - eher am Rande des Hains verweilte, schickte er die Sklaven zum Verteilen der Weinspende durch die Menge. Morrigan allerdings hatte er verboten, sich aus dem Zugriffsbereich der Liktoren zu entfernen.


    Sim-Off:

    WiSim

  • Ich konnte den mit Liktoren das Trinken hier am heutigen Tag nicht verbieten, dennoch hatte ich sie gebeten es nicht zu Übertreiben. Wachsamkeit stand für mich bei solchen Volksansammlungen noch immer an oberster Stelle. Zumal im Hinterkopf bei mir die Gefahr für Claudius Menecrates nicht von Aufständischen ausging, sondern eher von jemand ganz speziellen, der nach allgemeinem Verständnis für die Sicherheit zuständig war, doch wie fast jeder wusste gerne andere für gewisse Aufträge bezahlte oder sogar dienstlich ausführen ließ. Ich hoffte, dass ich bald mehr Zeit hatte um mich um ein Problem zu kümmern.
    Lustlos stand ich herum und nippte gelegentlich an dem Trinkbecher und hoffte, dass das Wetter hielt. Wenigstens mal etwas anders als nur Opferungen sagte ich mir. Eigentlich bezeichnete ich mich eher als gläubig, doch das selbst auferlegte Pfichtprogramm des Consuls war schon sehr intensiv gewesen während seiner bisherigen Amtszeit. Hin und wieder lächelte ich etwas verkrampft bekannten Gesichtern zu und hoffte, dass es bald weiter ging.

  • Magrus war froh, dass er die Gelegenheit hatte, wieder einmal die Villa zu verlassen. Es war das Fest der Anna Perenna und der Consul hatte auch ihn zum Verteilen der Weinspende eingeteilt. Es war viel Volk unterwegs und es war ein buntes Treiben. Er trug einen Weinkrug, aus dem er die Spende an die Leute verteilte. Er selbst trank aber keinen, da er sich nicht betrinken wollte und so womöglich ein schlechtes Bild abgeben könnte. Aber er nahm sich vor, gegen Ende dann doch etwas zu trinken, denn es hieß ja, dass es heute sogar lebensverlängernd sein soll. Aber im Moment hatte das tragen der schweren Weinkrüge und das verteilen Vorrang.

  • Morrigan hatte dafür gesorgt, dass genügend Wein zu Verfügung stand schon Tage vorher waren Sklaven der Villa damit beschäftigt gewesen genügen Weinvorräte anzukaufen.
    Am frühen Morgen wurde alles transportsicher auf einem Wagen verpackt. Morrigan hatte sich selbst davon überzeugt, dass nichts zu Bruch gehen konnte. Penibel war sie nochmals die Listen durchgegangen. Ja sie hatte es sogar zwei Mal überprüft. Erst als sie sich davon überzeugt hatte, dass alles seine Richtigkeit hatte, hatte sie das Zeichen dafür gegeben, das man den Wagen mit dem Wein zur Via Flaminia bringen konnte. Sie selbst wäre wohl lieber im Haus geblieben. Aber natürlich ging das nicht. Sie war dafür verantwortlich, dass bei der Verteilung alles reibungslos lief.
    Der Claudier hatte ihr sogar verboten, deren Zugriffsbereich zu verlassen, nicht das er dies hätte tun müssen, denn war sie froh, dass sie in der Nähe der Liktoren bleiben durfte.
    So sorgte sie nun also dafür, dass ihr Dominus und die Liktoren immer mit genügend Getränken versorgt waren. Hin und wieder reichte sie einem Sklaven einen neuen Krug mit Wein und verstaute die geleerten Krüge wieder auf dem Wagen.
    So stand sie nun neben dem Helvetier und sah, dass er eher lustlos an seinem Becher nippte.
    "Dominus? Ist etwas mit dem Wein?" Fraget sie mit besorgter Stimme.

  • Ich hoffe doch nicht,
    kam meine spontane Antwort.
    Aus meinen trüben Gedanken gerissen. Schaute ich Morrigan sorgenvoll an.
    Geht es dir gut? Ich meine jetzt nicht den körperlichen Zustand. Wie ist dein Name?
    Wenn Morrigan mir jetzt ihren Namen nannte, konnte ich mir wenigstens zum Teil sicher sein, dass keiner in unserer Nähe war, der bei ihr irgend etwas auslöste oder der Claudier sich in Gefahr befand. Ich taxierte weiterhin alle Anwesenden ab, selbst das gerade nichts Verdächtiges zu sehen beruhigte mich nicht wirklich.

  • Marco half nicht beim Verteilen der Weinspenden. Sein Platz an der Seite seines Dominus verbot das von vornherein, aber heute gab es einen zweiten Grund. Immer ein Auge auf den Consul gerichtet, lag seine Hauptaufmerksamkeit auf Morrigan. Er stellte sich sogar fortlaufend in ihren Rücken. Ob sie es bemerkte, wusste er nicht. Zeitweilig musste er geschickt seitwärts springen, wenn sie sich drehte. So verging die Zeit recht schnell und weitgehend amüsant. Er legte den Finger vor die Lippen, als Magrus zu ihm blickte und hoffte, Dominus Faustus verriet ihn ebenfalls nicht.


    So jedenfalls kontrollierte er jeden Augenblick, der verging. Niemand würde Morrigan greifen oder weglocken können.

  • Magrus hatte natürlich bemerkt, dass Marco, der sich in erster Linie um die Sicherheit von Dominus Menecrates zu kümmern hatte auch immer ein Auge auf Morrigan hatte, er verstand das Zeichen von Marco sehr gut. Und ihm war auch klar, dass Morrigan immer noch in Gefahr war, wobei er nach wie vor keine Ahnung hatte, wer es denn so auf Morrigan abgesehen hatte. Er verfügte kaum über relevante Informationen, aber er konnte sich einiges zusammen reimen. Er hatte ja gesehen, in welchem physischen und psychischen Zustand die arme war. Er hatte auch mitbekommen, dass es vor kurzem wieder einen ernsten Zwischenfall gegeben hat, aber was genau wusste er nicht. Aber er hatte ein gutes Gefühl, wenn Marco aufpasste dass ihr nichts geschah.

  • Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass es wohl nicht am Wein lag, dass der Helvetier nur mäßig trank. Dann aber war da wieder die Frage nach ihrem Namen. Auch wenn sie sich wohl etwas stabilisiert hatte sprach sie ihren Namen nur ungern aus. Eigentlich sagte sie ihn nie. Nur das ein Mal vor dem Altar, als Claudius Menecrates sie gefragt hatte, da hatte sie ihn genannt. Aber hier und jetzt? Panik flackerte in ihren Augen auf und sie machte eine Schritt zurück und stieß dabei mit Marco zusammen. Sie fuhr erschrocken herum. Wo kam der den so plötzlich her. „Tschuldigung.“ murmelte sie und drängte sich an dem großen Leibwächter vorbei, denn sie hatte gerade einen claudischen Sklaven entdeckt, der mit einem leeren Kanne Wein zum Wagen kam. Oh wie dankbar war sie, dass sie der Situation ihren Namen zu nennen entfliehen konnte. Sie griff nach einer gefüllten Kanne Landwein auf dem Wagen und tauschte diesen gegen den leeren Krug aus. Der Sklave selbst bekam auch noch einen Becher mit Wasser gereicht, ja Morrigan hatte auch dran gedacht, dass die Sklaven, die hier heute hin und her laufen mussten entsprechen versorgt wurden. Der Sklave nahm dankbar den Becher, trank ihn aus und reichte ihn mit einem Nicken zurück. Dann machte er sich mit dem neuen Krug voller Wein wieder von Dannen. Morrigan selbst verstaute nun wieder den leeren Krug auf dem Wagen und begann zu zählen wie viele volle Kannen noch da waren.

  • Kaum merkte Marco das Leichtgewicht, als es ihn rammte. Er wollte gerade einen flotten Spruch absetzen, als er begriff, dass sie sich entfernte.


    "Moooment. Heute ist der Maximalabstand von mir: ein Schritt!" Er angelte nach ihrem Arm und irgendwann hatte er ihn. Nachdem sie den Wein überreicht hatte, zog er Morrigan zu sich und ließ sie erst los, als er keinerlei Widerstand mehr spürte. "Schön hierbleiben." Er lächelte, aber gleichzeitig meinte es den Hinweis ernst.

  • Mehr und mehr begann Magrus, das Fest zu genießen. Er war umringt von fröhlichen Menschen, wenngleich bei manchen der genossene Wein deutlich bemerkbar war. Er schenkte Becher um Becher voll und die Menschen nahmen die Weinspende mit großer Freude entgegen. Es war für diese Jahreszeit schon sehr warm, wenngleich noch nicht heiß wie im Sommer. So bekam Magrus doch auch Lust auf einen Schluck Wein. Er ging etwas aus dem großen Rummel hinaus und schenkte sich einen halben Becher ein, den er durstig trank. Nun war es aber wieder Zeit, seiner Verpflichtung nachzukommen und Wein zu verteilen. So nahm er seinen Krug um sich wieder an seine Arbeit zu machen.

  • Da mein Eintreffen in Rom einigermassen mit dem Beginn der Feriae Annae Perennae kollidierte, liess ich es mir nicht nehmen, diesen nicht unbedeutenden Feiertag zusammen mit meinem Leibwächter ebenfalls zu feiern. So geschah es, dass ich mich ebenfalls in der Menge der Menschen aufhielt, als von den Sklaven des Consuls Weinkrüge verteilt wurden.


    Mit etwas Nachhilfe durch meinen Leibwächter gelang es mir, 2 Krüge zu ergattern, bevor wir uns wieder etwas aus dem dichtesten Gedänge verzogen um den Inhalt gemeinsam zu geniessen.

    itcrom-curatoraquarum.png

    ir-senator.png annaea2.png

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!