Der neue Herr im Haus

  • Tja, da war er nun. Zur zweiten Stunde der Nacht war Atticus jetzt angekommen, sein Bündel über den Rücken, Pontus an seiner Seite, und hatte alle Sklaven damit in helle Aufregung versetzt. Tja, wer konnte es ihnen auch verdenken, wenn auf einmal der älteste Sohn des Hausherren da stand mit Sack und Pack und Einlass begehrte, nachdem jahrelang kein Pompeius im Haus gewesen war und die – nun – Ex-Frau nur dann und wann nach dem Rechten sah?
    Was er wollte, wollten sie natürlich wissen. Tja, was wollte Atticus? Wollte er das hier überhaupt? Wirklich? Eigentlich ja nicht. Aber welche Wahl hatte er schon? Jetzt wieder einen Rückzieher machen, war ja auch lächerlich! Er war ein erwachsener Mann, wurde nächsten Monat sechzehn Jahre alt, war aber so groß wie mancher Zwanzigjährige. Er war der einzige erwachsene Pompeier in ganz Rom! Da war es an der Zeit, dass er auch sein Geburtsrecht einforderte! Oder so zumindest...


    “Tja, ich wohn dann jetzt hier.“ Atticus blickte in verdutzte Gesichter, aber was sollten die Sklaven ihm widersprechen? Sie gehörten seinem Vater und damit irgendwie auch ihm. Sein Wort war sowas wie Gesetz hier.
    Hatte er vor einigen Wochen noch Callistus um sein Domizil beneidet, fühlte es sich nun reichlich bitter an, selbst ein eigenes Haus zu haben. Und Atticus war irgendwie schrecklich müde, “Macht mir bitte ein Cubiculum fertig, Ich will schlafen.“

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