Platz vor dem Tempel der Tellus

  • Wie vom Ausrufer angekündigt stand am Morgen des angekündigten Tages der Kandidat aus dem Haus der Iulii auf dem Platz vor dem Tempel der Tellus. Und selbstredend war dieser Platz nicht zufällig gewählt worden. Auch wenn den Iulius nicht viel mit der gesegneten Tellus verband stand ihr Tempel in der Subura. Dem ärmsten Viertel der Stadt wo sich Insula an Insula quetschte, wo die Menschen immer von der Hand in dem Mund lebten. Jene Menschen von denen sich einige den Aufständischen angeschlossen hatten, vielleicht auch weil sie nichts zu verlieren hatten. Und so waren in der Nacht da ja nur dann Wagen fahren durften, Wagenladungen mit Getreide hier her gebracht worden. Hier wollte Lucius mit Getreide seine Freigiebigkeit zeigen um den Menschen wenigsten ein mal eine kleine Entlastung zu bringen. Er war in seiner toga candida hier hergekommen um von möglichst vielen gesehen zu werden. Wie schon so oft kontrollieren er als erstes ob alles zu seiner Zufriedenheit war. Nach dem er kontrolliert hatte was es zu kontrollieren gab und alles zu seiner Zufriedenheit war. Stand dem Verteilen des Korns wohl nichts mehr entgegen. Als die Sonne etwa zur Hälfte über dem Horizont stand hatten sich schon einige Menschen vor dem Tempel versammelt. Alle hatten Gefäße in der Hand mit denen sie das Getreide nach Hause bringen würden. Dann erschien ihm der Zeitpunkt günstig für den Beginn des Specktakels. „Quirites die vergangen Tage und Wochen waren hart für euch. Ihr habt viel hinnehmen müssen. Doch ihr seid nicht vergessen. Ich bin Lucius Iulius Centho ihr kennt mich ich habe mich in der Vergangenheit um euch bemüht. Ich kümmere mich um die einfachen Bürger das wisst ihr.“ Naja viel wohl nicht aber der Eine oder Andere schon. Doch da er schon öfter Spenden verteilt hatte gab es hier und da zustimmendes Gemurmel. Ab und an wurde getuschelt und ein paar mal war ein ja das stimmt der kümmert sich zu hören. Sei es durch einige seiner Klienten die sich unter das Volk gemischt hatten. Sei es durch ernsthaftes Erinnern an seine vorangegangenen Spendenaktionen.
    „Ich Lucius Iulius Centho ein Sohn dieser Stadt habe euch nicht vergessen. Grade in diesen Tagen bei denen die Stadt während des Aufstandes so gelitten hat.“ Er machte eine kurze Pause. „Quirites ich amtiere für das Amt des Praetor und ich werde meine Kraft dafür einsetzten dass, das Recht wieder herrscht. Ich werde euch nicht vergessen und euch weiter unterstützen. Ich werd nun Korn verteilen wie es gute Sitte ist für die die Geschicke unser Stadt lenken. Kommt und last euch geben und nehmt um zu essen! Darauf hin brannte ein kleiner Jubel auf der sicher von den Klienten des iulischen Senators angestiftet worden war wie es oft war. Doch die Menschen ließen sich auch leicht anstecken. Die Menschen jubelten weil es etwas zu Essen um sonst gab. Ein voller Bauch beruhigte die Gemüter eben am besten. Daraufhin winkte Lucius die Leute mit beiden Händen heran und er und seine Helfer begannen mit Scheffeln das Korn in die Töpfe Schalen und kleinen Schüsseln zu verteilen. Es herrschte ein verständlicher andrang nach dem Korn und der Senator und seine Helfer unter denen sich auch sein Sohn und seine Cousin befanden hatten alle Hände voll zu tun. Natürlich wurde versucht zu drängeln und zu schubsen doch der erfahrene Wahlkämpfer und spenden Verteiler hatte natürlich Ordner angeheuert die notfalls einschritten.

  • Ja nach solch unruhigen Zeiten wurde es auch mal wieder Zeit das sich die Reichen der Stadt ihrer Plichten bewusste wurden und mal wieder was für die Armen in der Stadt taten. Grade in der Subura hatten die ärmsten der Armen oft nichts zu Essen. Da kam eine Getreidespende mal wieder grade recht. Viele Bürger und anderes Volk das vielleicht noch nicht in den Genus des römischen Bürgerrechts gekommen waren, standen mit ihren Gefäßen an und wollten eigentlich nur das Korn. Doch die Höflichkeit verlangte eben auch das man sich die kleine Rede des Spenders anhörte. Und in der Tat war der Iulius in Punkto Spenden an das einfache Volk kein unbekannter. An einigen Punkten auf dem Platz wurde getuschelt und auch hier war zu bemerken das Klienten des Iulius die Menge beeinflussten. Nichts schlimmes an und für sich und den Leuten wars egal. Na ja dann jubelten sie dem da vorne eben mal zu. Immerhin hatte er das Korn bezahlt.

  • In diesen Tagen folgte Manius seinem alten Herren auf Schritt und Tritt wohin er auch ging. Sein Interesse an dem ganzen Gehabe hielt sich noch immer in Grenzen. Warum sollte er sich das ganze antun? Dafür das man sich den ganzen Tag versaute dafür das man die Anerkennung von irgendwelchen Senatoren bekam die einen eigentlich nicht leiden konnten? Warum nicht einfach als Eques seine Schäfchen ins Trockene bringen. Da konnte man mehr Geld verdienen, war nicht an irgendwelche Auflagen gebunden. Das würde ihm sicher mehr zusagen als dieses Wahlkampfgedöns. Doch sagte er das natürlich nicht! Den seinem altem Herren hätte das sicher nicht gefallen. Der schuftete sich ab und versuchte das Ansehen der Familie zu mehren. In dem er trotz das er immer wieder mal auf die Nase fiel, Schritt für Schritt die Senatsleiter erklomm.


    Na ja vielleicht fiel der Denar ja bei Manius ja noch.
    Jetzt half er erst mal seinem Vater beim verteilen der Spenden. Das machte auch irgendwie Spaß fand er, denn die die hier etwas bekamen hatten wirklich nichts. Die Menschen der Subura lebten von einem Tag zum anderen und wussten oft nicht wie sie abends was in den Bauch bekommen sollten. Auch wenn er sich sonst wenig für das Schicksal des Plebs interessierte. So fand er es erhebend diesen Leuten wenigsten für ein zwei Tage die Sorge ums Essen zu nehmen. So stand er neben seinem Vater der sich wieder in seine schneeweiße Toga geworfen hatte und verteilte mit einem Scheffel Korn in die Schalen der Bedürftigen.

  • Gibst du Brot, so hast du Freunde.......oder so ähnlich.....Jedenfalls waren hier viele "Freunde" des Iulius Centho auf den Beinen um sich ein Stück zu holen dass ihnen einen vollen Magen beschert.


    Cerretanus stand inmitten der Menge, wohl eher unabsichtlich, denn einen vollen Magen hatte er jeden Tag und war darum auch nicht auf die Spenden jemandes angewiesen. Er kam quasi zufallig hier vorbei....
    Aber es gab unzählige Bürger in dieser Stadt die höchstwahrscheinlich sogar morgend würden für ein Stück Brot.
    Die Ärmsten Bewohner Roms hatten sich hier versammelt. Lauschten den Worten des Iuliers und warteten begierig darauf nun endlich, Worte machten in keinster Weise satt, das Getreide zu bekommen.
    Kurz klatschte der Germanicer ebenso wie viele andere Beifall und rief auch, leiser und nur hörbar für die unmittelbar neben ihn stehenden Personen " Ja...Das ist unser Mann. Iulius Centho lebe hoch."


    Cerretanus stand angewurzelte da und wurde immer wieder etwas ruppig zur Seite gestoßen als die Leute an ihm vorbeiströmten um die mitgebrachten Gefäße mit Getreide füllen zu lassen.
    Ein paar würden höchstwahrscheinlich auf der Strecke bleiben vermutete der junge Germanicus und seufzte bedauernd.

  • Manius war sich nicht sicher aber ihm kam da ein Gesicht dort vorne bekannt vor. Er überlegte angestrengt während er Korn mit dem Scheffel verteilte. War das nicht der Typ von neulich? Der aus der Taverne. Was machte der den hier? So arm wer der doch nicht das er sich hier anstellen musste.
    Er steckte den Scheffel in Korn und deutete einem anderen Helfer er solle übernehmen. Dann strich er sich über die Toga um sowohl die Hände als auch Selbige vom Mehlstaub zu reinigen. Mit mäßigem Erfolg wie der feststellte.
    Dann ging er um den Tisch und auf den Trinkfreund von neulich. Oh man wie hieß der doch gleich noch mal. Es war immer das Selbe wenn er jemandem im Suff kennenlernte, ah Moment ja genau. „He Cerretanus.“ Rief er und ging mit grüßender Hand auf den jungen Mann zu. Besser er fing ihn ein Stück abseits von seinem alten Herren ab um ihm eine plausible Geschichte zu erzählen woher sie sich kennen könnte. Mit her Vater das ist Cerretanus den hab ich neuelich beim Saufen kennengelernt konnte man bei seinem Vater keinen Blumentopf gewinnen.

  • Seit seiner letzten Congiaria war wirklich schon eine ganze Weile vergangen. Grade in Tagen des Wahlkampfs war es wirklich wichtig im Gespräch zu bleiben und in dem man Spenden an die Bevölkerung verteilte blieb man das. So waren in der Nacht wieder, vier Wagenladungen mit Öl auf den Vorplatz des Tempels der Tellus gefahren worden. Tische waren errichte worden hinter denen sich die Wagen mit großen Amphoren anschlossen. Der im Wahlkampf um jedes bisschen Aufmerksamkeit buhlende Senator, war natürlich heute wieder in der weißen Toga eines Kandidaten gekommen. Zu Fuß und umgeben von seinen wichtigsten Klienten war er von seiner Villa aus hier den Hügel hinunter gekommen um gesehen zu werden. Natürlich war auch heute wieder Gedränge auf den Straßen den die Leute die ihn auf dem Forum gehört hatte hatten es natürlich weiter erzählt und so weiter und so weiter.
    So war der Platz schon recht voll und die Menschen hatten Hohlgefäße dabei um das Öl nachhause zu bringen.


    Lucius sah den Menschen an das sie teilweise schon eine Weile warteten also würde er nicht noch warten auch wenn er gern noch mit dem einen oder anderen geredet hätte. Also ging er auf einen der Wagen. „Ihr Mittbürger, wie ihr seht trage ich noch immer die weiße Toga. Ich kandidiere für das Amt des Prätors und ich trete für euch an. Ich bin ein Mann auch dieser Stadt ein echter Römer der sich immer für euch eingesetzt hat. Vor einigen Tagen stand ich schon mal hier und gab euch Getreide.“ Überall flammte bejahendes Gejubel auf den die Menschen auf dem Platz wussten was der Senator hier hören wollte. „Heute bringe ich euch das Öl das ihr so dringend braucht. Wie ihr seht hallte ich meine Versprechen.“ Wie ein Sieger riss er die Arme in die Höhe und wieder brach Jubel aus. Diesmal aber auch ein bisschen durch seine Klienten angestachelt aber ein bisschen Hilfe war ja auch in Ordnung. „Ihr steht nun schon zulange um noch weiter lange regen zu schwingen. Darum kommt und lasst euch die Krüge füllen.“ Diesmal war der Jubel echt und die Menschen begannen in Bewegung zu geraten um sich an die Wagen zu drängen. Das große Schöpfen begann auch gleich und auch der weiß gekleidete Senator beteiligte sich beim Austeilen.

  • Cerretanus hatte genug gesehen. Bis zum Ende würde es wohl noch etwas dauern. Ständig drängelten sich Zuschauer und an ihm vorbei um näher an den Redner zu kommen oder etwas von dem Korn abzubekommen.
    Gerade wollte er sich umwenden um den Platz zu verlassen als er eine Stimme hörte die seinen Namen rief. Natürlich blieb der Germanicer stehen und blickte sich um.
    Tätsächlich.....da war doch....Iulius....Avianus. Genau.....und der war dabei Gefäße aller Art mit Korn zu füllen.


    Cerretanus bahnte sich nun in entgegengesetzter Richtung, er wollte ja schon den Platz verlassen, durch die Menge und versuchte neben Avianus Platz zu finden.


    " Welch Überraschung. Salve Avianus." begrüsste der Germanicer nun freundlich den hilfsbereiten Iulier. " Bist du freiwillig hier oder wurde dir ernste Konsequenz angedroht? " erkundigte sich Cerretanus grinsend und nahm den Scheffel auf der einsam herumlag. So konnte er nun ebenfalls den Leuten Korn in die Schüsseln füllen....

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