Armilustrium | Silent arma in hieme

  • Kurios erschien Gracchus Minor an diesem Tage die altertümliche Staffage, welche er anlässlich des Armilustriums an der Curia Saliorum Palatinorum anlegte, differierte sie doch substantiell von allem, was im vergangenen Jahr er während seines Tribunates an Kriegsrüstung getragen hatte oder was irgend ein anderer Miles des Exercitus zu tragen pflegte. Überhaupt wurde dem jungen Flavius bei diesem ersten Einsatz seit dem Ende seines Kriegsdienstes, bei welchem die Sodalität vom Palatin hinab über feste Stationen bis hin zum Armilustrium auf dem Aventin marschierten, bewusst, wie vehement das gesamte Auftreten von dem differierte, was das Soldatentum dieser Tage bedeutete: Keines der Accessoirs eines Saliers war dieser Tage bei einem römischen Legionär zu finden, womöglich würden jene tumben Soldknechte, mit denen der Jüngling in den Castella Germanias zu Genüge Bekanntschaft hatte gemacht, die antiken Enses, welche sie in ihrem Tanze führten, für barbarische Waffen halten und nichts denn Spott für den Dreischritt-Tanz aufbringen, den sie an ihren Stationen zu vollführen hatten.


    Dennoch bemühte Manius Minor höchste Seriosität, als er im Schweiße seines Angesichtes seine Füße im Takt der Schläge bewegte, welche sie selbst durch die Schläge auf die Ancilae produzierten und durch den Gesang jenes uralten Carmen Saliare begleiteten. Obschon er seit seinem letzten Einsatz einiges an Sekurität gewonnen und in bescheidenem Maße gar ein paar Pfunde hatte verloren, so erwies sich seine saltiarische Pflicht als durchaus exhaustierend und er gedachte mit Verwunderung des Umstandes, dass selbst einige höher betagte Patrizier sich ihrer Pflicht in der Sodalität nicht entzogen.

  • Als Pontifex Maximus war dem Kaiser natürlich sehr daran gelegen, dass auch die kleineren Sodalitäten ihre Pflichten ordentlich vollführten. Er war glücklich, dass diese Feldzug-Saison ohne echte Feldzüge endete. Krieg mochte ruhmreich sein, war aber auch mit Kosten und Risiken verbunden. Somit hatte Severus einen besonders guten Grund, Mars zu danken.


    Aber während er in seiner Trabea mit den anderen tanzte, merkte er doch, dass er langsam alt wurde. Vielleicht war es eine gute Idee, in seinem Alter doch in ein anderes Collegium zu wechseln, beispielsweise zu den Arvalbrüdern. Der ältere Gracchus hatte es ja vorgemacht und sein Sohn vertrat die kaiserliche Familie in diesem exklusiven Club ja bereits.

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es war mal wieder diese Zeit im Jahr und Scato, der sich ja mehr oder weniger die Rolle des praesuls, also der Vortänzers, als Magister zuzuschreiben hatte auch wenn er recht zufrieden damit war, dass jemand anderes die Rolle des vates, also der Vorsängers übernahm, da er sich selbst nicht für den begnadetsten Sänger hielt und er mit dem Stampftanz bereits alle Hände voll zutun hatte, schließlich wogen die Lanze und auch der Schild nicht unbedingt nichts.
    Und so erklang das uralte Lied der Salier, das Carmen Saliare, über den Aventin mit den Worten ihrer Vorfahren und deren Vorfahren, welche so altertümlich waren, dass nicht einmal die gebildetsten unter ihnen die Worte dieses Liedes in ihrer Gänze verstehen konnte.


    ... divum em pa cante, divum deo supplicate ...
    ... cume tonas, Leucesie, prae tet tremonti quot ibet etinei de is cum tonarem ...
    ... cozevi oborieso. Omnia vero ad Patulcium commissei.
    Ianeus iam es, duonus Cerus es, duonus Ianus.
    Venies potissimum melios eum recum...
    *
    hallte es durch die Gassen und Straßen, begleitet vom Stampfen und Hämmern der Lanzen und dem Klopfen auf den heiligen Schilden des Mars.
    Die bunten Tuniken und altertümlichen Rüstungsverkleidungen bewegten sich rhythmisch hin und her, während sich die Männer beinahe in Trance zu tanzen vermochten.




    Sim-Off:

    Quelle: "Carmen Saliare" - Wikipedia

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