[Officium] Tribuni laticlavii Manii Flavii Gracchi Minoris

  • Der Legionär Octavius Frugi hatte von seinem Freund Theopompus den Hinweis bekommen, er solle sich den letzten Befehl anschauen. Jetzt war er hier und klopfte an die Türe des Officiums von dem neuen Tribunus Laticlavius Manius Flavius Gracchus Minor. Er hatte sich wie drei weitere Legionäre hier zu melden.

  • Nachdem Manius Minor seine Quartiere bezogen und auch sein Officium adäquat eingerichtet hatte, widmete er sich in einem erstlichen Schritte der Frage, wie sein erster Auftrag, die Organisation eines Übungsmarsches, zu bewältigen sei. Praefectus Iulius hatte ihm diesbezüglich diverse hilfreiche Personen genannt, doch keiner von selbigen war dem Jüngling bekannt, was die Problematik offenbarte, welche der Einsatz eines römischen Aristokraten an den Grenzen des Imperiums implizierte: Das pretioseste der Kapitalien der Nobilitas, nämlich die Kontakte in sämtliche Direktionen der Staatskunst, jene akkumulierte Kompetenz eines Netzwerkes erfahrener Staatsmänner, glorreicher Militärs und findiger Administratoren, war für einen noblen Jüngling hier im fernen Germania Superior von minderer Nutzbarkeit, da keiner der lokalen Honoratioren ihm mediat oder immediat bekannt war. Folglich galt es, diesen Umstand zu ändern, wofür sich insonderheit eine Einladung der bedeutendsten Persönlichkeiten der Legion sowie Mogontiacums offerierte.


    Und dies war auch der Grund, warum der Tribun den wachhabenden Centurio gebeten hatte, einige abkömmliche Militres zu seiner Verfügung bereitzuhalten, da es dem jungen Flavius bisherig noch an einer adäquaten Zahl an Dienern mangelte, um ein derartiges Gastmahl zu bewerkstelligen. Als somit Octavius Frugi sich beim Cornicularius im Vorzimmer meldete (Manius Minor hatte den seines Vorgängers schlicht übernommen), wurde er sogleich hineinkomplementiert, wo der Jüngling hinter seinem Schreibtisch wartete.

  • „Salve Tribun Flavius Gracchus“, begrüßte der Octavier mit der vorgeschrieben Ehrenbezeichnung. Frugi war schon etwas überrasch über das noch knabenhafte aussehen des Tribun. Er selber wirkte auch noch sehr jugendlich und wusste, wie das Äußere oft täuschen konnte, dennoch, er war schon neugierig was auf ihn zukommen würde.
    "Ich soll mich bei dir melden?!" Abwartend schaute er seinen neuen Offizier an.

  • "In der Tat."
    , konfirmierte der Jüngling, selbstredend ohne sich explizit vorzustellen, da er als Offizier zweifelsohne bereits allseitig bekannt war.
    "Ich habe dich und deine Kameraden rufen lassen, da ich gewisse Unterstützung für einen überaus partikulären Fall benötige: Ich gedenke zu meinem Einstand einige Honoratioren Mogontiacums in mein Haus zu laden und bedarf dafür einiger Hilfskräfte für meinen Haushalt. Gütigerweise war man so freundlich, mir einige Milites zur Verfügung zu stellen, um in meiner Casa alles zu bereiten und den Gästen bei Bedarf zur Hand zu gehen."
    Fragend blickte er zu dem Octavius, welcher fortunablerweise in einer hinreichenden Distanz zu ihm Aufstellung genommen hatte, dass er trotz seiner Fehlsicht die Mimik zumindest zu erahnen imstande war.
    "Glaubst du, du wärst dessen kapabel? Es würde dein Schaden nicht sein, so du zu meiner Zufriedenheit dich engagieren würdest."
    Nicht jeder grobe Soldat mochte immerhin geeignet sein, gleich einem wohlexerzierten Sklaven zu servieren und jenes Flair gehobener Eleganz nicht zu disturbieren, welches er sich für ein dergestalte Gastmahl in seinem Hause imaginierte.

  • Sim-Off:

    Sorry, ich habe es glatt übersehen


    Frugi war nachdem er die Frage des Tribun gedanklich umgesetzt hatte, sehr froh, dass er sich mittlerweile antrainiert hatte, seine Mimik meist im Griff zu haben. Der Miles war sich sicher, sonst hätte er einem Fischgesicht geglichen. Er merkte wie ein glucksen in ihm hoch kam, welches er hoffentlich unterdrückt halten konnte, um nicht los zu prusten. Dümmlich grinsen war auch keine Option.
    Octavius hatte ja alles mögliche erwartet, aber er, als eine Art Hausbediensteter, so hätte er sich nie gesehen. Gut, es war aber eine gute alternative zu einem möglichen Straßenbaueinsatz, Gewaltmarsch oder ähnlichem. Warum nicht, vielleicht gab es ja zusätzlich interessante Gespräche zum mitschneiden.
    „Tribun vor einer solchen Anforderung stand ich noch nie. Ich werde mein bestes geben um ihr gerecht zu werden.“
    Kaum ausgesprochen, überlegte er, ob er sich nicht geschickter hätte ausdrücken können. So in der Art wie, Tribun ich bin dein Mann. Aber nein, dass wäre zu dick aufgetragen. Schon seltsam dachte er, so eine simple Sache, bereite mir echt gedankliche Probleme.

  • Selbstredend vermochte der Tribun nicht zu erkennen, dass jener Auftrag dem Miles ein gewisses Amusement bereitete, vielmehr dechiffrierte er den Unterton seiner Replik als eine Insekurität, dem Auftrag hinreichend gewachsen zu sein.
    "Es ist im Grunde recht simpel, du wirst vermutlich beim Schmücken des Tricliniums benötigt werden, meiner Coquina beim Kochen und Servieren zur Hand gehen müssen oder meinen Gästen ein Tablett mit Getränken reichen et cetera. Zweifelsohne wird Hildrun dich adäquat instruieren."
    , mühte er sich den groben Soldaten zu ermuntern, da er doch inständig hoffte, einige fähige Männer für jene überaus persönliche Angelegenheit zu gewinnen. Er schwieg, ebenfalls insekur, ob seine Worte die intendierte Wirkung zu evozieren geeignet waren, seufzte und präsentierte dann aufs Neue eine couragierendes Lächeln:
    "Im Grunde sind jene Tätigkeiten dem gemeinen Dienst nicht unverwandt: Es geht um das Bewahren von Haltung, das präzise Ausführen von Befehlen, Aufmerksamkeit, Diskretion und Fleiß."
    Jene Brücke mochte ein wenig konstruiert erscheinen, doch vermeinte der Jüngling in nuce doch damit nicht die Unwahrheit zu sprechen, da jene Tugenden ja durchaus als soldatisch waren zu titulieren und der Dienst eines Haussklaven in vielem zu dem eines Miles gregarius äquivalent sein mochte.

  • Warum nicht, versuchen wir einmal etwas ganz neues, wer kann schon wissen was Minerva damit im sinn hat. Ich lasse es einfach auf mich zukommen, auf dem ein oder anderen Rüffel kommt es auch nicht mehr an. Vielleicht ecke ich bei diesem Tribun schon wieder an oder ich übertrumpfe mich selber.
    Die letzten Worte, 'das präzise Ausführen von Befehlen, Aufmerksamkeit, Diskretion und Fleiß.' des Tribun gefielen Frugi gut.
    „Tribun Flavius Gracchus, ich übernehme die Aufgabe und gebe mein Bestes. Wann soll ich mich zu diesem Dienst melden?“

  • "Fabelhaft."
    , kommentierte der Tribun, obschon es ihm doch ein wenig partikulär erschien, dass jener gemeine Legionär sich äußerte, als habe es sich bei seinem Anliegen nicht um eine Order, sondern eine vorsichtige Bitte gehandelt, was ihn wiederum argwöhnen ließ, er müsse zukünftig in seinen Formulierungen Acht geben, nicht zu sehr sich mit seinen Untergebenen zu fraternisieren.
    "Die Festivität ist ANTE DIEM VI NON IUL DCCCLXVII A.U.C. (2.7.2017/114 n.Chr.) anberaumt. Dein Centurio versicherte mir, dass du und deine Kameraden an diesdm Tage frei wären."
    Aus diesem Grunde hatte der Jüngling die Kandidaten immerhin ausersehen.

  • Frugi hatte hatte alles verstanden und sich den Termin gemerkt. Seltsam irgendwie verwirrt der Tribun mich, überlegte er und sah um diesen nicht so an zu starren auf einen punkt gerade aus. Es ist bestimmt wegen seines knabebhaften Äußeren. So irgenwie unmilitärisch erscheint er mir, auch wenn ich selber nicht gerade den kernig markigen Legionär darstelle so scheint er mir noch weichlicher zu sein, aber man soll sich nicht von dem äußerem Erscheinungsbild täuschen lassen, das habe selbst ich mit bekommen.
    Ein wenig fuhr der Octavier zusammen, er merkte dass er gedanklich abgedriftet war. „Zu Befehl Tribun, ANTE DIEM VI NON IUL DCCCLXVII A.U.C. erscheine ich pünktlich“, bellte er auf gut Glück, es würde bestimmt passen und Eindruck schinden.

  • "Ausgezeichnet. Du kannst wegtreten."
    , erwiderte der Jüngling und wandte sich sogleich seinem Cornicularius zu, welcher soeben das Ende des Gespräches antizipiert hatte und geräuschlos eingetreten war, um neue Obliegenheiten zu präsentieren.

  • Seine erste irreguläre Obliegenheit war die Präparation eines Übungsmarsches für die Legio II Secunda, wie sie jeden Monat zu absolvieren gepflegt wurde. Für den jungen Flavius, welcher selbst das Marschieren wie jedwede korporale Anstrengung degoutierte, mochte dies keine sonderlich erfreuliche Aufgabe darstellen, doch erkannte selbstredend er die Necessität eines wohlexerzierten Exercitus, um die Feinde Roms auf Distanz zu halten.


    Nach einigem Studium der Karten hatte er deshalb beschieden, einen Marsch an den Rand des Imperiums zu unternehmen, da der Limes nördlich von Mogontiacum in einer Distanz verlief, welche an einem Tagesmarsch durchaus zu erreichen war. Nach diesen erstlichen Erwägungen ließ er sich sodann Decurio Brisius kommen, den der Praefectus Castrorum ihm als Kundschafter empfohlen hatte.


    "Ave, Tribunus Flavius!"
    , salutierte der Kavallerist, als er eintrat, was der Tribun sogleich erwiderte:
    "Ave, Decurio."
    "Du hast mich rufen lassen?"
    "In der Tat. Mir obliegt die Organisation des nächsten Übungsmarsches. Ich habe mir den Limes nördlich von Mogontiacum ausersehen."
    , eröffnete der Jüngling sogleich seine Pläne nach einem Nicken, welches Brisius' Frage gestisch replizierte. Sogleich gelang es dem Decurio, jene Region zu identifizieren:
    "An den Mons Taunus?"
    Der junge Flavius vermeinte, dass Patrokolos ihm jenen Namen in der Tat von der Karte verlesen hatte, sodass er neuerlich nickte.
    "Da geht's ein gutes Stück in die Berge. Aber prinzipiell ist das schon machbar."
    "Wie würdest du empfehlen, die Route zu wählen?"
    Brisius strich sich nachdenklich durch den krausen Bart, welcher seine Wangen und sein markantes Kinn verbargen.
    "Naja, man könnte über Aquae Mattiacorum marschieren, da gibt's eine ordentliche Straße. Sonst gibt's aber auch genug Wildnis, wenn man eine etwas anspruchsvolle Route will."
    Der Decurio lächelte grimmig.
    "Quasi mit Barbaricum-Flair."
    Die Idee, einen Marsch nach Germania Magna zu simulieren, erschien Manius Minor durchaus interessant, zumal er sich jene Region als undurchdringliche Wälder imaginierte, in welchen die Pioniere der Legion zuerst einen Weg bahnen mussten, ehe die Kohorten samt ihrem Tross sich fortbewegen mochten.
    "Womöglich wäre eine Mixtur aus Straßenmarsch und dem Weg durch die Wildnis agreagel. Oder wie entspricht es denn für dem Usus derartiger Übungsmärsche?"
    Selbstredend hatte er auch bereits seinen Cornicularius konsultiert, der ihm zu einem reinen Straßenmarsch geraten hatte. Doch zweifelsohne hatte Iulius ihm nicht ohne Grund davor gewarnt, den Mannschaften in derartigen Fragen leichtfertig zu trauen, da gerade ein Schreiber natürlicherweise ermattende Märsche ebenso verabscheute wie der dickliche Tribun selbst.
    "Mal so, mal so. Zuletzt war es ein Straßenmarsch, aber im letzten Jahr hatten wir auch was querfeldein dabei. Zuletzt zu diesem Germanendorf mit der Strafaktion."
    Der junge Flavius vermochte sich zu erinnern, dass in der vergangenen Stabsbesprechung dieser Fall disputiert worden war. Augenscheinlich hatte er einen beachtlichen Teil der Legion beansprucht.
    "Nun, wie würdest du die Marschleistung der Legion einschätzen? Oder könntest du eine attraktive Destination in jener Region dir vorstellen?"
    "Da im Limes-Knie sind die Cohors I Ituraeorum Civium Romanorum und die Cohors V Delmaturum zuständig. Da gibt's natürlich auch Limes-Türme. Die Legion könnte also die Wachmannschaften dort besuchen."
    Unschlüssig zuckte der Decurio mit den Schultern.
    "Da oben gibt's auch paar Berge, von denen man einen ganz schönen Übersicht über die Region hat. Aber für das Marschlager würde ich eher das Tal empfehlen."
    Die Perspektive, von einem Berg aus hinaus auf das Barbaricum zu blicken, erschien Manius Minor überaus attraktiv.
    "Dann würde ich dich bitten, eine konkrete Marschroute zu erarbeiten, womöglich partiell auf den Straßen, sodann ein wenig durch die Wildnis, um auch jene Qualität der Legion zu exerzieren. Als Destination würde ich mir einen Wachturm wünschen."
    Er war durchaus vorwitzig, wie die Männer an der Grenze lebten. Warum also sollte er nicht gleich in Gesellschaft einer ganzen Legion dorthin reisen?

  • Ein Miles der Wache überbrachte dem Tribun einen Brief, welchen der Cursus Publicus an der Porta Praetoria abgeliefert hatte. Der Cornicularius, welcher inzwischen selbstredend die visuelle Inkapabilität seines Vorgesetzten erkannt hatte, erklärte sogleich:
    "Tribunus! Ein Brief mit dem flavischen Siegel!"
    Manius Minor, welcher soeben sich einige administrative Dokumente von Patrokolos rezitieren ließ, um sie sich einzuprägen, blickte verwundert auf und sein Sklave hielt sogleich inne. Er hatte bisherig noch keine Briefe versandt, so sehr hatte ihn die Einarbeitung in sein neues Arbeitsfeld okkupiert, doch nun, da er einen Brief aus der Heimat erhalten hatte, wurde ihm bewusst, dass er viel zu lange sich nicht seiner Familia zugewandt hatte.


    "Patrokolos!"
    , wies er ohne viele Worte somit seinen Diener an, das Schriftstück entgegen zu nehmen und das Siegel zu erbrechen, und dabei spintisierend, wer seiner Anverwandten ihm wohl schreiben mochte. Zuerst kam ihm selbstredend sein Vater in den Sinn, der jedoch gleichermaßen wie Titus sich zumeist in der Ferne in Schweigen hüllte, sodann sein Vetter Scato, welcher jedoch seinerseits in einem Amte steckte und bereits in der Freizeit wenig Neigung zu verspüren schien, sich ohne Grund mit seinen Anverwandten zu belasten. Oder hatten gar Serenus oder Onkel Aristides das Wort an ihn gerichtet, da sie zweifelsohne davon erfahren haben mochten, dass er nun den Kriegsdienst angetreten hatte?
    "Er ist von deinem Vater."
    , identifizierte Patrokolos sogleich die Signatur und der junge Flavius nickte. Also doch sein Vater.
    "Lies vor!"
    , befahl der Jüngling sogleich, noch ehe er weitere Vermutungen über den Inhalt des Schreibens anzustellen vermochte.


    Tribunus Laticlavius Manius Flavius Gracchus Minor - persönlich -
    Castra Legionis II Germanicae
    Mogontiacum, Provincia Germania Superior



    Mein Sohn,


    wie geht es dir? Ich hoffe so sehr, du befindest dich wohl und die Kälte und Nässe der germanischen Provinz sind deiner Salubrität nicht abträglich, gleichwohl dass dein Amt als Tribunus entbietet, was du dir erhofftest.


    Ich selbst bin erwartungsgemäß gut angekommen in Baiae, doch statt der familiären Trautheit fand ich nur ein leeres Domizil vor. Einzig Agrippina ist noch anwesend - und du kannst dir wohl vorstellen, dass dieser Umstand mich nicht eben mit übermäßiger Euphorie erfüllt. Marcus Aristides war bereits seit einigen Tagen aufgebrochen, seinen Bruder auf Sardinia ob familiärer Angelegenheiten zu besuchen, Serenus Germahlin ist mit den Töchter bei ihrer Familie und Serenus selbst mit seinen Söhnen auf einer Reise durch die östlichen Provinzen. Ich weiß nicht, ob ich ihm zürnen soll, hat er doch Titus mit sich genommen - nicht ohne ein Wort, denn ein Brief war augenscheinlich unterwegs nach Rom, nichtsdestominder ohne mein Einverständnis. Gleichwohl muss ich anerkennen, dass auch Titus nicht mehr der kleine Junge ist, welcher er in meinem Kopf stets bleibt, und zweifelsohne auch Marcus dies Unterfangen als Chance sah, Titus' Horizont zu erweitern, dass nicht ein Tölpel aus der Provinz aus ihm wird.
    Welche Glut auch immer in mir ob dessen schwelen mag, ich muss mich ohnehin mit den Gegebenheiten abfinden, hat doch Serenus keine Reiseroute hinterlassen, dass stets erst zu spät - mit Ankunft seiner eigenen Nachrichten - ihr Aufenthaltsort bekannt und ein Schreiben in seine Richtung unmöglich sein wird.


    Die Absenz unserer Familie indes bewog mich schlichtweg in unser neues Haus einzuziehen. Es ist geräumiger als die Villa in Rom, der Garten zwar noch ein wenig unprätentiös, doch weitläufig wie ein kleiner Park, und die Aussicht auf das offene Meer hinaus grandios. Ich bin mir sicher, es wird auch dir gefallen, und obgleich ich hoffe alsbald wieder nach Rom zurück zu kehren, so könnte dieses Refugium gut das meiner letzten Tage sein.


    Mehr gibt es indes nicht zu berichten.


    Mögen die Götter dich schützen und vor aller Fährnis bewahren!



    Der Jüngling runzelte die Stirne. Baiae war verweist und dies mitten im Sommer? Er argwöhnte zwar, dass Manius Maior jener Umstand durchaus zupass kommen mochte, da er selbst in Roma sich mit Vorliebe vom Trubel der gesellschaftlichen Verpflichtungen retiriert und eher die Muse der Einsamkeit gesucht hatte, dennoch enttäuschte ihn jener Umstand ein wenig, da er doch mit dem Rückzug seines Vaters an den Golf von Neapolis gehofft hatte, die Relation zu seinen dortig lebenden Anverwandten wieder ein wenig zu stärken.
    "Seltsam."
    , murmelte er somit nach einer kurzen Stille, als er bedachte, dass noch vor wenigen Jahren eine dergestalte Reise, wie Serenus sie nun unternahm, ein Wiedersehen mit seinem Vetter in Alexandria hätte bedeuten mögen, obschon er in einem nächsten Moment wiederum zweifelte, ob sein Anblick in jener Vita otiosa ihm zum Nutzen gereicht hätte.
    "Wahrscheinlich wird es deiner Familie nun doch ein wenig langweilig in der Einsamkeit von Baiae."
    Manius Minor vermochte kaum einen belebteren Ferienort sich zu imaginieren als Baiae, weshalb er mental die Vermutung seines Dieners sogleich refutierte. Dennoch war er genötigt zu konzedieren, dass das ewige Landleben womöglich durchaus seine Längen aufwies, weshalb Reisen zweifelsohne eine willkommene Abwechslung darstellten.


    Mit einem Seufzen griff der Tribun nach seinem Siegelring, welchen er auch im Dienst stets am Finger führte.
    "Schreiben wir gleich zurück! Die Wachbefehle werden uns schon nicht davoneilen."

  • "Im nächsten Monat wäre dann noch das Drusus-Fest im Kalender."
    , vollendete der tribunizische Cornicularius seinen Rapport hinsichtlich der folgenden Termine und schloss die zweiflüglige Tabula, welche den Terminplan Manius Minors zum Inhalt hatte.
    Der junge Flavius runzelte die Stirne, als er an jene Festivität dachte. Die Pflichten des heutigen Tages hatten ihn bereits nicht wenig exhaustiert und wenn er gedachte, welche Menge an Kolloquien, Inspektionen und repräsentativen Anlässen in den nächsten Tagen und Nundinae auf ihn zukamen, so mochte er am liebsten sich in seine Casa verkriechen und von Patrokolos mit rezitierter Poesie ermuntern lassen.
    Die Nennung der Festivität zu Ehren des Drusus, jenes ruhmreichen Feldherrn und Heroen der augusteischen Zeit erschien indessen als ein kleiner Lichtblick im tristen Alltag der Legion, welcher geeignet war die Phantasie des Jünglings ein wenig zu aktivieren. Kurioserweise assoziierte sein findiger Geist die Leichenspiele dieses julisch-claudischen Caesaren sogleich mit jener Consecratio eines Kaisers, welcher er kurz vor seinem Aufbruch nach Mogontiacum höchstselbst beigewohnt hatte. Prudentius Balbus, dessen Vita er für die Aufnahme in das Ulpianum damalig erforscht hatte, hatte eben hier in Mogontiacum gewirkt, wie ihm nun schlagartig bewusst wurde. Womöglich würde er an diesem Orte noch auf Personen treffen, welche dieser Mann noch persönlich bekannt gewesen war.
    Weiter schweiften seine Gedanken zu jenem festlichen Tage in Rom und zu den Spielen, die sie im Anschluss an seine Oration besucht hatten, zu der Wette mit der Claudia und schließlich der kleinen philosophischen Disputation mit Claudia Silana.


    Claudia Silana. Noch aus der Ferne übte jenes Mägdlein eine gewisse Faszination auf den flavischen Jüngling aus, der unverwandt sich in seinem Stuhl gegen die kühle Wand lehnte und versonnen lächelte. Sie war ein mysteriöses Wesen, welches ihn anzog und zugleich irritierte, ein geistreiches Gegenüber und zugleich eine furchteinflößende Verführerin hin zu den Irrlehren der Gottvergessenen, kurz: eine verbotene Frucht!
    "Tribunus?"
    , riss der Cornicularius ihn aus den Gedanken und Manius Minor schlug die Augen auf.
    "Länger als einen Monat vorauszuplanen erscheint mir nicht erforderlich, nicht wahr?"
    , erwiderte der junge Flavius leichthin und kommunizierte in seinem Tonfall zugleich, fürderhin nicht weiter disturbiert werden zu wollen, was der Cornicularius prompt verstand. Mit einem Schulterzucken bemerkte er:
    "Wie du meinst, Tribunus."
    , und verließ das Zimmer.


    Manius Minor hingegen wandte sich Patrokolos zu, der wie gewöhnlich ebenfalls seinem Herrn aufwartete und selbstredend nicht hinweg gesandt wurde. Inmitten jenes kurzen Innehaltens war in dem jungen Flavius nämlich ein verwegener Plan herangereift, welchen sogleich er in die Tat umzusetzen gedachte, ehe sein Mut ihn verließ:
    "Patrokolos, Papyrus heraus! Wir schreiben einen Brief!"
    Der Diener, welcher selbstredend die mäandernden Geisteswendungen seines Herrn mitnichten nachzuvollziehen imstande war, blickte selbigen irritiert an.
    "Einen Brief? Soll ich den Cornicularius zurückholen?"
    Der Tribun lächelte verschmitzt und schüttelte den Kopf.
    "Keineswegs! Es handelt sich um eine private Angelegenheit! Wir schreiben Claudia Silana!"

  • Mit immernoch bester Laune, klopfte Licinus an die Tür des tribunus laticlavius, wartete eine Sekunde und trat dann doch ein, ohne dass er wartete, das jemand reagierte.


    "Salve tribunus. Du siehst, ich bin zurück. Wie ging es dir hier in den letzten Wochen?"


    Licinus brannte vor neugierde, er hatte nicht mal mehr einen Blick auf die Schriftstücke auf seinem Schreibtisch geworden, denn die wichtigste Mission der vergangenen Jahre hatte in des tribunus Verantwortung gelegen und sie war bei Licinus Abreise noch nicht endgültig abgeschlossen gewesen. (So gesehen war der Termin für die Reise nach Südgallia sicher zu einem schlechten Zeitpunkt erfolgt, aber das hatte außerhalb ihrer aller Macht gelegen.

  • Durch die Absenz des Praefectus Castrorum waren dem jungen Flavius zusätzliche Obliegenheiten erwachsen, da er damit als formal ranghöchster Offizier der Legion die finale Verantwortung für den alltäglichen Betrieb des Castellums hatte übernehmen müssen. Insofern war er durchaus erleichtert gewesen, als er von der Rückkehr des Iulius erfahren hatte, was er bei dessen Besuch durch einen herzlichen Empfang ihm kommunizierte:
    "Salve Iulius!"
    Er präsentierte ein offenes Lächeln, während der Praefectus näher trat und somit zu einem jener vertrauten Schemen verschwomm, welche der junge Flavius durch Gewöhnung inzwischen dennoch anhand von Textur und Gestik zu identifizieren vermochte.
    "Mir erging es durchaus gut. Ich denke, ich kann dir deine Legion wieder wohlbehalten übergeben. Doch wie verlief deine Mission?"

  • "Danke, ich hoffe du hast einige lehrreiche Erfahrungen machen können?"
    fragte Licinus freundlich nach und nahm mit einem nachgeschobenen "Ich darf doch?" auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch Platz.
    Für einen Moment streckte er Rücken und Schultern, die langen Ritte waren ihm ziemlich in den Rücken gefahren. Er seufzte innerlich, jünger wurde er auch nicht.


    "Durchaus erfolgreich. Die neuen Muster für gladii und Helme waren ziemlich überzeugend. Ein paar Macken natürlich, aber die sind behebbar. Die Helme werden leichter, schützen aber genausogut. Das ist viel wert. Im Osten noch mehr als hier. Da backt es einem schon ohne Helm das Hirn weg."
    Licinus blickte eine Sekunde in die Ferne. Nach Syrien und über 20 Jahre in die Vergangenheit. Die Kopfschmerzen durch die brennende Sonne auf den Helm.
    "Ich fürchte allerdings, Du wirst in den Genuss nicht mehr kommen. Lieferung erst kommendes Jahr."


    "Und hier, wie lief es bei den Germanen. offenkundig nicht allzu schlecht, sonst wärest du nicht hier?"
    Das war nun die Frage auf deren beantwortung trotz seines launigen Scherzes mit Feuer brannte.

  • "Durchaus, durchaus!"
    , erwiderte der junge Flavius und blickte für einen Augenschlag versonnen aus dem Fenster, als zahllose Remineszenzen an Begebenheiten durch seinen Geist fleuchten, in welchen er weitaus mehr erlernt hatte als potenziert bei sämtlichen Stilübungen Quinctius Rhetors.


    Sodann schob er jene Gedanken jedoch beiseite, offerierte gestisch seinem Quasi-Vorgesetzten den ohnehin bereits okkupierten Stuhl und lauschte der knappen Relation. Obschon auch er mit jenen inevitablen Banalitäten militärischer Administration, zu welchen auch die Versorgung mit Material zählte, inzwischen zu Genüge war torquiert worden, vermochte er noch immer keine Freude an jenem Sujet empfinden, sodass er die Resultate der iulischen Dienstreise lediglich mit einem knappen Nicken und ohne jedes Engagement quittierte.


    Fortunablerweise war Licinus indessen ohnehin nicht geneigt, weiter über die Qualitäten dieses oder jenes Rüstmaterials zu philosophieren, sondern wandte sich der Mission des Tribuns zu, welche, wie dieser bereits argwöhnte, zu den Glanzstücken seines nicht mehr allzu lange währenden Kriegsdienstes würde zählen können. Triumphierend lächelte der Jüngling folglich, ehe er freiheraus berichtete:
    "In der Tat. Noch liegt nicht die Konfirmation von Duccius vor, doch vermeine ich nicht zu übertreiben, wenn ich von einem Erfolg spreche: Die Verhandlungen waren durchaus robust, doch einigten wir uns final auf einen Frieden von vier Jahren Dauer. Zusätzlich werden die Chatten uns einen Auxiliarverband, bestehend aus Söhnen der nobelsten Familien jenes Stammes zur Verfügung stellen, während wir ihnen ein wenig Getreide zu liefern haben. Ich hoffe, dies ist für unsere Partei ein überaus günstiges Resultat-"
    Kürzlich erst hatte er den Missionsbericht für den Legatus Augusti pro Praetore der Post anvertraut, weshalb noch immer eine Replik ausstand, sodass noch immer eine gewisse Insekurität den Enthusiasmus des Jünglings hemmte.
    "-oder was meinst Du?"
    , fügte er daher nach kurzem Innehalten ein wenig zögerlich und nunmehr vernehmlich entkleidet von der Exaltiertheit seiner vorherigen Relation an.

  • Hätte Licinus ein Glas Wein angeboten bekommen, wäre es die reinste Verschwendung gewesen. Ob dieser Offenbarungen hätte er es vermutlich in dem gerade eintretenden Verschlucker quer über den Schreibtisch verteilt.


    So blieb es bei einem kurzen Husten. Als Licinus sich wieder unter Kontrolle hatte und wieder frei atmen konnte, setzte er ein wenig keuchend zu sprechen an:
    "Du hast ... Du hast den Chatten einen vierjährigen Frieden abgetrotzt? Einen besiegelten und beschworenen Frieden?"
    Licinus konnte es überhaupt nicht fassen. Das waren geradezu wundersame Neuigkeiten, immerhin waren die Chatten so lange er zurückdenken konnte eines der größten Probleme, dass es entlang der limes-Grenze gab. Ein ständiger Stachel in der Seite des Imperiums und nun DAS.
    "Das kann man schon ein günstiges Resultat nennen. Das haben in den letzten Jahren schon viele Männer versucht. Keinem ist es bisher gelungen. Die Chatten. Flavius, ich bin beeindruckt. Ausführlicher Bericht liegt schriftlich vor?"
    Fragte er noch nach, denn die Details dieser Verhandlung interessierten ihn dann doch. "Vorab aber noch die Frage: konntest du was in Erfahrung bringen, woher dieses merkwürdige Ruhighalten der Stämme kommt? Wirklich nur der Einfluss der Seherin?"


    Und ein praktisches Detail gab es noch, was ihn noch interessierte und nach dem er Fragte nachdem die übrigen Fragen beantwortet waren:
    "Diese Auxiliareinheit: Geplante Struktur und Einsatzort sind Bestandteil des Vertrages oder zu unserer Disposition?"

  • Die Irritation des Praefectus als Grund jener heftigen korporalen Reaktion entging dem jungen Flavius trotz seiner Fehlsicht nicht, obschon deren Ponderierung (ebenso wie die der ungläubigen Worte) ihm nicht recht gelingen mochte, denn schon fürchtete er, jener Unglaube sei dem Umstand geschuldet, dass es gänzlich unrealistisch mochte sein, von der Ernsthaftigkeit eines derartig vereinbarten Friedens auszugehen, als endlich die Spannung in Wohlgefallen sich löste.


    Dass just jener altgediente Offizier ihm seine Admiration ausdrückte, erfüllte den Jüngling mit genierlichem Stolz, da einerseits es ihm ein wenig deplatziert erschien, allzu viel der Ehre für sich zu beanspruchen und gar von einem derart vielschrötigen Kriegsmann gepriesen zu werden, so glaubte er doch mit jener ersten wahrhaftigen Leistung zugunsten des Staatswesens begonnen zu haben, den Imperativ seiner Mutter in die Tat umzusetzen. Die Diploma seines Rhetorenlehrers und selbst jene des Museion waren lediglich Konfirmationen seiner Gelehrsamkeit gewesen, welche doch ohne Zielrichtung keinen wahrhaftigen Wert mochte darstellen. Doch so jener Friede, welchen er zu vermitteln geholfen hatte, tatsächlich sich bewährte, war dies ein Umstand, der womöglich tapfere Soldaten wie jenen Iulius vor dem Tode bewahrte, der den Limes sicherte und damit zum Wohle des gesamten Imperiums beitrug. Vielleicht würde jene Tat dazu beitragen, die Schmach seiner inadäquaten Adoleszenz zu tilgen!
    "Ich habe eine Kopie hier. Du darfst sie zum Studium mit dir nehmen."
    , erwiderte er somit nicht ohne Stolz und blickte fragend zu Patrokolos, der wie gewöhnlich an seiner Seite stumm weilte. Der Sklave beugte sich gehorsam über den Schreibtisch, suchte einen Augenschlag und übergab dann eine der Papyri an den Praefectus.

    Relatio Missionis


    Gemäß den Befehlen auf der Stabsbesprechung brach ich mit einer stattlichen Vexillatio, bestehend aus den Centuriae III und IV der Cohors I, der Centuriae V und VI der Cohors VIII der Legio II Germanica sowie der Turma I der Ala II Numidia, ANTE DIEM V KAL AUG DCCCLXVII A.U.C. (28.7.2017/114 n.Chr.) auf. Der Marsch in die Gaue der Chatten erreichte ohne jedweden Zwischenfall den vereinbarten Treffpunkt.


    Unter Vermittlung der Seherin Iduna alias Luna, welche derzeit in meinem Haushalt als Sklavin dient, war meine Mission nämlich bereits durch Duccia Silvana präpariert worden. Obschon mir bewusst ist, dass der Ratschlag einer Sklavin, die zugleich einen Gegenstand der geplanten Verhandlungen darstellte, in dieser Angelegenheit überaus kritisch zu bewerten war, erschien es mir doch adäquat, mit Duccia Silvana nicht lediglich eine weitere germanische Seherin, welche über hohes Ansehen bei den Chatten verfügt, sondern auch die Tochter des amtierenden Flamen Divi Augusti und Angehörige deiner eigenen Familia zu integrieren, da sie ob letzterem über jeden Zweifel der Loyalität erhaben ist, ob ersterem jedoch ideal geeignet erschien, um den Kontakt mit den chattischen Sippen herzustellen. Entsprechend unseren Abreden war sie bereits einige Tage vor unserem Aufbruch in die Lande der Chatten gereist, um mit den wichtigsten Sippenoberhäuptern jenes Stammes eine Versammlung anzuberaumen, vor welcher mir zu sprechen gestattet wurde. Während unseres Marsches stieß sie sodann zu unserer Vexillatio und setzte mich über die aktuelle Lage vor Ort in Kenntnis, welche sich als überaus günstig präsentierte: So hatte sie in Erfahrung gebracht, dass die Chatten derzeitig Rom durchaus nicht feindlich gesonnen seien, da sie durch interne Zwistigkeiten gelähmt und durch Missernten in ihren Kräften eingeschränkt würden. Auch hinsichtlich der Versklavung der Seherin Idun alias Luna berichtete sie erfreulicherweise, dass diese seitens der Chatten als Ordal akzeptiert sei und somit keinen Casus belli darstelle.


    Aus diesem Grunde entschied ich mich, bei den Verhandlungen eine wagemutigere Strategie anzuwenden. In Begleitung von Duccia Silvana und Aulus Tiberius Verus, dessen Präsenz die Duccia dringlich angemahnt hatte, nahm ich sodann an jenem Thing teil, welcher explizit für mich einberufen worden war. Obschon sich die Disputationen anfänglich als diffizil erwiesen, gelang es mir unter Mithilfe Duccia Silvanas, einen vierjährigen Frieden zwischen dem Stamm der Chatten und dem Imperium zu verhandeln. Hinsichtlich der Konditionen kamen wir überein, dass sämtliche der führenden chattischen Familien jeweils einen Sohn aufbieten, welcher sich für die Laufzeit des Friedensvertrages in römische Kriegsdienste begibt, wobei Verpflegung und Unterkunft unsererseits zu stellen sein wird. Im Gegenzug sind wir gehalten, in einem noch näher zu definierenden Umfang Getreide an die Chatten zu liefern, um ihre Versorgung über den Winter hinweg zu ermöglichen.
    Ich hoffe, mit jenem Vertragswerk meine Kompetenzen nicht überschritten zu haben, doch erschien es mir geboten, die günstige Situation zu nutzen, um eine mittelfristige Sicherung des Limes zu erwirken, welche zudem für uns mit geringen Kosten verbunden ist. Erstlich impliziert die Stellung des chattischen Kampfverbandes nämlich eine überaus wirksame Absicherung des Friedens, da die Anverwandten der führenden Familien gleichsam als Geiseln einzusetzen wären, des Weiteren bietet jene Übereinkunft uns den Zugriff auf potentiell kampferprobte Auxiliartruppen, deren Einsatz in unserem Ermessen steht, und schließlich wurde diesen keinerlei Besoldung zugesprochen, sodass jene Ersparnis zugunsten der verabredeten Getreidelieferungen eingesetzt werden kann. Obschon ich nicht zu ermessen vermag, welche konkrete Mission einem derartigen Auxiliarverband zuzuweisen sein mag, so bin ich doch überzeugt, dass sich eine derartige Mission finden mag, zumal in vier Jahren die Option besteht, jene Konditionen wieder aufzugeben oder bei günstiger Entwicklung der Lage sogar zu prolongieren.


    Die Versklavung der Seherin Iduna alias Luna erwies sich ebenfalls als unbedenklich. So wurde dem Centurio Aulus Tiberius Verus, welcher mich auf der Mission begleitete, sogar ein zeremonielles Schwert überreicht, um fortan als Patron der emeritierten Seherin zu fungieren.


    Ich bin folglich geneigt diese Mission als durchaus erfolgreich zu bewerten. Sämtliche Beteiligte der Vexillatio haben in exzellenter Weise ihren Dienst versehen, weshalb ich vorschlage, sie für jene durchaus riskante Mission mit einer Phalera auszuzeichnen.

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png
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    TRIBUNUS LATICLAVIUS - LEGIO II GERMANICA


    "Duccia Silvana berichtete, dass die Chatten interne Querelen haben, welche sie lähmen. Ich vermochte dies nicht zu verifizieren, doch scheint es auf der von mir besuchten Versammlung zumindest zwei Parteiungen gegeben zu haben, von welchen eine durchaus uns zugewandt ist, während die andere die Konfrontation sucht."
    , berichtete der Tribun unterdessen auf Licinus' Fragen und fügte an:
    "Der genaue Umfang der Getreidelieferungen wie auch des Auxiliarverbandes wurden weiteren Konsultationen vorbehalten, da aufseiten der Chatten Bedarfsermittlungen vonnöten sind, wie auch wir zu erwägen haben, was wir zu liefern vermögen. Doch wurde ein prinzipieller Konsens erzielt, aufgrunddessen man sich in den Details zweifelsohne einig werden wird."

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