• Tablinum


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    Stella liebte diesen Raum, der mit prächtigen Wandgemälden ausgestattet war und eine Atmosphäre des Wohlgefühls und Behaglichkeit ausstrahlte. Sie saß an ihrem Schreibtisch und beschäftigte sich mit dem Briefeschreiben...

  • Lyda begab sich ins Tablinium, um den Gast anzumelden, ob er ihr nun folgte, ging sie nicht an, sie musste nur Stella über den neuen Verwandten berichten. Die Tür stand offen und Lyda kam rein,


    "Entschuldige die Störung, Domina, aber da kam ein Mann mit Bart, der sich als Titus Furius Biba... und so ... vorgestellt hat, ich habe ihm nun gesagt, er sollte mir folgen ... " , dabei schaute die alte Sklavin sich um ...

  • Stella unterbrach kurz ihre Beschäftigung und sah Lyda unzufrieden an, sie mochte nicht, wenn die Sklaven einfach so reinspazierten, ohne anzuklopfen, auch wenn die Türen offen standen.


    "Nun, wo ist denn Dein Furius Biba ..und ... so mit Bart ...? Ich sehe niemanden hier ... Auch so ein Geist, wie damals im Garten? .... Also geh und suche ihn!"


    Und sie widmete sich wieder ihren Briefen.

  • Ich folgte der Sklavin nun ins Tablium. Stella war noch nicht zu sehen daher richtete ich mich auf eine längere Wartezeit ein. Bei Frauen musste man das immer tun. Länger warten. Entschlossen pflanzte ich mich daher auch eine der Klinen und starrte teils verwirrt, teils beeindruckt die Mosaike an den Wänden und am Boden an.


    "Entschuldige bitte. Aber wäre es vllt möglich einen Tropfen zu trinken zu bekommen? Meine Kehle ist recht dörr durch die Reise." sprach ich nun die Sklavin an.

  • Die alte Sklavin freute sich nun, dass der Neue ihr doch gefolgt war und sich schon auf einer Kline gemütlich gemacht hat! Sie lächelte zufrieden,


    "Natürlich bekommst Du sogar mehr als einen Tropfen zu trinken, aber zuerst gehen wir die Herrin begrüßen ..., komm mit ..."


    Lyda betrat den Raum und hustete leise,


    "Herrin, hier ist noch ein Verwandter, der Dich sehen möchte, seinen Namen konnte ich nicht verstehen, aber er wird sich ja selbst vorstellen und ich gehe inzwischen die Erfrischungen holen ..." ,


    Und so verschwand sie schnell und überließ es dem jungen Mann, sich selbst der Herrin vorzustellen...

  • Darüber dass ich meine Kehle befeuchten konnte freute ich mich sehr. Dass ich mich nun wieder erheben musste weniger. Aber so war das nun mal. Mit den jungen Menschen kann man das ja machen. Ein bisschen rumscheuchen. Die halten das schon aus......jaja.....


    Also folgte ich erneut der Sklavin in einen anderen Raum.....hier sollte Furia Stella zu finden sein....


    Als ich Stella erblickte verlor ich für einen Moment die Sprache. War das eine schöne Frau geworden. Sapperlot. Ein Räuspern lockerte die Stimmbänder und so konnte ich mich wenigstens mal vorstellen.


    "Salve Furia Stella." ich überlegte einen Moment ob die Begrüssung angemessen war setzte aber gleich fort. "Ich bin Appius Furius Cerretanus. Aus Noricum."


    Entspannt, mit einem Lächeln, blickte ich die Dame an und wartete was diese nun sagen würde.

  • Stella hat nun endlich alle Briefe geschrieben und seufzte erleichtert, sie war zufrieden mit sich selbst und wollte gerade aufstehen, als der junge Mann, den Lyda angekündigt hatte, eintrat und sich vorstellte. Stella sah hoch und musterte ihn für einen Moment,


    ".... Sei gegrüßt, Appius Cerretanus! Aus Noricum kommst Du? Ich wusste nicht, dass dort jemand aus unserer Familie lebt"... sie überlegte kurz ...." Und wer sind Deine Eltern?" dabei schaute Stella dem Besucher direkt in die Augen und wartete auf eine ausführliche Antwort, bevor sie ihm einen Platz anbot.

  • "Unverhofft kommt oft" antwortete ich mit einem Schmunzeln. "Ich denke du wirst meinen Vater kennen. Sextus Furius Orestes......Sohn des Lysander Akropolites. Und meine Mutter, Flaminina Tacita." erklärte ich kurz die Familienverhältnisse und lächelte Stella an.


    "Wir sind uns, soweit ich mich erinnern kann, vorher nicht begegnet. Oder ich war noch zu jung um die Begegnung in Erinnerung zu behalten." Stella war ca. in meinem Alter. So schätzte ich sie zumindest ein. Vermutlich würde es ihr genauso ergehen wie mir. Sie würde sich vllt nicht mehr erinnern.

  • Stella musste sich richtig anstrengen, um in ihren Gedanken alle Mitglieder der Gens Furia durchzuforschen, dann leuchtete es ihr ein...


    "Ach so, Du bist also der Enkel von Lysander Akropolites ... Nun, an Deinen Vater, oder an Dich kann ich mich nicht erinnern, aber an Deine Mutter Flaminina Tacita sehr wohl, sie hatte so schöne rote Haare und Du hast es von ihr geerbt"


    Inzwischen betrat eine Sklavin den Raum und brachte ein Tablett mit Erfrischungen und einer Menge Käsebrote, Stellas Lieblingsessen. Es wurde aber auch Zeit!


    "Bitte, setz Dich doch, Appius. Hast Du Durst? Oder Hunger? Lass mal sehen ... Also, hier ist der verdünnte Wein und in dieser Kanne das Wasser ... also bediene Dich ... Übrigens die Käsebrote sind sehr lecker!"


    Stella lächelte zufrieden, der neue Verwandte war ihr auf einmal sympatisch. Der benahm sich auch sehr höflich...


    "Was sind deine Pläne?" fragte Stella und nahm ein Käsebrot vom Teller...

  • "Ich nehme gerne die Einladung an. Zu sagen ich hätte keinen Hunger wäre gelogen."


    Nachdem ich mir gesetzt hatte und eines der Brote mit Käse verputzt hatte kam ich zu Stellas Frage nach meinen Plänen.


    "Ich werde mich bei den Cohorten hier melden. Und wenn das nicht klappt dann in einer anderen Einheit. Vermutlich, bei meinem Glück, verschlägt es mich ins hinterste Eck. Germanien oder so."


    "und wie geht es dir? Lebst du alleine hier? Gibt es noch andere Familienmitglieder hier in Rom?"

  • Die Appius Pläne eventuell nach Germanien zu gehen, gefiel Stella gar nichts. Zu weit, zu kalt und auch hoch gefährlich,


    "Es wäre empfehlenswert, wenn Du Dich hier bei den Cohorten anmeldest und es wird bestimmt klappen. Aber nach Germanien zu gehen ist keine gute Idee. Ein Cousin von uns Sisenna Merula wollte unbedingt in Mogontiacum dem Germanischen Legion beitreten... seitdem ist er verschollen ... Ich habe ihn gewarnt!" Stella seufzte tief und nahm einen Schluck Wein.


    "Ach, mir geht es gut ... Ja, es gibt noch andere Familienmitglieder hier, die kommen und gehen, manchmal essen wir zusammen und sie erzählen mir dann, was so alles in der Welt passiert..."


    Sie war nun froh, das Thema zu wechseln,


    "Ich hoffe, Du bleibst eine Weile in Rom und ich habe veranlasst ein Zimmer für Dich einzurichten ... Bist vermutlich müde von der langen Reise und ich empfehle Dir ein Bad zu nehmen. Und danach kannst Du Dich nun in Deinem Cubiculum ausruhen... Einverstanden?"


    Stella lächelte Appius an.

  • "Wir werden sehen" meinte ich beruhigend. Anscheinend machte ich Furia Stella Sorgen. Und der schnelle Themenwechsel, über ihr wohlbefinden, war ein weiteres Zeichen dass sie nicht wirklich zufrieden war. Aber ich wollte nun nicht länger nachfragen.


    "Ich danke dir. Wahrscheinlich hast du recht und ich werde ein wenig ruhen. Und vorher ein Bad nehmen. Wenn du Zeit und Lust hast können wir später weiter plaudern. Schliesslich kennt man sich überhaupt nicht und Rom hat bestimmt einige Geschichten die man sonst nicht erfährt" "Nun. Dann werd ich nun mal rasch mein Zimmer aufsuchen und danach ein Bad nehmen. Herzlichen Dank nochmal für die nette Aufnahme, Stella." Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich nun von meiner Verwandten und suchte mein Cubiculum auf.

  • Nach dem Bade hatte ich ich ja eine Frage, oder mehrere, an Stella. Die Suche erwies sich erfolgreich da Stella immer noch im Tablium verweilte.


    " Sooo... Der Staub der Straße u die der Stadt sind ab. Fast wie neugeborenen fühle ich h mich nun. Und die frischen Kleider machen das ganze noch erfrischender" eröffnete ich.


    "Ich habe darüber nachgedacht was du vorhin gemeint hast. Cohorten und so weiter. Morgen werde ich mich darum bemühen denn es ist dir unangenehm wieder allein zu sein." Ohne es zu beabsichtigen blieb ich weiterhin stehen. Sitzen könnte man auch nö h lange genug wenn man alt und gebrechlich war.


    "Und.... Falls ich in den Dienst der Cohorten treten kann werde ich mich über den verbleibe des verschollenen Cousins erkundigen. Vllt bekommst du die fehlenden Antworten auf deine Frage"

  • Nach einer Weile kam Appius Cerretanus zurück. Sauber und frisch angekleidet.


    "Ach, da bist Du wieder... Kaum zu erkennen, auf jeden Fall siehst Du toll aus, lieber Cousin" :)


    Stella lächelte ihren Verwandten herzlich an, war er doch ein sehr sympathischer junger Mann, der sich Sorgen machte, dass Stella allein sein könnte, was eigentlich nicht stimmte und das kein Thema für sie war.


    "Nun, es würde mich freuen, wenn Du Dich bei den Cohorten anmelden würdest und natürlich wäre es sehr nett von Dir, mehr über Merulas Verbleib zu erfahren ...", seufzte sie leise...


    "Möchtest Du Dich nicht hinsetzen, oder willst Du noch ausgehen?",

  • ich musste kurz überlegen. Wollte ich mich setzen? Wollte ich ausgehen? Und meinte Stella es ernst..Kaum zu erkennen.....Musste ich mich erneut vorstellen? :D ;)


    "Ausgehen? Oh...nein. Eigentlich nicht." "Ich dachte nur dass es nciht sonderlich höflich sei erneut in verdreckten Kleidern hier zu erscheinen."
    "Ausser du hast ebenfalls vor das Haus zu verlassen. So wäre es dann eine Freude und Ehre dich zu begleiten. Und...jemanden an meiner Seite der die Stadt kennt käme mir wirklich entgegen"


    Für einige Augenblicke sah ich Stalla an. Sollte ich sie nochmals auf das leere Haus ansprechen? Ihr Dasein hier ohne wirkliche Gesellschaft? Und ich glaub Lyda war nicht wirklich die erste Wahl was Gesellschaft anging. Ich entschloß mich nicht weiter darauf herumzureiten und nahm mir noch etwas von dem Essen dass immer noch bereit stand.


    "Ich war, bevor ich an der Casa Furia ankam, am Markt. Dort hatte ich mich ein wenig ausgeruht und das Treiben beobachtet. Kennst du eine gewisse Duccia...äh.....Duccia Clara? Ich habe die Frau kennen gelernt." Etwas leiser fügte ich hinzu "Und wahrscheinlich einen eher schlechten Eindruck hinterlassen."

  • Ob Stella mit ihrem Cousin durch Rom spazieren ging? ... Nein, dachte sie und schüttelte ihren Kopf,


    "...Nun, ich werde Dir einen Sklaven zur Verfügung stellen, der Roma sehr gut kennt. Er wird Dir alles zeigen, ich gehe nicht gerne nach draußen, aber danke für die Einladung ..."


    Sie war eigentlich müde und wollte sich schon zurückziehen, als Cerretanus über sein Erlebnis mit Duccia Clara erzählte... Da wurde sie auf einmal wach!


    "Du hast Clara auf dem Markt kennengelernt? Ja, ich kenne sie. Sie ist meine Freundin und Kollegin... . Und warum sollte sie einen schlechten Eindruck von Dir haben? ..."


    Fragend starrte Stella ihren Verwandten mit großen Augen an. Kaum in Roma angekommen und gleich an Duccia Clara geraten!

  • "Ach nein. Lass nur. Es muss sich nicht extra jemand bemühen. Auch kein Sklave." Ein abwehrende Handbewegung unterstrich meine Worte. "Ich werde versuchen allein ein wenig von Rom zu sehen. Falls ich morgen noch nicht da bin ruf halt die Cohorte" dabei grinste ich.


    "ja. Duccia Clara. Das erwähnte sie dass sie eine Freundin von dir sei. Jedenfalls....also...vllt wäre es besser wenn du es von ihr selbst erfährst. Oder doch nicht....Ich saß also da um einen Happen zu essen. Dabei befleckte ich meine Tunika und dies hatte dann zu meinem Leidwesen....also Leidwesen direkt war es nicht aber etwas peinlich...dass ein Mann auf mich aufmerksam wurde. Petronius Maecenas war sein Name. Netter Kerl, Künstler. Also der Petronier wurde auf mich aufmerksam wegen des Flecks und so kamen wir ins Gespräch."


    "Während wir also so plauderten fiel mir eine junge Dame auf die mich, so kam es mir jedenfalls vor, anlächelte. Ich dachte mir nichts dabei bis mich der Petronier auf die Frau ansprach. Indirekt. Gesagt hat er nix aber seine Verlegenheit und die ständigen Blicke die er in ihre Richtung warf waren eindeutig."
    "Was mich dann auf den Plan rief die Frau anzusprechen. Ja und das war dann wahrscheinlich der schlechte Eindruck. ich habe Duccia Clara angesprochen....."

  • Stella kannte ihre Freundin sehr gut. Und wusste auch, dass Männer sie begehrenswert fanden, aber, dass sie ihren Cousin angelächelt hätte, bezweifelte Stella.


    "Nun, ich finde es nicht schlimm, dass Du Clara angesprochen hast", es musste vermutlich etwas anderes sein, das Cerretanus verschwieg, denn sowas kann keinen schlechten Eindruck hinterlassen.


    "Ich habe eine Idee, Du wolltest doch mit mir ausgehen, da können wir Duccia besuchen und nebenbei die Stadt ansehen, was sagst Du dazu?", dabei schaute Stella ihm direkt in die Augen.

  • Oha. Das war nun nicht das was ich erwartet hatte oder geplant hatte. Gleich bei jener Dame aufkreuzen bei der man nicht sonderlich elegant vorstellig wurde....


    "Ich weiß nicht, Stella, ob das wirklich ein so guter Gedanke ist. Also ich meine ja nur. Wie würde Duccia Clara wohl reagieren wenn du mit einem "fremden" Mann auftauchen würdest." Sie könnte Vllt sogar annehmen du hättest irgendwelche Pläne im Kopf." Aber irgendwie reizte mich der Gedanke. Es könnte Vllt sogar amüsant werden.
    "Vllt nimmt sie an du willst mich unters Volk bringen, oder so"

  • Also doch, Cerretanus hat, wie es aussieht, ein schlechtes Gewissen, umso besser wäre es Clara zu besuchen und die Harmonie wiederherstellen.


    "Nun, wie Clara reagieren wird? ... Es kommt darauf an, was Du da angestellt hast! Auf jeden Fall wird sie sich freuen, mich zu sehen ... " In der Tat haben sich die beiden schon lange nicht mehr getroffen.


    "Nun, wenn Du einverstanden bist, würde ich vorschlagen, dass wir morgen Duccia besuchen gehen, aber ich möchte Dich natürlich nicht dazu zwingen, dann gehe ich eben alleine", Stella zuckte mit den Schultern, dann nahm sie eine Birne, biss hinein und fragte:


    "Was meinst Du mit ich will Dich "unters Volk bringen"?" , Stella seufzte schwer, dieser Cousin war ihr zu anstrengend. ...

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