Die Suche nach dem legatus


  • Der legatus legionis der legio prima


    Irgendwo in den Alpen nördlich Veronas


    Schmerzen. Das einzige woraus sein Körper zu bestehen schien waren Schmerzen. Er lag auf dem Rücken, über ihm nur Felskanten und der Himmel. Und Wirbel. Wirbel in allen Faben und Formen schienen ihn zu umfließen.
    "Anna!" jammerte er nach seinem hebräischen Kindermädchen. Nicht nach seiner Mutter, die als Kind nur ein Schemen für ihn gewesen war und iihm auch später fremd geblieben war.
    "Ann ..." wieder umfing ihn eien düstere Schwärze.

  • Es regnete. Stark. Das Wasser vermatschte den Boden, machte ihn zu Schlamm. Der Weg war schwer und Verus hatte den Reiter zum üblichen Meldegang in die Kaserne zurückgeschickt. Sie waren bereits zwei Marschtage unterwegs. In keinem Dorf oder keiner Villa Rustica hatten sie Spuren gefunden. Die Straßen, die wie eine Brücke im schlammigen Boden lag, bot noch guten Halt, auch wenn sich bereits einige Wassseransammlungen neben ihr bildeten. Bald würde auch der Stein mit Wasser überzogen sein und nicht mehr abfließen. Kurz wagte der Optio einen Blick zurück zu seinem Marschtrupp. Durchnässt waren sie alle, nur der Mantel bot noch gewissen Schutz vor der kriechenden Kälte. Auch Verus hatte den Filz über sein Haupt gelegt, um zumindest seinen Kopf zu wärmen. Die Gepäckstange wog immer schwerer auf seinen Schultern. Er hatte auf sämtliches Gepäck bestanden, inklusive Scutum. Verus wollte als guter Römer auch einen guten Soldaten abgeben. Wenn man sie sah, sollten die Bürger an die Tugenden der Soldaten unter dem Adler erinnert werden. Vielleicht war es nur bescheuerte Eitelkeit, die Verus als Truppführer dazu veranlasst hatte aber nun musste alle - auch er - diese Entscheidung bezahlen. Zumindest prallten einige Wassertropfen am Schild ab und rannen über den Lederschutz herab, den man darüber gezogen hatte. Weiter voran. Der Regen würde schon aufhören. Dahinten waren bereits Lichter. Eine Taverne? Eine kleine Siedlung im italischen Hinterland? Möglich. Sollte er seinen Männern eine Nacht in einer Taverne oder zumindest einem Stall gönnen, damit sie ein wenig Wärme und Schutz fanden? Nicht nur Zelte und rudimentäre Befestigung? Verus überlegte und vergaß dabei seine schmerzenden Füße, die diese kalten Marsch nicht mehr wollten.

  • Wenn die Männer weitermarschierten würden sie feststellen, dass sich an dieser Stelle tatsächlich eine glegenheit für eine trockene Übernachtung bot.
    Es handelte sich tatsächlich um eine kleine Taverne mit angeschlossenem Stall, im Stile einer Mansio des cursus publicus, aber eben doch keine offizielle. Man lebte hier viel mehr von jenen Leuten, die es nicht schafften jene Tagesstrecken zu absolvieren, die für die Meldereiter vorgeschrieben waren.

  • Zwei Tage waren sie nun schon unterwegs und bisher hatten sie keine greifbare Spur aufnehmen können welche sie zielsicher zum gesuchten Legaten führte. Ein Teil der Männer war sich nicht sicher wie sinnvoll dieser Auftrag überhaupt war da sie eher die sogenannte Stecknadel im Heuhaufen finden würden als einen Mann der seit geraumer Zeit vermisst wurde und in den Alpen vermutet wurde.
    Der Regen der auf die 18 Mann herunterprasselte trug nicht unbedingt zur besseren Laune bei was ebenfalls durch leises Murren und kurze, derbe Flüche zu hören war.


    Optio. Es wäre gut wenn wir endlich irgendwo unterkommen würden. Zumindest für einige Stunden damit die Kleidung trocknen kann und eine Mahlzeit in die Mägen kommt Publius dackelte mit zusammengekniffenen Augen hinter dem Optio her. Jedes Mal wenn eine Windböe aufkam schlug den Männern der Regen ins Gesicht und tränkte die Kleidung wie auch die andere Ausrüstung mit Wasser.


    Da vorne sind Lichter. Vllt kann man da irgendwo Unterstand erbeten.


    Da es nur zwei Contubernien waren konnte natürlich jeder sehen dass sie sich einem Vicus näherten.
    Da vorne Lichter. Endlich was zum unterstellen. Trockene Kleider, warmes Essen und ein Dach über den Kopf Schnell konnte man merken dass die Soldaten wieder etwas motivierter waren und die Schritte wurden schneller. Schmerzen wurden beiseite geschoben und die Last auf den Schultern jedes einzelnen verringerte sich wie durch Zauberei auf die Hälfte.

  • In der Tat, dort waren Lichter. Und sein Untergebener hatte Recht. Ein wenig trockene Umgebung würde ihnen sicher gut tun. Vielleicht gab es dort sogar einen frischen Eintopf? Marschverpflegung war immer etwas: geschmacksarm. Vor allem Getreide, aus dem man einen Brei zubereitete und Speckstreifen. Verus konnte diesen Brei schon seit dem letzten Abend nicht mehr schmecken, warum auch immer. Es war ein Gefühl des Überdrusses. "In der Tat," kommentierte der junge Befehlshabende und deutete zu den Lichtern. "Wir gehen zu den Lichtern. Keine Hektik, normale Marschgeschwindigkeit," gab er noch eine Anweisung von sich, damit die Milites nicht voran stürmten und über die armen Bürger herfielen. Er wollte auch hier einen guten Eindruck hinterlassen.


    So kam man an der Tavene an. Der Optio stoppte seine Männer und trat als Erstes ein, um sie sachdienlich anzumelden: "Salve, ich bin Optio der Legio Prima. Ich und meine Männer würden gerne ein Nacht bei dir unterkommen. Vielleicht im Stall? Wir würden auch einen kleinen Obolus entrichten." Verus nahm bereits das Scutum von seinem Rücken, um daraufhin den Marschstab mit Gepäck abzustellen.

  • Der namenlose Wirt dieser Taverne war ein gebeugter grauhaariger Mann, der nicht mehr besonders viele Zähne im Mund hatte. Die Taverne selbst machte von innnen einen nicht unbedingt weniger alten Eindruck, außerdem erkannte man gleich, dass es sich um eine der billigeren ihrer Art handelte. Dafür sprach auch sprach auch die zerissene Kleidungs der Bedienung und des Rauschmeißers. Trotz allem (oder genau deshalb?) war es mit reisenden relativ voll, was aber bei der genannten Größe nicht viel heißen mochte.


    "Willkommen," sprach der Wirt mürrisch, als ob ihm jeder Gast zu viel wäre. "Ein Ass pro Person, zwei wenn ihr Frühstück wollt. Abendessen kostet extra. Dafür könnt ihr euch nen Platz auf dem Heuboden suchen."

  • "Einverstanden, der Augustus zahlt uns das Frühstück. Zwei Ass pro Person!" Verus war gut aufgelegt, da man nun trocken schlafen konnte und zumindest ein bequemeres Bett hatte als den schieren Boden im Zelt. Mit einem Satz sprang er vor die Tür. "Gut, Männer! Auf in die Taverne! Heute geht das Abendessen und der Wein auf mich!" Eifrig winkte der junge Anführer und daraufhin gingen bereits die ersten Soldaten hinein.

  • Nicht nur die Soldaten freutens ich, auch der Wirt. Denn so wurde mit Sicherheit mehr Umsatz generiert, als wenn jeder Soldat für sich selbst hätte zahlen müssen.


    Besser gelaunt und etwas neugierig fragte er dann:
    "Ihr seid nach Norden unterwegs?!" offensichtlich, sonst wären sie kaum hier vorbeigekommen.
    "Da war doch vor ein paar Wochen schon mal eine Gruppe hier, gehört ihr zu denen. Sonst treffen hier nur einzelne Boten ein und jetzt schon die zweite Gruppe innerhalb einer Woche."

  • Während seine Männer hineindrangen, sich einen Platz - an einem gemeinsame Tisch - zu suchen, trat Verus zum Wirt und antwortete:


    "So ist es!" Verus nickte eifrig, stellte seinen Marschstab vor sich ab und blickte den Wirt skeptisch an. Eine andere Gruppe? Der Optio überlegte schnell und brachte die Tatsachen zusammen, die ihre Suche bisher hierher geführt hatten.


    "Eine erste Gruppe? War vielleicht ein Offizier in prächtiger Rüstung dabei? Ist dir etwas aufgefallen?" Vielleicht bot sich eine Gelegenheit, die Mission zu verkürzen, indem man weitere Hinweise errang.

  • "Ja, doch!" antwortete der Wirt und hätte hinzu fügen können "arroganter Laffe!", unterließ es aber, da er nicht wissen konnte, wie der Mann vor ihm dazu stand. Nicht mal nötig sich vorzustellen hatte der Kerl ja gehabt. Auf der anderen Seite musste er wichtig gewesen sein, so reich wie er war. Reich genug jedenfalls, dass die kleine Schlampe, die er für die reicheren Gäste hatte zu beeindruckt gewesen war, um etwas zusätzlich mitgehen zu lassen.
    "Nö, aufgefallen isnix. Sie wollten,... tja, jetzt wo du das sagst. Eienr der Soldaten, net der mit der Rüstung, hat gesagt sie wollen in die Berge. Von andere Seite war nich die Rede, aber ich mein, wer geht schon in die Berge? Nur Verrückte die da leben."

  • Gut, man konnte davon ausgehen, dass Verus arrogant wirkte, denn er tat alles um eine Distanz zum Bürger zu wahren. Für Verus, frischgebackener Anführer, war Distanz der Schlüssel zu Autorität. Ausgenommen natürlich seine Männer, zu denen er mehr Nähe als Distanz suchte. Also bezog sich dieses Verhalten nur auf die "normalen" Bürger, denen er als Ordnungsmacht gegenübertrat, dennoch vergleichsweise höflich. Man mochte meinen, dass Verus Verhalten aus Unsicherheit entstandt und er sich selbst nicht die Blöße geben wollte. "Die Berge?"- der junge Optio weitete seine Augen. Danke, das würde ein weiter Marsch werden! Kaum merklich seufzte der patrizisiche Soldat, blickte zu seinen Männern, die sich bereits ihnen Tisch gesucht hatten. "Also gut," sagte der Tiberius dann und ging bereits einen Schritt in Richtung Tisch. "Fahre uns Wein, Eintopf und Brot auf! Wir möchten speisen," rief Verus dann, so dass seine Männer es auch hören konnten. Diese schlugen mit ihren Tongefäßen auf den Tisch und riefen in einem schiefen Sing-Sang: "Der Optio ist spendabel!" Verus lächelte, warf sich neben seine Männer auf die Holzbank, griff sich den Krug und ließ sich einschenken. "Morgen geht es weiter, Männer! Doch heute genießen wir die Bruderschaft des Mars, Kameraden!" Der Tiberius war angekommen in seiner Rolle als Anführer, zumindest vorübergehend. Hoffentlich war er morgen nicht allzu betrunken, da der Marsch in die Berge sonst eine Tortur würde. In der Tat lebten in den Bergen merkwürdige Gesellen, die nicht ganz so römisch waren, wie man sich wünschte. Doch das Ziel war klar. Die Berge.

  • "So wie ich es sag. Mehr weiß ich aber auch nicht." antwortete der Wirt und machte sich dann daran die Wünsche der Soldaten zufrieden zu stellen. Mehr konnten die Männer an jenem Abend nicht mehr herausfinden.


    Hätte der ein oder andere der Soldaten darauf geachtet, hätte er vielleicht gemerkt, dass er am nächsten mrogen etwas weniger Geld im Beutel hatte, als eigentlich darin hätte sein sollen. Die Barmaid, die mit einigen der Männern heftig geflirtet hatte, hatte nämlich nicht nur einen ansehnlichen Busen sondern ebenfalls sehr flinke Finger. Auf Grund des ausgegebenen Weines merkten sie einfachen Soldaten das jedoch nicht und vom dem Anführer leiß sie vorsichtshalber die Finger.


    Am nächsten Morgen ging es weiter zwei Tage später am frühen morgen lagen am Fuß der Berge drei Wege vor ihnen. Einer foglte einem kleinen Slüsschen, einer wand sich ziemlich Steil einen Berg hinaus und der dritte führte in einen kleinen Wald und es war nicht ersichtlich, wie der dort weiterging.


    Sim-Off:

    Welchen nehmt ihr?

  • Ah! Der Kopf hatte doch eine leichte Ledierung davon getragen. Der verdünnte Wein war doch in zu großen Mengen geflossen, so dass Verus mehr schlecht als recht von seinem Schlafplatz kam und unsanft über den Boden rollte. Ähnlich ging es wohl auch seinen Männern, die den Abend genutzt hatten. Dass einigen Sesterzen fehlten, konnten sie in diesem Zustand nicht feststellen. "Aufstehen," jappste der Optio und rekelte sich aufwärts.
    "Marsch bereit machen," befahl der gedrungen stehende Verus und suchte seinen Marschstab mit der Ausrüstung. Wo war noch gleich sein Lorica? Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten die Mannen Roms sich zusammengefunden und verließen die Taverne angeschlagen. Der Marschtritt war noch nicht ganz so fest, wie üblich und die Geschwindigkeit ebenso wenig. Doch Verus bemühte sich ein gutes Beispiel sein, indem er vorweg ging und gute Miene zum bösen Kater machte.


    Schließlich erreichten sie den Scheideweg. Verus war sich unsicher, da eine solche Entscheidung fatal sein konnte. Zudem kannte er sich hier nicht aus und klugerweise war die Karte der Region in seinem Gepäck. Orientierung war noch nie seine große Stärke gewesen. Das Gefühl der Verantwortung wog schwer auf den jungen patrizischen Schultern. Die Männer blickten ihn fragend an, da er abrupt gestoppt hatte, um sich Zeit für seine Entscheidung zu nehmen.
    "Wir nehmen den direkten Weg in den Berg," erklärte der Vorgesetzte dann selbstsicher und deutete vor sich. "Achtung, er wirkt steil. Immer ein Auge auf dem Mann neben euch." Nun machte sich Verus doch ein paar mehr Sorgen, doch die Entscheidung war getroffen. Man nahm den steilen Weg.


    Sim-Off:

    Wir nehmen Nr. 2. ;)

  • Sim-Off:

    Das ist euer Pech :P


    Mit zunehmender Höhe wurde der Weg schmaler und immer steiler. Die Soldaten mussten sich sich den Weg entlang durch kurze Serpentinen schlängeln, die sich recht deutlich in den grünen Wiesen Wiesen abzeichneten. Hier oben wuchs das Graß dicht und satt. Man konnte jedoch schon erahnen, wo das Graß keine ausreichende Nahrung mehr fand und der blanke Fels lag.


    Plötzlich hörten die Soldaten etwas, was an ein lautes Brüllen erinnerte, gefolgt von einem deutlichen Stampfen. Ein Bulle stürmte auf die Reihe zu.

  • Den Abgrund neben sich, suchte Verus Halt an der Steilwand. Seine Hände schoben sich vorsichtig über den Stein, welcher leicht feucht und rutschig war. Das Alpengrün schwand bereits aus dem Blick und die Kälte kroch über die Beine in den Körper. "Vorsicht, Männer!" - sagte der Optio, um sicher zu gehen, dass man keine hektischen Bewegungen machte. Immerhin konnte man schnell abrutschen und stürzen. Vielleicht war dies dem Legatus geschehen? Überrascht von einem unsicheren Tritt und dann abgestürzt? Verus Herz pochte in der schweren Luft und sein Blick galt rückwärtig seinen Männern. Diese Mission wurde zu einer schweren Probe. Plötzlich schnaufte und brüllte etwas in der Nähe. Ein Bulle? Hier? Der patrizische Soldat, wandte sich um und schrie: "An die Wand!" Er hoffte, dass das wilde Tier vorbeistürmte oder in den Abgrund rannte. Dennoch musste er handeln. Sekunden schnelle Entscheidungen waren gefordert, jetzt. Verus fasste Mut, zog ein Pilum aus seinem Marschgepäck, danach warf er das unnötige Gepäck zur Seite. Er hatte es geübt. Ein guter Wurf. Verus wog das Gewicht des Pilum in seiner Hand ab, spürte den Wind und das Stampfen des Tieres vor sich. Adrenalin flutete sein Angesicht. Die Augen hatten ihr Ziel, dann warf Verus das Pilum, welches in einem steil-geraden Bogen auf den Kopf des Tieres flog. Hatte es getroffen? Das konnte Verus nicht sagen, die Entscheidung hatte er so instinktiv getroffen, dass sie auch ein Fehler hätte sein können. Mit einem Satz presste er sich danach an die Wand und hoffte, dass das Untier durch den Angriff verunsichert war, entweder umdrehte oder den Abhang hinabrutschte.

  • Sim-Off:

    Mmmh, wir haben offensichtlich leicht unterschiedliche Vorstellungen von den Szenario. Naja, was solls's, ab sofort gibt es Bilder, wie dieses. So hatte ich mir den Weg vorggestellt. Sorry, dass ich das nicht direkt gesucht hatte. Die wirkliche Gradwanderung kommt erst noch. ;)


    Zitternd krachte der pilum nur einige Centimeter vor der Nase des Bullen in den Boden. Und wurde gnadenlos umgemäht. Der Verbindungsstift war gebrochen und die hölzerne Griffstange flog einige Meter beiseite und taumelte eine Schlucht hinunter.


    Der Bergbulle stürmte jedoch unbeeindruckt weiter, auch wenn ihm die stählerne Spitze, beziehungsweise deren Rückseite über den Bauch kratzte. Verus konnte den Luftzug sicher noch spüren, als er um Haaresbreite verfehlt wurde und der Stier mit geschlossenen Augen an ihm vorbei und weiter Talwärts stürmte. Die Eindringligne beachtete er nicht weiter und rannte und rannte davon. Der Serpentinenweg war wieder frei.

  • Ein Wunder! Der Bulle zog vorbei, wie ein wilder Sturm und ließ die Männer zurück. Wo war eigentlich ihr Reiter? Verus schaute zurück, entdeckte am Horizont den Reiter, den er vor Tagen nach Mantua geschickt hatte, um Meldung zu machen. Scheinbar hatte er seine Aufgabe erfüllt und kehrte im Moment der Schmach zurück, als Verus kauernd an der Wand hing, ebenso wie die Männer. Die Götter waren heute wohlgesonnen gewesen. "Danke," warf der Tiberius ein knappes Stoßgebet in den Himmel über sich. Immerhin sollte man die Götter nicht vergessen, wenn man knapp dem Tod oder einer schweren Verwundung entkommen war. Einen Moment gönnte sich Verus noch, holte tief Luft und sprach dann: "Weiter geht's!" Mit einem langsamen Griff, noch beeindruckt vom Bullen, hob er sein Marschgepäck auf, um dieses zu schultern. Der Reiter stieg von seinem Reittier, zum Optio, herab. "Wie ich sehe, gab es einen Vorfall?" Der Patrizier lächelte breit aber der Schreck nach auf seinem Gesicht, in Form von Schweißtropfen. "Wir wurden von einem Bullen angegriffen. Dieser ist jedoch weiter gestürmt und hat uns nicht weiter behelligt," erklärte der Anführer, klopfte dann seinem Reiter auf die Schulter. "Ist die Meldung überbracht?" Der Reiter nickte. "Sie befindet sich auf dem Weg nach Mantua. Ich habe sie, wie befohlen, einer Patrouille mitgegeben." Verus war zufrieden, keuchte noch einmal auf und ging weiter. "Gut, wir gehen weiter." So machte man sich wieder auf den Weg. Dennoch wuchs der Gedanke in Verus, welcher sich innerlich fragte: Vor was war der Bulle geflohen? Warum war er so wild? Mit einem immer noch flauem Gefühl tat er vorsichtig einige Schritte.

  • In der Ferne konnten sie Soldaten noch das Schnauben, Brüllen und Stampfen des Bullen hören, aber es wurde leiser und verhalte schließlich ganz. Währendessen wurde der Weg erst noch mal steiler, bevor er weider abflachte. Der Hang war nun zu Steil um ihn auch in Serpentinen bergan zu begehen und so wandelte sich der Weg in einen schmalen Grad, rechts von den Soldaten der steile Berghang, links ging es in eine Schlucht.


    Der Weg war insgesamt nur einige Zehntel eines Schrittes breit, daher waren die Soldaten gezwungen in eienr Linie zu gehen. Gerade noch konnte der Reiter das Pferd hinter sich her führen, aber lange würde das nicht mehr gehen. In der Tiefe, sicherlich einige hundert Meter unterhalb der Soldaten schlängelte sich ein kleiner Gebirgsbach entlang, allerdings behinderten immer wieder schlanke Nadelbäume die Sicht nach unten, wie auch nach oben.


    Sim-Off:

    Beschreib mal ein wenig, wohin ihr so seht...

  • Es wurde eng. Dass dieser Weg kein leichter sein würde, wurde schnell ersichtlich für den jungen Anführer. Die Serpentinen verunsicherten Verus deutlich, da er nicht abschätzen konnte, inwieweit sie hier noch weiterkamen oder eben nicht. Er überlegte, umzukehren und einen neuen Weg zu bestimmen, doch dafür war es wohl zu spät. Den ganzen Weg zurück? Sicherlich nicht. Da ging Verus lieber ein Risiko ein. Immerhin konnte der Legat auch diesen Weg genommen haben. Die Augen des Patriziers suchten umher, nach Dingen, die eine Möglichkeit boten, die Strecke zu bestimmen. Die Bäume taten ihr Übriges, um Verus an einer klaren Orts- oder Wegesbestimmung zu hindern. Insofern fiel sein Blick auf den Weg selbst, auf seinen festen Stand und das Moos unter seinen Füßen sowie die Erde. "Achte auf dein Pferd," sagte der Optio wohlweißlich der engen Lage in der sich die römischen Soldaten befanden. Und so drängte man sich weiter über den Weg, dessen Boden man mit den Augen suchte. Es war leicht rutschig aber zum Glück trugen die Soldaten genagelte Sohlen, welche vorerst noch Halt boten.

  • Nach einer Weile konnten jene der Soldaten, die am weitesten vorne gingen und ihren Blick auf den Weg richteten Schleifspuren erkennen, die wuer über den Weg liefen und ins Gehölz an der Seite des Weges führte. Wo, deutlich auffälliger, mehrere Zweige umgeknickt waren.


    Wer dagegen die Felskannte nicht ganz so genau im Auge behalten hatte, der konnte einen kleinen Fleck im Bachlauf erkennen, wo das Schimmern irgendwie anders war. Dieser Punkt schien direkt unterhalb der umgeknickten Äste und der Schleifspuren zu sein.


    Sah man dagegen geradeaus konnte man die feine Rauchsäule eines Feuers erkennen.

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