Eine Reise, die ist lustig, eine Reise, die ist schön...

  • Inzwischen lag Roma schon ein ganzes Stück hinter ihnen. Ihr Neffe hatte Wort gehalten und ihr ein paar Männer zum schutz mitgegeben und ebenso eine Wagen organisiert. Alles hatte vor der castra bereit gestanden und auch die wenigen Dinge, die sie mitnehmen wollte waren schon aufgeladen gewesen. Ihr SKlave saß vorn beim Wagenlenker auf dem Kutschbock. Sklaverei war ihr ein Grauß, aus bekanntem Grund, aber sie war wirklich froh gewesen ihn zu kaufen. Er war ihre eine große Unterstützung. Sie konnte sich nur all zu gut in ihn hineinversetzen und so hoffte sie, dass ihm ihre neue und alte Heimat auch eine Heimat sein konnte. Sie würde ihn dort viel besser integrieren können als hier in Roma. Doch ehe das alles in Angriff genommen werden konnte, mussten sie erst die Reise überstehen. Wenn sie schnell und gut durchkamen, würde es sie zwei Monate kosten. Es war ein weiter weg, aber sie würden es schaffen. Davon ging sie ganz fest aus. Schon schlimmere Reisen hatte sie durchgestanden. Wenn sie sich nur an ihre Bestandaufnahme erinnerte als die Kriege ihre Provinz fast zerstört hatten und noch überall marodierende Germanen das Land unsicher machten. Selbst vor ihr hatten sie nicht halt gemacht. Aber es war immer gut ausgegangen. Die Götter beider Welten würden sie beschützen. Das hoffte sie einfach.


    Das Wagen ruckelte so schnell es ging die Straße entlang. Viele waren nach Roma unterwegs. Heimkehrer, die es in den Wirren des Bürgerkrieges aufs Land gezogen hat. Händler, die hofften wieder Geld machen zu können und Käufer auf den römischen Märkten finden würden. Normalität schien wieder einzuziehen. Auch sie war auf dem Weg zu dieser Normalität, die sie aber nicht in der Stadt hinter sich finden würde sondern erst am Ziel. Endlich würde sie wieder ausreiten können und die Weiten Wiesen, Felder und Wälder genießen können. Der Wind, der um ihre Nase bließ und an ihrem langen Haar ziehen würde. Mit ihren Kindern würde sie schneller als der Wind über die Wege fliegen und ihnen zeigen was so besonders an ihrem Leben war. Natürlich konnte sie sie nicht nur als Germanen erziehen. Sie lebten im Römischen Reich und sie waren mindestens genauso Römer. Sie war es ihnen und auch magnus schuldig sie als Römer zu erziehen und ihnen auch die besonderen Eigenschaften der Hispanier zu lehren. Das konnte sie aber nur durch die Geschichten tun, die Magnus ihr erzählt hatte.


    Die Landschaft zog am Fenster vorbei. Es war warm und schnell wurde es stickig im Wagen. Der Fahrtwind kühlte nicht wirklich. Sie hatte sich zwar trockenes Reisewetter ausgesucht aber von den Temperaturen her war es grausam. Also würde es trotz Allem eine anstrengende Reise werden.

  • Jetzt waren sie schon sieben Tage unterwegs. Aufgrund des guten Wetters waren sie recht gut vorangekommen. Pisae hatten sie gestern wieder verlassen. Nun ging es weiter nach Genova. Die Umgebung hatte sich auch verändert. War es zu Beginn recht eben gewesen, wurde es hügeliger und nun sah man schon rechter Hand sich Berge auftürmen. Immer wieder bewunderte sie diese riesigen Türme aus Stein. Als Kind kannte sie nur die flachen Gebiete rund um die Amisia. In Britannia war es auch noch verhältnismäßig flach gewesen. Erst auf ihren Reisen nach Italia oder Hispania hatte sie die ersten Gebirge gesehen und seitdem bewunderte sie diese Monumente. Links war das Wasser ihr ständiger Begleiter. Gerade machten sie eine kleine Pause um der heißen Mittagszeit zu entgehen. Im letzten Ort hatten sie ihre Wasser- und Speisevorräte aufgefüllt. Jetzt saßen sie im Schatten, ruhten sich aus und ließen die Pferde etwas grasen und gaben ihnen zu trinken. Schließlich war es nicht nur für sie anstrengend durchgeschüttelt zu werden sondern auch für die Pferde, die den Wagen ziehen oder die Reiter tragen mussten.


    Recht bald ging es weiter. Sie hatten noch eine lange Reise vor sich und wollten so viel Weg wie nur möglich schaffen. Etrurien hatten sie schon lange verlassen. Das Gebiet, das nördlich an Roma grenzte. Mit Passieren der Grenze zur Aemilia nahmen die Hügel wieder ab und sie fuhren durch ein langes, flaches Gebiet. Das Gebiet des Padus nahte und beeinflusste ein erstaunlich großes Gebiet.

  • Das breite und flache Gebiet der Aemilia lag nun hinter ihnen. Es war ein fruchtbares und sehr grünes Gebiet. Jetzt wurde es wieder hügeliger. Genua nahte und damit eine neue Landschaft. Liguria war es. Zwischen Bergen gab es viele Wälder. Meistens fand man hier in der Nähe der Meeresküste aber nur Nadelbäume.
    Am gestrigen Abend hatten sie Genua erreicht. Hier übernachteten sie und wollten an diesem Tag bis kurz vor die Grenze zu Hispanien. Eine Hütte war das Ziel dieser Etappe. Kleine Ortschaften boten Reisenden oft nichts anderes als das. Größere Städte hatten ganz andere Unterkünfte für die Reisenden, die diese Wege bevölkerten. Weiter und immer weiter ging es durch das römische Reich. Per Schiff wäre das alles natürlich viel schneller gegangen, aber sie hatte genug von Schiffen. Das Meer war einfach nicht ihr Element. Solange es auch über den Landweg zu bewerkstelligen war, war das ihre favorisierte Art der Reise. Am Meer war es etwas frischer. Eine kühle Briese erfrischte auch die Luft im Wagen. Es ließ sie etwas durchatmen.

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