[INSULA TYRRHENA DIANIUM] Die tyrrhenische Insel Dianium & die Villa Rustica Ducciana

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    INSULA TYRRHENA DIANIUM - die tyrrhenische Insel Dianium


    Zehn Meilen vom Argentinus Mons und fünfzehn von der toscanischen Küste entfernt, im Nordwesten Roms gelegen liegt die südlichste und kleinste Insel des toskanischen Archipels: Dianium.
    Die Insel hat die Form eines dem Festland zugewandten Halbmonds und erstreckt sich über etwas mehr als zwei Meilen, ist jedoch nie mehr als eine Drittelmeile breit. Ihre Fläche beträgt wenig mehr als fünfviertel Salti. Ihre höchster Punkt liegt knapp ein halbes Stadium über dem Meer und bietet eine weite Sicht über die italienische Küste und das toscanische Archipel, sowie bei guten Sichtbedingungen einen Blick bis nach Elba. Die Küste Dianiums ist von hohen, vom Wind und der See zerklüfteten Felsen geprägt, zwischen denen nur Pflanzen wie Ginster, Rosmarin, Kapern und Tamarisken den Gezeiten trotzten.

    http://farm6.staticflickr.com/…89749194_6864df728a_n.jpg Bevölkert ist die Küste der Insel von vielerlei Vogelarten, dominiert wird sie allerdings vom Stakkato der Möwenkolonien die sich hier niedergelassen haben. Allerdings finden sich hier auch Sturmvögel, Seeschwalben und Kormorane, die nahe Schiffer mit ihrem Gekrächze begrüßen.
    Nur im Nordosten findet sich eine Bucht mit größerem Sandstrand, sowie im Nordwesten eine wesentlich kleinere. Bemerkenswert an der Küste sind vor allem die vielen Höhlen und Grotten, in denen sich die Vögel ebenso ausgebreitet hatten, aber auch Tiere wie die Mönchsrobbe, unterschiedliche Krebsarten oder Seesterne. Wer das Abenteuer wagte vor der Küste zu tauchen würde sich an der farbenprächtigen und vielfältigen Meeresfauna berauschen können, die dem landversessenen Menschen jedoch nur auffiel, wenn er sie per Netz in seine Welt holte.
    Die Insel selbst war mit beinahe ebenso felsig wie die Küste, und dennoch von an Meeresregionen gewöhnten Bäumen bevölkert. Palmen beherrschten natürlich die Oberfläche der Insel, Pinien und Steineichen waren die nächstprägenden Bäume unter denen man Schatten suchen konnte. Der Bodenbewuchs bestand vor allem aus Rosmarin, Erdbeerbäumen, Aloen und Agaven, aber auch Kaktusse, Fenchel und Heide lässt sich während Spaziergängen entdecken. Bevölkert wird die Insel durch Echsen- und Schlangenarten, die sich tagsüber in der Sonne auf den Felsen aalen und des Nachts auf Insektenjagd gehen. Charakteristisch für die Insel ist, wie oft im Mittelmeerraum, das überall hör- und unverkennbare Zirpen der Singzikaden.

    http://farm2.staticflickr.com/…20175019_ef4f4a338c_n.jpg An Säugetieren findet man auf der Insel nur durch den Menschen eingeschleppte Nagetiere wie Kaninchen und Mäuse.
    Die Vogelwelt, die sich durch den Küstenwind auf die Insel verschlagen hat, besteht aus Käuzen, Schwalben, Spatzen und die hartnäckigen wie unkaputtbaren Krähen, aber auch kleinere Singvögel nennen die Insel ihr Heim. Im Winter wird die Insel (End-)Station vieler Zugvögel aus dem Norden, die die Population der Insel um ein vielfaches anwachsen lassen und die Luft mit ihrem Gesang und Gekrächze erfüllen.


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    VILLA RUSTICA DUCCIANA DIANIO - der Gutshof der Duccii auf Dianium


    Lange Zeit unbewohnt, wurde zu Beginn des zweiten Jahrhunderts nach Christus auf der Insel ein kleiner Gutshof errichtet, der auf einer Fläche von etwa drei Heredia dem steinigen Boden der Insel das abtrotzte, was man zum Leben brauchte und vom Meer nicht gegeben wurde. So hatte man Oliven- und Obstbäume angepflanzt, ebenso wie kleine Parzellen mit Gemüse und Getreide, das gerade eben so ausreichte um die wenigen menschlichen Bewohner der Villa zu versorgen. An Tieren hatte man Ziegen, Hühner und Schweine mitgebracht.
    Die kleine Villa bot gerade einmal einem Dutzend Menschen Platz, allerdings reichte das den Besitzern der Insel bisher, schließlich waren die Inseln vor der italischen Küste heißbegehrte Objekte. Die klassisch-römische Bauart geizte nicht mit rustikalem Charme, dem Wesen der Insel entsprechend war der Größte der Hausaltäre dem Meeresgott gewidmet, der am Tage und in der Nacht den Wind um die Villa pfeifen ließ... wenn die Luft nicht ohnehin erfüllt war vom allgegenwärtigen Rauschen der See, die stoisch gegen die Felsen der Inselküste anbrandete. Je nachdem wo man sich aufhielt war die Luft dominiert vom markanten Geruch des Meeres, von den Düften der wilden Blumen, Kräuter und Sträucher... oder von den Ställen der Tiere.

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    Schlafzimmer für die Bediensten und Herrschaften, ein Triclinium, eine Küche sowie mehrere kleine Wirtschaftsräume: an Räumlichkeiten bot die Villa Rustica nur das absolut Notwendigste, und wenig mehr darüber, immerhin war es ein großer Akt gewesen die Steine für die Villa direkt aus der Insel zu brechen. Bei diesem Projekt war gleichzeitig an der Stelle des ehemaligen Steinbruchs der Hafen entstanden, über den die Insel mit dem Festland verbunden war. Meist dümpelten nur die Fischerboote der Inselbewohner, aber es kam nicht selten vor, dass man größeren Besuch auf der Insel begrüßen durfte... immerhin war Rom zur See weniger als eine Tagesreise entfernt.

    http://farm4.staticflickr.com/…83951091_146535c648_n.jpg Mit all dem, was das Meer nicht hergab und was man nicht selbst anbauen konnte wurde die Insel von Cosa versorgt, der kleinen Hafenstadt die östlich des Argentinus Mons an der Küste lag und vergleichbar schnell mit dem Boot erreichbar war.


    Für Liebhaber des Meeres war Dianium sicherlich ein Traum, wenn auch nicht annähernd so pompös wie das Anwesen des Tiberius auf Capri. Es reichte zum Leben und sicherlich auch zum Genießen desselben, allerdings konnte man nicht mit dem Komfort ausladender Güter auf anderen Inseln oder gar dem Festland mithalten. Das, was den Charme an Gut und Insel ausmachte war dennoch ihre überschaubare Größe, schließlich war man unter sich und konnte sich in den kleinen Zimmern der Villa vom sonoren Rauschen des Meeres in den Schlaf wiegen lassen. War Neptun allerdings in Unruhe oder gar zornig brandeten die Wellen manchmal so hoch auf, dass die Gischt bis zur Villa wehte. Und schließlich konnte man die Insel nur verlassen oder betreten, wenn der Meeresgott dies erlaubte. Das konnte manchmal dazu führen, dass man tagelang auf der Insel feststeckte.
    Und doch gehörte die Insel, wie alle anderen Inseln im befriedeten tyrrhenischen Meer, zu den begehrteren Objekten des Reichs. Was sich leicht erklärte, wenn man einmal Fuß auf dieses idyllische Eiland gesetzt hat.


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  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer01.png "So, wir sind da....", sprach Accius Damio vergnügt als er auf einer Düne an der toskanischen Küste sein Pferd zum Halten brachte. Die gute Laune hatte er schon vor Tagen gezeigt, als er Vala freudenstrahlend eröffnet hatte, dessen Anliegen zur Umsetzung gewisser Liegenschaften bestmöglichst verwirklicht zu haben. Nein, bestensbestmöglichst. Überhaupt... Vala würde Bauklötze staunen, so die Versprechungen des Ritters. Jetzt, wo sich der Qualm ein wenig legte, hatte Vala es einrichten können diese 'Umsetzung' seines Bestrebens, soviel wie möglich von seinem Grundbesitz in Italia und den anderen Provinzen gegen Besitz in der Heimat einzutauschen, auch persönlich in Augenschein zu nehmen... weshalb sie jetzt anderthalb Tage auf der Via Aurelia an der Küste entlang gen Norden gezogen waren.
    Als der Accier also anhielt, hielt Vala neben ihm und betrachtete die Gegend... ein Küstenstreifen, kaum erschlossen, ganz in der Nähe der Hafenstadt Cosa. Nichts besonderes... aber nahe genug an Rom um einen gewissen Fluchtpunkt zu haben falls ihm in der großen Stadt mal das Dach auf dem Kopf fiel. Aber da galt es noch gewisse Dinge zu klären... wie zum Beispiel eine Übernachtungsmöglichkeit in Form einer Villa Rustica. Die konnte er jedoch weit und breit nicht erblicken.
    Der Wind pfiff ihm nur so um die Ohren und drängte den typischen Geruch des Meeres, das er so hasste, in seine Nase. Er hätte es vorgezogen ein Landgut weiter im Landesinneren zu besitzen, immerhin waren seine letzten Kontakte zum Reich Neptuns fundamental suboptimaler Art gewesen.. allerdings galt es hier wohl in den sauren Apfel zu beissen, wenn man ein Grundstück nahe Rom wollte, durfte man nicht wählerisch sein.
    "Ja, ganz nett... aber ich sehe keine Felder... keine Haine... keine Weiden... und schon garkeine Villa Rustica." , murrte Vala mit Blick auf den Streifen Küste an dem sie sich befanden, "Muss ich das etwa alles noch errichten lassen? Meine Finanzen sind ohnehin schon angeschlagen... wie du sicherlich weißt."
    "Was? Oh... ohhhhhh... nein. Musst du nicht. Denn genau genommen sind wir noch nicht GANZ da.", flötete Damio, weiterhin in seiner guten Laune badend.
    "Was heißt das? Noch weiter gen Norden? Ein Stück Land bei Cosa?" , fragte Vala irritiert, hatte der Accius doch gerade behauptet sie wären da.
    "Nein, nicht nach Norden... nach Westen!", kam prompt die Antwort, und Vala folgte zunehmend verwirrt dem Fingerzeig des Eques. Da war jedoch nichts... nach der Küste kam sinnigerweise nur das Meer.
    "Da ist das Meer, Damio." , brummte Vala, der sich langsam veräppelt vorkam.
    "Richtig, Vala.", schmunzelte sein Lehrmeister ihn an.
    "Was soll das bedeuten? Ein Stück Land in Hispania? Was soll mir das bringen?" , murrte Vala weiter, "Ich wollte Land in Germania... und ein kleines Anwesen bei Rom wäre schön gewesen."
    "Das habe ich dir auch organisiert... man glaubt garnicht, was einem nach so einem Umsturz für Schnäppchen zufliegen, wenn gewisse Leute nur tief genug fallen...", lachte der Accius auf einmal laut auf, "Hach, ich bin so stolz auf mich. Ein Meisterstück, möchte ich sagen."
    "Halt mich nicht zum Narren, Damio. Wo ist mein Land?" , grollte Vala, dem Spiel überdrüssig werdend.
    "Das tue ich nicht....", grinste Damio ihn an und deutete mit dem Finger weiter gen Westen, "...da ist es doch, dein Land. Schau genau hin."
    Vala wandte sich wieder der Richtung zu, in welche der Accius deutete... da war nur Meer. Das vermaledeite Meer. Das zehnmal verfluchte Meer. Nichts weiter als Meer... aber als Vala sich gerade wieder an seinen Lehrmeister wenden wollte, um ihm verbal den Hals für diesen Scherz umzudrehen, bemerkte er in einiger Entfernung die dunklen Umrisse einer Erhebung im tiefen Blau des Meeres, welche sich nur leicht dem Himmel entgegenreckte... wie ein Stück im Wasser schwimmendes Holz, an Unförmigkeit kaum zu überbieten. Auf einmal ging es ihm siedendheiß auf... und so schnell wie die Erkenntnis kam, wünschte er sich, dass der Accier ihn doch zum Narren hielt.
    "Damio."
    "Vala."
    "Das... ist eine Insel, Damio."
    "Richtig, Vala."
    "Eine Insel im Meer, Damio."
    "Du wärst überrascht, wieviele Inseln das so an sich haben, Vala."
    "Eine Insel im MEER."
    "Das hast du gut erkannt, Junge."
    "Ich HASSE das Meer!"
    "Ein kleiner Schönheitsfehler, das geb ich zu...", zuckte Damio mit den Schultern, fuhr aber unbeeindruckt fort, "...allerdings war das Angebot, als es sich mir eröffnete, SO verführerisch... du glaubst garnicht, was für Preise für Inseln verlangt werden! Unglaublich! Ich MUSSTE bei der Gelegenheit einfach zuschlagen, der Vorbesitzer war unter dem Vescularier ein..."
    "Dann VERKAUF sie wieder, Damio, und zwar schnell. Ich will keine Insel... ich HASSE das Meer." , presste Vala zwischen den Lippen hervor, seine Ohnmacht nur leise fassend.
    "Oh nein, das werde ich sicherlich nicht tun. Dass da ist Dianium... sie ist zwar die kleinste der tyrrhenischen Inseln, aber sicherlich ein schöner Flecken Erde..."
    "IM MEER!!!"
    "Das haben wir ja bereits festgestellt... also, so eine Insel stellt ein unglaubliches Prestige dar, und mit dem Boot ist sie in gerade einmal einem Tag von Ostia aus zu erreichen. Das ist doch was!"
    "Ich will nicht mit dem Boot fahren! Ich muss KOTZEN wenn ich ein Boot auch nur sehe!"
    "Das wirst du müssen, Vala... dass da ist eine Insel!"
    "IM MEER!!!"
    "Das hast du schon einmal gesagt... also, jetzt beruhig dich erst einmal... wir werden in Cosa übernachten, und morgen brechen wir dann auf... es gibt eine kleine Villa Rustica auf der Insel, du wirst sie lieben... die Bediensteten müssten allerdings neu angeworben werden, die sind mit ihrem Besitzer ins Exil gegangen, aber das lässt sich alles arrangieren...", frohlockte Damio wieder.
    "Das ist alles nicht wahr... ich träume!" , griff Vala sich an die Schläfen und versuchte die bösen Bilder zu vertreiben, die sich ihm da boten.
    "Allerdings, Vala... es ist ein Traum!"
    "Was ist das?" , fragte Vala ungläubig.
    "Das, Vala... ist eine Insel!"

  • Also, Kassenstand?", seufzte Vala eines Abends, als er sich nicht länger vor den lästigen Fragen der kommenden Amtszeit drücken konnte. Dabei hatte er sich gerade deshalb für drei Tage auf die Insel zurückgezogen, die ihm Damio freundlicherweise organisiert hatte: ein paar Tage Ruhe tanken bevor in Rom der Sturm seiner Amtszeit aufzog. Einen Tag lang hatte er alles von sich fortschieben können, wanderte über die Insel (weil still sitzen ging dann doch irgendwie nicht mehr als ne Stunde lang) und genoss am Abend seinen Honigwein... am zweiten konnte er noch hier und da auf dem kleinen Anwesen mit anpacken (wozu er seinen Tiro und seinen Sklaven dann gleich mitverpflichtete, damit sie nicht die Bodenhaftung verloren).. am Abend dann aber konnte er dem Thema nicht mehr ausweichen. Weil das Wetter so schön war ließ er mehrere Stühle mitsamt Tisch und Tabulae draußen vor der kleinen Villa Rustica aufstellen, wo sie im Licht der Dämmerung die ersten Planungen für die Spiele angehen konnten.


    Dass die Luft nach Salz und Meer roch ging ihm dabei vollkommen ab, war er doch froh genug die Hinfahrt vollbracht zu haben ohne sich großartig zu übergeben. Schwummrig war seinem Magen nach den drei Stunden Fahrt immernoch gewesen, und seinem Kopf wurde schwummrig wenn er daran dachte was da noch so auf ihn zukam.

    http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Knapp zehntausend Sesterzen, eher etwas weniger." , dozierte Sirius unbeeindruckt während er auf eine Tabula glotzte und sich eine Olive in den Mund schob, "Ja, doch, eher weniger... aber beinahe zehntausend. Der Markt für Balsam liegt immernoch am Boden, das macht sich bemerkbar."
    "Aha.", grollte Vala mit Grabesstimme, während er sich deutlich mehr vom Honigwein genehmigte als es eigentlich angemessen wäre, "Was tut sich an den anderen Quellen?"
    "Lass mich kurz nachsehen..." , flötete Sirius und nahm eine leere Tabula zur Hand um sie einen Moment konzentriert anzustarren: "Nichts."
    "Wie, nichts?", fragte Vala irritiert, "Hat sich da rein garnichts getan?"
    "Na, hast du da irgendwas klargemacht?" , fragte Sirius mit vorwurfsvollen Blick über den Rand der leeren Tabula hinweg.
    "Öhm... nö.", gab Vala mit hilflosem Schulterzucken zu.
    "Dann ist das was du hast das was du hast." , dozierte Sirius ungerührt, "Knapp zehntausend Sesterzen."
    "Beim Teutates...", fluchte Vala und stieß in einem Wutimpuls nach oben um den Becher in seiner Hand davonzuwerfen, "...was für Spiele soll ich bei Lokis faulen Zähnen mit nur zehntausend Sesterzen veranstalten?"
    "Also, hätten wir nicht eine gewisse Rotte germanischer Barbaren aus eigener Hand bezahlen müssen, sähe das jetzt ganz anders..." , begann Sirius mit der Stimme des Rechtschaffenen, wurde aber barsch von seinem Herrn unterbrochen: "ICH WEIß DAS, VERDAMMTE AXT! DAS HILFT UNS ABER JETZT NICHT WEITER! ALSO... WAS FÜR SPIELE SOLL ICH MIT NUR ZEHNTAUSEND SESTERZEN VERANSTALTEN?"
    "Auf jeden Fall interessante..." , zuckte Sirius mit den Schultern und warf einen Seitenblick auf den Decimus, "...aber vielleicht hat dein Schützling ja die zündende Idee."

  • Die Insel. War. Der Hammer. Aquila war ja zuerst ein bisschen skeptisch gewesen, als es geheißen hatte er solle mitkommen und ein paar Tage am Stück mit dem Senator und Sirius verbringen, nur denen und dem Anhang auf dem Anwesen, ohne Freunde, ohne Möglichkeit abends noch in eine Taverna zu gehen, ohne wirklich Rückzugsmöglichkeit, falls er mal die Schnauze voll hatte. Aber vom ersten Augenblick an, da er die Insel am Horizont hatte sehen können, noch von der italischen Küste aus, war er begeistert. Der Zustand wurde eher noch größer während der Überfahrt – Aquila hatte in Rom gar nicht wirklich realisiert, wie sehr ihm das Meer dann doch fehlte, das sein bisheriges Leben lang ein nahezu konstanter Nachbar gewesen war; sogar auf seiner Bildungsreise nach Griechenland, auf die ihn sein Großvater vor einigen Jahren geschickt hatte, hatte er fast immer das Meer in der Nähe gehabt –, und blieb, als sie auf der Insel ankamen. Naja, den ersten Tag lang jedenfalls. Der Senator machte irgendwas – was, war Aquila egal, so lange es ihn nicht betraf –, und er selbst nutzte die Gelegenheit und das gute Wetter über die Insel zu streunen. Was er dann doch nur teilweise tat, in dem Moment, in dem er die Bucht im Nordwesten entdeckte, war es mit der Rumstreunerei getan. Stattdessen verbrachte er den Rest des Tages wahlweise am Strand oder im Wasser.
    Am zweiten Tag flaute die Begeisterung etwas ab, als er dazu verdonnert wurde auf dem Anwesen mitzuhelfen... was nicht wirklich in seinen Kopf wollte. Warum noch mal sollte er das machen? Und warum genau machte der Duccius, der immerhin Senator war inzwischen, das auch? Musste wohl so eine Barbarensache sein, vermutete Aquila, oder aber der Duccius hatte ähnlich interessante Vorstellungen darüber, was Menschen zu lernen hatten, wie Arbiscar, einer seiner Lehrer in Tarraco. So oder so war Aquila leicht angesäuert, dass er nicht noch einen Tag an dem Strand, sondern mit Schuften verbringen musste, und das noch nicht mal irgendwas Sinnvolles, sondern irgendwelches Zeug, was Angestellte und Sklaven eigentlich machten.


    Und jetzt saßen sie draußen vor der Villa Rustica und konnten wenigstens den Abend noch genießen. Naja halbwegs. In Gegenwart des Senators traute Aquila sich dann doch nicht, allzu sehr rumzulümmeln, auch wenn er bequem zurück gelehnt da saß, einen Becher Wein in den Händen, und sein Gesicht in die untergehende Sonne streckte. Dem Gespräch versuchte er gerade so weit zu folgen, dass er mitbekam was gesagt wurde und sich daher nicht blamierte, wenn er angesprochen wurde, aber diese Taktik ließ sich nicht lange durchziehen. Als es anfing ums Geld und die kommende Amtszeit zu gehen, spitzte er unweigerlich die Ohren, und er musste ganz ehrlich gestehen: das Geplänkel zwischen dem Duccius und seinem Sklaven war wirklich lustig. Er hatte sich in den vergangenen Wochen schon mehr als einmal zusammenreißen müssen, um nicht laut loszulachen, wenn er da zuhörte. Er passte also mehr und mehr auf, und spätestens als der Senator dann in einem plötzlichen Wutausbruch hochschoss und seinen Becher durch die Gegend pfefferte, war Aquila voll bei der Sache. Jetzt wurde es richtig interessant... leider war genau das auch der Zeitpunkt, in dem Sirius in ins Gespräch bringen musste. Wo der Duccius gerade angefangen hatte Sachen zu werfen. Wenn Arbiscar so drauf war, dann zielte er auch gerne mal auf einen seiner Schützlinge, und er traf in der Regel. Na super.
    „Wenn's kleinere Spiele sein müssen...“ Aquila kratzte sich am Ohr. „Wie wär's mit mehreren, dann grummeln die Leute nicht so, wenn sie über ein paar Wochen hinweg immer mal wieder was zum Gucken haben. Muss halt so angekündigt werden, damit jeder denkt es wär Absicht.“ Seine eigene Familie konnte dem Duccius kaum Geld leihen, von dem was Aquila mitbekam, waren sie selbst noch nicht so ganz sicher wie viel es sie kosten würde, im Bürgerkrieg auf der falschen Seite gestanden zu haben... und was übrig war, würden sie in Zukunft wohl gut selbst brauchen, vor allem Dexter und er. Mal abgesehen davon, dass er auch gar nicht so frei über das decimische Vermögen verfügen konnte, dass er dem Senator etwas hätte anbieten können. „Ansonsten haben wir ja bald noch das Treffen mit dem Tiberius, der ne Spende angeboten hat. Vielleicht ist der ja wirklich so flüssig, wie er getan hat.“

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Ahja, der Tiberius." , tönte Sirius und verdrehte die Augen, "Klar, nehmen wir das Geld von einem, der zu einer Sippe gehört deren Anführer beim ersten Anflug der Anschuldigung des Kaisersmords nix besseres zu tun hatte als sich in den nächsten Brieföffner zu stürzen. DAS bringt echt gute Publicity, großartig. Was meinte der Purgitius noch? Du hast Schwung, Vala, aber durch solche Verbindungen könnte dieser Schwung recht schnell in Stolpern münden..."
    "Mal ganz davon abgesehen...", grollte Vala, "...das eben jener Anführer nicht unbedingt zu meinen dicksten Freunden gehörte."
    "Nein, ganz im Gegenteil." , flötete Sirius vergnügt, "Das war schon eine lustige Sache, damals..."
    "Genau. Ganz im Gegenteil.", verkündete Vala mit Grabesstimme und funkelte Sirius mit nur knapp unterdrückter Wut an, "Und wie sie lustig war... ich kann mich noch heute kaum halten vor Lachen beim Gedanken daran."
    "Was nun wirklich mal eine gelungene Abwechslung wäre... aber Tiberius Durus ist tot, und..." , begann Sirius sonor einzuwenden, wurde von seinem Herrn aber unterbrochen: "Ich hab keine andere Wahl."
    "Richtig. Und selbst wenn dir dieser Patrizier den Arsch mit eigener Hand vergoldet, es wird kaum reichen um das veranstalten zu können was Rom nie vergessen wird." , wedelte Sirius mit dem Finger herum und griff sich eine leere Tabula, weil er schon wusste was sein Herr gleich fragen würde: "Und, wieviel müsste er mir... spenden... um mir vernünftige Spiele zu ermöglichen?"
    "Mindestens das zehnfache von dem, was du jetzt hast." , zerschlug Sirius mit einem Schulterzucken jegliche Hoffnung auf Besserung, "Ich denke, der Junge hat recht. Wir müssen kleine Spiele veranstalten, davon aber mehr als eine Handvoll. Und es so verkaufen, als wäre das Absicht... du weißt schon, Parcitas und Abstinentia."
    "Das sind nicht unbedingt Tugenden des kollektiven römischen Mobs.", wandte Vala ein und ließ sich seufzend zurück in den Sessel sinken, "Aber habe ich eine Wahl?"
    "Nein, es wäre angeraten so zu tun als wärst du neuerdings der beste Freund der Tiberii Ahalae.", klopfte Sirius mit bestimmten Blick auf die Tabula.
    "Ja, meine Güte... Aquila, kümmer dich drum und hol mir diesen Tiberius so schnell wie geht hierher.", massierte Vala sich die Schläfen, "Irgendwie hab ich gerade große Lust mich volllaufen zu lassen... kann ich mir das leisten?"
    "Willst du eine ehrliche Antwort auf diese Frage, Dominus?" , zog Sirius eine Augenbraue nach oben.
    "Nein, eigentlich nicht.", seufzte Vala und füllte sich einen Becher randvoll mit Met.

  • Aquila musste sich schon wieder ein Grinsen verbeißen, als der Hickhack wischen Herrn und nahtlos Sklave weiterging. „Was ist denn passiert zwischen dir und dem Tiberius?“ rutschte es Aquila heraus, bevor er wirklich drüber nachgedacht hatte... ob es klug war, dem Duccius eine solche Frage zu stellen, wo er auf Tiberius Durus ganz offensichtlich gar nicht gut zu sprechen war. Andererseits: Aquila dachte auch im Nachhinein nicht wirklich darüber nach, ob es klug gewesen war. Er spielte nur weiter mit seinem Becher herum und lauschte dem Gespräch, das sich nun wieder dem Thema Geld zuwandte, und dessen Zwischenresultat es dann irgendwann war, dass der Tiberius tatsächlich eingeladen werden sollte. „Mach ich“, nickte er auf die Anweisung hin. Viel weiter brachte er seinen Mund nicht auf... es war nicht das erste Mal, dass er so deutlich mitbekam wie es um die Finanzen des Duccius bestellt war, aber er fühlte sich nach wie vor ein wenig merkwürdig dabei. In jedem Fall nicht in der Lage, das irgendwie weiter zu kommentieren – oder gar zu diskutieren, so wie Sirius es mit seinem Herrn tat.

  • Gerade als er ansetzen wollte um das Gesöff in sich hineinzukippen stellte sein Tiro die Frage, die ihn innehalten und den Mund verziehen ließ. Der Becher wanderte wieder auf den Tisch, und sein Tiro bekam einen nicht zu deutenden Blick spendiert, bevor Vala Luft holte und zu erzählen begann: "Eigentlich eine Lapalie, kein Skandal oder sowas... hatte doch seine Folgen. Ich habe zur Zeit meiner Quaestur gesteckt bekommen, dass ein Flavius seine Ware für genau nullkommanulleins Sesterzen unter dem gesetzlichen Limit anbot, und ihn im jugendlichen Überschwand verklagt. Aus dem Prozess ist nichts geworden, da ein gewisser Tiberius Durus für seinen Klienten bei unserem gemeinsamen Patron intervenierte. Dass er aber gleichzeitig über die Order des besagten Patrons hinwegsah, mich bei meinen Bestrebungen in Sachen Senat zu unterstützen machte ihn nicht gerade zu meinem Freund... eher im Gegenteil."
    So erzählt, hob er den Becher wieder vom Tisch um sich den Inhalt einzuverleiben, wurde jedoch von Sirius dabei unterbrochen: "Du hast vergessen zu erwähnen, dass der Groll damals so tief saß, dass du es für besser hieltest für fast zwei Jahre von der Bildfläche zu verschwinden und nach Alexandria und Aegyptus zu türmen."
    "Es war eine Art Bildungsreise... zudem habe ich dort Aufgaben wahrgenommen.", brummte Vala verdrieslich dreinschauend.
    "Oh ja, ein großer Spaß.." , flötete Sirius vergnügt, "..ein nordischer Barbar inmitten einer uralten Hochkultur, und alles wofür er Augen hatte waren Titten."
    "Gnarf.", fluchte Vala laut und warf seinem Sklaven einen sehr imperativen Blick zu, "Die NICHT aus Stein waren!"
    "Egal." , verschränkte Sirius ungerührt die Arme, "Es war eine Zumutung mit einem Kulturbanausen wie dir durch das sagenhafte Aegyptus zu reisen!"
    "DEIN Part in der Reise war ebenfalls alles andere als wenig anstrengend.", lehnte Vala sich in seinem Stuhl zurück und kippelte auf den hinteren Beinen, "Zudem war es wirklich eine Bildungsreise, ich habe das Museion besucht... mit sehr, SEHR skurilen Dozenten."
    "Und, das darf man nicht vergessen...", erwiderte Sirius trotzig, "...deiner barbarischen Natur entsprechend die KOMPLETTE Provinz in den Bürgerkrieg geführt!"
    "Das war ich nicht... nicht alleine... ich hatte Hilfe.", nölte Vala und zuckte mit den Schultern.
    "Ja, richtig... unterschrieben haben die Praefecti schon selbst, das muss man zugeben." , ätzte Sirius mit vor Sarkasmus nur so triefender Stimme.
    "Es hat geholfen, hat es das nicht?", gab Vala sich arglos.
    "Oh ja..." , zeigte Sirius sich unbeeindruckt, "..ich frage mich, wie dein Wahlergebnis ausgesehen hätte, würden die Leute wissen wem sie die Hungersnot in Rom zu verdanken hatten."
    "Hungersnot?", staunte Vala ehrlich verblüfft, "Ich hab nichts von einer Hungersnot mitbekommen... hätte Rom wirklich gehungert, hätte der Fette sich nicht halb so lang halten können. Ich weiß auch nicht wo sie das Getreide hergezaubert haben... aber gehungert hat Rom sicherlich nicht. Und jetzt halt den Rand... ich will wissen wie gut der Met ist, den sie hier brauen."
    "Selbstverständlich, Dominus, teste nur den Met..." , schmollte Sirius vernehmlich und komplett von seinem Herrn ignoriert, der den vollen Becher mit Honigwein auf Ex in sich hineinkippte, den leeren im Anschluss mit einem genüsslichen Lächeln betrachtete und aus tiefer Kehle gurrte: "Dieser Trank ist ausgezeichnet.", aus langem Arm wurde der Becher mit Wucht auf die Erde geschleudert, wo er mit lautem Klirren in tausend Stücke zerbarst, nur übertroffen vom Ruf des Hausherrn: "NOCH EINEN!"
    "Ich bin mir sicher, das schon einmal irgendwo gesehen zu haben..." , nölte Sirius mit Blick auf den Scherbenhaufen, "...und darf ich dich an unseren Kontostand erinnern?"

  • Aquila stützte einen Ellbogen auf den Tisch und legte sein Kinn in die Hand, während der Duccius zu erzählen begann. Wegen nullkommanulleins Sesterzen jemanden zu verklagen... das musste man auch erst mal fertig bringen. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er das hörte, und es wurde im Lauf der Erzählung noch besser, weil natürlich – wenn auch mit etwas Verzögerung – der übliche Wortwechsel zwischen Sirius und dem Duccius folgte. Aquila hatte das Gefühl, sich nie satthören zu können an den Sticheleien, die sie sich gegenseitig an den Kopf warfen, während sie es zugleich fertig brachten, sich fast jedes Mal perfekt den Ball zuzuspielen. Wobei er noch ein paar Infos bekam. Dass sein Senator mit dahinter gesteckt hatte, dass Aegyptus sich in dem Bürgerkrieg abseits positioniert und Vescularius zumindest die Treue verweigert hatte, auch wenn sie sich nicht militärisch beteiligt hatten, war ihm noch nicht so klar gewesen.
    Als der Becher den Weg auf den Boden fand, kam das für Aquila doch etwas unerwartet, und verblüfft starrte er einen Augenblick auf die Scherben... so was ging in seiner Welt für gewöhnlich irgendeiner Prügelei voraus. Aber Germanen waren anders, War nicht das erste Mal, dass ihm das auffiel. Er hätte auch kein Problem damit gehabt, sich anzupassen... aber spätestens Sirius' Kommentar machte klar, dass er das wohl besser lassen sollte. Er trank selbst einen Schluck von seinem Wein. „Ja. Also...“ räusperte er sich dann, „was den Tiberius angeht: ich hab ein bisschen über den nachgeforscht. Er ist wohl erst nach dem Tod von Tiberius Durus nach Rom gekommen – keine Ahnung warum, nachdem seine Familie eigentlich geächtet war unter dem Vescularier. Der Punkt ist: vielleicht weiß er von dem Ganzen gar nix.“

  • So langweilig Lucia das Reisen zu Land fand und so wenig sie das Rütteln des Wagens auf der holprigen Straße mochte und so sehr sie dessen Enge verabscheute, so sehr genoss sie die kleine Bootsreise. Der kleine Kahn schaukelte zwar stetig, doch es erinnerte Lucia mehr an eine Wiege und beruhigte sie somit. Sie genoss es auf dem Deck zu stehen und sich den Wind ins Gesicht und durch die Haare wehen zu lassen, in dem Moment war es ihr sogar egal dass ihre Frisur ruiniert wurde. Sie genoss dieses Gefühl frei über dem so wunderbar duftenden Meer dahinzugleiten. Zumindest genoss sie es so lange, bis sich Sekunda plötzlich dazu entschloss die Fische zu füttern. Die Sklavin schaffte es zwar sich relativ diskret an die Reling zu begeben, doch da hörte es mit der Diskretion auch schon auf. Die gute Frau zog sich schließlich völlig erschöpft unter Deck zurück und Lucia konnte sich wieder dem Genuss der Seereise hingeben. Es war leicht bewölkt, also musste sie sich ihrer Meinung nach keine Sorge um ihren Teint machen, weshalb sie die meiste Zeit der Fahrt an Deck verbrachte und die Umgebung beobachtete.


    Ihrer Meinung nach kamen sie viel zu schnell in dem kleinen Hafen der kleinen Insel an. Sie versuchte nicht im Weg zu sein, während die Seeleute anlegten und musterte neugierig das kleine Stückchen Land, welches sie nun betreten würden. Irgendwie hatte sie sich etwas anderes vorgestellt…

  • Noch bevor das Schiff richtig anlegte sprang einer der Boten, welche die Tiberii hergelotst hatten, auf den kleinen Kai und rannte flugs die in den Stein der Klippen gehauenen Stufen hinauf um zur Villa Rustica zu gelangen und die Ankunft der Besucher anzukündigen. Es war ein gutes Stück vom Hafen zur Villa, weshalb der Herr der Insel auch erst zum Hafen kam als das Schiff, das nicht nur die Gäste sondern auch Lebensmittel vom Festland geladen hatte, seine Ladung komplett gelöscht hatte und damit den kleinen Kai zustapelte.


    Der Herr der Insel war trotz der frühherbstlichen Temperaturen immernoch in feiste Sommertracht gehüllt, was daran lag, dass Vala sich nicht daran gewöhnen konnte südlich der Alpen wärmeres anzuziehen als er im germanischen Sommer tragen würde... es nahm sich nunmal nicht allzu viel. Als er die steinernen Stufen hinunter stiefelte zeigte sich zudem, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte sich großartig herauszuputzen. Einerseits hätte das den Empfang der Gäste am Hafen unmöglich gemacht, andererseits war er hier zuhause, also konnte er auch rumlaufen wie er wollte. Was trug er also? Eine der feineren Offizierstuniken, wie er sie im Krieg zu Dutzenden verschlissen hatte.
    "Salvete und willkommen auf Dianium.", begrüßte er die beiden mit breitem und zahnreichen Lächeln, kaum dass er sie erreicht hatte, "Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise hierher? Der Herbst bringt das Mare gerne in Wallung... Tiberius, es ist mir eine Freude, dass du kommen konntest... und eine umso größere, dass du deine bezauberne Ehefrau mitgebracht hast., womit er sich mit noch breiterem Lächeln der jungen Frau zuwandte und gleich den galanten Offizier herauskehrte, der in den Kriegsjahren schon dick Staub angelegt hatte, "Willkommen! Titus Duccius Vala, zu deinen Diensten."

  • "Ich hasse Reisen...", grummelte der Tiberier in regelmäßigen Abständen vor sich hin. Freilich immer laut genug, damit es seine Schwester auch hören konnte. Man litt ja schließlich so ungern alleine. Sie hatten Rom kaum verlassen und Lepidus blickte schon voller Sehnsucht zurück und fühlte sich außerhalb der Stadt unwohl, einsam und verlassen. So quengelte er dann auch regelmäßig herum, erkundigte sich auf dem Boot stetig danach, wann sie denn wohl endlich da seien, was später nur von einer Phase unterbrochen wurde, in der der Tiberier einen sehr leidenden Gesichtsausdruck machte, da er feststellt, dass er offenbar nicht ganz seetauglich war. Das, was Lucia als Wiege empfand, war dem Tiberier wie ein großes hin und herschaukeln. Und dann dieses ganze Wasser um sie herum, was ihm stetig sagte, dass er in Ermangelung von guten Schwimmkünsten sicherlich draufgehen würde, wenn dieses Boot auch nur irgendwie Probleme machen würde. Bei den Götter, weshalb tat er sich so etwas nur an? "Erinnere mich daran, dass ich Rom sicherlich für die nächsten fünf Jahre nicht mehr verlassen werde!", sprach er dann auch noch als er bleich wie Kreide das Boot verließ - ein bisschen zufrieden, dass die Reise endlich vorbei war, ein bisschen enttäuscht, dass er den ganzen Weg auch noch einmal zurücklegen musste... und dabei handelte es sich gerade einmal um eine Tagesreise.


    Als sie dann dem Senator in seiner abgerissenen Kleidung erblickten. Wahrlich, in der Freizeit tat man sich wohl etwas lockerer. Lepidus trug dagegen eine seiner neuesten Tuniken, die man jedoch kaum sehen konnte, das sie unter einem Chlamys, einem Reisemantel, der Lepidus auch vor der Kälte auf See schützen sollte, verborgen war. "Salve, Senator Duccius. Die Reise war... erträglich", womit er sich noch sehr gewogen ausdrückte. In seinem Tonfall und seinem blassen Gerichst ließ sich jedoch schnell das Unbehagen des Tiberiers erraten. Eigentlich hätte er sich wohl jetzt noch förmlich für die Einladung bedanken sollen, doch das vergaß er sogleich, da er erst einmal ein Missverständnis aufklären musste: "Ehefrau? Da liegt leider ein Irrtum vor: Diese 'bezaubernde' Frau an meiner Seite ist meine Schwester, Tiberia Lucia." Dadurch konnte er sie jedenfalls gleich vorstellen. "Einer deiner Boten könnte der Anblick einer Peitsche sicherlich gut tun, habe ich ihm doch sehr klar gesagt, dass ich meine Schwester mitbringen werde." Dass Lepidus über diese Lapalie etwas ungehalten war und sogleich drakonische Strafen andeutete, war sicherlich seiner begrenzt guten Laune durch die Reise zuzuschreiben. Allerdings boten derartige Äußerungen auch im Allgemeinen schon einen sehr guten Einblick in den Charakter des Tiberiers.

  • Irgendwie war es Lucia gelungen ihren ewig nörgelnden Bruder auszublenden. Hätte sie sein stetiges Gemotzte nicht so konsequent ignoriert, ihm wäre eine patzige Antwort wohl nicht erspart geblieben. So beschränkte sie sich auf Augenrollen und fuhr damit ganz gut. Bis Lepidus beim Aussteigen davon sprach Rom nicht mehr verlassen zu wollen: „Ich werde dich zu gegebener Zeit daran erinnern.“ Sie würde sicher irgendeinen Zeitpunkt finden, bei dem sie ihn damit aufziehen konnte!


    Die Zeit die es brauchte, bis sie Begrüßt wurden nutzte Sekunda mit noch immer leicht zittrigen Fingern Lucias wilde Strähnen ein wenig zu bändigen, sie sah ja aus wie eine Medusa! Es wurde nicht wirklich perfekt, aber immerhin ein wenig besser.


    Als schließlich ihr Gastgeber zu ihnen trat bekam Lucia bei seinem Anblick das ungute Gefühl ihn irgendwoher zu kennen. Unter ihrem weiten, blickdichten Reisemantel verknotete sie ihre Finger ineinander und versuchte diesen Fetzen einer Erinnerung einzufangen, doch es war vergebens. Zum Glück war es an ihrem Bruder die Begrüßung entgegen zu nehmen und dieses kleine Missverständnis richtig zu stellen. Sie selbst dankte dem Mann nur mit einem huldvollen Lächeln und musterte ihn weiter unter halb gesenkten Augenlidern. Woher und warum kam ihr dieser Kerl nur so bekannt vor? Es wollte ihr einfach nicht einfallen… Aber zumindest schien Manlia mit ihrer Behauptung dieser Duccius sei ein Frauenheld nicht ganz daneben gelegen zu haben, so auf den ersten Eindruck hin... Lucia schmunzelte amüsiert, als dieser sich nun ihr zuwandte und sie so galant willkommen hieß. Das könnte spaßig werden, aber an ihr würde er sich die Zähne ausbeißen! Das musste er jedoch nicht gleich wissen, sie wollte so gerne mal ein wenig spielen und einem Frauenheld schadete es sicher nicht mal die eigene Medizin zu schlucken!
    Oh, Lucia, da hast du dir was vorgenommen!
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und erwiderte schlicht: „Danke für die Einladung auf diese nette, kleine Insel.“ Ihr hatte sie Seereise eindeutig gut getan, neben ihrem bleichen Bruder wirkte sie wie das sprühende Leben.

  • "Das ist schön zu hören...", gab Vala zurück und überging die offensichtliche Angeschlagenheit des Tiberius indem er mit seiner eigenen Schwäche koquetierte, "...mir selbst sind Reisen über das Meer ein Gräuel, welches ich meist nur in direkter Nähe zur Reling überstehe. Diese Insel wird wohl auf ewig das weiteste sein, das man mich noch vom Festland wegbekommt."
    Der Faux-Pas mit der Ehefrau ließ Vala einen Moment zögern, schließlich klingelte etwas in seinem Hinterstübchen, das er vor lauter Arbeit wohl vollkommen außer Acht gelassen hatte.. beziehungsweise: er hatte es schlicht vergessen.
    "Pardon.", reagierte er schließlich mit einem verschmitzten Schmunzeln in gallischer Mundart, "Zuverlässiges Personal zu finden ist eine Kunst, die mit meinem wachsenden Stab nicht einfacher wurde.. dann sei willkommen auf Dianium, Tiberia. Dies ist zwar nicht Capri, aber dennoch ein Eiland seiner Weile wert. Wir sollten uns zur Villa begeben, das Wetter in diesen Tagen zeigt sich sehr unstet.."


    Lud er mit zur Treppe deutenden Hand ins Inselzentrum ein, wo nach einigen Gehminuten die Villa mitsamt der kleineren Felder und Weiden wartete, welche wenig mehr als genug für die Inselbewohner abwarfen.
    Das Gepäck der Gäste ließ er durch eigene Handlanger nach oben schaffen, welche er allerdings nur für den Tag angemietet hatte. Für einen dauerhaften Unterhalt einer großen Dienerschaft fehlte ihm einfach noch das Geld.


    "Dianium ist etwas mehr als zwei Meilen in seinen längsten Maßen...", überbrückte Vala die Wartezeit bis zur Villa mit ein paar Informationen über die Insel, "..ein schöner Flecken Erde, der allerdings recht ungemütlich werden kann, wenn Neptun schlechte Laune hegt. Die Gischt der Klippen weht manchmal bis zur Villa, was dem Getreide einen salzigen Geschmack gibt."

  • Die Worte 'Meer' und 'Reling' sorgten allein schon wieder für wachsende Übelkeit. Leider konnte der Tiberier auch kaum irgendwo einen Blick hinwenden, wo er nicht gerade Wasser sah. Aber immerhin schien sich der Senator gut in seine Lage hineinversetzen zu können. Über die falschen Informationen schien er dagegen recht gelassen zu sein. "Wem sagst du das! Heutzutage noch gutes Menschenmaterial zu finden ist eine Qual. Alles trieft vor Inkompetenz!" Und da musste der Tiberier wahrlich nicht nur an seinen lächerlichen Leibwächter, Pittacus, denken. Muskeln - ja, Hirn - nein.


    Je weiter er von der Anlegestelle wegkam, desto besser, dachte sich der Tiberier nur und schritt mit seiner Schwester und dem Gastgeber mit, der gleich auch noch ein paar ortskundige fun facts parat hatte. "Objektiv gesehen... ist dies wahrlich ein besonderer und netter Ort zu dem du uns hier geladen hast. Sag, wie kommt man eigentlich an eine Villa auf einer solchen Insel? Gehört sie dir schon lange? Ich könnte mir vorstellen, der Ort ist durch seine exklusive Lage sehr begehrt und da er auch nicht allzu weit von Rom entfernt ist, würden sicherlich einige reiche Leute gern hier drauf irgendetwas als ihren Besitz bezeichnen." Zumindest konnte sich das der Tiberier gut denken. Sein Geschmack wäre es zwar nicht, aber das hatte ja bekanntlich nichts zu bedeuten. Nebenbei warf er Lucia einen Blick zu, um aus ihrem Gesicht ihr befinden abzulesen. Bisher schien sie eine deutliche bessere Figur zu machen als er selbst, allein schon, weil sie die Fahrt besser überstanden hatte. Der Senator schien ja auch auf den ersten Blick nicht unbeeindruckt von ihr. Gut, dass er sie als Stütze mitgenommen hatte.

  • Das durfte doch nicht wahr sein! Selbst wenn die Villa direkt am Ende der Treppe lag, sie würde sich ihre schicken Schühchen vollkommen verderben! Die fleißigen Träger stapften nämlich stoisch durch Matsch und Pfützen und trugen den ganzen Dreck auf die Stufen! Und waren eindeutig nicht die ersten, die das taten… Ihr Blick wanderte ungläubig von Vala zu ihrem Bruder und wieder zurück. Die beiden unterhielten sich prächtig und keiner schien ihr Problem zu bemerken, was für Banausen! Sie stieß einen missbilligenden Laut aus und raffte umständlich den Stoff ihres Rockes und zusätzlich noch den Mantel: Das wäre ja noch schöner, wenn sie sich auf den Stufen auch noch ihren Saum verderben würde! Sie bemühte sich unauffällig hinter den Herren zu bleiben und möglichst am Rand, wo der ganze Dreck zumindest schon einigermaßen trocken war, zu laufen, doch es hatte keinen Sinn… Schon beim dritten Schritt wusste sie, dass ihre Schuhe für immer Flecken haben würden!


    Am Ende der Treppe erkannte Lucia dass sie mitnichten schon an der Villa angekommen waren und ihre Schuhe noch mehr Unbill ertragen mussten. Sie verdrehte die Augen gen Himmel und wusste nicht, auf wen sie im Moment wütender war… Auf die beiden Herren, dass sie sie nicht vorgewarnt hatten und dass sie so ohne jeden Gedanken an sie und ihre armen Schuhe drauflosstapften, oder auf sie selbst nicht daran gedacht hatte zumindest alte Schuhe anzuziehen. Aber sie hatte doch gut aussehen wollen und wer trug da schon gerne altes Schuhwerk, das am Ende nicht mal zum Kleid passte! Es war doch zum Heulen! Ihre schönen Schuhe!


    Indes erzählte der Duccier ein wenig über die Insel und Lepidus fing an diese zu loben. „Ja, wirklich traumhaft hier! Alles ist so… natürlich.“, pflichtete Lucia ihrem Bruder bei, auch wenn bestimmte Worte etwas seltsam betont wurden und ihr Lächeln inzwischen wie aufgeklebt schien. Auch hielt sie noch immer den Saum ihres Kleides hoch, damit dieser nicht dreckig wurde. Ein wenig übertrieben? Mitnichten! Das Kleid gehört zu Lucias liebsten!

  • Nachdem sie die Treppen empor gekommen waren, passierten sie eine Ansammlung von Palmen und Rosmarinsträuchern, die hier an der Küste dem Wetter trotzten, hier und da von einer Pinie unterbrochen die durch ihre knorrige und verbogene Form Zeugnis des unbarmherzigen Meereswinds trug.


    "Ich kann es wohl nicht weniger als reinen Zufall bezeichnen...", sprach Vala, dem die Spitze in der Stimme der Tiberia überhaupt nicht auffiel, so wie er generell wenig für Subtext zu haben war.
    "Nachdem wir bei Vicetia siegreich blieben und gen Rom rückten, hatten gewisse Menschen es nötig sich noch gewissere Sicherheiten zu beschaffen.", umschrieb er den Prozess, der letztlich von Accius Damio eingeleitet wurde und doch er selbst derjenige war, der den Nutzen hatte, "Bei dieser Insel brauchte es natürlich etwas mehr... Überredungskunst... um den vorigen Besitzer zu überzeugen, dass dies ein adäquater Pfand für seine Sicherheit war. Und nun gehört dieser Flecken Land mir. Man kann sagen, dass der Krieg in dieser Hinsicht auch angenehme Folgen hatte."

  • Auch Lepidus fiel die Betonung seiner Schwester kaum auf - überhaupt registrierte er auch nichts von der Schuhproblematik, mit der sie zu kämpfen hatte. Er musste sich schließlich ganz auf den senatorischen Gastgeber konzentrieren. "Klingt eher, als hättest du dem Zufall etwas nachgeholfen. Aber du scheinst ein Mann zu sein, der sich konsequent holt, was er braucht. Eine Form von Durchsetzungsfähigkeit, die dir sicher auch politisch von Nutzen ist.", sprach der Tiberier und lächelte dabei etwas durchtrieben. Was dies allerdings noch für die kommenden Gespräche bedeuten würde, musste sich zeigen. Lepidus würde jedenfalls aufhorchen, sollte ihm der Senator 'Sicherheit' anbieten wollen. "Im Übrigen kann ich dich nur beglückwünschen für deinen erfolgreichen und ehrenhaften Kampf gegen den Usurpator. Lucia war auch hellauf begeistert, als ich ihr davon berichtete, dass wir einen Befreier Roms besuchen würden." Das hatte zwar so nicht direkt stattgefunden, aber seine intelligente Schwester würde sicherlich schnell verstehen, dass Lepidus dies verwendete, um dem Senator ein wenig Honig ums Maul zu schmieren. "Lucia und ich sind dir und jenen, die mit dir gekämpft haben, zu großem Dank verpflichtet, wo doch besonders unsere Familie unter der Herrschaft des Usurpators so sehr zu leiden hatte. Da ist die Inbesitznahme dieses bisschen Landes etwas, was du dir redlich verdient hast."

  • Sarkasmus und Ironie schienen an die beiden Helden hier an ihrer Seite ja komplett verschwendet zu sein! Wunderbar, wirklich wunderbar! Obwohl, es könnte tatsächlich seine Vorteile haben, so würde sie ihrer schlechten Laune Luft machen können, ohne dass sich einer der beiden dadurch irgendwie gekränkt oder angegriffen fühlte. Ihr Lächeln wurde süß-sauer und sie war wenigstens ein bisschen von ihren armen Schuhen abgelenkt.


    Bei Valas folgenden Worten vergaß Lucia ihre Schuhe fast völlig: Verstand sie das richtig? Hatte der Duccier diese Insel tatsächlich einem Römer abgepresst? Für seine Sicherheit? Ihre Augen wurden groß, als Lepidus so locker darauf reagierte und sie schluckte trocken. Sie war eindeutig noch nicht so abgebrüht wie die anderen hier…


    Dass Lepidus irgendwelche Geschehnisse erfand, um jemandem zu schmeicheln, das kannte sie inzwischen jedoch zu Genüge, weshalb sie auch geistesgegenwärtig zu reagieren vermochte: Sie zauberte einen begeisterten, fast schwärmenden Blick auf ihr Gesicht und kam sich dabei leicht dämlich vor, nickte aber zur Bekräftigung der Worte ihres Bruders. „Welche junge Frau wäre nicht begeistert einen der Helden von Vicetia kennen zu lernen?“, griff sie gleich die Worte des Duccius auf, sie hätte sich sonst wohl eher nicht an den Namen des Ortes dieser wichtigen Schlacht erinnert.

  • "Anders hat man als Homo Novus auch wenig Chancen voranzukommen...", gab Vala freimütig zu und zeigte sich dabei redlich unbekümmert: "Do ut des... der Vorbesitzer erfreut sich immernoch prächtiger Gesundheit, soweit ich weiß. Und so sehr ich das Meer leide, so schnell hab ich mich doch an dieses kleine Eiland gewöhnt." Wobei sie immernoch rein repräsentative Zwecke für Vala innehatte, und ihm selbst quasi aufgezwungen wurde. Dass er eine Villa in Rom, oder auch nur ein eigenes Anwesen, viel besser hätte gebrauchen können lag auf der Hand, aber dummerweise nicht im Bereich von Valas Möglichkeiten.


    "Ich danke euch für eure Worte...", nahm Vala die Schmeicheleien dankbar an, auch wenn derartige Anpreisungen des Kriegs ihn immer ein wenig nachdenklich stimmten. Aber auch nur ein wenig, so konnte Vala immernoch halbwegs zuversichtlich dreinschauen und sich bescheiden geben: "Ich war jedoch nur ein Rädchen in der großen Kriegsmaschine, die unserem Princeps zu seinem Recht verholfen hat. Euer Dank dürfte daher einigen Menschen gelten, die bei Vicetia gekämpft und geblutet haben."
    Mittlerweile hatten sie das kleine Wäldchen verlassen und folgten dem Weg durch die ersten kleinen Felder, von denen einige schon brachlagen, da das Sommergetreide bereits eingefahren worden ist, andere zeigten schon die ersten Furchen der Pflüge. Zwei Steinwürfe entfernt zeigte sich bereits das Anwesen.

  • Homo novus... ja, in der Tat. Sofort wurden in Lepidus wieder Gedanken an abgehackte Hände an Senatstüren wach, worauf ihn sein Patron einst hinwies. Über die Herkunft des Ducciers würde er allerdings einfach mal unkommentiert hinweglächeln. "Da spricht große Bescheidenheit aus dir." Gerade jemand wie Lepidus hätte jeden noch so kleinen Verdienst als große Heldentat stilisiert, wenn er in einer entsprechenden Situation gewesen wäre. "Doch sicher gilt unser Dank auch allen anderen, die ihre Kraft und in Vielzahl auch ihr Leben für die Gerechtigkeit gegeben haben. Zu bedauern sind dagegen jene, die durch die Reden des früheren Usurpators verführt wurden und gegen ihre eigenen Brüder das Schwert erhoben." Obwohl man aus Lepidus Sicht wahrscheinlich genauso gut sagen konnte, dass sie nun einmal alle verräterisches Gesocks waren.


    Sie schritten weiter voran und Lepidus hoffte, dass mit dem Passieren des Wäldchens nun der größte Teil des Weges geschafft war. "Ist es das dort vorn?", sprach er mit Erblicken des Anwesens, sichtlich schon ein wenig erschöpft und in froher Erwartung sich bald irgendwo niederlegen zu können.

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