Ludus Matutinus - Officium des Director Ludi


  • Officium des Director Ludi


    Das Officium des Director Ludi des Ludus Matutinus befindet sich im Eckturm des Gebäudes. Es ist zweigeteilt. Im oberen Stockwerk befindet sich das Officium selber. Im Stockwerk darunter, auf einer Höhe mit dem Dach das Gesamtgebäudes, ist ein großer Besprechungsraum mit einem runden Tisch in der Mitte und mehreren kleinen Tischen an den Seiten an denen Scriba arbeiten können.


    In Richtung des großem Kolosseum schließt sich der Wohnbereich des derzeitigen Director Ludi an. Früher war hier ein Archiv welches jetzt in einem Kellerraum ist.


    In Richtung des benachbarten Ludus Magnus schließt sich ein Bereich an indem die einzelnen Doctoren und Ausbilder der Schule ihre kleinen Officien haben.


  • Der derzeitige Director Ludi des Ludus Matutinus, Nero Rabirius Barbartus, stand am Fenster seines Officium im obersten Stockwerk des Ludus und blickte zum Kolosseum rüber.
    Im Stockwerk unter ihm hörte er wie sich langsam seine Ausbilder versammelten und die wöchentliche Besprechung gleich beginnen zu können.
    Nero seufzte und rieb sich seine schmerzenden Finger und dachte über sein bisheriges Leben nach.
    Sein Vater war Germane gewesen der durch langen Militärdienst bei einer Ala die Bürgerrechte erhalten hatte. Dadurch war auch er ein Bürger Roms geworden. Geboren wurde Nero in einem Dorf in den Abonba Mons wenige Meilen vom Limes und dem Castell seines Vaters entfernt.
    Mit 16 Jahren war er nach Rom gezogen und auf Empfehlung des Praefecten der Ala seines Vaters bei den Equites Singulares der Prätorianer aufgenommen worden.
    Die nächsten 16 Jahre hatte er bei diesen eine normale Dienstzeit absolviert, war an vielen Stellen des Reiches eingesetzt worden und schließlich ehrenhaft als Duplicarius entlassen worden.
    Nur gut 2 Monate nach seiner Entlassung hatte er sich entschieden sich für weitere 6 Jahre zu verpflichten. Mit 38 Jahren beendete er dann endgültig seinen Dienst bei den Equites Singulares im Dienstgrad eines Decurios.
    Darüberhinaus wurde er beim Tag seiner Entlassung in den Stand eines Eques erhoben.
    Nach ein paar Wochen Schaffenskrise, war Nero schließlich im Ludus Matutinus gelandet. Dort hatte er dann die nächsten 20 Jahre, bis zum heutigen Tag sein Tagwerk vollbracht. Wobei er seit 16 Jahren der Director des Ludus war, nachdem der alte Director plötzlich bei einem Angriff durch einen Bären tödlich verwundet wurde.


    Er war nun seit ein paar Tagen 58 Jahre alt und spätestens in zwei Jahren wollte er sein Amt hier aufgeben. Vor seinem Tod wollte er unbedingt noch einmal nach Germanien reisen und sein Heimatdorf sehen.
    Nur wenn sollte er zu seinem Nachfolger machen. Von den eine Etage tiefer sitzenden, alles fähige Leute in ihren Fachgebieten, kam keiner in Frage. Alleine schon deshalb weil sie größtenteils noch nicht mal Bürgerrechte hatten, geschweige denn Ritter waren. Diesen Stand musste man ja aber haben um Dircetor zu werden. Ein Bewerber von außerhalb war auch nicht in Sicht. Wenn es überhaupt in letzter Zeit Kandidaten gab wollten die immer im benachbarten Ludus Magnus neuer Director werden.
    Seufzend ging er die Rundtreppe nach unten da es sich so anhörte als ob alle da wären.

  • Director Ludi Nero Rabirius Barbartus kam aus seinem eigentlichen Officium die Treppe hinunter und betrat damit das Offocium mit dem dem großen runden Tisch. Er schaute einmal in die Runde seine führenden Mitarbeiter und Ausbilder, die teilweise schon über 10 Jahre für ihn tätig waren.


    Da waren:


    Neolus
    Er war der Arzt des Ludus, sowohl für Tiere als auch für Menschen. Ebenso beaufsichtigte er die Scriba und dergleichen von Nero selber abwesend war. Er behauptete von sich selber Grieche zu sein. Der Name war dazu aber nicht ganz so passend und Nero glaubte eher das er aus Syria, vielleicht Antiochia oder Edessa, stammte. Vielleicht sogar aus dem Partherreich.



    Eberhard
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    Als nächstes kam Eberhard. Er war Germane und kam sogar aus dem Teil Germaniens der nicht Teil des römischen Reiches war. Als Langobarde hatte es ihn als Skave nach Rom verschlagen. Nach vielen Jahren als Gladiator wurde er freigelassen kehrte aber nicht nach Germanien zurück. Er war für das Training der eher nordischen Tiere wie Bären verantwortlich. Vor allem aber konnte er Eber zu wirklichen üblen Bestien trainieren.



    Gabreta
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    Der Gallier Gabreta folgte. Er stammte aus Condate und passte nicht so ganz in die Reihe der Gladiatoren und Ausbilder. Er war ein kleiner, flinker Mann und kümmerte sich eigentlich hauptsächlich um die Versorgung des Ludus mit neuen Tieren, Nahrung für Tier und Mensch und dergleichen. Allerdings hatte er auch großes Taltent Hähne und Katzen auszubilden. Das war kein Geschäft was in großen Arenen statt fand aber welches was beständig, gutes Geld brachte. Gerade die Hahnenkämpfe waren unter dem Volk z.B. in der Subura sehr beliebt.



    Briseradius
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    Neben Gabreta saß Briseradius. Er und seine Hilfsausbilder bildeten die menschlichen Gladiatoren des Ludus aus. Briseradius war römischer Bürger und Legionsveteran. Eigentlich wäre er Neros Kandidat für die Nachfolge gewesen. Es gab da nur ein paar Probleme. Der Mann war nur Bürger kein Equites. Er war strohdumm und eine Kopfverletzung hatte nicht dazu geführt das dies besser wurde. Er war ein herrvorragender Ausbilder und Menschenschinder aber niemand der irgendwas leiten konnte. Zu guter letzte stammte er aus einfachsten Verhältnissen was sich bei jeder Gelegenheit zeigte. Die Stelle an die er stand war die höchste die jemand wie er erreichen konnte und er machte sie sehr gut. Alles darüber hinaus würde ihn maßlos überfordern.



    Iberius Tauros
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    Der Iberer mit dem passenden Namen Iberius Tauros kam als nächstes. Auch er war freigelassener Gladiator. Ihm oblag die Ausbildung von Stieren, Nashörnern, Bullen und dergleichen. Besonders die Stiere konnte er so auf einen Kampf vorbereiten das sie vor Wut schäumten und einen mehr als guten Kampf lieferten. In seinen früheren Jahren war er ein gefeierter Gladiator gewesen doch hatten ihm die Jahre viel von seinem ehemals beeindruckendem Körper genommen und die vielen Kämpfe viel von seiner Schönheit. Er hatte zwei Frauen und ein gutes Dutzend Kinder. Ebenso war er sehr aufbrausend und zusätzlich zu der Tatsache das er keine Bürgerrechte hatte, deshalb kein Kandidat für eine Nachfolge.



    Djimoun
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    Mit dem Nubier Djimoun schloss sich der Kreis. Er war ein sehr schweigsamer Mensch und bildete die Löwen, Leoparden und anderen Großkatzen des Ludus aus. Nero konnte nicht viel über den Mann sagen. Er war bestimmt 10 bis 20 Jahre jünger als er selber, sprach selten mehr als 2 Sätze am Stück und hatte wohl früher Frau und Kinder gehabt. Er war als Sklave und Gladiator nach Rom gekommen. Seine Kämpfe waren für die Zuschauer wenig unterhaltsam weil er seine Gegner sehr schnell und ohne Unterhaltungswert brutal umbrachte. Da er aber Talent bei der Tierausbildung zeigte hatte Nero ihn erworben, freigelassen und angestellt. Auch er kam natürlich aus diversen Gründen nicht für ein Nachfolge in Frage.





    Nero begrüßte alle setzte sich auf seinen Stuhl und die Besprechung begann.

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    Die Besprechung nahm ihren üblichen und erwarteten Verlauf. Mit großer Routine gingen sie die zu erledigenden Punkte nach und nach durch. Nero traf Entscheidung bei diversen Dingen, wie Menge der zu kaufenden Nahrung, Absegnung einer "Bestellung" von neuen Tieren, Bestätigungen für Kampftermine, Aufnahmen von zwei Bürgern die sich freiwillig in den Stand eines Gladiators begaben und ähnliches. Dabei war auch dies zum großen Teil Routine und Nero´s Zustimmung bei den einzelnen Punkten letztendlich nur Formalität da die meisten Dinge fast immer gleich waren.


    Nachdem die geplanten Dinge besprochen waren, erteilte Nero nacheinander jedem seiner Vertrauten das Wort um diesen Gelegenheit zu geben Sorgen, Nöte oder Anträge vorzutragen.
    Auch hier gab es keine wirklichen Überraschungen.
    Briseradius berichtete vom Fortschritt eines Veteres der inzwischen 3 Kämpfe überstanden hatte. Er schlug vor diesen Mann an das Ludus Magnus abzugeben da er Potential sah das der Mann ein gefeierter Gladiator werden würde und sich bei ersten Versuchen gut als Secutor eignete.
    Nero stimmte zu mit den üblichen Bedingungen die an das Ludus Magnus gehen sollten bezüglich Beteiligung bei Erfolg.


    Als nächstes berichtete Iberius Tauros von den letzten drei Stieren die sie bekommen hatten und wie gut diese sich geeignet hatten. Er beantragte weitere Tiere von dem Züchter zu kaufen allerdings jemand anderen mit dem Transport nach Rom zu beauftragen da es beim letzten Mal Probleme gab. Auch dem stimmte Nero zu.


    Als letztes schlug Neptolemus eine Änderung im Speiseplan vor die die Kosten zwar um einiges steigern würde er aber der Meinung war das so bessere Erfolge beim Muskelaufbau erreicht werden würde. Nero überlegte eine ganze Weile und hörte sich die Argumente an, entschied dann aber schließlich dagegen. Die Kassenlage war nicht überragend und die bisherige "Fütterung" brachte gute Ergebnisse weshalb er nicht einsah soviel Geld zu riskieren der eventuell keinen oder nur geringe Verbesserung brachte.



    Nachdem alles durch war erhob sich Nero und ging die paar Schritte zum Fenster und blickte in den Innenraum des Ludus. Im Hintergrund konnte man die verschiedenen Männer gehen oder sich in verschiedenen Sprachen unterhalten hören.
    Nero sah im Hof einen jungen Mann, scheinbar Römer, der ihm erst einmal nicht bekannt vor kam. Er trainierte... naja bei dem Alter der Welpen eher noch spielen, mit 7 Hundewelpen.


    "Neolus komm mal her!"


    Der angesprochene trat auch ans Fenster


    "Ja, was kann ich tun Director?"


    Nero zeigte in die Arena:


    "Wer ist das und was macht er da?"


    Ein kurzer Blick
    "Das habe ich doch vor ein paar Wochen schon mal erwähnt. Das ist dieser junge Römer... Tiberius Helvetius Varus. Er kommt schon längere Zeit und interssiert sich offensichtlich recht stark für die Ausbildung von Hunden. Er hat glaube ich erzählt das aus der Provinz... Pannonien glaube ich, stammt und dort Hunde gezüchtet hat."
    "Und deshalb ist er jetzt in Roma oder wie?"
    "Nein... ich glaube nicht. Wenn ich mich richtig erinnere will er in die Politik. Er vermisst nur die Arbeit mit den Hunden und hat gefragt ob er uns hier dabei helfen kann. Nach dem Tod von Tigroncertes dem alten Armenier haben wir ja keinen speziellen Hundetrainer mehr. Naja und da die anderen meinten er könne ganz gut mit den Tieren habe ich... äh hast du es erlaubt. War wie gesagt auf der Besprechung vor ... 3 oder 4 Wochen."


    Nero konnte sich nicht wirklich mehr daran erinnern glaubte Neptolemus
    aber die Geschichte.


    "Gut... wenn du runter gehst, sag ihm ich will ihn sprechen wenn er mit den Hunden fertig ist."
    "Natürlich Director."

  • Varus war gerade mit den Hunden beschäftigt gewesen als er gesagt bekam er solle zum Director Ludi kommen.


    Auf dem Weg dorthin hatte er sich gefragt ob er nicht doch hätte bei diesem persönlich vorsprechen sollen ob es in Ordnung war wenn er hier rummachen würde. Doch dieser komische "Grieche", Nepot irgendwas meinte das wäre unnötig.


    Er kam also in den Turm, durchquerte einen Raum mit einem großen runden Tisch und ging eine Wendeltreppe hoch in das darüber liegende Stockwerk. Ihm trat ein beeindruckender Mann was Größe und allgemeine Erscheinung anging gegenüber der schon einige Jahre gesehen zu haben schien.


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    "Salve, Tiberius Helvetius Varus, ich bin Nero Rabirius Barbartus der Director Ludi hier."


    Salve Director... öhm was kann ich einfacher Bürger tun?"


    "Nun, meine vielfältigen Aufgaben und mein Alter haben es bis heute verhindert deine Anwesenheit hier zu bemerken."


    Varus unterbrach den Mann:
    "Ich entschuldige mich hier in deinem Reich... zu wildern. Dieser Nept..."


    Varus wurde ebenso unterbrochen:
    "Keine Sorge, wenn wir hier im Senat oder einer ähnlichen Schwatzbude gewesen wären hättest du dich unglücklich gemacht. Aber hier geht es rauher zu und es war schon in Ordnun. Aber setz dich doch erstmal ich würde gerne ein wenig über dich erfahren."


    Varus nahm das Angebot natürlich an und es entwickelte sich ein ordentliches Gespräch. Wobei sich das ordentlich hauptsächlich auf die Länge bezog. Varus fühlte sich recht schnell halb auf einer Vernehmerbank und halb an eine Zurecht- oder Einweisung bei seinen früheren Lehrern oder seinem Vater erinnert. Über eine Stunde fragte der Director ihn diverse Dinge. Bevor er ihn mit undefinierbarer Stimmung entließ und nur die Tatsache das er am Ende sagte er würde sich freuen wenn Varus öfter vorbekommen würde und dabei dann wenigsten kurz bei ihm "Salve" sagen würde, sagte ihm dass das Gespräch einen guten Ausgang gehabt hatte.

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