Zwei Reisende auf Zwischenstation



  • Nach unendlichen Umwegen, ständigem Leute aus dem Weg gehen, hatten sie ihr Quartier für die nächsten Tage erreicht.


    Sie begaben sich in in einm der ärmsten Viertel in ein unscheinbares Haus.Die
    Türe verschloss sich und wurde verriegelt. Herodorus ging mit der Frau eine Treppe hinunter. Es öffnete sich eine schwere Holztüre.


    Herodorus begab sich mit der Frau in den Raum der spärlich beleuchtet war, er bedeutete der Frau sich auf den Schemel zu setzten, welcher in dem kargen Haus in dem Zimmer stand. Dann verriegelte er die Holztüre wieder.


    Er begab sich zu der Frau und nahm ihr den Überwurf ab. Dann löste er die Fesseln.

  • Das Haus, zu dem er sie führte, ließ von außen schon erahnen, was sich im Inneren bestätigte. Es war keine Villa, die Einrichtung spärlich. Er gab ihr keine Zeit, sich umzusehen, führte sie direkt zu einer Treppe. Hinunter, dann durch eine Türe. Der Raum dahinter war ebenfalls nur karg ausgestattet. Wie geheißen, nahm sie auf dem Schemel Platz, mit dem Überwurf und den Handfesseln etwas umständlich. Ihr Blick folgte ihm zur Tür und wieder zurück. Die Türe war verriegelt, das schürte erneut ihre Furcht. Noch immer wußte sie nicht, was er von ihr wollte oder mit ihr vorhatte. Der Überwurf wurde abgenommen, dann die Fesseln. Neriman atmete erleichtert auf, rieb sich die Handgelenke. Das Seil hatte seine schmerzenden Spuren hinterlassen.

  • Wer bist Du ? fragte Herodorus die Frau. Dann ging er zur Tür.


    Hecatomnus


    Dann ging er wieder zurück. Ich werde Dir jetzt neue Kleider besorgen. Mach Dich sauber! Herodorus schaute sie an, ihr Blick strahlt etwas Furcht aus.


    Hör zu , solange Du auf mich hörst passiert Dir hier nichts. Falls nicht, kann ich Dir für nichts garantieren. Also rede nur mit mir, verstanden ?!


    Die Tür wurde schlagartig geöffnet. Hecatomnus stand plötzlich im Türrahmen.


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    Was willst Du... Meister??


    Dann blickte er an Herodorus vorbei. Sein Gesicht verzog sich zu einm diabolischen Grinsen. Wen haben wir denn da. Hast Du mir ein Geschnk mitgebracht?? Na Täubchen... vergnügen wir zwei und gleich ?? sprach er an Herodorus vorbei.


    Dummer Hund bellte Herodorus ihn an. Du passt auf sie auf. Hol Wasser und gib ihr was zu Essen.


    Wenn Du sie anfasst dann schneide ich Dir die Eier ab !


    Dann wandte Herodorus sich an die Frau. Ihren Namen hatte er immer noch nicht vernommen. Denk dran was ich gesagt habe. Dann verschwand er durch die Holztüre im Dunkeln.


    Hecatomnus schloss die Türe und verriegelte sie von aussen.


    Wenige Augenblicke später kam er wieder in den Keller. In der einen Hand ein Trog mit klarem, kalten Wasser, in der anderen ein Stück Brot.


    Da ! Er stellte den Trog neben die Frau und hielt ihr den Laib Brot hin . Zog ihn dann aber mit einem weiteren diabolischen Grinsen zurück.


    Komm, den musst Du Dir verdienen. Währenddessen hielt er das Brot vor sich.

  • Neriman wollte antworten, da drehte er sich wieder um und ging zur Tür. Hecatomnus - ein Sklave? Oder war das hier eine Räuberhöhle und es gab noch mehr von Herodorus Sorte? Der Gedanke ließ sie erschaudern. Seine Worte beruhigten sie daher nicht im geringsten. Schon gar nicht, als sie erkannte, wer dieser Hecatomnus war, als dieser plötzlich im Türrahmen stand. Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Dieser Blick. Hilfesuchend ging der ihre zu Herodorus, der den Kerl tatsächlich in seine Schranken wies. Eine seltsame Situation. Ein Schrank von einem Mann, so unterwürfig wie ein kleines Hündchen.


    Als beide schließlich draußen waren, stand Neriman auf und überprüfte die Tür. Verriegelt. Verzweifelt rüttelte sie daran - nichts. Das Fenster war vergittert, das Gitter fest im Stein verankert. Wie sollte sie hier nur jemals herauskommen. Nicht einmal schreien konnte sie. Vielleicht etwas aus dem Fenster hängen? Sie fasste an ihren Hals. Ein Schock. Das Amulett war weg. Damit war sie dem Leben schutzlos ausgeliefert. Sie erinnerte sich nicht, dass Herodorus es ihr abgenommen hätte, dann lag es vielleicht noch in der Ruine. War das die Hoffnung auf ihre Rettung? Wenn Djadi und die anderen nach ihr suchen würden, wenn sie das Amulett finden würden... Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung. Ein Stück Stoff von ihrem Kleid. Neriman riss einen Streifen ab, wollte ihn gerade ans Gitter binden, da hörte sie, dass jemand sich an der Tür zu schaffen machte. Schnell schob sie den Stoff in ihre Hose, wartete hoffnungsvoll, bis sich die Türe öffnete.


    Ihr Hochgefühl wurde schlagartig bis in den tiefsten Keller gezogen, als sie erkannte, dass es dieses Ungeheuer war, das erneut im Raum stand. Neriman konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Hecatomnus tatsächlich Herodorus Warnung ernst nehmen würde. Herodorus war nicht da, sie waren alleine. Wer sollte ihn also hindern? Niemals hätte sie gedacht, dass sie sich Herodorus zurückwünschen würde. Gerade jetzt, da dieser Widerling ihr den Laib Brot hinhielt, tat sie aber genau das. Sie wünschte sich, Herodorus würde wiederkommen, denn das Spiel wollte sie nicht mitspielen. Sie wollte sich nichts verdienen. Schon gar nicht, weil sie wußte, wie. Sollte er sein Brot doch behalten. Statt, auf ihn zuzugehen, wich sie ein paar Schritte zurück und schüttelte den Kopf.

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    Was'n los Täubchen? Kein Hunger?


    Jetzt hab Dich nicht so, komm wir vergnügen uns ein bisschem bis der Chef wieder kommt.


    Hecatomnus ging auf Neriman zu. Beiläufig schmiss er den Laib Brot in die Ecke.


    Das die Frau den Kopf verneinend schüttelte, lies Hecatomnus nur noch diabolischer grinsen.


    Komm zeig mal was Du unter deinem Höschen hast keuchte er während er sie an den Schultern ergriff und auf einen Haufen Stroh schmiss, welcher links der verschlossenen Tür als Schlaflager diente.


    Du willst das doch auch , dass seh ich !


    Während die Frau rücklings auf dem Stroh lag, zog Hecatomnus sein Umhang auf, sodass der Blick auf seinen vernarbten Oberkörper frei wurde


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    Dann beugte er sich zu der Frau hernunter.

  • Nein! Nein!! Alles in ihr schrie, doch kein Laut kam über die Lippen. Neriman wich vor dem Ungeheuer zurück, wurde nur kurz von dem Brot abgelenkt, das achtlos in der Ecke landete. Immer weiter zog sie sich zurück, bis sie schließlich rücklings an die Wand stieß. Die Finger glitten suchend über den kalten Stein - kein Ausweg. Das Blut rauschte in ihren Ohren, ihr Herz raste. Geh weg!! Geh weg! Neriman schüttelte heftig den Kopf, er lachte nur. Grob wurde sie an den Schultern gepackt und auf das Stroh geworfen. Keine Sekunde blieb sie so liegen, rappelte sich auf und rutschte zurück, bis sie mit dem Rücken zur Wand saß. Die Beine angezogen, schüttelte sie nur immer wieder den Kopf.


    Er kam näher, ihre Hände suchten im Stroh nach etwas Greifbarem. Nichts, da war nichts. Nur dieser widerliche Kerl, der wie ein Berg über ihr stand. Angewidert verzog sie das Gesicht, als er seinen Umhang öffnete, starrte auf den Körper, den er ihr in seiner Gier darbot. Vernarbt, mit Muskeln bepackt, sah er nicht aus, als würde sie ihm irgendwie entkommen können. Sein Blick versprach kein Mitleid. Nerimans Augen füllten sich mit Tränen. Nein, sie wollte das nicht. Er beugte sich zu ihr. Neriman hob abwehrend die Hände, drückte sich noch enger gegen die Wand. Bitte, bitte, nicht! Schluchzend drehte sie den Kopf zur Seite, schloß die Augen.


    Sie konnte schon seinen Atem spüren...

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    Hecatomnus


    Nachdem er sich zu Ihr gebeugt hatte zischte er " Ausziehen" und griff ihr an die Schulter. Wir haben wenig Zeit bis der Chef wiederkommt und Du willst doch nicht das er was mitbekommt? dann setzte Hecatomnus wieder sein diabloisches Grinsen auf.


    Er riss der Frau die Oberbekleidung auf um sein Werk fortzusetzen. Dann drückte er Neriman Seba rücklings ins Stroh und setzte sich mit seinem wuchtigen Körper auf sie.


    Ich hab doch gesagt Essen und trinken musst Du Dir verdienen!


    Dann beugte er sich über sie und küsste sie an den Hals. Mit den linken Hand griff er an ihre rchte Schulter um dort das Oberkleid auch herunter zu reissen.

  • Beim Wort Ausziehen zog sie ihr Kleid noch enger vor ihrem Körper zusammen, ließ auch nicht locker, als der Stoff unter seiner Hand nachgab und riss. Oh doch, sie wollte, dass der Chef etwas mitbekam. Er sollte alles mitbekommen, und vor allem, sollte er es JETZT mitbekommen. Hoffnungsvoll ging ihr Blick zur Tür, erwartete sie sehnsüchtig, dass diese aufgehen mochte. Ihre Hoffnung aber wurde jäh zerstört, als sie herumgerissen und vom Gewicht ihres Peinigers ins Stroh gedrückt wurde. Abwehrend hob sie eine Hand, versuchte, zu verhindern, was weiter geschah. Als mit einem Ruck auch auf der rechten Seite ihre nackte Haut freigelegt wurde, tauchte vor ihr das Bild ihrer Mutter auf. Die letzten Sekunden, in denen sie sich schützend vor Neriman stellte und ihr Leben gab für das Leben ihres Kindes. Nein, das durfte nicht umsonst gewesen sein.


    Hatte der Kerl nicht gesagt, sie hätten wenig Zeit, bis der Chef wiederkommt? Wenn Herodorus wirklich nicht lange wegblieb, wenn sie das Monster noch einige Zeit hinhalten konnte... Neriman ließ den Stoff ihres Kleides los, bündelte alles an Kraft, das sie aufbringen konnte. Mit aller Macht wand sie sich unter ihm, strampelte mit den Beinen , boxte mit den Fäusten auf ihn ein, richtete ihre Finger gegen sein Gesicht, um mit ihren Nägeln tiefe Wunden in seine Haut zu schlagen. Wenn es ihr auch nicht gelingen sollte, sich gegen das Unvermeidliche zu wehren, so sollte er wenigstens ebenso leiden wie sie.

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    Hecatomnus


    Das gefiel ihm. Die Frau wehrte sich. Einige der Boxschläge landeten auf seinem wuchtigen Oberkörper. Hecatomnus bekam auch den ein oder anderen Kratzer ab, was ihn aber mehr erregte, als von dem abhielt, was er vorhatte.


    Er küsste sie nochmal , diesmal etwas tiefer. Er versuchte, sich zu ihrem Oberkörper "hinabzuarbeiten". Die Gegenwehr amüsierte ihn.


    Fester, dann machts mehr Spass.


    Er bemerkte zu seinem Pech nicht, wie die Türe aufgestoßen wurde.


    Herodorus machte nachdem er die Szenerie erblickt hatte, zwei lange Sätze zum Schemel, nahm diesen auf, dann wieder zwei Schritte.


    Dann landete der Schemel mit voller Wucht auf dem oberen Rücken/ Nacken des Hecatomnus. Dieser bäumte sich unter dem Schlag auf.


    Verdutzt drehte er sich in Richtung des Schlages. Der Schemel raste ein zweites Mal auf Hecatomnus zu. Diesmal in sein Gesicht.


    Von der Wucht getroffen sank der Oberkörper auf Neriman Seba zusammen. Der Kopf von ihm lag nun links ihres Kopfes und freien Oberkörpers. Blut lief aus der Nase.


    Idiot ! zischte Herodorus.


    Er packte den Körper an den Schultern und zog ihn von Neriman herunter.


    Zur Belohnung verpasste er Hecatomnus noch einen Tritt in die Seite. Dieser antwortete nur mit einem Stöhnen und Röcheln.


    Dann hielt er Neriman seine Hände hin, um ihr auf zu helfen.

  • Der Kampf war so gut wie aussichtslos. Neriman könnte ihm die Augen auskratzen, doch sie kam weder in die Nähe, noch schien es ihm etwas auszumachen. Wild um sich schlagend, kämpfte Neriman um ihre Unschuld, drückte die Hände gegen Hecatomnus Oberkörper, seinen widerlichen Küssen zu entkommen. Aus dem Augenwinkel dann eine Bewegung. Der Schemel, auf dem sie vorhin noch gesessen hatte, sauste auf das Ungeheuer herunter und traf krachend sein Ziel. Neriman zuckte zusammen, hielt inne. Alles ging auf einmal so schnell. Noch ein Schlag, diesmal ins Gesicht. Der Mann brach über ihr zusammen, das volle Gewicht fiel dabei auf ihren Oberkörper, dass sie kaum noch Luft bekam. War er schon schwer, als er seine Sinne beisammen hatte, so spürte sie jetzt, welche Masse dieses Monster ihr entgegensetzte. Kein Wunder, dass sie nicht das geringste gegen ihn ausrichten konnte. Verzweifelt stemmte sie sich gegen seine Schultern, bis Herodorus ihr die Last abnahm. Keuchend holte sie Luft, Herodorus verpasste unterdessen dem Kerl noch einen Tritt. Erst, als sie sich vergewisstert hatte, dass keine Gefahr mehr drohte, nahm sie dankbar die dargebotenen Hände und richtete sich auf, hielt dabei am Stoff ihres Kleides fest, dass es nicht gänzlich von ihrem Körper glitt. Zitternd stand sie schließlich vor Herodorus und genau in diesem Moment fiel alle Angst und Anspannung von ihr ab. Ohne nachzudenken, lehnte sie sich schluchzend an seine Brust, war so froh, dass er noch rechtzeitig zurückgekommen war. Für diesen Moment war es ihr auch völlig gleichgültig, dass er ihr Entführer und daher ebenso ein Verbrecher war wie der Kerl, der da auf dem Boden lag.

  • Nachdem Neriman sein angbot angenommen hatte und er ihr hochgeholfen hatte, lehnte sie sich unvermittelt an ihn.


    Reflexartig legte er seinen Arm um ihre Schulter, selbst verdutzt über seine plötzliche Emphatie für die gerade durchlittene Situation der jungen Frau.


    Der macht vorerst nichtsmehr sagte er dann, um die Situation aufzulockern.


    Hat er Dir wenigstens was zu essen gegeben?


    Herodorus wartete noch einige Augenblicke, bis seiner Meinung nach die Frau wieder etwas glöster war.


    Dann löste er sich von ihr begab sich zur Tür und schloss diese, ohne zu verriegeln. Ich hoffe Du rennst nicht gleich wieder weg?!


    Er hob ein Bündel Kleidung auf, 2 Tuniken sowie eine Palla. Er hatte dies unter Beachtung des Auftritts seiner jungen Begleitung besorgt.


    Nachdem er die Kleidung aufgehoben hatte, hielt er sie Neriman hin, in der Hoffnung sie würde dieses "Geschenk " annehmen.


    Ihre jetzige Kleidung war von den vergangenen Geschehnissen mehr ein Fetzen Stoff als Kleidung.


    Währenddessen kam Hecatomnus wieder zu sich. Das Gesicht dick angeschwollen, die Nase immer noch blutend.


    Du hirnloser Trottel fuhr es aus Herodorus


    Wieder sauste Herodorus Rechte an den schon maltretierten Kopf des Hünen, welcher schützend seine Hände hob.


    Ich wollte doch nur ein bisschen Spass.


    Bittend in die Richtung von Neriman Seba schauend, sie solle ein gutes Wort für ihn einlegen.


    Soll ich ihn bestrafen ? fragte Herodorus in ihre Richtung, im Begriff, den Hünen weiter zu verprügeln.

  • Immer weniger wurde ihr Schluchzen, je sicherer sie sich fühlte, wenn man in ihrer Situation überhaupt von sicher sprechen konnte. Auf die Frage, ob er ihr denn etwas zu essen gegeben hätte, schüttelte sie den Kopf, deutete in die Ecke des Raumes, in der das Brot gelandet war. Erst nach einer Weile, die er sie noch hielt, schob er sie langsam von sich. Während Herodorus sich von ihr entfernte, wischte sie sich mit den Händen über die aufgequollenen, brennenden Augen und die tropfende Nase, beschämt darüber, dass sie sich so hatte gehenlassen. Um auch die restlichen Spuren ihrer Tränen loszuwerden, nutzte sie die Überreste ihres in Fetzen gerissenen Kleides. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingerspitzen über ein paar Kratzer, die sie abbekommen hatte, als ihr das Kleid von den Schultern gerissen wurde. Glücklicherweise war das alles, das sie von dem Übergriff davongetragen hatte.


    Ihr Blick hing noch immer an dem Kerl, der da am Boden lag, dass sie nicht mitbekam, wie Herodorus die Türe nur schloss und nicht verriegelte, weshalb sie ihm dazu eine Antwort schuldig blieb. Die hätte ihm ohnehin nicht gefallen. Etwas verblüfft nahm sie aber das Bündel Kleidung aus seinen Händen entgegen. Neriman hob gerade die Stoffe ein wenig auseinander, um zu ergründen, was er ihr mitgebracht hatte, da rührte sich das Ungeheuer erneut. Fast wäre ihr das Bündel aus den Händen geglitten, doch Herodorus hatte die Situation noch immer unter Kontrolle.


    Das Monster von einem Mann hatte eine seltsame Auffassung von Spaß. Neriman fand keinen Spaß an seinen Spielchen und es hatte ihn auch in keinster Weise interessiert. Da half auch sein bittender Blick nicht, mit dem er um Gnade bettelte. Sollte Herodorus ihn bestrafen? Neriman drückte schützend die Kleidungsstücke an ihre Brust. Sie sollte diese Entscheidung treffen. Schließlich nickte sie Herodorus zu und wandte sich schnell ab, vermied es dabei, ihren Peiniger anzusehen. Das hat er verdient.. versuchte sie sich zumindest einzureden, ihre Entscheidung zu begründen. Schließlich hätte er ihr fast das Einzige genommen, das sie noch besaß - abgesehen von ihrem Leben.

  • Jetzt sauste Herodorus linke und dann wieder die rechte. Ein, zwei, Schläge konnte Hecatomnus abwehren, die nächsten trafen sozusagen wieder ins Schwarze. Nach mehreren Volltreffern am Kopf, ging der Hüne abermals zu Boden, bewußtlos. Die Nase und und zwei Platzwunden am Kopf bluteten.


    So, der hat genug. Herodorus kniete sich kurz hin und betrachtete den Koloss. Naja kaputt gehen wird er nicht daran ! In Zukunft wird er aber mehr auf meine Worte hören.


    Dann wandte er sich wieder an Neriman. So zieh Dich um, wir werden in eine bessere Unterkunft wechseln.


    Dann verschwand Herodorus kurz aus dem Raum, um dann wieder mit einer Schüssel, sauberen Wassers zurück zu kehren.


    Er reicht diese Neriman. Hier, dann kannst Du Dich etwas frisch machen. So siehst Du doch etwas trostlos aus. Er lächelte, widerrum eine Emotion, welche ihn irritierte.


    Dann ging er in die Ecke wo das Brot lag, hob es auf, säubert es etwas und legte es ins Stroh.


    Dann stellte er sich an der Türe auf und wartete darauf bis Neriman fertig sein würde.


    Während er wartete , fiel ihm ein, dass er immer noch nicht wusste, wie die Frau hieß.


    Du hast mir immer noch nicht Deinen Namen verraten, sagte er fragend in Ihre Richtung.

  • Vielleicht hätte sie sich die Ohren zuhalten sollen, so bekam sie jeden Schlag, jedes Stöhnen ebenso deutlich mit, als hätte sie direkt zugesehen. Er hat es verdient. Das Bündel noch immer krampfhaft festhaltend, wartete sie geduldig, bis Herodorus sein Werk vollendet hatte, dann drehte sie sich um. Das Ungeheuer sah nun viel weniger wie ein Ungeheuer aus. Zumindest für den Moment mußte sie vor ihm keine Angst mehr haben. Noch immer verstand Neriman aber nicht, wieso der Kerl sich überhaupt von Herodorus verprügeln ließ. Er mußte doch viel stärker sein, zumindest sah er so aus. Vielleicht war er aber einfach nur viel zu dumm.


    Als Herodorus verschwand, legte sie das Bündel auf den Boden und schälte sich aus den Resten ihres Kleides. Sie war gerade im Begriff, eine der Tuniken herauszusuchen, als sich die Türe erneut öffnete. Erschrocken hielt sie den Stoff vor ihren Körper. Nur notdürftig bedeckt stand sie vor ihm, als er auf sie zukam, die Schüssel in den Händen. Mühsam nahm sie ihm auch die noch ab, stellte sie neben das Bündel auf den Boden. Wasser schwappte daneben, der Stoff rutschte, entblöste mehr, als ihr lieb war. Bevor sie sich wieder aufrichtete, zog und zupfte sie den Stoff, so gut es eben ging, zurecht.


    Neriman hoffte darauf, er würde noch einmal den Raum verlassen oder sich dezent umdrehen, was er aber nicht tat. Nachdem er sich um das Brot gekümmert hatte, blieb er abwartend vor der Türe stehen. Ihren Namen? Mit nur einer Hand versuchte sie, ihm mit den ihr zur Verfügung stehenden Zeichen, ihren Namen zu nennen. Ihr war klar, er würde es nicht verstehen, selbst, wenn sie ihn buchstabieren würde. Vielleicht würde er aber endlich bemerken, dass sie nicht sprechen konnte. Und um sich endlich etwas überzuziehen, bewegte sie ihren Finger im Kreis, was bedeuten sollte, er möge sich doch bitte umdrehen. Dieses Zeichen mußte er auf alle Fälle verstehen.

  • Neriman gestikulierte auf die Frage von Herodorus mit den Händen. Herodorus fiel auf, dass die Frau noch kein Wort seit ihrer ersten Begegnung gesprochen hatte.


    Dann bedeutete sie ihm sich umzudrehen.


    Als er den Raum mit der Schüssel Wasser wieder betreten hatte, stand sie fast nackt vor ihm - in ihrer ganzen Schönheit-, welche aber den ein oder anderen Kratzer aufgrund der vergangenen Geschehnisse abbekommen hatte.
    Als er ihr die Schüssel reichte, verrutschte auch noch ein Teil des Stoffes, so dass Herodorus den Körper Nerimans intimer sehen konnte als diese wollte.


    Sie sah wirklich hübsch aus !


    Obwohl er schon nahezu jedes Detail ihres Körpers gesehen hatte, drehte er sich etwas zur Seite und schaute in Richtung der Türe um ihr Gelegenheit zu geben, sich anzuziehen.


    Mach Dich etwas frisch, wir werden bald in eine bessere Behausung umziehen sagte er immer noch zur Türe schauend.


    Wenn Du fertig bist machen wir uns auf den Weg.


    Dann überlegte Herodorus , ob in diesem Loch irgendwo eine Wachstafel aufzutreiben war, vielleicht konnte die junge Dame ja gar nicht sprechen, so wortlos wie sie bisher geblieben war.

  • Erleichterung. Ihre Befürchtung, er würde ihrem Wunsch nicht nachkommen, erwies sich als völlig unbegründet. Während er sich zur Tür drehte, riss sie ein Stück Stoff aus ihrem alten Kleid und wusch sich damit, trocknete sich mit dem restlichen Stoff, der noch übrig war, ab. Immer einen Seitenblick auf Herodorus gerichtet, striff sie schließlich eine der Tuniken über und legte sich die Palla um. Darunter trug sie noch immer ihre Hose, um die Schultern das Tuch, das sie nun über die Haare zog, das Gesicht aber noch frei lassend. Möglicherweise sah das alles etwas seltsam aus, doch mit der Art, die Beine ungeschützt zu lassen, wie es diese Römer taten, konnte sie sich nicht anfreunden. Auf ihr Tuch durfte sie ebensowenig verzichten, auch nicht, wenn es, wie er meinte, in eine bessere Gegend ging.


    Nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass alles gut saß und an seinem Platz war, ging sie zum Stroh und hob das Brot auf. Wer wußte schon, was er mit ihr vorhatte und wann sie das nächste mal etwas zu essen bekam. Gierig riss sie ein kleines Stück heraus und schob es in den Mund, dann tippte sie Herodorus auf die Schulter, breitete die Arme aus, um zu zeigen, dass sie fertig wäre. Was war sie froh, aus diesem Loch herauszukommen, noch besser wäre allerdings, er würde sie einfach wieder freilassen. Zuvor aber, gab es noch etwas zu tun. Der Ring...

  • Als sie ihm auf die Schulter tippte drehte Herodoerus sich um.


    Er musterte sie von oben bis unten. Nicht gerade der Schick der patrizischen Gesellschaft, aber genau das richtige, um nirgends besonderst aufzufallen. Er nickte.


    Dann schob er sie mit seinem rechten Arm Richtung Türe. Komm wir ziehen um . Er lächelte, Du kannst natürlich auch hierbleiben. Dabei grinste er und machte eine Kopfbewegung in Richtung des Hünen.


    Dann öffnete er mit der anderen Hand die Türe. Auf dem Weg ins Erdgeschoss sprach Herodorus Neriman nochmals an.


    Keine Fluchtpläne, hörst Du ! Sonst rette ich Dich das nächste Mal nicht vor solchen Monstern. Dann lächelte er freundlich.


    Dann verließen sie das Haus, abseits der Gassen, machten sie sich auf dem Weg zu ihren Ziel.

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