• Iullus Saltius Paracelsus
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    "Duccius... ich muss dir lassen... die Kampfeswut, die man Menschen deines Schlages nachsagt ist wohl nicht aus der Luft gegriffen.", lachte der alte Saltius, was Vala nur ein gequältes Lächeln entlockte, "...aber eine solche Menge Geld... nun... davon kann man sich in gewissen Teilen der Welt eine ganze Civitas leisten."
    Vala schluckte versuchte den Kloß hinunterzuschlucken, der ihm seit ihrem Eintritt in das schon fast abartig protzige Heim der Saltii im Hals saß, aber es wollte ihm nicht gelingen, und so klang seine Stimme ebenso gequält, wie seine Miene aussah: "...nun.. Saltius.. ich... eh... also... ich bin auf bestem Wege Senator der Stadt Rom zu werden, und... das... also... es wird sich für dich rechnen, ohne Frage."
    "Bei aller Höflichkeit dir als avisiertem Senator der ewigen Stadt, Duccius... aber dies sehe ich nicht.", wandte der alte Mann ein ohne dabei allzu mitleidig dreinzuschauen, hob ansatzweise die Hand und bekam daraufhin postwendend einen neuen Becher mit Wein gereicht, "Du musst verstehen, mein Geschäft ist es einzuschätzen ob jemand seine Schulden wird zurückzahlen können und wer nicht... und in deinem Fall... Junge, du bist politisch gesehen ein Niemand. Die Acta hat das eine oder andere Mal über dich berichtet, na und? Ich habe Schuldner, die standen noch kein einziges Mal in der Acta, oder auch nur an der Schwelle des Senats.. und denen würde ich zehnmal so viel Geld leihen wie dir."
    "Ich... ich bin mir sicher, dass ich es zu großen Positionen in der Res Publica schaffen kann.. und dann werde ich dir das Geld zurückgeben, Saltius.", versuchte Vala ein weiteres Mal auf klägliche Weise so etwas wie selbstsicher zu wirken, allerdings war seine Souveränität verloren gegangen, als er noch auf der Straße mitbekommen hatte, wie man einen Schuldner aus der Villa unsanft in den Straßendreck befördert hatte.
    "Das könnte durchaus sein, Duccius...", lächelte der Saltier mit weiterhin kaum getrübter Unbekümmertheit, "...aber ebenso wahrscheinlich ist, dass du eben nichts wirst. Deine Familie scheint unter den Ulpii aufgestiegen zu sein, keine Frage. Diese...", der alte Mann stockte, doch kaum tat er dies, da beugte sich ein Sklave zu ihm hinunter und flüsterte ihm kaum hörbar etwas ins Ohr, "..diese Freya Mercurioque, mit der deine Verwandten es wohl zu einem... nun... gewissen Wohlstand gebracht haben, mag in Germania eine große Nummer sein, doch in den Maßstäben der wirklichen Städte des Reichs seid ihr doch nur ein kleiner Verein von Straßenhändlern. Und die Zeit der Ulpii ist wie wir seit einiger Zeit wissen vorbei... wer sagt mir, dass der neue Princeps, wer es nun auch wird, deiner Gens genauso wohl gesonnen sein wird? Wahrscheinlicher ist es doch, dass der neue sich erst einmal den städtischen Eliten anbiedern wird... und wie tut man das? Richtig... man grenzt nach außen ab... ich befürchte, es kommen schlechte Zeiten auf dich und deine Familia zu, Duccius."
    "Ich kann dir Sicherheiten bieten, Saltius... ich bin Klient des Marcus Vinicius Hungaricus, der....", ackerte Vala gleichsam die
    "Von Potitus Vescularius Salinator als erstes nach dem Tod des Kaisers eingesackt wurde, so wie man erst heute hörte.. ich weiß nicht, Duccius, aber du scheinst ein seltsames Verständnis von Sicherheiten zu haben.", schalt der alte Eques ihn mit einem Blick, als hätte er es mit einem tadeligen Jungen zu tun der seinen Fehler nicht begreifen wollte, "Aber ich helfe dir da gerne auf die Sprünge, Duccius. Was ist mit Land? Also... greifbarem Land? Ackerboden, besser Baugrund innert einer bewehrten Stadt? Was ist mit Betrieben? Nennst du solche dein Eigen?"
    Vala schwieg betreten, und mit jeder Sekunde seines Schweigens wanderte die linke Augenbraue des Ritters weiter nach oben, bis dieser schließlich seufzte, den Kopf sinken ließ und mit der Hand wedelte, was einen ziemlich grobschlächtigen Kerl auf den Plan rief, der Vala mit ausdruckslosem aber entschlossenen Blick musterte. Der Ritter bedachte Vala dafür mit keinem weiteren: "Leucos, der Duccius will uns gerade verlassen. Geleite ihn doch zur Tür..."
    Der große Kerl ging schnurstracks auf den Germanen zu, und nickte in Richtung der Porta, doch Vala fieberhaft nachdenkend sitzen, und erst die Hand des Klotzes auf seiner Schulter ließ ihn schreckhaft zusammenfahren: "Ich habe kein Land... das brauche ich noch... aber ich besitze vier Betriebe, in Mogontiacum. Sie laufen gut, bringen gutes Geld ein.. ich würde diese als Sicherheit anbieten..."
    Nun wandte der alte Mann ihm doch wieder den Kopf zu, aber der Blick, mit dem er den jungen Senatsaspiranten bedachte ließ dessen Selbstbewusstsein verzweifelt aufheulen: "Mein lieber junge... selbst wenn diese vier Betriebe ein Talent Gold pro Monat abwerfen, wird das nicht genug sein um mir das zurück zu zahlen was du von mir erbittest... und die Zinsen erst. Nein, nein... das reicht noch lange nicht."
    Der Griff des Schlägers festigte sich auf Valas Schulter, doch der Ritter blickte ihn herausfordernd an, als wartete er auf Valas nächsten Zug. Doch dieser hatte eigentlich nichts zu bieten.. gar nichts. Außer... purer Verzweiflung. Schon sah er seine Felle davonschwimmen, und sein Traum rückte ihn nicht mehr erreichbare Ferne.
    "Ich... ich habe noch eine Sicherheit...", sprach Vala schließlich reichlich geknickt, und zog eine Schriftrolle hervor, die Sirius eigentlich nur für den absoluten Notfall präpariert hatte:



    Dem Halter dieses Dokuments werden als Sicherheit für ein Darlehen an Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus die folgenden Besitztümer als Sicherheit zur Wahrung seiner Interessen im Schuldvertrag mit benanntem Titus Vala angeboten. Sollte besagter Titus Vala seinen Pflichten als Schuldner nicht nachkommen können, so werden die angegebenen Besitztümer zur Tilgung der Schulden nach Feststellung durch eine neutrale dritte Seite festgestellt, welche ebenso den Wert der zur Sicherheit angebotenen Werthaltigkeiten und Liegenschaften einschätzen wird.


    Als Sicherheit angeboten werden dabei:
    .2 Parzellen Land in der Provincia Germania Superior gelegen, im derzeitigen Besitz von Duccia Venusia, Tochter des Brandolf
    .11 Parzellen Land in der Provincia Germania Superior gelegen, im derzeitigen Besitz von Numerius Duccius Marsus, Sohn des Evax
    .Sämtliche Besitzrechte an den in der Handelsgemeinschaft Freya Mercurioque zusammengefassten Betriebe, die da wären:
    Dauda Bautila, Audaga Weidaz, Braeka Albihalluz, Breuwa Biuraz, Fabrica Ligni, Hros Duccia, Hwanhu Maitjon, Hwanhu Mandula, Kaupa Guldandi Glezan, Maiko Flaikam, Skaeha Maka, Smaidra Glasam, Smaidra Laema, Smida Guldani, Spaka Smaidra, Wurtjo e Kruda, Hlaiba e Fokak, Clio et Calliope, Taberna Silva Nigra Mogontiaci


    Sämtliche zuvor angegebenen Werthaltigkeiten können im Umfang des Rückstands beansprucht werden, so die Zahlungsunfähigkeit des Titus Duccius Vala durch eine offizielle dritte Partei bescheinigt wurde.



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    _________________________________________________________
    Numerius Duccius Marsus
    Casa Duccia - Mogontiacum - Germania Sup.


    Duccia Venusia
    _________________________________________________________
    Duccia Venusia
    Casa Decima - Roma - Italia


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    Mit einem mehr als nur kritischen Blick nahm der Saltius das Schriftstück entgegen und kniff die Augen zusammen als er es las. Je länger der alte Man las, je gelassener wurden seine Züge, bis sich schließlich ein Lächeln auf seinen Lippen wiederfand. Er rollte das Schriftstück wieder zusammen, und reichte es dem Duccius mit einem Blick, der so etwas wie Anerkennung zollen sollte, für Vala jedoch nur blanker Hohn war: "Deine Familie muss große Stücke auf dich halten und viel Vertrauen in dich haben, wenn sie auf deinen Erfolg so ziemlich alles verwettet was sie besitzt."
    Vala, auch wenn das schlechte Gewissen beharrlich an seinem Bewusstsein kratzte um eingelassen zu werden, spürte den Kloß gar noch weiter wachsen, als sich Hoffnung in ihm regte: "Also wirst du mir dieses Darlehen gewähren, Saltius?"
    "Das kann man so sagen... ich denke, dass mir durch dieses Schriftstück als Sicherheit gebotene wird den Wert deines Darlehens übersteigen... allerdings nicht viel. Ich hoffe für dich und deine Familie, dass Fortuna euch auch mit dem neuen Kaiser wohlgesonnen bleibt.", fügte der Saltius hinzu, und betrachtete Vala mit einem Blick, als habe er ihn gerade eben erst bemerkt. Dann hob er den Finger und zitierte einen Sklaven zu sich: "Hole Vallus, und sag ihm, dass er einen Schuldvertrag mitbringen soll.. einen jener, bei denen er nur noch die Menge und den Namen eintragen muss... also Duccius... wieviel war das jetzt nochmal?"
    Vala krächzte beinahe, so sehr weigerte sich die unglaublich hohe Summe seine Lippen zu verlassen, und als sie schließlich erneut ausgesprochen ward, hatte er das Gefühl sich übergeben zu müssen.
    Der Saltius schüttelte nur den Kopf als er sich das vorgefertigte Schriftstück reichen ließ: "...lassen sich mit so einer Kleinigkeit schon Spiele in Rom bezahlen? Wo sind wir nur hingekommen? Hoffen wir, dass die Zeiten besser werden.."

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