• Der Haupteingang des Ludus Dacicus liegt vis-a-vis von den Trajans-Thermen. Tagsüber halten hier zwei Wachen hinter dem vergitterten Tor ihre Wache, halten die amatores, die Bewunderer der einzelnen Gladiatoren, draußen, und die Kämpfer drinnen, und begrüßen natürlich auch diejenigen, die einen Termin beim Director haben oder einen wollen.
    Denn wer immer den Ludus betreten will, muss hier durch.

  • Es war am Mittag nach den Meditrinalien, als ich mit meinen Sklaven und mit viel Geld vor dem Ludus Dacius erschien. Ich hatte einen schrecklichen Kater. Um so schrecklicher, als er nicht von einer ausschweifenden Nacht in Roms wilden Ecken stammte, sondern von einem stillen und trostlosen Besäufnis in meinem eigenen Kämmerlein. Wenigstens war die Nacht jetzt vorbei. Ich hasste die Meditrinalien...


    Mit nach innen gekehrtem Blick, und gegen die schonunglose Helligkeit schmal zusammengekniffenen Augen erreichte ich die Porta. Ich gab Ravdushara einen Wink, und er wandte sich an die imposanten Wächter hinter dem Gittertor.
    "Salvete! Der Tribun Decimus Serapio mit zwei neuen Kämpfern, wie vereinbart."
    Ich hatte schon vor einigen Tagen das Geschäftliche mit dem Director Ludi besprochen. Erstaunlich was eine Gladiatorenausbildung so kostete. Aber für meine Barbaren wollte ich nur das beste, und es war nun mal bekannt, dass im Ludus Dacius die besten Thraex und Dimachaeri geschaffen wurden. Man gönnt sich ja sonst nichts.
    "Also strengt euch an" sagte ich finster zu den beiden, Theseus und Lupus, die nun hinter diesen hohen Mauern geschliffen werden sollten. "Das kostet ein Heidengeld hier."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Garulf sah sich etwas um, eine Gladiatorenschule, soso. Eigentlich wusste er ja, dass er wohl nie wirklich kämpfen würde und selbst wenn nur leichte kämpfe bestehen müsste, sein Herr würde ihn nicht opfern. Aber es war schon etwas beklemmend hier zu sein, aber auch beeindruckend. Im ersten Moment wusste der Germane nicht was er sagen sollte.

  • Kieran ging kurz hinter Serapio und Garulf, blickte sich dabei immer wieder verstohlen um. Er suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, allerdings konnte er gerade keine entdecken, vor allem da der elende Germane ihn sicherlich verfolgt und aufgehalten hätte.
    Missmutig musterte er nun dessen Rücken. Der Germane war eindeutig kräftiger und größer, gegen ihn hätte er vermutlich nur mit Finten eine Chance. Serapio wäre eindeutig das kleinere Problem, wusste Kieran doch von seinem verletzten Arm und außerdem schien dieser ganzschön mit alkoholischen Auswirkungen kämpfen zu müssen. Ein spöttisches und schadenfrohes Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.
    Doch nun waren sie an der Gladiatorenschule angekommen und seine Laune sank noch weiter. Denn hier würde es eindeutig kein Entkommen geben. Seine einzige Fluchtmöglichkeit wäre es also, wenn er irgendwann während er Erledigungen in der Stadt machen müsste und dann vielleicht seinem Bewacher entkommen könnte....

  • Wie immer standen hinter dem eisernen Gitter des Tores zwei Wachen. Nein, die waren keine Gladiatoren, was man ihnen auch deutlich ansah. Immerhin steckten beide in einer ordentlichen Rüstung mit Helm und sahen dabei schon aus wie Urbaner.
    Beide tauschten kurz einen Blick miteinander, als ihr Blick auf die vierteilige Gesellschaft fiel. Mit einem halb gepfiffenen “Kssst“ rief einer der beiden einen jungen Bediensteten herbei, der so schlacksig wie er wirkte wohl eher den Schreiberlingen zuzuordnen war als einer Stellung, die auch nur im Entferntesten mit Waffen in Berührung kam. Derweil schloss sein Kompagnon schon mit einem massiven Schlüssel das Tor auf und öffnete es.
    “Der Junge bringt euch zur Tribüne, so dass dein Herr sich noch einmal die Gladiatoren ansehen kann, wenn es ihm beliebt.“ Und auch gleichzeitig zusehen konnte, was mit seinen Sklaven weiter geschah. Die meisten Leute waren da doch sehr neugierig.

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    Neoptolemus war direkt nach seinem Gespräch beim Directos des Ludus Magnus zum nächsten, dem Ludus Dacicis aufgebrochen.
    Das Gespräch beim Director dort war nicht gut gelaufen und kam nicht über die Anfrage ob die beiden Directoren sich treffen konnten und wollten hinaus. Schnell war klar geworden das Magnus, wie immer als größte Schule etwas von oben herab, der kleineren Matutinus den Gladiator nur für einen Spottpreis abkaufen wollten. Das dann auch nur aus "Freundlichkeit" da man zur Zeit genügend erfolgreiche Gladiatoren selber in der Arena oder der Ausbildung hatte.


    So war Neoptolemus zum nächsten Ludus aufgebrochen und stand nun vor dessen Tür.
    Er ging, arrogant und selbstbewußt wie er war, davon aus das die Wachen ihn kannten und sagte daher nur:
    "Salve ich müsste mit dem Director oder einem seiner Scriba sprechen. Es geht um die Vereinbarung eines Gesprächstermin zwischen den Directoren von Dacicus und Matutinus und ich will vorher auch noch mitteilen worum es in dem Gespräch von unserer Seite im Schwerpunkt gehen wird."

  • Die Wachen allerdings kannten den Mann vor sich nicht und sahen sich kurz gegenseitig fragend an. Der eine zuckte die Schultern, der andere hob nur fragend die Augenbrauen.
    Andererseits war es ja auch nichts ungewöhnliches, dass jemand was vom Director wollte. Es kamen häufiger Leute, die entweder für private Spiele versuchten, einen Gladiator zu mieten (wo ja bei sämtlichen größeren Spielen der Kaiser der Editor war), oder einen Sklaven kaufen wollten, oder auch sich selbst als Sklave verkaufen wollten. Letzteres schied aber aufgrund des Alters des Mannes wohl aus.
    Eine der Wachen winkte also nach innen einen der Burschen herbei. “Folge dem Jungen, der bringt dich zu den Scribae des Directors. Waffen trägst du keine?“ Die Versicherung würde genügen, der hier sah jetzt nicht aus wie jemand, der irgendwo Dolche unter dem Gewand versteckte, um einen Angehörigen gewaltsam aus einem Ludus zu befreien. In Rom Waffen zu tragen war ja sowieso verboten. Aber fragen musste man halt. Dienst war Dienst.

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    Neoptolemus nickte kurz auf die Ankündigung vorgelassen zu werden und tippte dann erst mit seinem Zeigefinger an den Kopf und machte dann mit der rechten Hand eine schreibende Bewegung.


    "Nein ich bin unbewaffnet wenn man von meinem Geist und der Fähigkeit zu schreiben absieht."


    Breit grinsend folgte er dem Jungen.

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