Vor dem Capitolium (hier trifft man immer einen Priester...)

  • Die drei Männer kamen auf dem Vorplatz an und sahen sich um. Also wirklich Marcus, ich hätte nicht gedacht, dass Du so fromm bist, grinste Volusus und erhielt ein schiefes Grinsen zurück. "Kann man nicht wirklich behaupten, aber ich habe ein Versprechen gegeben und das soll man nicht brechen," meinte er letztlich recht ernst. Und welchen Tempel brauchst Du? "Mars," meinte er und sah sich um. Er war einfach schon viel zu lange nicht mehr in einem Tempelbezirk gewesen und fühlte sich doch leicht fehl am Platz. Na und wo steckt der Priester?

  • Bei seiner morgentlichen Runde über den Tempelvorplatz war noch gar nicht so viel los. Ein paar Vögel kursierten um den Tempel des Mars und platzierten ihren alltäglichen Schiss auf dem Dach.
    Umso mehr fielen Phelan die Soldaten, die irgendwen oder irgendetwas suchten. Dynamisch ging der junge Priester auf sie zu "Salvete, kann ich euch helfen?"


    Soldaten hatte Verus hier noch nicht viele gesehen, seit dem er aus Rom wieder zurück war und hier seinen Arbeitsplatz fand. Klar war hier der Tempel des Mars, aber die Legionäre hatten auch einen Tempel des Mars und des Tyr in ihrem Castellum. Nunja, mal sehen was sie wollten.

  • Nachdem sich der junge Priester seine letzten Angelegenheiten am heutigen Tage erledigt hatte, wartete er auf einer Bank des Tempelvorplatzes, dass seine neue und somit auch seine erste Schülerin ihn hier aufsuchen würde.
    Einige Momente würde die junge Frau noch Zeit haben, um nicht unpünktlich zu erscheinen, was Phelan ihr aber nicht übel nehmen würde, da er sie ja sehr kurzfristig herbestellt hatte.


    Er beobachtete die Vögel, die ihre letzten Kreise um die Tempel machten. Dabei musste er an seinen Lehrer Orestes denken, der jetzt in Rom das Amt als Augur vollzog.

  • Callista hatte sie Nachricht umgehend erhalten, nachdem sie in der Casa abgegeben worden war und hatte sich sogleich fertig gemacht. Da sie eh nicht viel anderes zu tun hatte, kam der Vorschlag von Phelan zwar kurzfristig, aber nicht unpassend. Schnell kleidete sich Callista in ein hübsches Kleid, schnallte die Sandalen an und machte sich in Begleitung von zwei der Haussklaven auf den Weg. Die beiden kannten die Stadt gut und führten die junge Frau zielsicher zu den Tempeln. Doch da fiel Callista etwas siedend heiß an, sie hatte doch keine Ahnung wer Verus war! Wie sollten sie sich denn jetzt erkennen? Was, wenn er sie nicht sah und dachte, sie wäre nicht gekommen? Oh nein, das würde ja einen miserablen Eindruck machen. Hektisch blickte sich Callista um und versuchte abzuschätzen, wer ihr neuer Lehrer sein würde.



    Vielleicht hatte sie aber auch Glück und er sah sie und sprach sie an...

  • Wieder waren einige Momente vergangen, in denen sich auf dem Tempelvorplatz kaum was tat. Ein paar Legionäre kamen vom Marstempel, einige ältere Männer aus dem Kapitol.
    Alltag.


    Doch dann trat ihm eine junge Frau mit ihrem Gefolge von zwei Sklaven in Augenschein. Je näher sie kam, desto klarer wurde das sie erstens, von nicht niedrigem Stand sein musste und zweitens, sehr hübsch war. Sollte das die Braut seines Vetters Witjon und somit seine neue und erste Schülerin sein?
    Etwas verloren schaute sie sich um, da fiel ihm ein, die beiden hatten sich vorher noch nie gesehen, wie sollte sie ihn dann auch erkennen?
    Ein grober Fehler dem Phelan da unterlaufen war aber gut.
    Zielstrebig und selbstbewusst stand er auf und schritt auf die junge Frau zu.


    "Salve junge Frau, du bist Prudentia Callista und suchst Duccius Verus?"

  • "Ja, das bin ich." Antwortete sie etwas schüchtern. Sie war es nicht gewöhnt, dass man sie einfach so ansprach, Fremde machten sie immer nervös. Obwohl, eigentlich wurde sie immer nervös. Aber das hatte sich schon gebessert, wie sie fand, denn nicht zuletzt ihre bekanntschaft zu der blinden Schneiderin Tiberiana Crista hatte sie etwas aufblühen lassen. Daher nahm sie ihren Mut zusammen und blickte den Mann vor sich an, er war blond! Und hatte längeres Haar! Endlich! Ein blonder Germane, Callista musste lächeln. "Bist du Duccius Verus?"

  • Die junge Fraue wirkte noch etwas schüchtern aber gut, in Rom lief so etwas auch immer anders ab. Hier in Mogontiacum und vor allem bei Germanen war es mit dem Ansprechen eine ganz andere Geschichte.
    "Ja der bin ich, es freut mich sehr deine Bekannschaft zu machen Callista. Gehen wir doch ein Stück." schob er direkt hinterher und deutete in eine Richtung.

  • Nun war sie also hier und schaute sich um. Es war gar nicht so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte. Alles selber in die Hand zu nehmen hatte sicherlich etwas für sich, doch auf der anderen Seite war es erschreckend, wie wenig vorbereitet sie doch war. Wer war Verus? Ein wenig verloren schaute sie sich um, ehe ihre Haltung etwas straffer wurde. Bloß nicht verzagen! Schließlich hatte man eine Stimme und mit der konnte man Fragen an jemanden stellen, wenn es denn nötig war. Sie holte tief Luft und suchte nach einem Opfer für dieses Vorhaben.

  • Irgendwie kam Phelan diese Szenerie bekannt vor.


    Eine junge sehr hübsche und vermutlich römische Frau streifte suchend über den Tempelvorplatz. Er konnte sie von der Treppe des Marstempels aus beobachten, ihm kam es genauso vor wie vor einigen Wochen, als seine neue Schülerin Prudentia Callista hier aufgetaucht war, ähnlich suchend. Um das arme Ding nicht noch länger herum irren zu lassen ging der junge Priester auf sie zu.


    "Salve, kann ich dir helfen? Suchst du wen bestimmtes?"

  • Gerade wollte sie jemanden ansprechen, als ihr schon jemand zuvor kam. etwas überrascht blinzelte sie, ehe sie den Mann musterte, der auf sie zu getreten war. "Ja," begann Thalna etwas zöglich. "Ich suche Decimus Duccius Verus...?" Es kam ein wenig fragend über ihre Lippen. "Ich möchte nämlich Priesterin werden und..." Innerlich konnte sie nur über sich selbst die Augen verdrehen. Wo war die selbstbewusste junge Frau hin, die sie doch eigentlich war. "Prundentia Thalna, das bin ich...und...ja." Sie seufzte ein wenig entnervt und lächelte dann. Nun, sie war wohl keine große Rednerin, was ein Umstand war, an dem sie dringend warbeiten musste. "Vielleicht kannst du mir weiter helfen?" Ein zuckersüßes Lächeln trat auf ihre Lippen, was wohl weder ein Ersatz für besseres Wissen, noch für gute Manieren war.

  • Hilfe, das junge Mädchen redete direkt darauf los. Also, Decimus Duccius Verus sucht sie, den hat sie ja nun gefunden. Priestern will sie werden, sehr interessant! Prudentia Thalna? Das gabs ja nicht, noch eine Prudentia, wieso war sie denn nicht auf Witjons und Callistas Hochzeit gewesen? Vielleicht war sie aus Rom nachgekommen? Das konnte kein Zufall sein.


    "Nun, jener genannter steht vor dir. Es freut mich Prudentia Thalna. Ebenso freut es mich das du Priestern werden willst, aber alles erst einmal nacheinander. Ich gehe mal stark davon aus, dass du mit Prudentius Balbus und Prudentia Callista verwandt bist."

  • "Nun, jener steht nun vor dir...." Thalna räusperte sich kaum hörbar und war sich nicht sicher, ob sie Glück gehabt hatte, oder Pech sofort auf den Mann zu treffen, den sie hatte finden wollen. Nun war ihr ihre forsche Art doch ein wenig peinlich. Im engeren Sinne war es ja nicht einmal forsch gewesen, sondern eher direkt und sehr unsicher, doch was nutzte es jetzt schon, sich darüber Gedanken zu machen.
    "Ja, ich bin mit ihnen verwandt," antwortete sie sogleich. "Balbus ist mein Cousin. Im Moment sind wir alle hier." Hervorragend, Thalna. Dieser Mann würde sie nun ganz sicher für eine Närrin halten. "Aber ich war krank und ich bin erst später nachgereist. Aber das ist ja nun vorbei." Sie lächelte schwach. "Ich hatte mich schon in Rom dazu entschlossen, Preisterin zu werden, und wollte es nun hier tun."

  • Unsicheren Schrittes hatte Vespa ihre Beine hierher gelenkt. Nach einem Besuch des Mercatus war sie mit einem vollen Korb allein hierher gekommen. Natürlich wurde sie bis kurz vor den Tempelbereich begleitet, aber die letzten Schritte wollte sie allein gehen. Sie hatte viel frisches Obst gekauft, Weihrauch und sonstige Gaben, die sie Iuno darbringen wollte.


    Unsicher stand sie nun auf dem Vorplatz und sah sich um. Wenn sie ehrlich war, musste sich Vespa eingestehen, dass sie keine Ahnung davon hatte wie sie Iuno ihr Opfer am Günstigsten dar bringen sollte. Sie war nun schon einige Zeit mit Balbus verheiratet und noch immer nicht schwanger geworden. Es war doch aber ihre Aufgabe ihm Nachkommen zu schenken. Bisher konnte sie diese nicht erfüllen. Sicherlich konnte man einiges mit dem vielen Stress in letzter Zeit entschuldigen, aber ganz allein zählen durfte das auch nicht. Da sie sich keinen anderen Rat wusste, war sie nun hierher gekommen und hoffte auf Hilfe durch einen Iunoprister oder Tempeldiener. Suchend sah sie sich um.

  • Mit einem stetigen Lächeln hörte Phelan der jungen Frau zu.
    "Dann bin ich froh das es dir wieder besser geht und du den weiten Weg aus Rom gegangen bist, um deine Ausbildung hier anzugehen. Gehen wir doch ein Stück." er führte sie über den Platz. Im Stehen ließ sich so etwas nicht gut besprechen. Es hatte einen Hauch von 'Etwas zwischen Tür und Angel besprechen', daher würde er sie zu den Bänken geleiten.


    "Wie du sicher weißt, ist Callista meine Schülerin. Ich werde euch wahrscheinlich zusammen unterrichten, es sei denn, ihr wollt das nicht." fragend schaute er das junge Mädchen an. So belastet war er noch nicht, als das er nicht auf diesen kleinen Wunsch eingehen konnte.


    "Bis es aber soweit ist muss noch einiges geschehen. Ich werde später ein Schreiben fertig stellen und es dem Pontifex Maior vorlegen. Dann werde ich einen Termin ausmachen, an dem ein Pontifex und ich dir den Eid im Tempel des Augustus abnehmen werden. Doch bevor es überhaupt dazu kommt brauche ich natürlich ein paar Informationen über dich." sie waren an den Bänken angekommen, er wies ihr einen Platz zu und setzte sich ebenfalls.


    "Du bist Prudentia Thalna aus Roma. Wie alt bist du? Hast du einen Vormund? Wenn ja, wer ist es?" das erstmal zu den allgemeinen Informationen.

  • Ein wenig frisches Obst und frische Milch, nicht zu vergessen Margas köstliches Brot .. das war alles, was man für ein ordentliches Frühstück brauchte.
    Phelan hatte sich ein paar Sachen mitgenommen, er war am heutigen Tage später aufgestanden als die anderen, erstens hatte er in den letzten Tagen viel geackert und hatte sich das ausschlafen verdient, zweitens wollte er nicht alleine in der Küche frühstücken und drittens wollte er einfach bei schönem Wetter, welches an diesem Tag herrschte, mal auf dem großen Tempelvorplatz die Sonnenstrahlen genießen.
    Da erblickte er eine hübsche junge Frau, irgendwie hatte der blonde Germane ständig Dejavues. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber sie war noch zu weit weg um sie eindeutig erkennen zu können. Er ließ seine Sachen auf der Bank liegen, ein hatte eh mit ein paar Tempeldienern philosophiert und jene würden schon darauf aufpassen. Schnellen Schrittes ging er auf die Frau zu.
    Irgendwoher kenn ich dies.. ah! jetzt hatte er es.


    "Aelia Vespa. Gattin des Prudentius Balbus sei gegrüßt. Ich hoffe ihr genießt euren Aufenthalt nach den beiden Hochzeiten." war die einen von der Feierei wohl etwas .. uriger gewesen (:D).
    "Was kann ich für dich tun?"

  • Einen Moment lang musste sie die Quelle der Stimme suchen und sah dann ein bekanntes Gesicht näher kommen. Es war einer der Duccier. Sie hatte ihn auf der Feier gesehen und versuchte nun angestrengt sich an den Namen zu erinnern. Allerdings wollte er ihr nicht einfallen. Entweder waren sie sich namentlich nicht vorgestellt worden oder aber er war ihr entfallen und ds war nun sehr unangenehm und peinlich.


    "Salve, ich denke...ja...glaube ich..."


    Vespa, erst einmal sammeln und dann sprechen, hatte Tante Phoebe immer gesagt und das versuchte sie nun im zweiten Anlauf noch einmal.


    "Ich möchte Iuno ein Opfer darbringen und sie bitten uns ein Kind zu schenken. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das richtig mache. Ich habe bisher nur kleine Opfer dar gebracht und keine, die mir so sehr am Herzen lagen wie dieses. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich ein wenig hilflos fühle und wollte fragen ob ich um etwas Hilfe bitten kann, welche ich natürlich großzügig entlohnen mochte. Es ist mir wichtig meinem Mann ein Kind schenken zu können."


    Das Geschlecht war erst einmal gänzlich zweitrangig. Sie wollte ihrer Aufgabe nachkommen und hatte es bisher nicht geschafft. Inständig hoffte sie mit diesem Opfer die Hilfe der Göttin erlangen zu können.

  • Verständnisvoll hörte sich der Priester die Worte der jungen Frau an. Viele Frauen kamen her, um für ihre Fruchtbarkeit zu beten. Meist der Göttin Iuno, was auch Sinn machte, da sie die Göttin der Mutterschaft und Familie war.


    "Ich werde dir bei deinem Anliegen helfen. Zufällig bin ich Iunopriester, kenne mich also mit ihr am besten aus. Hast du denn die nötigen Gaben für das Voropfer dabei?"


    Sicher hatte sie das, sie trug einen Korb mit sich, aber trotzdem gehörte die Frage zu den Formalitäten.
    Ein Problem gab es allerdings, der Tempel der Kapitolinischen Trias war gesperrt. In der Zwischenzeit überlegte er sich schon einmal, was man tun könnte.

  • "Ja, ich weiß," gab Thalna auf den Hinweis zurück, dass Callista bereits seine Schülerin war. Dankbar hatte sie seinen Vorschlag angenommen ein Stück mit ihm zu gehen und nun lächelte Thalna.
    Aufmerksam hörte sie seinen Ausführungen zu und nickte dabei ein jedes Mal, wenn er einen Satz beendete. Das Gefühl der Unsicherheit wollte allmählich schwinden, auch wenn sich ein Rest davon noch immer hartnäckig hielt.
    Schließlich setzte sich auf die Bank und strich sich ihr Gewand glatt. "Ich bin siebzehn," antwortete sie dann, "und seit dem Tod meiner Eltern...meiner Mutter," korrigierte sie sich schnell, "ist Tiberius Prudentius Balbus mein Vormund. Aber mit ihm habe ich schon in Rom gesprochen." Es war sicherer, dass noch einmal zu erwähnen. "Ich stamme eigentlich auch aus Germanien, als ich bin hier geboren." Dann seufzte sie und setzte ihren Blick abwartend auf Verus.

  • "Das tut mir Leid." entgegnete er ihr. Zu oft kam es vor, dass Elternteile starben und junge Menschen bei ihren Vormündern aufwuchsen und weiter lebten. "Du bleibst nun hier in Mogontiacum und wohnst in der Casa Prudentia richtig?"
    Als ihm offenbarte, dass sie hier geboren wurde schaute er überrascht auf.
    "Du bist in Germanien geboren? Sag, wo genau?" das hörte sich doch alles gut an. Jetzt galt es die Fragen zu stellen, die ihre Ausbildung betrafen.


    "Wie du schon sagtest möchtest du Priesterin werden. Hast du auch schon eine favourisierte Gottheit, in deren Dienste du dich stellen möchtest?" wenn sie jetzt auch Iuno sagen würde, wäre er baff. Callista hatte sich auch für Iuno entschieden, ein Priester für die anderen Gottheiten wäre zur Abwechslung ganz hilfreich.

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