Cohors V, Centuria I - Stube des Centurio s Marcus Caecilius Decius

  • Nachdem er seine Männer zu ihren Unterkünften geschickt hatte, begab Decius sich zu der seinen und bestaunte erst einmal, wie schön geräumig seine neue Stube im Gegensatz zu den Unterkünften der Mannschaften war. Natürlich war das kein Vergleich zur caecilischen Villa in Rom, aber es war ein Fortschritt.


    Zunächst packte er seine Ausrüstung zusammen und gab einem der ihm zur Seite stehenden Sklaven die Anwesiung, die gesmate AUsrüstung ordentlich zu reinigen. Er war froh dass er diese lästige Arbeit nun nicht mehr selbst erledigen musste.


    Schließlich aß er einen kleinen Bissen und machte sich dann auf den Weg in die Lagerthermen, um sich den Staub aus der Haut zu waschen. In seinem jetzigen Zustand würde er seinem Onkel und Vorgesetzten unter keinen Umständen in die AUgen treten wollen.

  • Nach dem Gespräch kam Decius zurück in seine Unterkunft um dort die verwaltungstechnischen Angelegenheiten seiner Centurie zu übernehmen. Er hatte dafür zwar auch einen Miles als Scriba zugeteilt, aber die Berichte und Listen kontrollierte er lieber selbst noch einmal bevor sie schließlich an den Tribunus gingen.


    Er rief nach dem Miles, der dann auch kam und die Schriftrollen mit brachte, und dann setzten sie sich zusammen hin und erledigten diese Arbeit.

  • Im Grunde kannte Valerian seinen Vorgesetzten noch gar nicht, obwohl er nun schon ein paar Wochen hier war. Gesehen hatte er ihn natürlich. Und Befehle befolgt. Aber es hatte noch überhaupt kein persönliches Gespräch stattgefunden und Valerian bezweifelte, daß Centurio Caecilius überhaupt sein Gesicht einem Namen zuordnen konnte.


    Aber das war ihm noch relativ egal. Viel wichtiger war es ihm, daß der Centurio seinem Wunsch nach Ausgang nachgab. Wenn Valentina wirklich nach Rom ziehen wollte, dann brauchte sie eine Wohnung. Möglichst eine bezugsfertige Wohnung.


    Ein wenig nervös kontrollierte er nochmal seine Erscheinung, dann klopfte er an.

  • Als es an der Türe klopfte legte Decius die Schriftrolle mit für die Centurie zu besorgenden Versorgungsgütern beiseite, erhob sich von seinem Schreibtisch und ging zur Tür um sie zu öffnen.


    "Was gibts?"


    Vor der Tür stand offenkundig ein Miles, und er kam ihm vage bekannt vor. Es musste einer der neuen sein, deren Namen und Gesichter er noch nicht ganz so flott zuordnen konnte wie bei seinen anderen Soldaten.

  • "Salve, Centurio", grüßte Valerian und salutierte zackig. Da er davon ausging, daß der Centurio ihn nicht mit Namen kannte, stellte er sich kurz vor und brachte dann sogleich sein Anliegen vor. "Miles Quintilius. Ich bitte um die Erlaubnis, einen Stadtgang machen zu dürfen, um eine Wohnung für meine Schwester suchen zu dürfen, da sie überlegt, ebenfalls wieder nach Rom zu ziehen." Hoffentlich stimmte der Centurio zu. Wenn er erst einmal etwas gefunden hatte, konnte er gleich Valentina davon berichten. Und sobald sie sich entschlossen hatte, konnte er zur Not alles weitere schriftlich mit dem Vermieter ausmachen. Doch erst einmal brauchte er Ausgang, um sich die in Frage kommenden Wohnungen anzuschauen. Einer der Kameraden hatte von einem Anschlag am Marktplatz gesprochen, der sich schon mal recht interessant anhörte.

  • Decius hörte sich an, was der Miles zu sagen hatte. Einer der Neuen wie er sogelich vermutet hatte. Ob der sich nicht in Rom verlaufen würde? Aber Decius winkte ab, wenn er das tat brauchte er gar nicht erst wieder zu kommen, so jemanden konnten sie hier ja nun wirklich nicht gebrauchen.


    "Einen Stadtgang, hm..."


    Kurz überlegte er ob es irgendwelche Sonderaufgaben gab zu der er noch jemanden einteilen musste; Das war aber nicht der Fall. So hatte der Quintilius Glück.


    "Das ist kein Problem, Erlaubnis erteilt. Aber lass dich nicht von den Maklern über den Tisch ziehen, erwähne gegebenenfalls dass du bei der Garde bist, das sollte dich vor allzu großen Schurkereien schützen."


    Oder gerade dafür sorgen dass der Makler den Preis in die Höhe trieb - aber dann würde Quintilius sich schon zu Helfen wissen.

  • Hätte Valerian etwas von den Gedanken des Centurios geahnt, so hätte er sicherlich geschmunzeltl. Er und sich in Rom verlaufen! Er war hier geboren und hatte bis auf die letzten zwei Jahre sein ganzes Leben hier verbracht. Er kannte jeden Stein beim Namen, keine Gasse gab es, in der er noch nicht gewesen war, - auch wenn es ein paar gab, die er nicht unbedingt noch einmal aufsuchen würde.


    Also freute er sich einfach darüber, daß er die Erlaubnis erhalten hatte. "Ich danke Dir, Centurio. Und danke für den Tip." Also konnte er sich sogleich auf die Suche machen, das war gut. Dann konnte er Valentina im nächsten Brief gleich die entsprechenden Hinweise geben. Denn eigentlich hoffte er ja, daß sie sich wirklich dazu entschloß, nach Rom zurückzukehren.


    Er nahm also nochmal Haltung an und wartete darauf, entlassen zu werden.

  • "Du kannst dann wegtreten... und bring den Kameraden was feines mit!" fügte er noch mit einem Grinsen hinzu. Dann trat er wieder in seine Stube und machte sich wieder an die Arbeiten.


    Mit diesen musste er sich wirklich eilen, denn für heute Nachmittag war eine Besprechung der Centurionen angesetzt, bei der wohl wichtige neue Anweisungen augegeben werden würden.

  • Valerian salutierte zackig und konnte sich dabei ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Zu Befehl, Centurio" Natürlich hatte er ohnehin vorgehabt, etwas Gutes für das Abendessen mitzubringen. Sie kamen selten genug heraus, um sich mal was besonderes zu gönnen. "Vale." Damit verließ er das officium des Centurios. Erleichtert, daß er die Erlaubnis tatsächlich erhalten hatte. Die Kameraden hatten ihn alle für verrückt erklärt, daß er es überhaut versucht hatte als Neuer.


    Der Centurio schien gar nicht so übel zu sein. Nicht so ein Leuteschinder wie der Optio, der sichtlich Freude daran hatte, die Männer fertig zu machen. Gut gelaunt machte Valerian sich auf den Weg zum Marktplatz, um sich diesen Anschlag selbst einmal anzusehen, von dem der Kamerad gesprochen hatte.

  • Balbus ging, von einem Scriba mit unsinnigen Anfragen verfolgt, an der Baracke vorbei und steurte auf die Unterkunft des Centurios zu. Kurz bevor er die Tür erreichte, stoppte er plötzlich und herrschte den Scriba an, er solle ihn in Ruhe lassen und ihn später weiter mit dem Schreibkram behelligen. Der Scriba, nicht ganz so dumm wie er manchmal wirkte, nickte und trollte sich dann davon.
    Balbus atmete kurz auf, bevor er dann zur Tür der Unterkunft ging. Da er die Castra als 'sein' Lager ansah, klopfte er lediglich kurz an der Tür an um diese dann direkt zu öffnen und einzutreten. Er zog sie hinter sich zu und stand nun im Eingangsbereich. Lange war es her, dass er selbst in einer solchen Unterkunft gelebt hatte und irgendwie vermisste er es sogar ein Stück weit.


    "Centurio?" rief er.

  • Decius war soeben damit beschäftigt, seine Ausrüstung zu inspizieren um dem Lagerverwalter dann eine Liste mit benötigten Ersatzteilen zukommen lassen zu können, da vernahm er die ihm bekannte Stimme des Princeps Praetorii. Er frgate sich, was der Mann hier wohl wollte und ahnte, dass da wohl Arbeit auf ihn zukommen würde. So legte er die Liste beiseite und trat aus der Lagerkammer hervor in den Eingangsbereich.


    "Salve, Princeps." grüßte er, salutierend.


    "Was kann ich für dich tun?"

  • "Salve Centurio, gut das du hier bist." sagte er, auch wenn er nicht daran gezweifelt hatte, den Centurio hier zu finden, schliesslich kannte er ja dessen Dienstplan recht genau.


    "Ich habe einen Auftrag für dich. Einen sehr wichtigen Auftrag, der jedoch auch sehr gefährlich werden könnte."

  • Decius hörte dem Princeps schweigend zu und nickte schließlich. Er hatte sich schon gedacht dass der Princeps etwas spezielle sfür ihn hatte, ansonsten wäre er wohl nicht persönlich gekommen. Auf die Ankündigung, der Auftrag könne gefährlich werden, ging der Centurio gar nicht erst ein; Die meisten besonderen Aufgaben waren auf die eine oder andere Weise gefährlich, das war so oder so selbstverständlich. Und kein Hindeurngsgrund.


    "Was gibt es zu tun?" fragte er daher nur ruhig.

  • Balbus registrierte die Gelassenheit des Centurios mit dem üblichen Wohlwollen und ging dazu über, ihn zu instruieren.


    "Deine Centurie ist ja hauptsächlich für die Palastwache eingeteilt und daher bist du für diese Angelegenheit meiner Meinung nach der Richtige. Es geht um folgendes." begann er.


    "Bei der Rückkehr des Kaisers, wurde er von einem Mann begleitet, Vescularius Salinator, der Statthalter des Illyricums. Dieser wurde nach Aussagen der Palastwache irgendwo im Palast untergebracht und scheint sehr die Nähe des Kaisers zu suchen. Ich möchte, dass du ihn ein wenig im Auge behälst. Wie genau du das machst, ist mir recht egal, von mir aus spann dafür ein oder zwei vertrauenswürdige Palastdiener ein, wichtig ist nur, dass dies alles möglichst diskret abläuft. Niemand ausser dir darf davon erfahren und du wirst ausser mit mir auch mit niemandem sonst hier darüber sprechen. Nichteinmal mit den Praefecten, denn beide wollen nicht damit in Verbindung gebracht werden, wenn etwas schief geht." erklärte er.
    Das der letzte Satz eine reine Lüge war und weder Crassus, noch sein Amtskollege etwas von diesem Auftrag wussten, musste der Centurio ja nicht wissen.


    "Hast du alles verstanden?"

  • Decius hörte wie üblich aufmerksam zu. Den besagten Mann hatte er bisher nur einmal flüchtig gesehen. Was ihn ein wenig irritierte war die tatsache, dass der Praefectus anscheinend nichts mit der Angelegenheit zu tun haben wollte: Eslbst wenn etwas schief ging, so könnte (und würde) Crassus ohnehin alles abstreiten, die Verantwortung auf einige Offiziere abwälzen und diese dann öffentlich zur Rechenschaft ziehen. Warum nicht in dieser Angelegenheit?


    Aber das war Decius insofern egal als dass er daran ohnehin ihcts ändern konnte; Der Princeps hatte ihm einen BEfehl errteilt, und diesen galt es auszuführen.


    "Aber einige Gardisten werde ich dafür schon einspannen müssen..." warf er ein.

  • Nachdem Decius den Princpes verabschiedet hatte, erledigte er noch einige unaufschiebbare Angelegenheiten und machte sich alsbald auf den Weg zum Palast, wo ja neben einigen anderen auch seine Centurie Dienst hatte.

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