Ableben des Kaisers

  • Numerius Scaevius Camerinus, der Praefectus Vigilum, hatte ebenso wie seine Amtskollegen von den Prätorianern und den Cohortes Urbanae die Nachricht vom Ableben des Kaisers bekommen. Wenn er geschockt war, dann ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen erfolgte im ruhigen Ton der Befehl, die Offiziere mögen sich schnell als möglich bei ihm einfinden.



  • Der Praefectus Castrorum trat ein, salutierte kurz und setzte sich auf seinen Platz, links neben dem Kommandeur.


    "Was gibts Praefectus?" erkundigte er gut gelaunt, noch unwissend vom Tod des Kaisers.

  • Das Wetter war schlecht am Himmel zogen sich schon wieder die ersten Wolken zusammen und Dragonum war sich sicher das der Grund für dieses spontane Treffen keine üppige Solderhöung war vielmehr rechnete er mit etwas schlimmem von dem er eigentlich garnicht wissen wollte das es passiert sei ... Senkung seines Soldes zum Beispiel ...


    Als er den Versammlungsraum erreicht hatte trat er ein und nahm Haltung an, während er vor dem PV salutierte, anschließend nahm er seinen Helm ab und legte ihn vor sich auf den Tisch bevor er sich setzte und Cato zunickte ...

  • Camerinus wartete, bis alle Offiziere anwesend waren und begrüßte die Ankömmlinge. Er war nie einer der freundlichsten Menschen gewesen, doch am heutigen Tag war davon noch weniger zu spüren.


    "Meine Herren." begann er trocken. "Ich habe soeben Kunde bekommen von unserem Imperator." Die Pause, die dabei entstand, war weniger theatralischer Natur, vielmehr holte er Luft zum Atmen. "Er ist gefallen, laut seinem Brief durch einen parthischen Pfeil." Allerdings hatte er sich schon die Frage gestellt, ob der Brief, den der Kaiser nach Rom geschickt hatte (Camerinus hatte dank seines Patrons eine Abschrift gelesen), wirklich vom Verstorbenen diktiert wurde oder ob sich einer des Stabes dort etwas angemaßt hatte. Möglich wäre beides gewesen, doch wollte Camerinus seine Bedenken nicht äußern.


    "Mir ist klar, dass dies ein Schock für uns alle ist, dennoch bleibt uns für langwierige Trauerzeremonien erst dann Zeit, wenn der Nachfolger, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, als Kaiser nach Rom gekommen ist."

  • Innerlich stürzte für den Octavier eine Welt zusammen. Eine Welt der Ordnung, Struktur, Disziplin...


    Jedoch blieb er nach außen hin gefasst.


    "Was wird jetzt passieren, Praefect? Gibt es Anweisungen?"


    Innerlich war das octavische Planungsgenie schon dabei alles, was zu tun war im Geiste zu sammeln. Nun wartete er auf Anweisungen.

  • Dragonum verkrampfte innerlich ... der Kaiser ... tot? ... er hatte diesem Mann mehr als nur die üblichen Vorzüge des römischen Lebens zu verdanken, doch Trauer war keines der Gefühle das Tiberius Octavius Dragonum sein Eigen nennen könnte, er empfand nichts ausser Leere und einem pulsierenden Schmerz, der den Hass ausdrückte, mit dem er die Feigheit der Parther belegte die es wagten einen Heeresführer statt im Zweikampf zu stellen, mit Bögen anzugreifen ...


    Seine Hände zur Faust geballt starrte Dragonum auf die Tischplatte, bevor er den Praefectus entschlossen ansah und darauf wartete dessen Antwort auf Cato's Frage zu hören ...

  • Auf diese Frage hatte Camerinus gewartet.


    "Was jetzt passieren wird, hängt zum Gutteil von Valerian ab. Meiner Ansicht nach wäre es gut, wenn er bald nach Rom kommen würde. Aber es würde vorerst auch ausreichen, wenn ein Abgesandter kommt und öffentlich die Ansprüche von Valerian bekundet." Offensichtlich machte sich Camerinus nicht wirklich große Sorgen um die Nachfolge im speziellen. "Der Rest liegt in der Hand den Senatoren und sonstigen hohen Herrschaften." Zu denen er sich eigentlich auch zählte, was aber nicht hierher gehörte.


    "Unsere Aufgabe in der Zwischenzeit ist die übliche, allerdings verstärkt. Vermehrte Patrouillen und erhöhte Wachsamkeit, aber um der Götter Willen keine Nervösitäten. Urlaubssperre ist selbstverständlich, aber sonst gibt es keine Anweisungen. Nicht, bis wir wissen, wann der Cäsar nach Rom kommen wird."

  • Der Octavier nickte.


    Also mussten alle eingegangenen Urlaubsanträge, die ja über seinen Tisch mussten, storniert werden. Mit den Patrouillen, das war nicht sein Aufgabenbereich, weshalb er nur nickte.

  • Dragonum nickte ebenfalls, während er gleichzeitig einigen wirren Gedankengängen nachhing, welche ihn wiederum unwiederruflich zu folgender Frage führten ...


    "Sagt Praefectus ... wollt ihr das die Patroullien sich in einigen bestimmten Gebieten häufen oder Standardprozedur mit mehr Männern?"

  • Der Praefectus Vigilum antwortete ohne zu zögern.


    "Häufen, wie du es nennst. Die meisten Römer sehen unsere Patrouillen in der Nacht zwar nicht, aber wenn sie sie sehen, soll alles wie ganz normal aussehen. Die Bevölkerung wird schon früh genug draufkommen, dass die Stadteinheiten vorsichtig agieren." Schneller bei den Cohortes Urbanae als bei den Vigiles, dachte der Praefectus bei sich.

  • Der Praefectus atmete einmal tief durch, so als ob er noch darüber nachdenken müsste.


    "Die Männer sollen es erfahren. Besser so als es auf der Straße von irgendwelchen Besoffenen oder sonstigen Halunken zu hören."

  • "Da unsere Männer nicht in einer zentralen Castra stationiert sind, wäre es wenig sinnvoll, jetzt alle Vigiles hierher zu zitieren. Ich möchte daher, dass ihr, meine Offiziere, das übernehmt."

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