Ammonion

  • Eine der größten Orakelstätten der Mittelmeerwelt, auf der selben Stufe mit Delphi oder Cumae, ist das Orakel des Amun, welcher den Griechen als Zeus und den Römern als Jupiter gilt. Das ursprüngliche Berberheiligtum an der Oase Siwa mitten in der Wüste berät wohl seit Jahrtausenden Pharaonen, Könige, Kaiser und einfache Reisende mit seinen weisen Entschlüssen. Das erste Mal wird das Orakel durch Herodot im 5. Jahrhundert erwähnt und war den Ägyptern, Persern und Griechen bekannt.


    Das Orakel gibt keine Sprüche ab, sondern liefert nur "Ja" und "Nein"-Antworten, die durch eine bewegliche Statue des Gottes an die Fragenden übermittelt werden. Für eine gewisse Geldsumme bieten die Priester allerdings auch Sprüche an, die der Gott ihnen zuträgt. Zahlreiche Geschichten, Legenden und Andekdoten ranken sich um das Orakel. Den persischen Großkönig Kyros wurde sein Untergang prophezeit und eine persische Armee, die das Orakel für den Spruch strafen wollte, wurde durch einen von Amun gesandten Sandsturm vernichtet. Kimon, der Sohn Mithridates des Jüngeren, des Tyrannen von Athen, schickte eine Delegation in seinem Auftrag zum Orakel. Das Orakel schwieg jedoch. Erst zuhause erkannte die Delegation, weswegen der Gott ihnen die Antwort verweigerte: Kimos war inzwischen gestorben.


    Die berühmteste Geschichte ist aber wohl die, wie Alexander das Orakel aufsuchte und der Gott ihn als seinen Sohn annahm. Als Alexander zu seinen Begleitern zurück kehrte, meinte er, dass der Gott ihm genau das prophezeiht habe, was er, Alexander, wollte.

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