Iatreion – Das Haus der Ärzte


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    Eines der Nebengebäude des Museion dient gänzlich dem Iatreion, dem Haus der Ärzte. Hier arbeiten die Ärzte des Museion in verschiedenen Räumlichkeiten. Kranke aus der Stadt, aber auch aus dem Museion können sich hier fachkundigen Rat holen. Betritt der Ratsuchende das Nebengebäude, welches am Rande des Parkes liegt und in der Nähe des großen Eingangtores, kommt er zuerst in einen großen Warteraum. Sklaven sind hier beschäftigt, die sich darum kümmern, dass dem Suchendem geholfen werden kann.



  • Nikolaos kam mit seinen beiden Begleitern rasch ins Iatreion, denn es lag gleich hinter dem großen Tor. Im Warteraum suchte er sich den erstbesten Sklaven. "Chaire", sagte er. "Ich bin der Strategos Alexandrinos und möchte zu Chares. Es ist sehr dringend. Bitte führe uns hin."

  • Cleonymus hielt sich dicht hinter seinem Vorgesetzten und beäugte misstrauisch die Umgebung, jeder Sklave oder Städter der sie passierte wurde von ihm gründlich gemustert ...

  • Das Leben ging weiter, zumindest im Haus der Ärzte, denn egal ob der Epistates tot war oder nicht, die Menschen in der Stadt wurden weiterhin krank. So war der Raum an diesem Vormittag bereits gut gefüllt. Einige ältere Herren warteten auf den Stühlen. Ein dicke Frau mit zwei Kindern (das eine Kind hatte rote Pusteln über und über am Leib), eine junge Frau, deren Hand in dicken Tüchern verpackt lag. Zwischen all dem eilte eine junge Frau hin und her, sprach leise mit dem einen Wartenden oder dem Anderen. Gerade als die Männer das Iatreion betraten halft sie einem älteren Herrn aufzustehen und in einen Nebenraum zu gehen. Als sie der Stimme gewahr wurde, drehte sich die Frau um. Auf den zweiten Blick war erkenntlich, es war die junge Frau von der Nacht. Der Nacht, in dem der Epistates tot aufgefunden worden war. Überrascht blieb sie, Kaleina, stehen, ein ängstlicher Ausdruck huschte über ihr Gesicht, dann raffte sie sich und trat auf Nikolaos zu, wobei sie seinen Begleiter auch mit einem höflichen Nicken zum Gruße beachtete. Mit einem Fingerdeuten schickte sie den Sklaven fort, der gerade zu einer Antwort ansetzen wollte. „Chaire. Ihr möchtet Chares sprechen, den Philologen und Chimärenforscher?“ Mit der Frage vergewisserte sie sich dessen und fügte gleich an. „Wenn Du willst, lasse ich Dich von einem Sklaven zu ihm führen. Aber hier triffst Du ihn nicht an. Hier sind nur die Iatroi, die Ärzte, aber kein Naturphilosoph.“ Fragend sah Kaleina zu Nikolaos und auch zu Cleonymus.




    GNORIMOS - IATROI

  • Wie peinlich! Nikolaos Hirn hatte die Schlaflosigkeit, der Opiumkonsum und die Überarbeitung nicht gut überstanden. Er konnte sich gerade noch davor retten, vor der jungen Frau zu stammeln. Wie hieß der Arzt noch gleich? Nikolaos kam ins Schwitzen. Er hätte seinen Grammateos mitnehmen sollen, der es ihm wohl schon den richtigen Namen ins Ohr geflüstert hätte, als Nikolaos nach Chares verlangte. Seine Nerven schienen zu vibrieren. Er spürte langsam Beklemmung in dieser Umgebung. überall Krankheit, und wenn diese nicht offensichtlich war, zumindest Alter. Er schob das Versagen seines Gedächtnisses auf diese unheimlichen Miasmen, die einzuatmen er fürchtete. Und die Frau, die ihn in Verlegenheit gebracht hatte, war ausgerechnet jene vom Brunnen im Park. Nikolaos zwang sich, die Zähne innerlich zusammenzubeißen. Er setzte ein überlegendes Lächeln auf. "Verzeihe mir, ich verwechselte Chares gerade. Das lag wohl daran, dass ich Chares hiernach aufzusuchen gedenke." Sein Lächeln gefror, ohne dass er das gewollt hätte. Wie hieß dieser verdammte Arzt? Nikolaos empfand auf einmal ein Verlangen, nicht in diesem Warteraum des Elends und des Ekels zu stehen, sondern in seinem Bett zu liegen und sich vom Morpheus in die Arme nehmen zu lassen, mithilfe einer großen, sehr großen Dosis Opium. Innerhalb von Augenblicken wollte er wegsinken, weit weg.
    Doch leider stand er hier. Doros, der Kerl hieß Doros!, dachte er und unternahm den zweiten Versuch.
    "Ich suchte außerdem Doros. Der müsste doch hier zu finden sein, oder?" Er lächelte, doch die tiefen Gräben unter seinen Augen, die dunklen Schatten und die Bleiche seines Gesichts konnte er nicht verbergen.

  • Nervös war Kaleina, denn noch wusste sie nicht, ob der Mann nicht auch wegen ihr hier war, immerhin hatte sie das Pech gehabt, die Leiche mit zu finden. Doch scheinbar war der junge Mann nicht an ihrer Person interessiert. Kaleina atmete leise auf und lächelte hilfsbereit. Sie war immer noch wütend auf Doros, sollte der Strategos doch ihm ein wenig das Leben zur Qual machen. „Doros von Pelusium? Meinen...ähm...Lehrmeister? Aber natürlich ist er hier. Einen Moment bitte.“ Strahlend war ihr Lächeln, sie drehte sich um und ging durch eine Tür. Nur ein Spalt blieb von der Tür offen. Der Junge mit den Ekzemen am ganzen Körper starrte Nikolaos an. Ein kräftig vor sich hin hustender Mann trat an Augustinus vorbei und wandte sich mit heiserer Stimme an einen älteren Sklaven.


    Derweil in dem Raum. Doros lag auf dem Bett. Eigentlich war die Liege für die Kranken und die Untersuchung. Doch der Iatros schlief selig und tief auf dem Platz seiner Arbeit. Die Fensterläden waren vor das Fenster gelehnt, verbargen die helle Tagessonne. Kaleina schlich an Doros heran und stieß mit ihrem Zeigefinger gegen seine Schulter. „Psst, Doros, wach auf. Der Strategos will Dich sprechen.“Doros stöhnte leise und hob die Hand, schlug damit sachte nach Kaleinas Finger. „Nicht jetzt...Baraka...“, murmelte Doros.


    Kaleina rollte mit den Augen. Sie beugte sich vor. Dicht an das Ohr von Doros. „Die Vorlesung. Du kommst zu spät, Herr.“ Vernehmlich sagte sie das in sein Ohr. Jäh erhob sich Doros, wie von der Tarantel gestochen. Er sprang vom Bett herunter, taumelte einen Moment. „Meine Gewandung. Meine Schuhe, Baraka, warum hast Du mich nur so viel trinken lassen?“ Dann stockte Doros und sah sich um. Denn das sah gewiss nicht nach seinem Schlafgemach aus. Er fixierte Kaleina. „Oh, Du kleines Luder Du...“ Kaleina kicherte vergnügt auf. „Der Strategos will Dich sprechen. Ich schicke ihn sofort hinein.“ Doros grummelte und sah seine 'Schülerin' ärgerlich an. „Wenn's sein muss.“ Gähnend bewegte er sich zum Fenster und fingerte an den Fensterläden herum.


    Derweil ging Kaleina eilends nach draußen, öffnete die Tür vor Nikolaos. „Der Iatros Doros erwartet Dich...ähm...Euch? Tretet ein.“ Sie lächelte und ging dann wieder ihrer Arbeit nach.



  • Als sich Cleonymus der Blicke des jungen gewahr wurde funkelte er ihn böse an ... dieses Balg sollte seinen Vorgesetzten nicht mit blicken beschämen sondern statdessen buße tun denn scheinbar hatten die Götter ihn hart bestraft für die Taten seines Lebens ...


    Als die junge Frau aus dem Nebenzimmer zurückkehrte war Cleonymus froh das es scheinbar endlich weiterging er hatte genug von all diesen verweichlichten Menschen die hier herumsaßen, er war in seinem Leben noch nie krank gewesen und er sah dies als guten Willen der Götter ...

  • "Ich danke dir.", rief Nikolaos der Frau freundlich aber mit matter Stimme hinterher. Hatte sie ihren Namen gesagt? Falls ja, hatte er auch diesen wieder vergessen. Es schien nicht gut um seinen Zustand zu stehen. Doch er nahm Haltung an, versuchte in seinen Blick den Ausdruck von Wachsamkeit und Konzentration zu bringen, auch wenn seine Gedanken weit abschweiften, dann wieder zurückkehrten, taumelnd wie Betrunkene auf dem Weg nach Hause und sogleich wieder auf Zechtour gingen. Er fühlte einen Schwindel, vor seinem Augen zersetzte sich die Welt in Atome, deren scharfe Formen wie Staub aufwirbelten und ihm dann in die Augen geweht worden, wo sie juckten und brannten. Er hörte ein durchdringendes raumloses Pfeifen, da es raumlos war, wusste er, dass es nur in seinen Ohren stattfand.
    Er betrat den Raum, hatte aber rücksichtsvoll darauf geachtet, dass der Centurio und der Stadtwächter hinterher kamen. "Chaire, Doros.", sagte er. "Ich schätze, du kennst mich noch. Ich komme wegen des Körpers des Tychios. Kannst du uns ihn einmal zeigen? Ich würde ihn gerne noch einmal im Tageslicht begutachten, und die beiden Herren, Centurio Quintus Octavius Augustinus Minor und Cleonymus, mein Vertrauensmann der Stadtwache, würden auch gerne den Körper sehen. Was übrigens konntest du herausfinden ? - warte, erzähle uns das auf dem Weg." Nikolaos musterte den Arzt. Dann warf er ihm einen auffordernden Blick zu.


    Sim-Off:

    Tychios ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Nebenraum des Heiligtums aufgebahrt, es ist früher Morgen nach der Mordnacht.

  • "Chaire" grüßte auch der Octavier. Das waren also de Ärzte Alexandrias. IM Prinzip war er ja auch ein Arzt, halt nur ohne Studium, aber er war sich sicher, dass er so manchem Arzt in Beziehung auf Kampfwunden weit voraus war. Das spielte heute allerdings keine Rolle...

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Licht durchflutet erstrahlte der kleine Raum des Iatros. Helios zeigte sich blenden gelaunt am Himmel, schickte die Strahlen über die Stadt und das Museion. Bescheiden und schlicht bot sich der Anblick des Medicusraumes dar als Doros den Fensterläden einen Stoß gab und Helios Gaben gänzlich in den Raum einlud, wenn Doros es auch mehr widerwillig tat, blendete ihn die Strahlen doch immens. Er blinzelte in den Tag und spähte hinaus auf den Vorplatz des Museion, zu dem weit offen stehenden Tor und den Soldaten, die dort versammelt waren. Schon ertönten die Schritte hinter dem Iatros. Doros seufzte leise auf und wandte sich zu den Hereinkommenden um. „Chaire.“ Der Gruß war an alle drei Männer gleichermaßen gerichtet. Ein verhaltenes Gähne unterdrückte der griechische Gelehrte, der nur wenige Jahre älter als Nikolaos sein konnte. Übermüdet und mit tiefen Schatten unter den Augen, so zeigte die Sonne den Arzt in ihrem strahlenden und schonungslosen Licht. Seine Neugier richtete sich einen Moment länger auf den Centurio. „Ein rhomäischer Soldat? Aha.“, murmelte Doros leise. Eine natürliche Skepsis trug Doros in sich, was die Römer betraf, waren sie in seiner Heimatstadt doch auch nicht sonderlich beliebt und die Soldaten benahmen sich auch oft wie die Herren der Welt, wohl wissend, dass die einheimische Bevölkerung Übergriffe stillschweigend hin nehmen mussten.


    „Ich hatte Dich schon gestern Nacht erwartet, Strategos.“ Kein Vorwurf klang in Doros Stimme mit, auch die Gereiztheit der vorigen Nacht war völlig verschwunden, nur eine latente Müdigkeit sprach aus seinen Worten. „Aber so hatte ich etwas länger Zeit und habe mir den toten Körper ausgiebig angesehen. Ich führe euch am Besten zu ihm, dann kann ich meine Ergebnisse besser erläutern.“ Doros ging auf die Eingangstür zu als gerade ein älterer Mann in den selben Gewändern herein trat wie Doros sie trug, wohl ein anderer Iatros. „Ah, Doros, beliebst Du mal zu arbeiten? Ich hätte da einen Fall für Dich...“ Doros schüttelte den Kopf und schnitt dem anderen Arzt das Wort ab. „Nein, ich mache Schluss für heute. Du weißt doch, der tote Epistates erfordert noch meine Aufmerksamkeit. Und der Strategos...“ Doros deutete mit dem Kinn auf Nikolaos. „Möchte die Ergebnisse erfahren.“ Den empörten Blick des anderen Arztes ignorierte Doros und wandte sich an die drei Herren, von Strategos, seine rechte Hand bis zum Centurio. „Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“ Schon eilte Doros voran, der ganz froh war, für den heutigen Tage sich von seinen 'Pflichten' entbinden zu können. Der andere Arzt blickte ihm hinter her und schnaubte wütend. „Pah...dieser Herophilosanhänger...das muss mal endlich was getan werden. Raus geworfen gehört er...wäre er auch...der Tod des Epistates kommt ihm wohl ganz recht...jaja...“, grummelte der Mann in seinen gelockten Bart hinein.



    SimOff: Weiterführender Link folgt noch. Es sei denn ihr haltet Doros auf oder so.


  • Cleonymus beeilte sich seinem Vorgesezten zu folgen dessen Ausdauer scheinbar unter der Umgebung litt, als sie allerdings den Nebenraum erreichten und auf den vermeindlichen Medicus ... Doros ... trafen schien sich auch der Zustand seines Chef's zu bessern ...


    Nach kurzen Begrüssungsfloskeln waren sie auch schon wieder auf dem Weg in einen anderen Raum in dem wohl der tote Epistates lag, bis sie plötzlich durch das Auftauchen eines weiteren Arztes aufgehalten wurden welcher einige seltsame Worte zum besten gab ...


    ... moment mal ... , dachte Cleonymus als er die Worte des anderen Arztes verarbeitet hatte ...


    "Moment! Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet Herr!"


    Cleonymus machte kehrt und lief dem anderen Arzt nach bis er diesen erreicht hatte und drehte diesen dann an seiner Schulter herum so das dieser ihm unumgänglich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Dann fuhr er mit leiser Stimme fort ...


    "Was hattet ihr gerade noch gesagt? Doros wäre rausgeschmissen worden? Erläutert mir das Ganze etwas genauer!"


    An die beiden anderen und Doros gewandt sagte Cleonymus allerdings über seine Schulter hinweg ...


    "Ihr braucht nicht auf mich zu warten, Herr! Ich werde euch finden!"


    dann warf er dem Startegos einen vielsagenden Blick zu in der Hoffnung das dieser ihn schon verstehen würde ...



    Sim-Off:

    [Size=5]Edit: Rechtschreibung![/size]

  • Nikolaos war überrascht, als er den Iatros so höflich erlebte. In der Nacht noch hätte er ihm am liebsten den Leichnahm entrissen und ihn verhaften lassen. Nun aber schien Doros sehr willig zur Zusammenarbeit zu sein. Der Arzt wirkte erstaunlich jung, wie Nikolaos zur Kenntnis nahm, nicht ohne einen Stich zu spüren. Dieser Mann nannte sich schon Gelehrter, während Nikolaos selbst noch Schüler war - und Strategos Alexandrinos wohlgemerkt. Das selbstbewusste Auftreten des jungen Arztes gegenüber dem Alten überraschte Nikolaos noch mehr. Er vermutete, dass Doros einen einflussreichen Paten am Museion hatte, der ihn protegierte. "Gut, gehen wir.", meinte Nikolaos und brachte sogar ein zartes, etwas dünnes Lächeln hervor. Sein Leib und sein Geist schienen sich an die Penetration durch die Miasmen gewöhnt zu haben, jedenfalls hatte das Schwindelgefühl nachgelassen. Nur die Müdigkeit war geblieben und die Erschöpfung.
    Cleonymus plötzliche Willensänderung war eine weitere Überraschung für den Strategos. Er nickte. Vielleicht hatte der Stadtwachmann etwas entdeckt, was ihm verborgen geblieben war und konnte hier nicht darüber sprechen. Da Nikolaos noch kaum eine richtige Spur hatte, war ihm fast jede Richtung recht, in der ermittelt würde. "In Ordnung, Cleonymus. Doch beeile dich." Dann wandte er sich wieder dem Arzt und dem Centurio zu. Gemeinsam verließen sie den Raum.

  • Minor folgte dem Strategos und nickte Cleonymus unauffällig zu, was soviel heißen sollte wie: ~Befrage ihn unauffällig udn teile mir bite alles mit~


    Sollte er das wirklich so vorhaben, würde sein Ansehen beim Centurio steigen. ;)


    Dann verließ er mit dem Arzt und dem Strategos den Raum.

  • Der griechische Iatros, der einen bauschigen Bart um sein Kinn trug und dem jungen Kollegen missmutig hinter her blickte, wollte sich schon abwenden, um sich all den kranken Menschen im Iatreion zu widmen als er der Berührung an seiner Schulter gewahr wurde. Verwundert drehte sich der ältere Mann um, sah einen Moment pikiert auf die Hand, doch die Worte lenkten den Iatros davon ab. „Hm...ach so.“ Der Iatros sah misstrauisch zu Cleonymus und zu den anderen Männern, die schon dabei waren sich zu entfernen. Doros hatte bereits das Iatreion verlassen. „Also...eigentlich bin ich kein Denunziant. Nein, nein.“, murmelte der Iatros und sah verkniffen auf die Tür, die noch offen stand. „Aber gut, kommt doch bitte mit.“


    Er deutete Cleonymus ihm zu folgen und betrat einen anderen Raum, der deutlich mehr nach einem Arbeitsraum aussah. Einige Schriften lagen auf dem Schreibtisch, auf einem hölzernen Tisch ruhte diverses Instrumentarium. Der Iatros nahm hinter dem Tisch Platz und lud mit einer Handbewegung Cleonymus ein, selbiges auf einem anderen Stuhl zu tun. „Also, es ist nicht unbekannt unter uns Iatroi. Doros war auf der Liste der Männer, die der Epistates in den nächsten Wochen des Museions verweisen wollte. Doros ist ein Faulpelz. Ein notorischer Trinker und jemand, der ständig seine Vorlesungen verpasst. Im Iatreion arbeitet er nur, wenn ihn gerade mal die Lust dazu überfällt. Wie Du Dir vielleicht bei einem Faulenzer denken kannst, passiert das nicht all zu oft.“ Langwährender Groll sprach aus dem Gesicht des älteren Arztes. „Nur wenige Jahre ein Iatros und schon benimmt er sich als ob er eine Koryphäe des Museion wäre. Pah.“ Der Iatros beugte sich etwas nach vorne. „Zudem treibt er es einfach zu bunt...mit den Liebschaften, die er am Museion unterhält...unverschämt ist das, frevelhaft gar...“


    Ahnungslos, was der Iatros Myspios über Doros erzählte, lief dieser (Doros) in Richtung seiner Räumlichkeiten, wo der Leichnam aufbewahrt lag.




  • Cleonymus folgte dem Iatros vorsichtig und musterte die verschiedenen Dinge in dessen Arbeitszimmer bis dieser sich gesetzt hatte und ihm ebenfalls einen Sitzplatz anbot ...


    "Danke, aber ich stehe lieber! Fahrt fort!"


    Cleonymus lauschte aufmerksam den Worten des Arztes und versuchte sich jede Einzelheit einzuprägen, wobei ihm die starke Ablehnung gegenüber Doros, die der Arzt verstrahlte wie die Sonne ihr Licht, nicht unbemerkt blieb.
    Als der Iatros geendet hatte nickte Cleonymus zufrieden und wartete einen Moment bis er sich sicher war das er die Aufmerksamkeit des Arztes genoss und fuhr dann selbst mit einiegen Fragen fort ...


    "Äußerst interessant! Sagt wie bekannt war es denn das Doros auf der "Abschussliste" stand? Wusste er selbst auch davon? Und in wie fern zeigte sich das er öfter betrunken war? War er dann gewalttätig?"


    Cleonymus hoffte das er den Zorn den der Iatros gegenüber Doros empfand ausnutzen konnte um dem Arzt möglichst viele Antworten entlocken zu können, ob das allerdings bei einem gebildeten Mann genauso funktionieren würde wie bei den einfachen Händlern die er sonst befragte würde sich noch zeigen ...

  • Der Iatros nickte knapp auf das Verlangen von Cleonymus lieber stehen zu bleiben. Von dem Warteraum des Iatreion drang gedämpftes Schluchzen durch die Tür, dann ein lautes Brüllen und die kräftige Stimme eines Mannes. Der kurze Tumult, der dort ausgebrochen war, schien wieder beseitigt zu sein, zumindest störte sich der Iatros nicht im Geringsten daran, denn er nickte und rieb sich sein bärtiges Kinn ehe ihm einfiel, dass er damit die lange Legearbeit seines Barbiers zu Grunde richtete. Der Iatros grummelte nachdenklich, wog den Kopf hin und her und dachte darüber einen Augenblick nach. „Ja, doch. Er muss davon gewußt haben. Schließlich wissen alle hier davon. Außerdem wurde er zwei Mal in den letzten drei Wochen zum Epistates zitiert. Das kann doch kein Zufall sein.“ Myspios nickte bestimmt und zog eine überzeugte Miene in diesem Moment. „Doch. Ich bin mir da schon sicher. Auch wenn Doros immer einen grenzenlosen Optimismus in sich zu tragen scheint, was seine eigene Person angeht. Als ob er ein junger Gott wäre. Naja...“ Myspios zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Betrunken war er in der Tat sehr oft. Gut, meistens in der Nacht und deswegen hat er viele Vorlesungen versäumt. Aber ich habe ihn auch schon am Nachmittag torkelnd im Park erlebt. Eine Schande für unseren gesamten Stand stellt dieser Banause dar. Er könnte glatt ein Rhomä...“ Mypsios unterbrach sich noch schnell selber als ihm aufging, dass der Mann in Begleitung eines römischen Soldaten gekommen war. „Gewaltätig? Also am Museion nicht wirklich. Obwohl...als Schüler hatte er oft hier Auseinandersetzungen mit den anderen jungen Männern. Ja, da erinnere ich mich noch gut daran. Das ist ja auch noch nicht allzu lange her. Und dann hab ich gehört, dass er öfters mal Ärger in der Stadt hat. Doch...doch, man kann ihn schon als gewaltätig bezeichnen.“




  • Cleonymus nickte bedächtig und zufrieden zugleich darüber was er gerade erfahren hatte ...


    "Sehr interessant! Ich denke das sollte vorerst alles sein! Allerdings möchte ich euch bitten die Stadt und das Museion nach möglichkeit nicht zu verlassen solange wir noch ermitteln da wir eventuell noch fragen haben könnten!"


    Cleonymus wandte sich schon zum gehen als ihm plötzlich noch etwas einfiel, also drehte er sich aprubt um und kehrte zum Tisch des Arztes zurück um seinen letzten Zweifel zu beseitigen ...


    "Wie steht es eigentlich mit der Untersuchung der Leiche? Gibt es noch andee Ärzte hier die diese Arbeit ausführen können, oder obliegt das für gewöhnlich Doros?"

  • Ein merkwürdiger und verstörender Geruch, eine Mischung aus abgestandener Luft, wohlriechenden Heilkräutern, Tinkturen, Balsamen und Desinfektionsmitteln menschlicher Ausdünstungen, Krankheit und Verwesung schlug denjenigen entgegen, die das Ärztehaus des Museions betraten, das unvermeidliche Resultat einer Arbeit, die einerseits andauernd mit diversen Fällen von Siechtum und Körperfäulnis, anderseits mit dem Primat vollkommener, antiseptischer Hygienevorschriften konfrontiert war. Theodorus ging nicht gerne zu den Ärzten und verzog angewidert das Gesicht, als er zusammen mit Decima Valeria das Gebäude erreichte.


    "So, da wären wir..."


    Sim-Off:

    Andere Zeitebene. Hat nix mit dem Fall zu tun. ;)

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

    Einmal editiert, zuletzt von Theodoros Alexandreus ()

  • Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus


    Antigonos, der zusammen mit anderen Studenten ab und zu im Haus der Ärzte war, kam in seinem Blut verschmierten dunklen Kittel den Gang entlang und erspähte Theodoros. Neben ihn eine Frau die er noch nie gesehen hatte. Vielleicht eine Römerin? Ganz Bestimmt. Er drückte den Beutel, mit dem amputierten Bein darin, fest unter seine Achsel und ging auf beide zu. „Chaire Philologos! Wie geht es dir? Stell dir mal vor, ich durfte heute bei einer Amputation anwesend sein.“ Mit einem gewissen Stolz im Gesicht strahlte er beide Personen an.

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