• Etwas abseits der meisten Häuser und des Hauptbetriebes liegt die casa sergia. Es ist ein kleines Gebäude, welches den Ansprüchen des Sergius Curio und einer kleinen Schar Sklaven genügt. Es gibt Platz für mehrere Gäste und auch ein, zwei dauerhafte Mitbewohner werden ihren Platz finden können.


    Es ist nach Willen des Besitzers römisch eingerichtet, nicht gerade prunk-, oder prachtvoll, aber nobel. Es wurde viel Wert auf das praktische mit dem Gewissen etwas gelegt. Alles in allem eine gute und zufriedenstellende Unterkunft.


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    Caius Sergius Curio
    casa Sergia in Alexandria
    Aegyptus



    decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus C. Sergio Curionem s.d.


    Meine Worte werden wohl kaum im Stande sein, deine Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu lindern. Es sind Augenblicke, in denen man inne hält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen.
    Auch wenn es dir in jenem Moment nichtig erscheinen mag, so möchte ich dich in meinem Amte als decemvir litibus iucandis darauf hinweisen, dass Publius Sergius Epulo dir etwas hinterlassen hat; konkret geht es um 1370.98 Sesterzen und folgende Güter: 77 Trauben, 81 Landwein (Kanne), 3 Sklaven, 48 Oliven, 82 Suppenhuhn, 1 Grundstück. Des weiteren hinterlässt er folgenden Betrieb:

      [*]Gallus inter Obscuro, Geflügelhof (IV)


    Nach unseren geltenden Rechtsgrundsätzen bist du der legitime Erbe. Ich bitte dich, mir bis zu den ID OCT DCCCLVII A.U.C. (15.10.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen*, ob du willens bist, diese Erbschaften anzutreten. Solltest du diesen Termin versäumen, so wird der Nachlass des Sergius Epulo dem Staat zugute kommen.


    Möge dich die Erinnerung an den lieben Verstorbenen begleiten wie ein wärmender Sonnenstrahl.


    Vale.


    [Blockierte Grafik: http://img100.imageshack.us/img100/2062/siegelmacdliwx8.gif]



    ROMA, ANTE DIEM IV KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (28.9.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    *Annahme/Ablehnung bitte in die Basilica Ulpia senden. Danke.


  • Auf Empfehlung von Severa wohnte Stella in Ägypten, wo sie die Angelegenheiten ihres verstorbenen Bruders regelte,
    in der kleinen aber gemütlichen Casa Sergia. Die Sklaven standen ihr zur Verfügung und so fehlte es ihr an nichts.

  • Stella hatte nun ihre Mission in Ägypten beendet und brach am frühen Morgen mit ihrem Gefolge nach Griechenland
    auf. Sie wollte ihre geliebte Heimat Sparta besuchen und sich dort von den Strapazen der letzten Zeit erholen... Und
    in Frühling, gesund und munter, nach Rom zurück kehren.

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    Furia Stella


    Casa Sergia


    Alexandria, Aegyptus



    Liebe Stella,


    danke, mir geht es gut. Zwar fühle ich mich seitdem meine Mutter zurück nach Sparta ist ein wenig einsam, aber habe schon neue Freundschaften geschlossen. Ich hoffe dir geht es Gesundheitlich besser, und die Luft tut dir in Alexandria gut.


    Es freut mich, dass du danach nach Sparta möchtest, ich informiere auch meine Mutter darüber, sie wird sich sehr freuen dich nach so langer Zeit wieder zu sehen!


    Den Betrieb "Barbier maestro" werde ich natürlich übernehmen, da brauchst du dir keine Sorgen darum zu machen. Ich hoffe es bringt mir auch Glück und Einnahmen!


    Ich hoffe, ich höre bald wieder von dir!


    Die Götter mögen dich auf deinem Wege begleiten!


    Liebe Grüße aus Roma sendet dir deine Cousine,


    Calliphana

  • Den Weg fand ich immer wieder… zur Casa Sergia… ich kannte Alexandria noch nicht lange…. Obwohl ich lange hier lebte… nicht länger als in Rom… meine geliebte Roma… ich will zu dir… was war passiert? Die Gassen waren ein Rätsel… ich hatte nicht die Lösung… was war passiert? Ich weiß… intensiv… das war mein Leben, wie in Rom… was war der Unterschied? Was war anders? Erinnere dich… Caius… erinnere dich! Was war passiert? Ich erinnerte mich nur dunkel daran… da war dieser Mann, in diesem Laden… fett, hässlich… schmierig. Die Sorte Menschen, die ich für gewöhnlich mied… Alexandria brachte mich aber dazu, meine Tabus zu brechen, Dinge zu tun, die ich in Roma nie tun würde. Ich ließ mich auf irgendetwas ein… seine Zähne glänzten gelblich… der Schweiß lief ihm von der Stirn… mit einem dreckig-braunen Lappen wich er ihn weg… widerlich. Die gleißende Sonne machte mich müde….


    Es war Nacht. Der gesamte Tag war… wie weggewischt. Ich wachte auf. In irgendeiner Gasse, ein euphorisches Hochgefühl bebte in mir, ich hörte, wie das Blut durch meine Adern pulsierte, mein Herz brannte wie Feuer… bewegte sich der Boden? Ich lag… auf dem Rücken… Nebel? Ich sah alles durch einen Schleier, doppelt… dreifach… normal… gräulich. Mit euphorischer Verzweiflung versuchte ich auf die Beine zu kommen… diese Ambivalenz… ich war glücklich, sorglos… doch gleichzeitig aufgewühlt, nervös… aufgedreht. Ich fiel um. Schmerz.


    Es war Tag. Ich riss die Augen auf… Vertrautheit… diese Decke… ich kannte die Zeichnung… ein Rabe… noch einer… ich kannte den Geruch… ich fühlte das weiche Kissen unter mir… aber es war seltsam feucht… Ich war daheim. Mein Zimmer… in meiner casa… wenn man sie casa nennen konnte… nichts im Vergleich zu jener in Rom… wie kam ich hier hin? Bin ich gelaufen… getragen… geführt… entführt? Was ist mit mir passiert… wo war ich? Ein Blitzgewitter aus Gedanken durchströmte meinen Kopf… ich konnte sie nicht ordnen… zu schnell… durcheinander… was war passiert… dieser Schmerz… mein Kopf… meine Brust… mein linkes Knie… oder war es das rechte? Es brannte wie Feuer, ein Dröhnen machte sich bemerkbar, immer lauter, immer dichter, immer lauter, immer dichter… ich verstand meine eigenen Gedanken nicht mehr… ich schrie, aber ich hörte mich nicht, nur das Donnern in meinem Schädel. Dunkelheit.


    Es war Nacht. Langsam öffnete ich die Augen… noch immer diese Wärme… das dumpfe Hämmern war in den Hintergrund gerückt…doch war es noch da… noch immer im Bett… lag ich. Meine Stirn war so heiß… fiebrig… ein Traum… alles nur ein Traum… Sabina! Wo bist du? Bei mir? Neben mir…? Nein… mein Bett ist leer… wo bist du? Ich wollte dich heiraten… ich hatte mir allen gesprochen… Agrippa… Plautius… Fuscus… es war in Ordnung… du liebtest mich… und ich dich… was war passiert? Du bist weg… nicht wahr? Sabina… du bist weg… war ich deshalb hier? In Alexandria… weg von der Heimat…? Wo war ich… genau…? In meinem Zimmer… mein Haus… seit wann liege ich hier? Mein Bart... so rau… noch nicht so lange… ein Tag? Zwei? Sabina… wo bist du? Fieber… Hitze… da ist doch jemand? Hallo? HALLO? Schmerz.


    Es war Tag. Ich bekam die Augen nicht auf… ich stand… in den Gassen Alexandrias… ich konnte sie nicht öffnen, ich wollte nicht das Elend sehen… nicht das Elend der Straße... ich… mich… nicht sehen… wie lang war es her? Ich fühlte mich gut… da war diese Frau… Sabina… ich kannte ihren Namen… doch ich wusste nicht, wer sie war… mein Bart… letzten Sommer lachte ich über den Griechen… sein Bart war wie meiner… siehst du den Rauch? Ich bin in einer Höhle… nicht aus Stein… aus Lehm… Holz… eine Tür… wie sind mehrere… riechst du den Rauch? Kannst du ihn schmecken…? Fühlen? Fühlt es sich nicht gut an? Wo ist meine Frau? Hast du sie gesehen? Dunkelheit


    Es war Nacht. Ich starrte in die Dunkelheit… hörst du das? Sie suchen uns… die Wachen. Bestimmt. Uns. Mich. Was habe ich getan? Ich suche doch nur meine Frau… Sabina. Wo bist du? WO BIST DU? Hör doch… das Klirren von Klingenstahl… unverwechselbar… ich kenne es aus meiner Zeit beim Militär… als Tribun hatte ich unzählige solcher Schwerter unter mir… ich war mächtig… damals… Aegyptus war innerhalb weniger Tage in unserer Hand… Wer war da? Hast du das gesehen? Eine Fledermaus? Ich sehe sie… Mistviecher… ich renne… durch die Gassen… entwische den Fackeln und dem Gekratze, das Gefiepse… ich muss nach Hause… bleib stehen rufen sie… ich kann nicht… wir können hier nicht halten… das ist Fledermausland! rief ich nach hinten und rannte weiter… ich fiel. Schmerz.


    Es war Tag. Meine Augen waren rot… Tränen liefen über meine Wange. Sie war tot? Meine Frau… Sabina… war tot? Was war geschehen? Warum war sie nicht an meiner Seite? Hier bei mir? Alexandria… ich hatte Arbeit… ich war Magister Officiorum… ich war… ich w a r… was war passiert… der Mann… fett, hässlich… dieser Bastard… bei Mars, ich würde ihn töten… ich hatte ein Messer! Ich sah mich in der Spiegelung… mein Bart war lang… meine Haare… was war mit meinem Barbier… den Sklaven… wo waren sie? Wo war ich? Meine casa… ich war nicht daheim… ein schäbige Hütte… wer lag da… Sabina? Nein… ein Mann… ein Grieche… ich rieche das… er stinkt… er hält mir Wasser entgegen… brackig… das hätten nichtmal Sklaven bekommen, mein geliebtes Roma, ich will nach Hause… was war passiert? Wo ist meine Frau? Sabina… was ist dir passiert? Dein Vater ist Senator… er wird dich suchen… er muss dich suchen, er hat Mittel und Wege… ich muss dich wieder haben… ich liebe dich. Dunkelheit.

  • Sergia Plotina konnte wirklich froh und den Göttern dankbar dafür sein, dass auch das Wohnviertel der wohlhabenden Alexandriner, in dem seinerzeit ihr Verwandter Caius Sergius Curio sein Domizil bezogen hatte, nicht so weit entfernt lag vom Gymnasion und insbesondere vom Fremdenmarkt. Denn seit ihrem Besuch der Xenai Agorai lastete auf Plotinas Schultern nicht mehr nur ihr griechisches Starterkit, das genauso umfangreich war wie die Sergierin Hoffnungen damit verknüpfte. Nein, nach ihrem Einkauf bei der wohlmeinenden griechischen Händlerin hatte Plotina auch noch verschiedene Lebensmittel erstanden, da sie gedachte, heute noch den Kochlöffel zu schwingen, um nach ihrer beschwerlichen Reise von Leptis Magna hierher endlich mal wieder eine vollständige Mahlzeit zu genießen.


    Schwer bepackt hatte sich Plotina daher auf den Weg zur Casa Sergia gemacht, zu der sie sich eine genaue Wegbeschreibung hatte geben lassen. Diese war, wie sich nun herausstellte, auch nötig gewesen, weil die Casa Sergia ein bisschen abseits von den übrigen Häusern stand. Nur mit einem gewissen Herzklopfen schloss Plotina die Porta auf, und das lag noch am wenigsten daran, dass sie so schwer geschleppt hatte. Vielmehr war dieses Herzklopfen der Tatsache geschuldet, dass sie sich vollkommen darüber im Klaren war, dass dieses Haus in Alexandria jetzt für lange Zeit ihre Heimat sein würde.


    Zeit also, sich diese Casa einmal näher anzusehen:






    Da sie ja gezwungenermaßen Alleinschläferin war - und natürlich auch, um den Putzaufwand in Grenzen zu halten -, quartierte Plotina sich im Obergeschoss nicht in eines der beiden großen Schlafzimmer ein, sondern in das größere der drei kleineren Cubicula, das sie zugleich auch als Officium zu nutzen gedachte.

  • Von Portus Ostiensis >>>

    Ferien in Alexandria


    Da so unerwartet ein Kapitel seines Lebens, welches er abgeschlossen und im tief in seinem Inneren begraben hatte, wieder aufgeschlagen wurde, war es für Tiberios, als er den Pharos erblickte, im ersten Moment dergestalt, als sei er nie weggewesen.


    Als würden seine Schritte ihn nach Delta lenken, als würde der galateische Ianitor ihm die Porta öffnen, als würde er Caenis Vogelruf hören: „Tibi!“ und Alexandros: „ Lassen wir den Unterricht ausfallen und gehen lieber schwimmen, biitteee“, als wären da alle daimones aus seiner Vergangenheit, die guten und die schlechten: Caenis, Anippe, Alexandros, Ezra ben Abraham, der den geistigen Funken in ihn entzündet hatte; Philippos, der ihn gelehrt hatte, sein Schicksal zu tragen, die Kyria Alexandra und der Kyrios.

    Aber die Flüsse waren weiter geflossen; panta rhei, alles fließt. Er hatte - beschützt von seiner Tyche - ein neues Leben in Roma erhalten; er hatte das Vertrauen zunächst seines neuen Herren und dann seiner neuen Herrin erworben; er hatte geliebt und war geliebt worden, er war nun Tiberios Maiordomus und erwachsen.


    Nicht nach Delta zur Casa des Palmyreners ging er, sondern in die neapolis zur Casa Sergia.

    Mit der Tabula von Domina Sergia Severa in der Hand, die ihn auswies, klopfte er an, um den hiesigen Maiordomus zu sprechen und ihm zur Hand zu gehen, um für die Bequemlichkeit von Domina Furia Stellas Aufenthalt alles vorzubereiten.


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