• Es war ein Abend wie so viele andere auch. Doch erging es mir anders als sonst. Ich fühlte mich zufrieden. Ich hatte mein Ziel erreicht und war im Dienst des Imperiums. Ein Aufstieg war jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Vor meinen Augen sah ich mich schon in der glänzenden Uniform eines Optio der Legion.. oder gar der Prätorianer? Ich sollte aufhören zu fantasieren.


    Gemäßigten Schrittes spazierte ich durch die Straßen Tarracos. Meine Augen suchten wachsam die Häuserwände ab... achteten auf Verstöße gegen die Brandschutzverordnungen. Ruhig war es heute. Ich bezweifelte, das sich diese Nacht etwas Aufregendes ereignen würde. Es war eine warme Nacht. Die Sonne versank langsam hinter dem Horizont, färbte den Himmel in ein leuchtendes Rot. Als würde er brennen. Ob es den Göttern jetzt zu warm wurde? Ich lächelte ob dieses Gedanken.


    Ich bog in eine Hauptstraße ein. Nur gelegentlich begegnete mir ein Sklave, doch wagte es meist nicht, mich anzusehen. So bekam es ihnen auch meist besser. Obwohl der Anblick einer hübschen Sklavin desöfteren für eine erfreuliche Abwechslung sorgte.
    So zog ich meine Kontrollrunde, ging weiter Richtung Hafen. Vielleicht begegnete mir noch jemand, der ein Gespräch wert war.

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

  • Ich kam gerade von der Arbeit und genoss mal wieder den frühen Arbend über dem Meer. Die Sonne war kurz davor in den Ozean einzutauchen. Ich fragte mich mal wieder ob sie in das mare nostrum stürzt...


    Ich sah einen Mann, der die Uniform eines Vigilien trug - und zur Abwechslung kein Sklave war...

  • Ich sah den Römer schon von weitem auf mich zukommen. Endlich ein Mensch an diesem Abend. Erfreut ging ich auf den Römer zu.


    "Salve,
    ein wunderschöner Abend nicht wahr? Selten habe ich den Himmel so rot leuchten gesehen."


    Ich lächelte den Römer und musterte ihn. Ein staatlicher Mann, das musste ich unumwunden zugeben.


    "Was treibt dich zu solch später Stunden in den Hafen?"

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

  • Etwas überrascht von dem Organ des Mannes antwortete ich. "Ja... ein sehr schöner Abend wie die meisten... Vigil. Du bist noch nicht lange ich Hispania oder?" erkundigte ich mich. "Was machst du gerade? Einen Kontrollgang?"

  • Der Römer schien ein netter und aufgeschlossener Mensch zu sein. Umso erfreuter war ich über diese Begegnung und begann sogleich Auskunft zu erteilen.


    "In Hispania? Nein. Ich traf erst vor wenigen Tagen hier ein. Ich wollte bei die Armee. Wie ich aber erfuhr, ist das hier nicht möglich. Doch des Zufalls Glück ließ mich einen Mann auf der Straße treffen. Caius Volteius Gracchus. Vielleicht kennst du ihn gar?"


    Ich betrachtet den Mann fragend und versuchte zugleich zu ergründen, welche Position er wohl bekleiden mochte.


    "Er hat es mir ermöglicht Vigil zu werden. Eine Aufgabe die ich mit Freuden Annahm und mit Ernst und Hingabe ausführe. Und... du hast Recht, ich bin auf meinem allabendlichen Kontrollgang. Doch dieser friedliche Ort... " Ich deute mit einer ausholenden Handbewegung um mich "...lässt dies eine sehr einfache Arbeit sein"


    Respektvoll sah ich den Römer an.


    "Darf ich deinen Namen erfahren? Der meine ist Arthas Xanthus"

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

  • Dieser Mann war noch höher gestellt als Gracchus. Ich spürte, wie ich mich versteifte. Wer hätte gedacht, das ich an diesem Abend solch einer Persönlichkeit auf der Straße würde begegnen.
    Unwillkürlich nahm ich Haltung an. Eine Erziehung von Kindesbeinen an konnte man eben nicht unterdrücken.


    "Ich bin noch am erarbeiten eines Planes, doch bisher konnte ich nur feststellen, das die meisten Gebäude in einem guten bis sehr guten Zustand sind. Nur am nördlichen Tor weist die Wasserleitung kritische Mängel auf. Ich befürchte, wenn dort nicht bald eine Ausbesserung vorgenommen wird, könnte es ein größeres Leck geben und ein Teil der Stadt ohne Wasser sein."


    Ich sah eine Sekunde einem Sklaven nach, der mit einer Laterne in der Hand hinter einer Biegung verschwand.


    "Und bei so manchen... Leuten, kann man sich nicht sicher sein, ob sie mit Feuer richtig umzugehen wissen. Ein Brand wäre eine Katastrophe, sollte meine Befürchtung wahr werden."

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  • Ich nickte "ich werde dich ein Stück begleiten, deine Strecke liegt auf dem Weg zu meiner Casa. Vielleicht kann ich dir helfen, da ich bestens mit den Bauvorschriften vertraut - ich bin Architectus."


    Ich musterte ihn


    "Du hast recht. Viele Leute wissen nicht wie man mit Feuer umgehen sollte... Du müsste was dagegen getan werden."

  • Ich lächelte und nickte dem Mann feundlich bejahend zu.


    "Sehr gerne. Es wäre mir eine Freude"


    Langsam setzte ich mich entlang des Kais in Bewegung und wartete bis der Römer mir folgte.


    "Du bist Architekt? Das trifft sich ja ausgezeichnet. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, wie man die Leitung stabiliseren könnte. Ein Konstrukt aus Holzbalken wäre wohl kaum ausreichend. Ein Neubau würde aber nicht nur Unsummen verschlingen, sonder zudem auch sehr viel Zeit kosten."


    Die letzten Strahlen der Sonne verschwanden hinter dem Horizont ein Sternenhimmel eröffnete sich, nicht verhüllt von Wolken. Ich sah lächelnd nach oben.


    "Was könnte man gegen Unwissenheit tun? Sklaven unterrichten?" Ich lachte herzhaft. "Nur Vorschriften, die offen an Tafeln ausgehängt werden und unter Strafe verpflichten erscheinen mir sinnvoll"

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  • "Ob das Geld vorhanden ist obliegt der Stadt Tarraco. Ich würde mich dafür aussprechen."


    Ich überlegte. "Du hast recht Sklaven zu unterrichten macht wohl wenig Sinn. Aber wer würde die Gesetze überwachen? Ihr, die Vigilen?"

  • "Ich danke dir für dein Vertrauen, doch bedenke, ich bin nur ein einfacher Mann, dem nur das Kämpfen gelehrt wurde."


    Ich schmunzelte und sehe den Römer dann wieder ernst an.


    "Eine Überwachung durch die Vigilen erscheint mir die einzige Lösung. Aber ich glaube, dafür haben wir nicht genug Männer."

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  • "Genau das war mein Gedanke - Herzlich Willkommen in der Olitik und in meinem Leben." in schlenderte neben ihm weiter und dachte nach.


    "Es bleibt nichts anderes über als neue Vigiles auszuheben. Das kostet nicht zwangswiese Geld. Mann könnte die Aufständische Bevölkerund Beaticas versklaven, schon hätte man genug Vigilen."


    Ob es eine so kluge Idee war Aufständischen ein Gladius in die Hand zu drücken und durch Taracco ziehen zu lassen war eine andere Frage. Wir hatten jedoch Gesprächsstoff.

  • "Mit Politik habe ich wahrlich nicht allzu viel zu tun."


    Ich blieb stehen und lachte lauthals, als ich die Überlegungen des Römers hörte.


    "Also... DAS ist wirklich mal eine ungewöhnlich Idee."
    Wieder lachte ich.
    "Sicher, sicher, dann hätte wir bei weitem genug Vigilen und für den Zirkus wieder jede Menge Schau für das Volk. Doch glaube ich, das teuerste an diesem Plan wäre es, für freiwillige Angehörigen der Vigilen.. so wie mich... eine entsprechende Menge Zuchtstöcke zu kaufen, denn anders wird man die Sklaven kaum zur Arbeit bewegen können."


    Ich ging weiter und sah hin und wieder mit einem kontrollierenden Blick in eine der Seitengassen.


    "Sklaven sind meist kein Risiko. Unerfahren und nicht mutig genug. Doch die Masse sollte man nicht unterschätzen. Denkt an Spartacus!"


    Bei der Erwähnung dieses Namens verzog ich mein Gesicht leicht. War für mich Treuebruch doch eines der schlimmsten Vergehen, egal von wem es begangen wurde.


    "Und da du gerade von der Aufständischen Bevölkerung sprachst. Wie ist die Lage dort? Wann wird eine Legion diesem lächerlichen Aufstand endlich Einhalt gebieten? Ich meine, das Waffengewalt immer noch das effektivste Mittel ist. Ein Gladius ändert bestehende Verhältnisse zumeist schneller als das gesprochene Wort."

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  • Ich lachte. "Ganz ernst gemeint war das natürlich nicht. Ich glaube kaum, dass nach der Eroberung Codubas noch viele von ihnen am Leben sein werden."


    Ich dachte nach.


    "Nun die Lage ist sehr bedenklich, da es Aufständischen gelungen ist Corduba einzunehmen... " Mehr wollte oder durfte ich nicht sagen.


    Ich betrachtete den Mann. Er war sehr intelligent und pflichtbewusst... und zu mehr berufen als nur zu einem Vigil.


    "Sag mal ... hast eine einen Patronen oder einen anderen einflussreichen Freund?" Wenn das keine Einladung zu einem Patronat war ;)

  • Erstaunt und verwirrt sah ich den Mann an.


    "Einen einflussreichen Freund? Nun, Bekanntschaften würde ich es eher nennen. Und einen Patron?"


    Ich sehe den Römer fragend an.


    "Nein. Mir ist auch nicht ganz klar, was ich darunter zu verstehen hätte."


    In Gedanken hatte ich schon eine Vorstellung, was er meinte, doch fragte ich mich auch, was ihn an mir so hätte beeindrucken sollen. :)

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  • Ich grinste etwas...


    "Ein Patron ist jemand, de einem hilft, einem... auf höhere Postitionen verhilft ... so etwas... und als Gegenleistung stellt ich der Klient, also der Schützling, von der Patronen und gibt ihm bei Stimmen seine Wahl oder ähnliches."


    Während der Erläuterung stockte ich etwas, das es, für mich als Römer, schwierig war ein so selbstverständliches Wort zu erklären.

  • Ich bemerkte das Stocken des Römers, als er sprach und es amüsierte mich ein wenig. So groß war das Imperium, so viele Menschen mit so unterschiedlichem Wissen.


    "Ihr müsst wissen, ich strebe eine Laufbahn in der Armee an. Mein Vater verlangte dies von mir, seit ich geboren worden war. Er hatte außer mir nur Töchter, weshalb seine Hoffnung stets auf mir ruhte"


    Und mit einem grinsen fügte ich hinzu.


    "Ich danke dir schon für den Gedanken, mir diese Gunst zu gewähren, doch solltest du nicht vergessen... ich bin Makedone, kein Römer. Mir steht es nicht zu, zu wählen."

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  • "Zum Militär... am besten noch in eine Legion?" ich grinste " Da fehlt das Bürgerrecht. Hättest du es gerne?"


    Ich grinste.


    "Natürlich, ich weiß, du bist Makkedone, aber das kann sich ändern."

  • Ein funkelnd trat in meine Augen. Sollte ich wirklich so schnell diese Möglichkeit erhalten? Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie immer, wenn ich erregt war, spannten sich meine Muskeln an.


    "Du... hast die Macht, mir die Bürgerschaft zu gewähren?" fragte ich vorsichtig.

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  • Ich schmunzelte ... schön wäre es...


    "Nein habe ich nicht... aber der Proconsul hat sie. Arbeite weiter tüchtig und ich werde dem Proconsul deine Erhebung vorschlagen."


    "Ich blickte auf eines der umliegenden Häuser. "Was hälst du von diesem Haus?"

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