Auf der Suche nach "Den Elefanten"

  • Saras von Caesarea und seine 15 Männer waren nun schon seit acht Tagen unterwegs. Sie hatten ihr Verteck in den lusitanischen Bergen, in welchem sie sich zuletzt aufgehalten hatten, bepackt mit allen ihren Reichtümern, verlassen um in den Bergen der Regio Tarraconensis nach den mittlerweile schon zu einiger Berühmtheit gelangten "Elefanten" zu suchen. Dabei hatten sie bereits seit Wochen Informationen zusammentragen lassen über ihre "Kollegen" und dank ausgezeichneter Kontakte zur Untergrundwelt Hispanias standen ihnen Informationen zur Verfügung um die sie jeder Kopfgeldjäger beneidet hätte. Sie hatten in etwa die Gegend ausfindig gemacht in der die "Elefanten" ihr Versteck hatten und waren nun auf der Suche. Sie gaben sich, wenn sie auf Fremde trafen als eine Gruppe Kaufleute aus und erfagten scheinbar als reine Vorsichtsmaßnahme wo denn die Elefanten das letzte mal gesehen wurden. Umso näher sie sich an ihrem Versteck wähnten, desto verschlossener und verschwiegener wurden die Einheimischen auf die Frage hin nach dieser berüchtigten Räuberbande. Saras wusste, dass dies ein gutes Zeichen war. Spätestens in drei Tagen würden sie das Versteck der Elefanten gefunden haben. Saras und seine Männer waren gespannt, wer sich hinter dem Namen dieser ominösen Bande befand...

  • Selbstverständlich waren auch die Späher der Gesuchten nicht fern... Ganz offensichtlich kamen zwei der Räuber auf der Straße dem Trupp entgegen. Auch sie hatten sich als Händler verkleidet und wollten eigentlich über eine eventuelle Bewaffnung der Männer Informationen herauskriegen.


    "Salve, mein Freund!", sprach der eine von ihnen Saras an und stellte sich so breit auf die Straße, dass er nicht einfach ignoriert werden konnte.

  • Die beiden Burschen hatten den Punkt, wo sie die Händler aufhielten, gut gewählt. Links von der Straße befand sich ein steiler Hügel, den man nicht so ohne weiteres hinaufkam, und rechts befand sich dichtes Gestrüpp, in dem sich ein weitaus größerer Teil der Räuberbande versteckte und dem Geschehen zuschaute. Sie waren alle mit Bögen bewaffnet und bereit, die Händler schnell und säuberlich zu durchsieben.

  • "Wir sind freie Bürger und Händler. Wir wollen in die nächste Stadt, Waren verkaufen. Doch wer seid ihr? Was habt ihr geladen? Vielleicht kann es schon hier zu einem Tauschgeschäft kommen!?"

  • Saras wollten den beiden auf den Zahn fühlen. Die beiden waren ihm suspekt und was ihn noch viel mehr störte, war die taktisch schlechte Position in der sie sich befanden.
    Und nun mein Freund will ich ehrlich zu Dir sein, wir sind keine gewöhnlichen Kaufleute. Wir erwerben und handeln mit..." er räusperte sich"Waren, die häufig ihren Besitzer wechseln und suchen deshalb Menschen, die ebenfalls mit solchen Dingen handeln" Er zwinkerte den beiden zweideutig zu und wartete auf ihre Reaktion.
    Dabei gab er mit der linken Hand ein unauffälliges Zeichen an seine Männer, was ihnen andeutete, dass sie ihre unter den Mänteln versteckten Waffen griffbereit halten sollten und die Zügel ihrer Pferde ebenso.

  • Die Situation wurde angespannt. Die Männer auf der Straße, dass jedes Wort mitgehört wurde. Daher stellte einer nun die entscheidende Frage. "Was habt ihr denn genauer geladen? Wir sind nicht uninteressiert! Doch sagt, ist es viel wert? Dann müssen wir wohl passen, viel Geld haben wir nicht bei uns."

  • "Ihr seid ein wenig neugierig und wollt mit uns handeln, obwohl ihr kaum Geld dabei habt. Das passt nicht so ganz zusammen" Saras glaubte die beiden mittlerweile durchschaut zu haben. Sie waren nicht so unschuldige Kaufleute als wie sie sich ausgaben. Deshalb wollte er jetzt mit offenen Karten spielen"Doch sagt uns doch, ob ihr etwas von den Elefanten wisst. Wir suchen sie um mit ihnen über verschiedene Dinge zu sprechen. Wir sind sozusagen Kollegen von ihnen" Wie zum Beweis machte Saras noch eine Handbewegung und alle seine Männer zogen ihre bisher unter den Gewändern versteckten Waffen hervor.

  • Die Männer waren ehrlich erschrocken. "Wie bitte? Wollt ihr uns jetzt bedrohen?" Weiter sagten sie nichts. Sie standen nur hilflos rum, schauten zu Boden und warteten, wie Longinus aus dem Hinterhalt handeln würde.

  • Was? Die "Händler" (die wohl wesentlich schlechteres im Sinne hatten als Warentausch) zogen Waffen? Und mächtige noch dazu. Es musste gehandelt werden. Sofort.
    Longinus, der hinter den Bogenschützen war, bellte: "Auf geht's!", und die Bande erhob sich wie ein Mann aus dem hohen Gras und richtete die Bögen auf die Eindringlinge.
    Anschließend stellte er sich selbst zu voller Höhe auf und rief: "Waffen runter! Sonst werdet's ihr durchlöchert!"

  • Die neue Situation überraschte die Räuberbande, doch Saras zeigte es, dass er sich nicht getäuscht hatte: Sie hatten diejenigen gefunden, die sie gesucht hatten und er musste doch darüber schmunzeln, dass alle Räuberbanden die gleichen Taktiken anwendeten, denn genau auf diese Weise hatten Saras' Männer in Lusitania Kaufleute überfallen. Deshalb lachte Saras laut auf und rief zu den Räubern auf dem Hang: "Ruhig meine Freunde. Genau Euch haben wir gesucht. Wie Ihr seht, sind wir keine Kaufleute. Im Gegenteil wir sind Euch wohlgesonnen und gehören der gleichen Zunft an" Saras gab einen Wink an seine Männer und alle steckten ihre Waffen wieder ein um die anderen zu beschwichtigen. Dann fuhr er fort.
    "Meine Name ist Saras von Caesarea. Das sind meine Männer. Unsere Bande hat die letzten Jahre Lusitania unsicher gemacht. Vielleicht habt ihr ja mal von uns gehört. Sagt mir, ist einer Eurer Anführer anwesend?"

  • Was wollten diese Leute? Sie suchten sie? Kamen sie von den Römern? Wollten sie sie alle töten? Longinus trat vor. "Saras von Caesarea! I' bin Longinus von Vindobona, und jetza sogst' ma' an' Grund, wieso i' di' net ausrauben sollt!", rief er lakonisch den Eindringlingen zu.

  • Plötzlich rief einer der Räuber mit einem sehr sonderbaren Dialekt von oben herab. Saras hatte eine derart merkwürdige Aussprache noch nie gehört, doch mit einiger Anstrengung verstand er, was dieser Mann gesagt hatte. Saras erwiderte "Ihr habt eine bessere Position als wir und ihr würdet uns jetzt besiegen, wenn ihr es drauf anlegen würdet, doch Ihr würdet Euch dabei auch eine sehr blutige Nase holen, denn wir sind keine leicht einschüchterbaren Kaufleute; wir sind kamperprobte Banditen! Anscheinend hast du noch nichts von unserer Bande gehört, doch wir existieren bereits seit acht Jahren als Räuberbande in Lusitania. WIr haben von euren spektakulären Aktionen gehört und uns dabei gedacht, dass wir sehr gut zusammen passen würden. Wir haben bei unserem letzten Überfall auf einen Goldtransport durch Verrat fünfzig Mann verloren und der Comes von Lusitania hat alles daran gesetzt uns endlich zu vernichten. Deshalb hielten wir es für besser die Regio zu wechseln und da ihr uns so sehr gefallen habt, wollten wir Euch finden um mit Euch über einen Anschluss unserer Bande an die Elefanten zu verhandeln! Es wäre ein Jammer, wenn ihr dieses Angebot verwerfen würdet. Wir sind allesamt tüchtige Kämpfer und verfügen über eine große Erfahrung und wir hassen die Römer wahrscheinlich genauso wie ihr!" Saras wollte nun erst einmal die Reaktion seines Gegenübers abwarten.

  • "Saras? Saras... Saras der Römerschreck?", ihm fiel mit einem Male ein, dass er den Namen schon gehört hatte. "Des bist du? Na, des is' jo a' Überraschung. I' hob' von dem Überfall g'hört... a' Schande. No jo, willkommen in Tarraconensis!", er zeigte sich plötzlich von seiner freundlichsten Seite.
    Doch was sollte er jetzt mit denen machen? Und woher hatte er den Beweis, das das wirklich die Leute waren, für die er sie hielt? Er konnte sich selber nicht sein großes Misstrauen verleugnen.
    "Habt's ihr etwas, wos beweist, dass ihr die seid's, fiar die ihr eich ausgebt's?", rief er.

  • "Naja, wir ihr euch vielleicht denken könnt, sind wir keine römischen Bürger und besitzen daher auch kein Zertifikat um uns auszuweisen, doch wir können vielleicht auf andere Weise beweisen wer wir sind. Ich habe hier einen Steckbrief von mir selbst dabei, den ich einst in einer Stadt entfernt habe. Darauf bin ich skizzenhaft gezeichnet. Und auch wenn dieses Bild meine Eitelkeit verletzt, muss ich gestehen, dass sich eine gewisse Ähnlichkeit nicht leugnen lässt." Er holte aus einer seiner Satteltaschen ein Pergament hervor und hielt es in die Luft "Außerdem haben wir einen Beweis, der Euch vielleicht erfreuen wird "Er wies auf die beiden Wagen am Ende ihres Konvois, denn sie hatten alles mit genommen, was in ihrem letzten Versteck gelagert worden war. Diese Wagen waren vollgepackt mit Beutestücken aus den letzten Überfällen, darunter befanden sich auch persönliche Stücke namenhafter, ermordeter, lusitanischer Beamter.
    "Diese beiden Wagen sind gefüllt mit Beute, die wir noch nicht in liquide Mittel umgewandelt haben. Wie es unter uns "Unkonventiell Lebenden" Sitte ist, teilen wir immer alles untereinander auf. Das heißt es würde genau so Euch gehören. Wenn ihr Euch alles und auch den Steckbrief genauer anschauen wollt, müsst ihr jedoch herunterkommen."

  • Misstrauisch blickte Longinus die Gegend ab. Dann gab er der Gruppe einen Wink. Geschlossen marschierten sie zur Gruppe des Saras hinunter, bis sie ungefähr 10 Fuß vor ihnen standen. Longinus trat vor und nahm das Steckbild. Eingehend verglich er es mit Saras selber. "Hm... du bist's. Den Stempel do kann ma' net fälschen.", meinte er, während seine Augen auf dem Stempel des römischen Reiches ruhten, der unten angebracht war.
    In dem Moment zogen zwei der Fremden die Decke von den zwei Wägen, und darin glänzte es vor Schätzen. Longinus' Augen quollen über. Sein Blick wanderte zwischen Saras und den Schätzen umher. Er war nun ziemlich überzeugt davon, dass die Leute die waren, für die sie sich ausgaben.
    Er musste jetzt eine Entscheidung treffen.
    "Uns gehört oiso die Hälfte von dem do...", murmelte der donauländische Bandit. Ihm gefiel der Deal, aber er wollte erst noch Gabor befragen. Da dieser aber weit weg war, wandte er sich an einen der zwei Männer, die den Wagen aufgehalten hatten, und von dem er wusste, dass er Gabors Vertrauen besaß: "Wos maanst du?"


    Sim-Off:

    Gabor, dein Part. ;)

  • Sim-Off:

    Da er nicht antwortet...


    Nach einer längeren Diskussion beschlossen die Räuber folgendes: Saras würde mit ihnen mitkommen können, aber unter besondere Beobachtung gestellt werden. er würde erst beweisen müssen, dass er loyal und gut war.
    Also sagte Longinus zu Saras: "Kumm' mit uns!", und winkte mit dem Arm in die Richtung, in die sie gehen würden.

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