Balneum - Das Bad

  • Das dunkeltürkise Wasser lud mächtig dazu ein, sich alle Kleidung vom Leib zu reissen und hineinzuspringen. Selbstverständlich hielt sich Verres zurück.
    Unter dem Dach standen in einigen Ecken Liegen und Stühle aus Korb, auf denen man dann nach dem Bad verweilen konnte.
    Verres trat an den Rand des Becken und schaute hinein. Irgendwie schien ihn dieses Türkis magisch anzuziehen.
    "Die Farbe des Wassers entsteht durch die Farbe des Beckens. Und doch wirkt es, als sei es ein kleines Stück Meer ..." stellte Verres versonnen fest. Irgendwo in dem hintersten Winkel schien er eine Scherbe seiner Erinnerung gefunden zu haben. Es war nur ein vertrauter Eindruck.


    "Ich werde dir nun das Zirtonenwasser und ein Laken zum Abtrocknen besorgen. Hast du noch einen Wunsch?"
    Er blickte Metellus freundlich an, jedoch weder unterwürfig noch demütig. Verres strahlte ein gewissen Selbstvertrauen aus und machte den Eindruck, dass er mit beiden Beinen fest im Leben stand.

  • "Nun, es ist meine Aufgabe, dir jeden Wunsch zu erfüllen." Also fast jeden, dachte Verres.
    Doch dann nickte er Metellus zu und rauschte davon. Er besorgte in der Küche das Zitronenwasser, ohne Carmen noch ein freundliches Lächeln zu zuwerfen, welche dort beschäftigt war und kehrte dann mit dem Wasser und einem Laken zurück.
    Er stellte das Wasser, eine Karaffe voll mit einem Becher, auf eines der Tischchen bei den Kopbstühlen und legte das Laken über einen Stuhl.
    Schade, dass er nichts mehr für den jungen Mann tun konnte, denn dann musste er sich neue Arbeit suchen.
    Dann blickte er noch kurz versonnen auf den jungen Mann, der sich nun im kühlen Nass befand. Er war zu beneiden.

  • Das Bad war nach der Hitze des heutigen Tages sehr erfrischend. Ewiger Dank sei Claudius, dafür, dass er die riesigen Aquaedukte hat bauen lassen, dachte ich bei mir. Ich genoss die wunderbare Ruhe und wollte am liebsten gar nicht mehr raus. Ich nahm etwas vom Zitronenwasser, welches er gebracht hatte. Es war eine Wohltat.

  • Verres sah, das dieses Familienmitglied bestens versorgt war und so verliess er diesen Ort, um seiner Arbeit, welcher auch immer, weiter nachzugehen.

  • Von der Culina kommend brachte Fabricianus seine Neuerwerbung in das Balneum. Es war sehr schön hier und eigentlich war es nicht üblich, dass sich Sklaven hier vergnügten, aber er machte heute großzügigerweise eine riesen Ausnahme und er hoffte sie würde das auch zu schätzen wissen, ansonsten hätte sie es sich endgültig verscherzt. Bis jetzt konnte er sich über sie noch nicht beschweren, aber das hatte ja noch nichts zu sagen, es war doch fast immer so, dass sie sich am Anfang gut benahmen und sich dann zu kleinen oder auch großen Monstern entwickelten, wobei man mit der weiblichen Sorte besser fertig wurde als mit der männlichen.


    Hier kannst du dich nun waschen. Dort hinten liegen Tücher zum abtrocknen, aber mach nicht lange. Ich gebe dir so zehn Minuten, das sollte reichen um sich gründlich zu waschen, du sollst hier ja keinen Urlaub machen."

  • Ihr Herr führte sie durch das Haus hin zum Außenbecken des hauseigenen Bades. Seia hatte so ein großzügig angelegtes Becken in ihrem Leben noch nicht gesehen. Himmel, so viel klares, sauberes Wasser! Was für ein Luxus. Und das alles nur für mich!
    Das Erstaunen stand Seia aufs Gesicht geschrieben, als sie, das Bündel neuer Stoffe vor der Brust, mit leichten Schritten hin zum Beckenrand lief und in das Wasser sah. Fabricianus quasselte etwas von 10 Minuten. 10 Minuten! Das ist viel. Viel für eine Sklavin wie mich jedenfalls, die noch nie solch ein Becken betreten hat. Besser keine Minute verschwenden.


    Kaum hatte sie diesen Gedanken zuende gedacht, da legte sie das Bündel neuer Tuniken bereits zur Seite und öffnete die zerschlissenen Schnallen ihrer durchgetretenen Schuhe. Dann legte sie Hand an den Fetzen, den sie trug, und ohne Weiteres rutschte der zu Boden. Dem Caecilier ihre Rückansicht präsentierend, wandte sie ihm den Kopf zu, lächelnd und ihn mit ihren dunklen Augen musternd und schließlich das Band aus ihren Haaren lösend, das diese in einem Zopf zusammengehalten hatte.
    "10 Minuten sind genug.... Genug für ein Bad.", sagte sie, die Worte wissentlich und bestimmt betont. Dann setzte sie sich an den Rand und ließ ihren Körper langsam ins angenehm warme Nass gleiten.


    Sie konnte allerdings nicht schwimmen, war sich dessen aber nicht gewahr. Anfangs blieb sie am Rand, hielt sich an ihm fest und tauchte ihren Kopf unter, nur um wieder aufzutauchen, die Augen geschlossen und sich mit der freien Hand die nassen Haare zurückzustreichen. Es war eine Wohltat, die nicht nur Seias Haut reinigen würde. Es war, als würde ihr ein Stückchen Seelenfrieden gegeben, ein kleiner Bruchteil Glück.
    Ja, es fühlte sich toll an. Toll auch, weil der Caecilier immer noch nicht gegangen war? Seia sah ihn an und überlegte einen Moment. Nein, was du gerade denkst, kannst du jetzt nicht sagen. Aber.... warum nicht? Vielleicht, wenn es sein Wunsch ist... Es wäre ein Erlebnis. Nein. Wie er wohl unter seiner Tunika aussieht...? Nein, Seia. Du hast genug gewagt an deinem ersten Tag.

  • Er hatte geahnt, dass sie noch nie ein solches Bad hatte benutzen dürfen und es machte ihm nichts aus ihr es einmal zu erlauben. Manchmal eine Belohnung das konnte Wunder wirken wie bei Tieren so auch bei Sklaven und für sie war es eine extra Belohnung, denn sie würde noch früh genug erfahren wie es hier zuging. Fabricianus machte keine Anstalten diesen Bereich wieder zu verlassen, vielmehr wartete er fast darauf, dass sie begann sich auszuziehen und lange musste er nicht einmal warten. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt und seine Finger klopften leicht ungeduldig, oder war es nervös, auf seine Oberarme. In Gedanken hatte sie schon längst keine Kleidung mehr an und er bekam immer mehr das Gefühl, dass sie genau das bezweckte.


    Nicht grade unbeeindruckt stand er da und schaute zu wie der Fetzen Stoff zu Boden glitt und sie sich die Haare löste. Welch Pracht, so lang und sicher ganz weich. Er unterdrückte einen Seufzer und nickte ihr zu, als sie sich noch einma zu um wandte und sich dann ins Wasser gleiten ließ.


    Ein wenig lief er an dem Becken entlang und ließ sie nicht aus den Augen, beobachtete genau ihr Tun. Was sie nun wohl dachte? "Ich hoffe es gefällt dir Seia?" fragte er sie und betonte dabei ihren Namen ganz deutlich.

  • Oh ja, das tut es. Siehst du doch? Seia lächelte ihm zufrieden zu und ließ sich übermütig vom Rand los, legte ihren Oberkörper zurück und wollte sich treiben lassen, um den Herren, der am Rand entlang spazierte, gehörig zu necken, sie sah doch seine Blicke und konnte sich vorstellen, was in seinem Kopf so vor sich ging... Das ging auch den ersten Moment gut. Das Wasser schien ihren leichten Körper mit Leichtigkeit zu tragen, es war warm und weich und sie fühlte sich sicher. Was sollte ihr auch passieren? Es ging ihr gut, wenn nicht sogar besser denn je an diesem heutigen Tage.
    Und doch... sie konnte es sich gut vorstellen, eine kleine Vorstellung für den jungen Mann zu geben. Es würde nicht schwer sein....


    Aber dann geschah, was geschehen musste. Ob absichtlich ignoriert und insziniert oder nicht - plötzlich ließ die Kraft des Wassers nach und Seia spührte, wie sie langsam hinuntergezogen wurde. Zuerst die Beine, dann der Rumpf.... und letztlich auch der Kopf.
    Jetzt war guter Rat teuer. Sie konnte nicht schwimmen. Wie konnte man das nur vergessen? Anfangs war ihr der Ernst der Lage noch nicht bewusst, sie meinte es leicht schaffen zu können, sich an den rettenden Rand zu paddeln. Aber so viel Wasser in diesem Becken war, so viel Wasser drückte jetzt auf sie ein und hinderte sie daran, diesen einfachen Plan in die Tat umzusetzen.


    Da geriet das Mädchen in Panik. Sie wollte um Hilfe bitten, aber sobald sie den Mund aufmachte, schluckte sie Wasser. Sie wollte husten, aber sogleich flutete das Wasser ihre Nase. Es war ein einziger Alptraum, aus dem sie sich nie würde allein befreien können.

  • Und schon wieder spielte sie weiter. Sie wusste genau wie sie sich zeigen musste um die volle Aufmerksamkeit des jungen Caeciliers zu haben. Welch ein Biest die sich so zur Show stellte wie die kleine Sklavin die jeden alleine schon mit ihm Blick magisch anzog. Seine Blicke jedenfalls schienen ihren Körper zu mustern den das Wasser kaum verbergen konnte. Sie war einfach eine wahre Augenweide und würde gleich wieder aus dem Wasser müssen, denn die Zeit war langsam um und er würde bei seinem Wort bleiben und ihr nicht mehr gönnen, denn das war bei aller Liebe schon viel zu viel was er erlaubte. Er wolte nicht wissen was Crassus sagen würde wenn er das hier sag.


    Grade in dem Moment wo er seinen Kopf auf die Seite wand um einen Schritt weiter zu laufen passierte etwas unfassbares in dem nicht wirklich tiefen Becken. Seine Sklvin drohte unter zu gehen. Ja konnte sie nicht schwimmen? Und dann ging sie auch noch in die Mitte. Wie lebensmüde musste man da eigentlich sein? Ohne lange zu zögern zog er sich eiligst die Sandalen aus und ging in das Wasser um mit wenigen Zügen bei der untergegangen Sklavin zu sein. Seine Hände griffen nach ihr und zogen sie wieder nach oben wo sie Luft bekommen konnte.


    "Mensch Mädchen wenn du nicht schwimmen kannst dann geh doch nicht dahin wo das Wasser tiefer ist." Er schimpfte nicht mit ihr aber tadelte sie. Sanft nahm er sie mit sich bis sie am Rand des Beckens waren wo sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. "Halt dich hier fest." Er legte ihre Hand auf den Beckenrand und strich ihr zaghaft die nassen Haare aus ihrem Gesicht, dabei berührten seine Daumen immer wieder ihre Wangen und er schaute sie sorgenvoll an ob es ihr auch wirklich gut ging.

  • Sie wusste nicht mehr wo oben und unten war und fühlte sich dem Wasser so ausgeliefert, als sie gepackt und an die Wasseroberfläche gezogen wurde. Hustend klammerte sie sich an das, was ihre Hände zu fassen bekamen und wünschte sich, sie wäre nie in dieses hinterhältige Becken gestiegen.
    Wieder am sicheren Rand angelangt, den Boden unter den Füßen, hollte sie tief und schnell hintereinander Luft. Himmel, so hatte ich mir dieses Bad nicht vorgestellt. Und auch nicht mein Ende.


    Da strich ihr Retter das Haar aus ihrem Gesicht und wich auch nicht gleich von ihr. Sie zitterte, und zwar am ganzen Körper. Sie wandte ihm ihren Kopf zu und erkannte Fabricianus, ihren Herrn. Ein Glück war er dagewesen! Ein Glück hatte er sie nicht einfach ertrinken lassen!
    Er sah sie sorgenvoll an, strich ihr wieder ein paar Haare aus dem Gesicht.
    "Danke." tönte sie kleinlaut, sah dann beschämt zur Seite und hüstelte noch einmal. Ihre Wangen waren ganz rot und ihre Wimpern klebten vor Nässe zusammen. Durst hatte sie nun auch keinen mehr.


    "Die 10 Minuten sind rum, denke ich" sprach sie leise und sah nur flüchtig zu dem Caecilier, dessen Haare ganz platt über seinen Kopf flossen und dessen Kleidung an seiner Haut klebte. "Warte hier, Herr. Ich hole dir ein Tuch, mit dem du dich trocknen kannst."
    Und damit zog sie sich am Rand entlang hin zu einer Treppe, die in das Becken führte, stieg diese hoch und lief mit vor Nässe im Sonnenlicht glitzernder Haut zu einem Stapel, von dem sie ein Tuch nahm und es sich flugs umwickelte. Mit einem zweiten ging sie zu ihrem Herrn, legte es neben ihn und wartete darauf, dass sie ihm beim Ausziehen der nassen Stoffe behilflich sein konnte. Ihr Alter Herr hatte das immer ihr überlassen, da tat sie das nun ohne groß nachzudenken oder sich zu fragen, ob er das überhaupt auch so handhabte.


    Für heute hatte sie sich genug geleistet, selbst ihr war das nun klar geworden. Jetzt wollte sie ihren Herrn nicht mehr in irgendeiner Art reizen, zu peinlich war ihr ihr Unfall.

  • Etwas verdutzt sah er die Sklavin an. Eben hatte er noch ihre Haut unter seinen Fingern und nun hatte er nichts, ausser nasse Sachen die an seinem Körper klebten und seine Figur wie auch die Muskeln betonte. Das Wasser tropftevon Nase und Kinn und immer wieder zogen einzelne Tropfen Muster über sein Gesicht. Ihr Verhalten war seltsam, er hatte sie doch gar nicht ausgeschimpft und doch tat sie fast so und löste sich ganz von ihm um aus dem Wasser zu steigen und einen ziemlich bedröppelt dreinschauenden Fabricianus zurück. Sein Blick verfolgte sie natürlich und er konnte sie in voller Pracht bewundern, auch wenn er das alles nicht so wirklich wahr nahm, da er immer noch etwas durcheinander wirkte.


    Als sie die Tücher besorgte und sich auch eines umwickelte kletterte er etwas umständlich aus dem Becken raus und hinterließ eine tropfnasse Spur. Die Tunika zog, da sie voll Wasser gesaugt war und sicher würde sie ihre Form völlig verlieren. Wie er aus diesem nassen Stoff rauskommen sollte war ihm auch ein großes Rätsel, aber es würde schon irgendwie möglich sein es zu schaffen. Fabricianus nahm der kleinen Sklavin das Tuch ab und wischte sich als erstes über sein Gesicht.


    Dann fragte er besorgt "Geht es dir auch gut? Hast du dir etwas getan?" fragte er sanft und sah sie auch genauso sanft an. Er wollte nicht, dass es ihr schlecht ging und dann wickelte er sich das Tuch un den nassen Körper was sicher nicht viel bringen würde in einer so nassen Tunika.

  • Seia war das Herz in die Hose gerutscht. Sie hatte die Kontrolle verloren und wenn ihr etwas Angst machte, dann waren es genau solche Momente, in denen sie völlig hilflos war. Sonst konnte sie sich, auch wenn sie nur eine Sklavin war, immer noch irgendwie wehren, aber eben war sie dem Schicksal ausgeliefert gewesen. In diesen Momenten musste sie einsehen, dass sie schwach war. Deswegen wollte sie nie wieder die Kontrolle verlieren - vor allem aber Fabricianus gegenüber nicht. Sie redete sich ein, dass sie bei ihm tatsächlich ein wenig Eindruck geschindet hatte. Und jetzt..... ?


    Sie hatte ihm auf die Brust gesehen, starr gerade aus, bis er sie mit sanfter Stimme fragte, ob auch alles in Ordnung war. Seia sah kurz zu ihm auf, begegnete seinem sorgenvollen Blick und sah auf ihre Hände, die sie unter ihrem Kinn hielt.
    "Ja, ich glaube schon, dass es mir gut geht...." Nein, eigentlich nicht. Sie hatte sich gehörig erschrocken, mehr war nicht geschehen. Und trotzdem war sie jetzt merkwürdig zerstreut.


    Da wickelte ihr Herr sich das Handtuch um, einfach über die nasse Kleidung. Seia schüttelte den Kopf und griff mit beiden Händen dorthin, wo er das Tuch über der Brust ineinander verknotet hatte, damit es nicht gleich wieder heruntterrutschte. Ihre Hände zitterten und als sie das Tuch endlich zwischen den Fingern hatte, versuchte sie zwar kurz es zu öffnen, scheiterte jedoch ganz schnell, weil ihre Knie weich wurden und sie gegen ihren Herren sackte. Augenblicklich ließ sie ihren Tränen freien lauf, ihre Stirn an seine Brust gelehnt und sich mit den Händen festhaltend.


    Er würde sich wundern. Und sie wunderte sich auch. Sie konnte mit ihrer eigenen Reaktion rein gar nichts anfangen und fühlte sich gleich nochmal hilfloser. Ein schreckliches Gefühl und im Moment war sie ihm wehrlos erlegen. Warum nur?

  • Fabricianus merkte, dass es ihr sicher nicht einfach so gut ging wie sie es ihm glauben machen wollte. Er sah sie prüfend an und auch wenn sie zart gebräunte Haut hatte schien sie ihm dennoch unwahrscheinlich blass zu sein und sie sah eher so aus als würde sie jeden Moment umfallen, als alles andere. Schnell wurde ihm kühl in den nassen Sachen, die er sich vielleicht hätte ausziehen sollen, aber nun hatte er das Tuch feste um sich geschlungen und würde warten bis er in seinem Cubiculum war um sich dort eine trockene Tunika überzuziehen.


    Verwundert sah er sie an, als sie nach seinem Tuch griff und etwas machen wollte doch bevor es dazu kam musste er die junge Sklavin auffangen weil sie ihm sonst auf den Boden gefallen wäre. Seine Arme lagen schnell um sie und er hielt sie fest, damit sie nicht noch weiter auf den Boden sackte. Sie weinte, das musste er nicht einmal hören, sondern spürte es schon am Beben ihres Rückens. Vorsichtig hob er sie auf seine Arme und trug sie zu einer der Klinen die hinten in den Ecken aufgestellt waren damit man sich etwas erholen konnte. Fabricianus legte sie auf eine der Klinen und strich ihr erneut die Haare aus dem Gesicht.
    "Es wird alles wieder gut werden, das ist nur ein Schock der wird auch wieder vergehen" flüsterte er und streichelte sanft ihre Wange, während hin und wieder ein paar Tropfen von seinen Haaren tropften. Mittlerweile hatte er sich neben sie gesetzt.

  • Er redete etwas von einem Schock und dass der auch vorbeigeigen würde. Ein Schock? Was war das? Machte er, dass ihr das Atmen und Denken klarer, vernünftiger Gedanken schwer fiel? Verursachte er dieses Zittern, das sie versuchte zu unterdrücken und nur noch mehr zitterte, weil ihre Muskeln sich immer noch krampfartig anspannten und wieder losließen?


    Wie gut es war nicht allein zu sein. Allein sein. Seia war allein. Gerade nicht, denn ihr Herr saß bei ihr, ihretwegen klitschnass und besorgt, aber jeder, der niemandem in seinem Leben hatte, dem er die ganz geheimen Dinge anvertrauen konnte, würde verstehen, wie allein sie sich gerade fühlen musste.
    Sie schloss die Augen und zwang sich mehrere Male ganz tief durchzuatmen. Seine sanften Berührungen trösteten sie ein wenig und ließen ihren Körper und ihren Geist nach und nach wieder zur Ruhe zurückkehren. Allmählich konnte sie auch wieder klar denken, während sie dalag, inzwischen wieder ruhiger atmete und die Augen geschlossen hielt.


    Was hatte sie nur für einen guten Herrn abbekommen. Sie wusste nicht, wie sie ihn verdient hatte. Sie würde ihm treu dienen, egal was kommen sollte. Und ihre Spielchen... nun, wenn sie ihm gefielen, würde sie sie weiterspeilen. Aber wenn man es genau betrachtete, würde es ihr schwer fallen sie zu unterdrücken.
    Schließlich öffnete sie wieder ihre Augen. Sie waren ein wenig rot, sonst aber klar wie immer. Und er war immer noch da und sah sie immer noch sorgenvoll an. So gar nicht wie ein Herr, fast wie ein... ein Freund.


    Sie wusste nicht, was sie sagen konnte und sah beschämt zur Seite.

  • Immer noch hockte er vor ihrer Kline und betrachtete sie. Es schien ihr ziemlich peinlich zu sein was geschehen war aber er sah darin absolut keinen Grund, dass sie es sein musste. Sie war nun einmal etwas unvorsichtig gewesen, aber das waren ja alle einmal und er machte ihr da keinen Vorwurf. Langsam begann er zu frieren, denn das Tuch was er umliegen hatte war mittlerweile ziemlich durchnässt und schaffte es nicht mehr auch nur noch etwas Wärme zu spenden. "Hey" sagte er wieder sanft "Schenk mir bitte eines deiner Lächeln, damit ich mir keine Sorgen mehr machen muss" bat er sie sehr freundlich und strich ihr wieder sanft über die Wange. Langsam machte er sich wirklich Sorgen um die Kleine, da sie hier so apatisch zu liegen schien. Ausserdem musste sie sich gleich etwas anziehen sonst würde sie noch krank werden, von ihm einmal ganz abgesehen denn ihm würde es ganz sicher nicht besser ergehen wenn er nicht bald in trockene Sachen kommen würde.


    Sanft drehte er nun ihren Kopf so zur Seite, dass er sie endlich ansehen konnte und beließ seine Hand auf ihrer Wange. Er schaute ihr einfach sehr lange in ihre wundervollen Augen und versuchte ein kleines Lächeln zustande z bringen, damit sie auch etwas lachte oder es zumindest andeutete. Aber den Blick den sie hatte ließ seine Sorgen nicht grade weniger werden und er fragte sich ob er einen Medicus zuziehen sollte, der ihr vielleicht ein paar Kräuter gab.

  • Sie war ein bisschen geschwächt, hatte immer noch Angst und fing wie er allmählich an zu frieren. Dass diese Aktion völlig überflüssig gewesen war, gab ihr den Rest. Nun war dieser Unfall jedoch geschehen und sie lernte, dass ihr neuer Herr sich scheinbar wirklich um sie sorgte. Sie wusste in diesem Moment nicht mit umzugehen, zu neu war dieses Gefühl, dass man nicht völlig wertlos war.


    Als er sie anlächelte, sah sie ihn eine ganze Weile lang noch nur mit leerem Blick an, dann blinzelte sie jedoch und lächelte ein klein wenig. Dann noch ein wenig mehr, weil er ein wenig mehr lächelte und schließlich senkte sie lächelnd den Blick, so gut das eben ging, weil er immer noch sanft ihren Kopf hielt.


    "Es geht mir gut, Herr.", sprach sie dann und sah ihn erneut an. "Aber du solltest nicht so besorgt um mich sein, sondern um dich. Ich möchte nicht schuld sein, wenn du morgen Fieber hast. Du solltest dich umziehen."

  • Sie war eine wirklich wunderhübsche Frau und das merkte er erst jetzt wo sie hier lag. Er konnte es sich eigentlich nicht vorstellen, dass sie eine Sklavin war so wie sie hier lag. Sie sah eher aus wie eine Dame, wenn auch jung, aber immerhin wie eine Dame. In diesem Moment schwor er sich, dass jeder der Hand an sie legte und ihr etwas antat es mit ihm zu tun bekommen würde und es war ihm egal was dabei rauskommen würde. So zerbrechlich wie sie war, war es sicher auch ihre Seele und sie sollte es hier gut haben, denn eigentlich war er ja ein ganz lieber Kerl auch wenn es Tage gab an denen er aufbrausend sein konnte und man es sich da schnell mit ihm verscherzen konnte, aber bis jetzt hatte es hier noch kein Sklave geschafft und es wäre eigentlich auch sehr gut wenn es so bleiben würde.


    "Wir sollten uns beide etwas neues anziehen gehen, denn ich werde dich hier so nicht alleine liegen lassen. Kannst du aufstehen oder soll ich dich tragen? Ich könnte dich in die Unterkünfte der Sklaven bringen und dort könntest du erst etwas schlafen und dich ausruhen. Jemand der anderen könnte sich dann um dichkümmern. Sicher geht es dir nach etwas Ruhen viel besser als jetzt und mach dir um mich keine Gedanken ich halte viel aus."


    Es war eine kleine Notlüge, denn sie sollte sich nicht weiter sorgen auch wenn ihm langsam verdammt kalt wurde, aber er würde das durchstehen.

  • Die Ränder seiner Lippen wurden schon langsam blass und so durchschaute sie ihn. Das hätte sie jedoch nie ausgesprochen. Seia sah ihn kurz an und fühlte sich in diesem Moment, als wäre sie nicht sie selbst. Er sah sie nicht an wie seine Sklavin, es war seltsam. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie sich von ihm tragen lassen soltte (da kam wohl ihr freches Wesen in iher wieder durch). Doch dann lächelte sie und schüttelte den Kopf, ihn dabei wieder nur ganz kurz direkt ansehend.


    "Ich halte auch mehr aus, als man mir vielleicht zutrauen möchte.", sprach sie, nahm seine Hand und ließ sie zusammen mit ihrer sinken. Dann ließ sie sie los und richtete sich langsam auf, als hätte sie gewusst, dass sie kurzzeitig umnachtet sein würde. Kurz wankte sie, dann stand sie von der Liege auf. Ihre Knie waren zwar weich, aber sie trugen sie.


    "Siehst du.", sagte sie mit leiser Stimme und beschwichtigend lächelnd. Oder war es schwach? Prompt geriet sie ins Wanken und musste sich an ihm festhalten, aber dann fing sie sich wieder. Denk an deinen Stolz.


    "Nein, bitte nicht tragen.", sagte sie und bemühte sich sicher auf ihren zwei Beinen zu stehen. Es klappte auch.

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