Ankunft in Aquilea

  • Zitat

    Lucius Cultellus Talarius dixit:
    So setze ich mich also nieder unweit der Tore meiner geliebten Heimat Aquilea, der Stadt meiner Geburt. Weit musste ich wandern, von Singidunum an den Grenzen Illyricums her und bin matt. Meine Füße schmerzen, meine Beine sind schwer, mein Herz sehnt sich nach der Geborgenheit meines Heims. Noch einmal nehme ich den Beutel und ziehe den letzten trockenen Kanten Brot hervor. Mühsam kaue ich ihn und spüle ihn mit den letzten Resten des Weines aus meinem Schlauch herunter.


    Die Abendsonne scheint mir ins Gesicht, blendet und wärmt mich zugleich. Leicht benebelt und mit einem wohlig warmen Gefühl lehne ich an einem Baum. Ich schließe die Augen und träume von der Heimat, die nicht einmal eine Meile entfernt ist und doch so weit weg...


    Als ich die Augen wieder öffne, ist bereits wieder die Morgendämmerung angebrochen. Offensichtlich hatten mich die Strapazen meiner Reise ausgezehrt und auch der Wein hatte seinen Teil dazu beigetragen, mich ins Reich der Träume zu entführen. Es waren düstere Träume und das wundert mich wenig, bedenke ich die Last, die ich zu tragen, die schreckliche Nachricht, die ich zu überbringen habe.
    Ich stehe auf und klopfe den Staub aus meinen Kleidern. Es ist Zeit, dass ich zu einem Bad, einer Rasur und einem neuen Gewand komme. Noch wichtiger aber ist es, die Nachrichten aus Illyricum zu überbringen, die noch so schwer auf mir lasten. Vielleicht werde ich erleichtert, wenn ich endlich das Heim unserer Familie erreicht habe...

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