[Officium] Legatus Augusti Pro Praetore Maximus Decimus Meridius

  • Meridius betrat das Officium, in welchem bisher Purgistius Macer und vor diesem Germanicus Sedulus tätig gewesen waren und sah sich um. Die Einrichtung entsprach dem gängigen Standard, war nicht spartanisch wie in den Legionen, sondern hatte auch repräsentative Funktion. Für diesen Zweck jedoch erschien sie Meridius überholungsbedürftig. Dennoch nahm er ersteinmal Platz und betrachtete den Raum aus der Perspektive seines Statthaltersitzes.


    Als erstes würde er sich einen Adjudanten, oder einen Scriba zulegen müssen. Und die Verwltung der Region sollte aus der Stadtverwaltung in die Provinzverwaltung umziehen. Wussten die Götter, warum sie im Rathaus der Stadt untergebracht war.


    Meridius blickte zur Türe. Eine Wache hatte er auch noch nicht. Es war also ein entsprechendes Officium einzurichten.


    Es gab reichlich zu tun, bevor die eigentliche Arbeit beginnen konnte...

  • Immer noch wütend über diesen Affront mit der Wache klopfte er hart an die Tür des Scribas des Legaten und betrat ohne eine Antwort abzuwarten das Officium. "Melde mich dem Legaten! Es ist dringend und wichtig!"
    Der Scriba kannte den Duumvir und wusste, dass ihn nur selten etwas so aus der Fassung bringen konnte."

  • Sim-Off:

    Wo Officium des Legatus draufsteht ist auch der Legatus drin. ;)


    Meridius blickte auf, als der Duumvir in sein Officium weitergeleitet wurde.


    "Salve, Duccius. Schön Dich zu sehen. Bitte nimm doch Platz.
    Was kann ich für Dich tun? Möchtest Du etwas trinken?"


    Er forderte ihn mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen und war gespannt, was es wichtiges zu Besprechen gab. Kaum war er in der Stadt, schien die Arbeit los zu gehen.

  • "Legat," grüßte er knapp und man konnte ihm immer noch seine Aufregung ansehen. "Danke, ich will nichts zu trinken." Er atmete einmal tief durch um nicht wieder loszudonnern. "Bei allem gebührenden Respekt, aber kannst Du mir bitte mal diesen Militäraufmarsch vor der Regia erklären?
    Was bitte soll das? Reichten Dir die Wachen, die im Gebäude verteilt sind nicht aus? hast Du so große Bedenken den Mogontiaci gegenüber, dass Du plötzlich aus der Regia ein Militärlager machen musst? Wenn das so ist, dann sieh dies hier als offizielle Protestnote des Duumvirs an, im Namen der Bürger der Stadt. Kein Legatus vor Dir hatte es je nötig seine militärische Rolle auch noch in der Zivilverwaltung auszuspielen. Die Provinz hat genug mit Militär am Hut, so dass sie nicht auch noch in zivilen Bereichen ständig daran erinnert werden will. Weisst Du eigentlich, wie das auf die Menschen wirkt, wenn Du die Regia plötzlich wie eine Festung aussehen lässt?" Er war wahrlich empört und das sah und merkte man ihm auch an.

  • Meridius hörte dem Duumvir geduldig zu. Dann ließ er ihm Zeit etwas herunterzukommen und antwortete.


    "Duumvir, von einer Festung kann keine Rede sein. Ich habe lediglich drei Mann am Haupteingang postiert. Das ist alles. Die Wachen vor den Officien wurden dafür abgezogen, da dies eher meiner Vorstellung von Freiheit und Schutz entspricht. Wie ich den Schutz der Regia gestalte und organisiere liegt des weiteren in meinem Zuständigkeitsbereich."


    Er hielt inne.


    "Und was die Provinz Germanien betrifft... Sie ist eine Militärprovinz und ich glaube nicht, dass die Bevölkerung von den Truppen genug hat. Wir liegen am Limes, an der Grenze des Imperiums. Es ist unsere Aufgabe die Provinz und das Imperium zu schützen. Dazu sind Truppen notwendig. Truppen bieten Schutz und benötigen Stationierungsorte. Stationierungsorte bieten Arbeitsplätze und sind ein Wirtschaftsfaktor, alleine schon dadurch, dass sie Waren abnehmen.


    Ich höre aus Deinen Worten eine gewisse Aversion gegen die Legionen. Ich kann Dir bereits im Voraus versichern, dass ich Soldat bin. Bringen wir es auf den Punkt."


    Er blickte den Duumvir an.


    "In meiner Regia wird niemand ermordet, und in meiner Provinz auch nicht. Die Wachen bleiben daher wo sie sind. Oder möchtest Du anders lautende Schlagzeilen, die dem Kaiser vorgesetzt werden?"

  • Er schüttelte den Kopf. "Es scheint, als würdest Du mich nicht verstehen, Legatus! Mag ja sein, dass dafür die Wachen hier drinnen abgezogen wurden. Aber eine öffentliche Zurschaustellung der Wachen vor den Toren impliziert ein tiefes Mißtrauen Deinerseits gegenüber der Bevölkerung dieser Provinz und ganz besonders gegenüber der Bevölkerung dieser Stadt. Wie denkst Du werden das die Bürger finden? Ihr neuer Legat, den sie eigentlich zu schätzen wünschen tritt ihnen mit öffentlichen Mißtrauen entgegen. Mag ja sein, dass Du das nicht damit ausdrücken willst, aber es kommt hier so an, denn die Bevölkerung ist bei all Deinen Vorgängern, selbst im Krieg, anderes gewohnt."
    Er sprach nun ruhiger, aber dafür eindringlicher.
    "Das äussere Erscheinungsbild macht einiges aus, besonders und ganz sicher in einer Provinz wie Germanien. Besonders, wenn man bedenkt, wie viele germanische stämmige Mitbürger hier zu finden sind. Wenn das Erscheinungsbild aber nun sogar im zivilen Bereich nichts weiter als Militär impliziert, was für einen Eindruck hat das dann auf die Bevölkerung? Den denkbar schlechtesten. Den denkbar mißtrauischsten ihnen gegenüber.
    Diese Provinz hat im vergangenen Jahr lange Zeit unter Kriegsrecht gelebt! Die Menschen sind es leid überall mit sowas konfrontiert zu werden! Sie wollen wieder leben, ein ziviles Leben haben! Du kennst die Stadt, Du weisst, was im Umkreis der Regis alles los ist. Da machen drei Soldaten, die vor der Tür stehen und jederzeit die Waffen zücken können, einen Eindruck, den die Leute nicht haben wollen.
    Soldaten hin oder her... als Gäste in den Tavernen, Thermen, auf dem markt etc. sind sie gerne gesehen. Aber in der Stadt sieht man sie nur ungern bis an die Zähne bewaffnet.
    Meinetwegen setze 20 oder 30 Soldaten hier in der Regia selber ein, aber keinen einzigen vor der Tür, denn das, und ja, ich wiederhole mich, vermittelt den Eindruck, als würdest Du der Bevölkerung dieser Stadt nicht vertrauen. Und das wiederum fällt mehr als negativ auf Dich zurück."

  • "Duumvir. Du übertreibst. An den Toren der Stadt stehen Wachen. Auf den Mauern der Stadt stehen Wachsoldaten. Das Castellum befindet sich gleich in der Nähe, unmittelbar an und IN der Stadt. Durch die Stadt ziehen Patrouilien der Legion. Soldaten sind überall im Stadtbild zu finden, nach Dienstschluss vermengen sie sich MIT der Stadtbevölkerung. Sie kaufen auf den Märkten ein, haben hier ihre Geliebten, ihre Kinder, sie besuchen die Tavernen. Die Bevölkerung dieser Stadt LEBT MIT und DURCH diese Soldaten. Wenn drei Soldaten am Eingang dieser gigantischen Regia stehen und darauf achten, dass nicht jeder Störenfried hier ein und ausgeht, dann ist dies kein Misstrauenserweis gegenüber der Bevölkerung von Mogontiacum. Sondern ein Zeichen meines Vertrauens in die Friedfertigkeit der Bevölkerung hier."


    Er sah den Duumvir an.

  • "Wenn Du das so siehst... dann frag die Bevölkerung!"
    Es hatte keinen Sinn. Eindeutig! Er war zutiefst enttäuscht! Dieser Mann war nur Soldat. Mehr nicht! Er hatte sich für diese Provinz einen LAPP gewünscht, der die Zivilbevölkerung stärkte. Ein Mann, der wusste, wie man Frieden auch ohne Soldaten halten konnte. Aber entweder Rom wollte sowas hier nicht, oder der Mann vor ihm musste noch eine ganze Menge lernen.
    "Ich bedauere, dass Du scheinbar nur wie ein Soldat denken kannst und dabei ausser Acht lässt, dass diese Provinz eben nicht nur aus Militärs besteht. Ich hoffe, Dein Aufenthalt hier wird Dich noch eines Besseren belehren. Denn die Zivilisten haben eine solche Einstellung nicht verdient." Er erhob sich und nickte dem LAPP zu.
    "Nun denn, wir sehen uns beim Essen."

  • "Duumvir. Mogontiacum ist eine Garnisonsstadt. Und die Regia ist das Verwaltungszentrum der gesamten Provinz. Solltest Du mit diesem Faktum und DREI Wachsoldaten am Eingang der Verwaltung der Provinz nicht zurecht kommen, solltest Du Dir überlegen, ob diese Stadt nicht vielleicht die falsche für Deine Ambitionen ist. Ich jedenfalls kann weder die Garnison, noch den Verwaltungssitz verlegen und ich bin für den reibungslosen Verlauf und die Sicherheit hier zuständig."


    Er nickte.

  • Meridius blickte dem Mann noch hinterher und schüttelte den Kopf. Wenn DREI Wachsoldaten am Eingang sein einziges Problem waren, dann hatte er wohl zu wenig Arbeit.


    "Nun denn..."


    sprach er zu sich selbst. Dass es nicht einfach werden würden, hatte er geahnt, aber dass er mit so vielen Widerständen zu rechnen hatte, und dazu noch zu banalen Dingen, hatte er nicht für möglich gehalten. In Tarraco standen seinerzeit zwei Dutzend Wachen rund um die Regia und niemand fühlte sich bedroht. Er würde Erkundungen über den Duumvir einholen müssen, um sich ein genaueres Bild von dem Mann zu machen.

  • Wie Meridius gerade in Gedanken versunken da saß und sich überlegte, was er als nächstes zu erledigen hatte, trat ein Scriba ein und reichte ihm ein Schreiben, welches aus Tarraco eingegangen und als Eilbrief deklariert gewesen war. Meridius dankte dem Mann, wartete bis er das Officium wieder verlassen hatte und öffnete dann das Schreiben.


    Iulius Lepidus, sein treuer Vilicius, Magistrat der Stadt Tarraco grüßte und gratulierte zur Statthalterschaft in Germanien. Des weiteren bat er um eine Stelle in der Verwaltung von Germanien.


    Meridius rollte das Schreiben wieder zusammen.

  • Meridius erkannte den Octavier vom Vorabend. Großenkel des Octavius Anton? Bei dem Gedanken daran, musste er schmunzeln.


    "Ja, bitte, Octavius, nimm Platz."


    Er wartete bis sich jener setzte und sah ihn dann fragend an.


    "Also, was kann ich für Dich tun?"

  • Ich setzte mich.


    "Ich komme erst zu den Sachen, die ich für Confluentes durchsetzen will.


    1.PLane ich den Bau eines Tempels. Er soll Mars geweiht sein, da wir viel Militär in Germanien haben. Ich habe schon mit der Magistra Scriniorum gesprochen. Sie wird den Vorschlag bei der nächsten Curiensitzung vorbringen.


    2.Plane ich ein Sommerfest in Confluentes. Die Magistra hatte mir diesen Vorschlag gemacht."


    Ich ließ dem Laegatus Zeit, um meine Vorschläge zu überdenken.

  • Meridius machte sich ein paar Notizen. Confluentes - Tempelbau - Sommerfest.


    "Das mit dem ersten Vorschlag wird vermutlich kein Problem werden. Bring es in die Curie und ich denke, es wird auf Zustimmung stoßen."


    Er hielt inne.


    "Wie hast Du Dir das Sommerfest vorgestellt?"

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