Aufbahrung des Quintus Decimus Mercator

  • Aus dem Atrium kommend - und nachdem er sich etwas frisch gemacht hat - betrat Meridius den Raum, in welchem sein Onkel aufgebahrt worden war. Langsam trat er zur der Bahre und blickte den guten alten Mann an. Sein Gesicht war weiß und es duftete nach den Mitteln, welche man zum Einbalsamieren verwendet hatte.


    Gedankenverloren dachte Meridius über die vergangenen Jahre nach. Über die unzähligen Begegnungen und die Dinge, welche sie gemeinsam erlebt und unternommen hatten. Mercator war mehr als ein Onkel für ihn geworden. Er war ein Vater gewesen.

  • Auch Mattiacus betrat den Raum, in dem sein Adoptivvater aufgebahrt war.


    Er nickte Meridius wortlos zu. Der Anblick seines toten Vaters hatte in sprachlos gemacht.


    Er kniete sich vor die Bahre und sprach ein leises Gebet an die Ahnen.

  • Meridius blickte zu seinem Cousin. Als dieser auf die Knie ging um zu beten, wandte er seinen Kopf wieder zu Mercator. Der Verlust wog ohne Frage schwer. Für seine Söhne brach eine neue Zeit an. Mit Mercator war der letzte einer Generation gegangen.

  • Ich wollte meinen Vater auch noch verabschieden, aber alleine und als sich sah, dass Meridius und Mattiacus im Raum waren, blieb ich an der Türe stehen und sah, von Weitem, den toten Körper meines Vaters....


    Meine Augen füllten sich mit Tränen und meine Gedanken schweiften zurück. Zurück zu der Zeit, als alles noch so einfach war. Meine Kindheit, meine Jugend und die Reise, die mir mein Vater ermöglicht hatte.


    Natürlich, ich war lange fort und als ich zurückkam trat ich sofort in den Dienst des Exerticus, doch ich war mir sicher, dass mein Vater wusste, wie dankbar ich ihm war, auch, wenn ich die letzten Jahre nicht bei ihm sein konnte.


    Umso mehr schmerzte es, dass er diesen Tod finden musste und ich erwartete, ungeduldig, Livianus, der, so hoffte ich, die Mörder meines Vaters bereits gefasst und höchstpersönlich bestraft hatte....

  • Ohne ein Wort zu verlieren stellte ich mich neben meinen Bruder und legte meine Hand auf seine Schulter.


    Auch mir liefen die Tränen aus den Augen, doch jenen Moment den Primus gerade durchlebte, den hatte ich schon hinter mir.


    Ich trat nach vorne um mich neben Mattiacus zu knien und leise ein Gebet zu sprechen...........

  • Flaccus betrat den Raum, in dem Mercator aufgebahrt war. Er sah, dass seine Vettern und auch sein Bruder schon da waren. Langsam stellte er sich neben Meridius und betrachtete Mercator. Wer konnte nur so etwas machen? Er hoffte, dass die skrupellosen Mörder gefasst werden würden. Wieder lief eine kleine Träne mein Gesicht hinunter.

  • Nun war es mir zu lange, um zu warten, zumal nun immer mehr Leute kamen, um Abschied zu nehmen.


    Also ging ich auf die Bahre zu, die Tränen waren nicht mehr zurückzuhalten, ich kniete mich neben meinen Vater und berührte seine Hand....


    Im Geiste sprach ich mit ihm, hoffte auf ein Zeichen der Götter, die mir mitteilten, wer dieser grausame Tat begangen hatte.....

  • Nachdem ich mein Gebet gesprochen hatte erhob ich mich wieder und trat einige Schritte zurück.
    Mittlerweilen hatten sich viele unserer Familienmitglieder eingefunden.


    Äusserst schwere Zeiten für alle von uns.
    Es war schlimm mitansehen zu müssen wie tief betroffen die gesamte Familie über das AblebVaters war.


    Und dann noch die Umstände warum Vater sterben musste, immer wieder brauste Wut, Zorn und Hass in mir auf.............

  • Aemilia betritt das Atrium, in dem Mercator auf dem Paradebett aufgebahrt ist. Sie sieht dessen Sohn daneben stehen und hält sich ein wenig abseits. Dann fasst sie sich jedoch ein Herz und tritt etwas näher heran. Aemilia rechnet nach, wie lange der Zeitpunkt seines Todes schon vergangen ist. Sie stellt eindeutig fest, dass es höchste Zeit für die Bestattung ist. Sowohl die Unreinheit, welche auf der Casa und der ganzen Familie liegt, als auch der Zustand des toten Körpers sprechen dafür. Erleichtert stellt sie fest, dass jemand dafür gesorgt hat, dass zumindest etwas Erde auf der Hand des Toten liegt.
    In stummer Zwiesprache nimmt Aemilia Abschied von ihrem Schwiegervater.

  • Am Tag der Bestattung tritt auch Lucilla an die Versammelten heran. Von ihrem Onkel hat sie an einem Vortag bereits Abschied genommen. So schwer es ihr fällt, es wird höchste Zeit, dass der Geist Mercators endlich von seiner unreinen Hülle befreit wird. Sie stellt sich neben Martinus und beim Anblick ihres toten Onkels kann sie nicht verhindern, dass ihr erneut einige Tränen über die Wangen laufen.

  • Livianus und Aemilia hatten sich ebenfalls eingefunden, hielten sich jedoch beide im Hintergrund. Er hatte zu sehr mit den Bildern in seinem Kopf zu kämpfen, die ihm immer wieder die Szene vor Augen hielten, wie er am Tatort ankam und seinen Vater vorfand. Er drückte Aemilias Hand und senkte seinen Kopf.

  • Stumm streichelt Aemilia Livianus Handrücken und lehnt sich leicht an ihn an. Ihr Blick ist nachdenklich in die Ferne gerichtet und sie erinnert sich an die wenigen Momente, die sie mit ihrem Schwiegervater nur hat verbringen dürfen. Sie spürt ein starkes Gefühl von Verlust und erste Tränen laufen ihre Wangen hinab.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus und Aemilia hatten sich ebenfalls eingefunden, hielten sich jedoch beide im Hintergrund. Er hatte zu sehr mit den Bildern in seinem Kopf zu kämpfen, die ihm immer wieder die Szene vor Augen hielten, wie er am Tatort ankam und seinen Vater vorfand. Er drückte Aemilias Hand und senkte seinen Kopf.


    Meridius ging auf Livianus zu und grüßte diesen mit einem Kopfnicken.


    "Wenn Du später mal Zeit hast, sollten wir reden."


    flüsterte er ihm zu.

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