• Der Optio führte die beiden verdächtigen Frauen in einen kleinen Raum innerhalb der Kaserne. Er war spährlich, nein, karg eingerichtet. Ein simpler Tisch, ein paar Schemel. Kein Fenster. Der Vigilus, der den Optio begleitete, postierte sich an die Tür. Nur zur Sicherheit, es sollte ja niemand vorzeitig die "Besprechung" verlassen.

  • Nicht gerade begeistert bin ich den Männern gefolgt, mich nahe bei Medeia haltend. Ich hatte Angst, begann alles als verloren zu glauben. Als wir ankamen sah ich mich um. Ich hatte eine Gänsehaut und als ich meine Hand leicht vorstreckte zitterte diese stark.


    "Und nun?"


    sah ich den Optio fragend an.

  • Die Kleine wirkte nervös und eingeschüchtert. Das war gut. Medeia würde eine harte Nuss werden. Aber der Optio liebte Herausforderungen. Metellus wies den beiden Frauen einen Schemel zu und setzte sich selbst hinter den Tisch. Grimmig blickte er auf die beiden Frauen. Seine Stirn war ungewohnt stark gerunzelt und er schüttelte ärgerlich den Kopf. Auf dem Tisch stand ein leerer Becher, welchen er in die Hand nahm. Metellus schaute hinein, als könnte er dort eine Wahrheit finden, dann stellte er ihn krachend ab und wandte sich grimmig an die junge Frau.


    Iustina, das war doch dein Name, oder? Du bist die Nichte der hier anwesenden Medeia? Ist das richtig?
    Fragend schaute er beide an. Und seine Augen verrieten, das er seeehr mistrausich war.

  • Ich war verunsichert, hier kam ich nicht mehr einfach raus. Dieses Mal konnte ich nicht wie sonst einfach mit dem Dolch zustechen und 'zack' das wars. Ich schluckte und bei seinem Blick wäre mir beinahe die Wahrheit rausgerutscht.


    "Ja, das ist korrekt!"


    gab ich mit einem unschuldigen Lächeln zurück, doch es wirkte verängstigt. Leise fügte ich an:


    "Ich würd gern nach Haus..."

  • Die Augen des Optios funkelten gefährlich freundlich, und fast lieblich klang seine Fangfrage:


    Nun, als Nichte der Medeia wirst Du mir sicherlich sagen können, zu welcher Gens sie gehört, und wer Euer Pater Familias ist. Du wirst ja Deine Verwandten kennen, oder, mein Kind?

  • Ich schluckte heftig und starrte ihn an. Warum fragte er sowas? Verdammt aber auch! In meinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Warum hatte er mich angesprochen und nicht die richtige Artoria?!


    "Nun, ich denke dadurch dass ich mich Als Artoria Iustina vorgestellt habe, dürfte sich deine Frage erübrigt haben. Einst war der Pater Familias mein Vater, mittlerweile ist es aber vermutlich jemand anderes. Ich bin erst seit gestern wieder hier und muss beschämt zugeben, dass ich mich zu sehr über das Wiedersehen mit Medeia gefreut hatte, alsdass ich mich nach dem neuen Pater erkundigt hatte."


    Mist, auch wenn er mir das abnehmen konnte, er würde es sicherlich nicht tun...

  • Argwöhnisch verzog Metellus seinen Mundwinkel nach unten. Das wird ja immer bunter. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Fast hätte er grinsen müssen. Die Kleine wollte es also wissen? Na gut, da würde er mitspielen. Medeia würde er indess mit forschendem Blick beobachten. Vielleicht würde sie erkennen, woher der Wind weht ;)


    Du bist mir ja eine feine Nichte. Aber als Nichte hast Du ja auch Eltern gehabt. Einer von beiden entstammt ja wohl der Gens, der Medeia angehört. Da musst Du ja wohl zustimmen, oder? :D

  • Ich sah ihn verdattert an. Stellte er sich nur so, oder...? Ich zog eine Grimasse, ehe ich weitersprach.


    "Ich bin Artoria Iustina, mein Vater war der Bruder von Medeia. Ich hoffe allerdings doch sehr, dass du aufhörst mich über meine Eltern... Es tut schon so weh genug."


    Ich wandte den Blick gen Boden und blinzelte ein paar Mal, als wenn ich Tränen zurückhalten wollte. Wie immer beherrschte ich mein Schauspiel perfekt. Als wollte ich möglichst unbemerkt eine Träne fortwischen, fuhr ich leicht mit meiner Hand über die Augen.

  • Sim-Off:

    :D


    Deine Angaben werden sich überprüfen lassen. Du bist Dir dessen hoffentlich bewusst. Wenn sich Deine Äußerung als falsch erweist, dann hast Du Dich um Kopf und Kragen geredet.


    das Mädchen, das sich Iustina nannte, wirkte wahrlich überzeugend. In jeder griechischen Komödie wäre sie eine Bereicherung. Sophokles wäre in die Knie gegangen vor diesem Talent. Und der delphische Chor hätte dazu noch gesungen.


    Metellus aber hasste diese Komödien, wo Männer in Frauengewändern umhersprangen...


    Du weißt auch, das in letzter Zeit einige Verbrechen geschahn? Mord und Raub wurden verübt. Und immer wieder wurde ein Messer benutzt.


    Der Optio musterte die Kleine und überlegte, was sie wohl alles bei sich tragen würde. Er blickte zum Vigilus, der breit grinsen musste.


    Wo ward Ihr eigentlich? Beantworte mir diese Fragen in aller Ruhe. Und mit Bedacht


    Metellus baute eine neue Falle auf

  • Sim-Off:

    -.-


    Ich hob leicht eine Braue, doch sogleich ließ ich sie sinken. Hier in Rom hatte ich niemanden ermordet. Germanien war mein Gebiet. Ich musterte den Vigiles genau, doch ich konnte seine Züge nicht durchdringend. Ich wollte zugern seine Gedanken lesen, doch... Er schien den Schleier nicht zu lüften.


    "So...? Na, da haben wir vorhin ja Glück gehabt, dass du rechtzeitig gekommen bist. Wer weiß, vielleicht war diese zwielichte Gestalt am Ende der Täter und wenn ich nur daran denke, was hätte passieren können..."


    Ich setzte ein charmantes Lächeln auf, was allerdings dennoch leicht von Trauer durchzogen war. So wie ein frischer Herbstmorgen an welchem die Sonne schien, die aber durch einen leichten Nebelschleier verhüllt wurde. Ich musste unweigerlich an meine Heimat denken. Und die leicht hinab gesunkenen Mundwinkel, sanken noch ein wenig weiter. Nie wieder würde ich dorthin zurückkehren. Ich wandte den Blick von dem Vigiles ab.


    "Oder unterstellst du uns, diese Taten begangen zu haben?"


    Ich hob den Blick wieder, doch nun wies er wieder die alte Angst und Trauer auf. Ich durfte nicht erwischt werden, auf gar keinen Fall. Ich schluckte heftigst und blickte auf meine Hände. Sie hatten die Tunika fest im Griff und Falten im Stoff, welcher um die geballte Hand lag, hatten sich gebildet. Der Dolch an meiner Seite schien durch das Blut des Opfers immer schwerer zu werden.

  • Diesen hübschen Augen hätte man eigentlich alles unterstellen können :D
    Gereizt lehnte sich Metellus weit über den Schreibtisch und fixierte dies raffinierte Frauenzimmer.


    Da Deine Tante sich noch immer ausschweigt, beantworte Du mir meine Frage, die ich schon einmal stellte. Wieso konnte das Opfer schreien.......UND auch deine Tante???? Es war auf der Straße aber nur EIN Schrei zu hören....... ich war dicht dabei. Doch hätten wir, wenn ich Euch glauben soll, ZWEI Schreie hören müssen

  • "Vielleicht hast du uns nicht gehört, weil sie den Schrei noch beinahe am Eingang der Taberna ausgestoßen hat. Es könnte ja sein, dass er durch die Wände gedämpft wurde und nicht so laut durch die Straßen hallten. Aber warum du nicht beide gehört hast verstehe ich auch nicht."


    Ich erwiderte seinen Blick mutig, auch wenn ich mich eher wie eine Maus fühlte. Nun bewegte ich mich auf Glatteis, denn ich wusste keinen Deut was diese Medeia gemacht hatte.

  • Wären kleine Kinder hier gewesen, die hätten bei diesen Märchen gut einschlafen können. Nein, wahrscheinlich nicht. Sie hätten für den Rest des Lebens Angstzustände. So ein Früchtchen.
    Der Optio winkte den Vigilus herbei und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf dieser den Raum eilig verließ. Beim Verlassen grinste er die Frau, die sich Iustina nannte, breit an. Dann knallte er die schwere Tür zu.


    Fast väterlich beugte sich Metellus zu ihr rüber.

    Kind, Kleines. ich will Dir doch nichts böses. ich weiß, das Du ganz tief in der Sache drinsteckst. über die Rolle von Medeia rede ich später.
    Sieh, wir werden Dich doch überführen. das ist ganz einfach. Aber, je länger Du Dich in Deinen Lügen verstrickst, desto schlimmer wird auch die Strafe. Ich will doch, das alles glimpflich ausgeht. Die Frau, die verletzt wurde, die ist nicht schwer verwundet. Was vorher war, darüber reden wir jetzt nicht.


    Aber, wenn Du Dich weigerst, alles zu sagen, dann werden wir ALLE Deine Behauptungen überprüfen. Und für JEDE Lüge wirst Du bestraft werden.
    Gesteh mir nun, was Du getan hast. Für diese Verletzungen wird das Strafmaß glimpflich für Dich ausgehen, und alles ist vórbei.
    Kind, mach nicht Dein Leben kaputt wegen einer Reihe von Lügen. Rede!



    Würde sie nun nicht gestehen, dann würde der Vigilus mit einer unangenehmen Überraschung zurückkommen. Er hatte den Befehl, das Opfer zur Kaserne zu bringen. Wenn die Kleine vernünftig wäre, dann würde sie jetzt reden.

  • Nein, auch wenn sich seine Worte überzeugend anhörten. Bislang hatten sie alle gelogen wenn sie sagten es würde gut. Bislang war ich auch noch ohne Weiteres in der Lage mich zu verteidigen. Und wenn ich jetzt log, würde ich auch Medeia in Schwierigkeiten bringen, weil sie für mich Partei ergriffen hatte. Ich blieb stocksteif sitzen während er sprach.

    "Warum meinst du denn so sicher, dass ich etwas getan habe? Nur weil ich seit gestern erst hier bin und unglücklicherweise in der Nähe des Tatortes war? "


    Mein Blick wanderte noch einmal verunsichert zur Tür, wo vor kurzer Zeit der Vigiles verschwunden war. Warum hatte er mich bei seinem Hinausgehen nur so hämisch angeschaut?


    "Ich zerstöre mein Leben schon nicht."


    antwortete ich mit einem leichten und fast spöttischem Lächeln, welches ich wirklich nicht mehr unterdrücken konnte. Nein, mein Leben war ohnehin schon zerstört und gleich was für eine Strafe auf mich zukam: Sie würde mich ruinieren. Ich stand schon lange mit einem Bein im Morast. Das zweite würde mich zum sinken bringen.

  • Nachdem sich Medeia das alles eine Weile angehört hat, beugt sie sich langsam vor. "Optio, ich habe letztendlich Deinem Posten gegenüber Respekt bewiesen, indem ich überhaupt mit hierher gekommen bin. Aber Deine Anschuldigungen, die Du von Dir läßt sind haltlos und zudem noch unverschämt!"


    Sie schüttelt verärgert den Kopf. "Und um Dich über meine Familienverhältnisse aufzuklären, die Dich wohl maßloß interessieren. Dies ist meine Nichte meines geliebten Bruders, Gaius Petronius Claudius, der vor einigen Jahren verstorben ist. Als ich geheiratet habe, hat mein Mann sie in die Gens Artoria mitaufgenommen, da sie außer mir niemanden mehr hatte. Es ist kein Wunder, dass sie Lucius Artorius Castus noch nicht kennt." Ihre Augen funkeln verärgert.


    "Gut, und kommen wir jetzt zu dieser ganzen Marterie mit dieser ominösen Frau. Erklär mich doch, warum sollten wir eine Frau angreifen? Wegen ihrem Geld? Nicht plausibel. Weil sie meinen Mann verführt hat? Ich bin Witwe. Erklär es mir, Optio! Und ob Du meinen Schrei gehört hast oder nicht, ist mir egal. Ich habe geschrien und bin Dir über meine Laute keine Rechenschaft schuldig!"

  • Wie gesagt, Eure Familienverhältnisse lassen sich morgen klären, wenn die Officien besetzt sind. Mache Dir keine Sorge, das werden wir bald wissen :D


    Ich bin nicht der Richter, aber ich trage hier die Fakten zusammen. Und es geht hier nur um Fakten. Und Fakt ist, das es nur einen Schrei gab. Den des Opfers. Deinen Schrei hat keiner gehört, also wird es ihn auch nicht gegeben haben. Es sei denn Du hättest ihn geflüstert


    Mismutig schaute er zu dem kleinen Früchtchen und lächelte bitter über ihre "Mauer-Theorie". In den schäbigen Gassen gab es KEINE dicken Mauern. Die kosten nämlich richtig viel Sesterze.


    Wir werden gleich das Opfer selbst befragen können. Medeia, ich fürchte, Du spielst ein gewagtes Spiel mit uns.


    Das Motiv? Ei, da gibt es viele. Ich glaube nicht einmal, das Du damit etwas zu tun hast. Zu bekannt bist Du in Rom. Doch wer weiß, vielleicht täusche ich mich ja? ;)


    Nein, ich glaube eher, Du deckst Deine Nichte, sofern sie es ist.


    Er wandte sich erneut zu Iustina um.
    Wir sind davon ganz abgekommen. Wie war das doch gleich? Hast Du vielleicht ein Messer bei Dir?

  • "Nein!"


    sagte ich nun bereits deutlich gereizt auf seine Frage, ja, Anschuldigung hin. Wie oft sollte ich mich denn noch wiederholen? Oder hatte er durch mich durchgeblickt und das Messer an meiner Hüfte gesehen? Roch er Blut?


    "Ich habe weder ein Gladius, noch ein Ger, noch einen Dolch, noch ein Messer bei mir. Ich möchte diese Anschuldigungen wirklich nicht mehr hören. Bitte."


    Ich sah ihn eindringlich an. Was sollte ich denn noch tun? Sollte ich mich auf den Kopf stellen und Grimassen schneiden, damit er mir meine Lügen abkaufte? Ich nahm mir vor, ab nun Medeia reden zu lassen, denn sie als Römerin konnte es durchaus besser als ich. Und ehe ich mir Probleme an den Hals redete...

  • Medeia musterte ihn ruhig. "Optio, langsam werde ich ein wenig ungeduldig. Langsam, aber sicher!" Sie atmete tief ein und aus. "Also, Du behauptest, ich wüßte nicht, wer meine Nichte ist? Erstaunlich! Wie kommst Du wohl zu dieser Theorie?"


    Sie verschränkte ihre Hände auf dem Schoß und lächelte leicht. "Optio, Optio! Alles was ihr hier tut und Faktenbeschaffung nennt, liegt nicht in Eurem Kompetenzbereich. Wirklich nicht! Ihr habt KEINE Befugnisse Ermittlungen durchzuführen. Vergesst bitte nicht, dass wir hier in Rom eine ordentliche Rechtsprechung haben." Sie schüttelte wieder leicht den Kopf.


    "Ich hatte einen anstrengenden Tag im Palast hinter mir und war froh, dass meine Nichte mich begleitet hat. Auch werde ich morgen viel zu tun haben. Ich bereite gerade eine Reise für die Kaiserin vor. Soll ich ihr wirlich sagen, dass ich nicht arbeiten konnte, weil ich von einem Optio der Feuerwache aufgehalten wurde? Willst Du das allen ernstes?"

  • Polternd wurde die Tür aufgestoßen, der Vigilus trat ein und knallte sie mit voller Wucht zu. Er nickte Metellus zu, verschränkte seine Arme vor der Brust und blieb bei der Tür stehen. Das Gesicht des gereizten Optio entspannte sich, als er aufstand und sich zu Medeia begab. Leise flüsterte er ihr ins Ohr


    Wir haben draußen das Opfer stehen, und sie wird deine Nichte wiedererkennen. Ich flehe Dich an, Medeia. Lass jetzt kein Unglück geschehen. Noch können wir alles gesittet beenden. Sie wird bestraft werden. Ja. Aber wenn sie leugnet und dann doch überführt wird, dann wird die Strafe noch härter ausfallen. Du kennst die Gesetze. Auch würde man Dich fragen, wieso Du sie gedeckt hast, sofern es denn Deine Nichte ist. Doch auch das wissen wir morgen. Du kannst ihr nur dann helfen, wenn wir alles rasch beenden. Du weißt, ich kann sie durchsuchen lassen. Ich werde mich für sie einsetzen, das verspreche ich Dir

  • Interessiert und ein wenig beleidigt bemerkte ich, dass dieser Optio mit meiner 'Tante' sprach. Zu gern wüsste ich was die beiden miteinander besprachen. Vor Allem nach diesem mehr als ohrenbetäubendem Türenknallen. Ich musste schlucken, bekam Angst um was es wohl gehen könnte. Ich schloss meine Augen und stützte die Ellenbogen auf dem Tisch, während ich mein Gesicht in den Händen barg. Dann stand ich auf. Ich zog den Dolch aus der Seite und legte ihn auf den Tisch.


    "Ich war's. Es tut mir sehr leid..."


    wandte ich mich an Medeia. Sie sollte völlig unbeschadet aus der Sache herauskommen und so war es am Besten, wenn ich mich bei ihr entschuldigte um ihre Unschuld zu beweisen. Dann sah ich mit einem kalten Blick zu dem Optio hin. Ich hatte ohnehin nichts zu verlieren, Medeia schon. Sie schien eine ziemlich wichtige Persönlichkeit zu sein.

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