• Der Platz war vorbereitet und Einweiser standen bereit um die einzelnen Turmae an ihre Plätze zu bringen. Und bals schon stand die Prima bereit, immer schön 7 Reiter nebeneinander in Vier Reihen. Ocella lenkte sein Pferd neben das Varro´s und nickte ihm zu. Turma Prima vollzählig angetreten Decurio, ... Alles in Ordnung. Dann fiel sein Blick auf den Praefectus Alae...etwas irritiert bemerkte er dessen Rüstung,...sie war wenig pompös, eher so als würden sie gleich im Anschluss abrücken und Banden jagen.
    Mal sehen was jetzt kam.Sein Pferd war warm und schnaupte unaufgeregt. Er klopfte ihm liebevoll auf den muskulösen Hals.

  • Nero bestieg das Podium, welches die Männer errichtet hatten und sah sich den Aufmarsch an. Es waren mehr als erwartet, wenngleich eine quingenaria: etwa 500 Reiter in 16 Turmae zu jeweils 32 Mann haben sollte waren es laut der letzten Zählung abzüglich eines ehrenhaft entlassenen, im Kampf schwer verwundeten Eques 435 plus die 45 Equites der Legion.
    Es dauerte eine Weile bis sich alle bis auf die Wachen auf dem Campus versammelt hatte.
    Er sah ein wenig stolz auf seine Ala II Numidiae. Sie war zwar nur halb so groß wie seiner Zeit die Ala I Augusta Nerviana, wo er als Decurio diente, aber es war auch ein beeindruckender Anblick. Die Luft füllte sich mit dem Gerüchen von Pferden Leder und Eisen.
    Das hier sollte wohl seine letzte Station als Praefectus Alae sein. Er hoffte er würde sie ebenso mit Bravour abschließen wie seine bisherigen Kommandos. Ein Blick nach rechts und links zeigte ihm, daß seine Führungsoffiziere bereits versammelt um ihn warteten. Sein Blick suchte nach Varro, als ihm einfiel, daß Varro eine Turma führte und kein Stabsoffizier war.
    Also sah er wieder nach vorn, zu den Männern und siehe da, die Turma Prima stand bereits ausgerichtet auf ihrem Platz, Varro und sein Stellvetreter,…wie hieß er noch?...Ocella, …Matinius Ocella. Nero war bekannt dafür seine Männer mit Namen zu kennen.
    Machte einen guten Eindruck die Prima, wie alle Turmae, naja ausser den Legionsreitern vielleicht. Da war noch etwas Chaos drin.
    Er nickte dem Cornicen zu und kurz darauf ertönte ein Hornsignal zur Hab acht!

  • Vrro machte sich keine Sorgen um die Formalen Fähigkeiten seiner Equites, sie waren nicht nur Kampf- sondern auch Paradenerprobt.
    Ocella´s Meldung tat er mit einem beiläufigem Nicken ab und sah sich an wie die übrigen Turmae Aufstellung nahmen, während auch die Möchtegern Elite der Stabsoffiziere, jedoch ohne diesen unsagbar schleimigen Subpraefectus Aufstellung in Rectumreichweite des Praefecten nahm. Sie waren ihm allesamt zuwider und er beschränkte seinen Umgang mit ihnen auf ein Minimum.
    Da ertönte das Signal. Varro gab sein handzeichen und die Turma erstarrte mit Blick auf den Praefectus Alae.

  • Nachdem das Horn verklungen und die typischen Geräusche sich gelegt hatte ruhten alle Augen auf den Praefectus. Nero trat an die Abgrenzung und salutierte seinen Männern.
    Salvete Männer der Ala II Numidiae !
    Ein vielstimmiger Gruß kam zurück und verhallte.
    Nero nickte und sah von links nach rechts.
    Mein Name ist Gaius Terentius Nero ich komme direkt aus Britannia um hier über euch das Kommando zu übernehmen.
    Für alle die es noch nicht begriffen hatten. Während die Stabsoffiziere mit überheblichen Mienen aus die Männer starrten wie eine Katze auf eine Maus.
    Es sind unruhige Zeiten in unserer Provinz, es gibt Gerüchte, Informationen, Erkenntnisse.
    Er lies das wirken.
    Infolge dessen werden wir die Präsenz unserer Patrouillen auf den Strassen rund um Mogontiacum bis Confluentes und bis Borbetomagus ausweiten. Die Patrouillen werden mit den dort ansässigen Einheiten koordiniert.
    Bis auf weiteres werden wir von zwei Turmae der Legionsreiterei unterstützt, diese soll den Turmae annähernd Sollstärke verleihen und dem Feind, sollte er uns beobachten den Eindruck einer voll einsatzbereiten Ala vermitteln!...einer Ala die sich hier in der Provinz bereits einen guten Namen gemacht hat.

    Er sah in Richtung der Legionsreiter, die wie auch die Alenreiter in voller Montur angetreten waren und sich optisch nicht von diesen unterschieden. Ihre Gesinnung jedoch, daß sie die Ala als Halbwilde, als verlotterten Haufen barbarischer Krieger verunglimpften, ja sich Sorgen um ihre Reputation machten, um ihre Karrieren fürchteten,…das konnte man nicht sehen, man wußte es.

  • Varro hörte und war angenehm überrascht, daß die Planungen nicht geändert wurden. Die volltönende Stimme und das wenig pompöse Auftreten des Terentiers machten ihn respektabel, zumindest in seinem Sinne. Die Circusclowns hinter ihm in ihren schönen hochglanzpolierten Panzern und Prunkhelmen wirkten deplatziert.
    Unter ihm bewegte sich Apollo,...es war ihm ein Graus lange stillzustehen wenn er Varro im Sattel hatte. Unauffällig streichelte Varro seinen unteren Hals. Bald, schon bald würden sie mehr zusammen sein als ihnen lieb war.

  • Gelaber, gelaber,gelaber. Natürlich waren sie die Größten, die Besten, die Schönsten. Immer die selbe Leier. Ocella langweilte sich, wie wahrscheinlich der Großteil der anderen Kumpels auch. Der neue Praefect allerdings sah aus als würde es gleich losgehen, ganz im Gegensatz zu Calenus und seine Stabsschleimer. Er konnte sich nicht erinnern Calenus schon einmal auf einem Pferd gesehen zu haben. Immer lief er mit seinen weissen Stiefelchen zu Fuß herum und immer schnieke, wie ein Tribun...schön mit weißen Federn und all dem Tant.
    Der war bestimmt einer von diesen Knabenliebhabern. So ein phaticus . Und die anderen,...boah, alles homullus ex argilla et luto fictus...Mars sei Dank war dieser Subpraefect weg,...den hätte er pausenlos in die Fresse schlagen können. So ein
    lotiolentus. Nicht mal trocken hinter den Ohren kam er mit seinem goldenen Löffeln, ach was dem ganzen Besteck im Arsch und wollte hier den großen Planer spielen. Ocella grinste ein wenig. Und dann scheitert er daran Winterfutter zu organisieren, so daß Ocella den Auftrag bekam es notfalls zu requirieren. War toll damals, die Bauern freuten sich.
    Er schüttelte leicht seinen Kopf und sah den Terentier wieder an. Irgendwie war der anders,...mal sehen...vielleicht war er ja brauchbar.

  • Nero sah den Männern an,daß sie lange genug hier stationiert waren um bei dieser Angelegenheit in frenetischen Jubel zu verfallen der auch ausblieb. Es würde eine Zeit der höchsten Aufmerksamkeit auf sie zukommen. Man würde dem unsichtbaren, zahlenmäßig nicht kalkulierbaren Gegner die Stirn bieten, jederzeit mit Hinterhalten und Konfrontation rechnen müssen. Es würde keine große Schlacht auf offenem Feld werden, vielmehr kleinere, zufällige oder provozierte, den Gegner begünstigende Gefechte. Ihr Feind war nicht nur der ominöse Gegner, sondern auch der Wald der ihn verbarg, die Unzufriedenen unter der indigenen Bevölkerung, es war eine Zeit der Unsicherheit. Das machte Männer nicht mehr berechenbar. Besonders in Einheiten wie dieser.
    Deshalb werden wir unsere Aufgabe, die Menschen hier in unserem Patrouillengebiet, hier in dieser Stadt jeder Villa rustica, jedem Meiler zu schützen und zu bewahren sehr ernst nehmen.
    Er ließ die Worte kurz wirken, dann schloß er,
    Wir werden für sie da sein, wie wir für uns da sind. Wir sind die ALA II NUMIDIAE das ist Privileg und Verpflichtung zugleich! Zeigen wir es der Welt was es heißt sich mit einem von uns, mit einem von unseren Bürgern anzulegen!
    Jetzt brandete Zustimmung aus 500 Kehlen. Manches Pferd trat unruhig auf, denn die Begeisterung schien wie ein Grollen, wie ein nahendes Unwetter.
    Nero hob die Arme und es wurde ruhig.
    Ihr werdet hingehen und da seiin, ihr werden kämpfen und siegen, ihr werdet diejenigen sein welche die Legende um die ALA II NUMIDIAE am Leben halten! Macht den Kaiser Stolz, macht das Volk sicher! Ala II Numidiae ...wegtreten! Damit wandte er sich um und verließ das Podium in Richtung Principia, gefolgt von seinem Stab...ob er nun wollte oder nicht.

  • Varro hatte in seinem Leben schon viele Ansprachen gehört, aber diese verfehlte seine Wirkung bei den Männern nicht. Zustimmend rief auch er seine Begeisterung heraus und dachte sich, daß sie mit diesem Praefecten einen guten Redner bekommen hatten, die Zeit würde zeigen ob er auch ein guter Soldat war. Die Turmae rückten nach dem Hornsignal die Formation aufzulösen nacheinander ab. Diszipliniert und geordnet.
    Varro fühlte sich wohl und sicher. Als die Prima an der Reihe war abzurücken zog er Apollo herum und ließ ihn im Schritt zur Unterkunft gehen, während er seinen Gedanken nachhing.

  • Vom Tor kommend erreichte Einar auf dem Rücken seines Pferdes den Campus. Vor ihm befand sich die gesamte Ala in Aufstellung. Metall klirrte, Pferde schnaubten, Hufe zertrampelten den Boden. Es war ein beeindruckender Anblick, der Einar eine Gänsehaut einjagte. Er kam gerade rechtzeitig, um die kurze Ansprache des Mannes in Offiziersuniform auf dem Podest zu hören, den man schnell als Praefectus Alae identifizieren konnte. Seine Worte wehte den Wind über den Platz. Es war keine geschliffene Rede, wie man sie auf einer Rostra von einem Politiker hören würde. Es war vielmehr die lautstarke Ankündigung der Einzelheiten des Verteidigungsauftrags, den die Ala am Limes ausführte. Einar hatte schon Gerüchte gehört über Scharmützel in den Grenzgebieten. So etwas kam vor, kein Grund zur Sorge. Dass nun die gesamte Ala in Alarmbereitschaft versetzt wurde, beunruhigte ihn dann aber doch.


    Als der Praefectus Alae seine Rede mit ein paar pathetischen Floskeln geendet hatte, erntete er doch noch die ersehnten Rufe seiner Equites. Einar schmunzelte und beobachtete, lässig auf die Hörner seines Sattels gestützt, wie die Reiter wegtraten. Die Turmae zogen im Gänsemarsch wieder ins Castellum zurück. Welcher Turma er wohl zugeordnet werden würde, fragte er sich bei dem Anblick. Er würde es wohl gleich erfahren, wenn er sich in der Principia beim Stab meldete. Sicher war jedenfalls jetzt schon, dass in den nächsten Wochen wohl keine Langeweile aufkommen würde.

  • Der Mann gefiel ihm. Das äussere des Praefectus Alae ließ darauf schliessen dass er weniger ein Mann des Pomps und Schau war sondern eher der Zweckdienlichkeit.
    Im Gegensatz zu den anderen Offizieren des Staber war er schlicht gekleidet.Schlicht hieß dass er die normale Rüstung trug.


    Nach der Rede steuerte Andrisus einem ihm unbekannten Reiter an und grüsste.


    " Salve, Miles. Ich vermute du bist von der Legio?" Andriscus nickte zusätzlich und ließ sein Pferd einen Kreis um den Reiter machen um auf der anderen Seite zum stehen zu kommen. So konnten sie sich direkt ansehen da die Pferde in gegensätzlicher Richtung standen.

  • Zitat

    Original von Andriscus
    " Salve, Miles. Ich vermute du bist von der Legio?" Andriscus nickte zusätzlich und ließ sein Pferd einen Kreis um den Reiter machen um auf der anderen Seite zum stehen zu kommen. So konnten sie sich direkt ansehen da die Pferde in gegensätzlicher Richtung standen.


    Einar nickte dem Mann zu, der sich als einer der wenigen für ihn zu interessieren schien. Aus der Frage und der Ausrüstung des Mannes schloss Einar, dass es sich um einen Eques der Ala handeln musste. Sein Gaul schnaubte neugierig, während Andriscus mit seinem Pferd eine Drehung vollführte.


    "Salve. Keineswegs, ich bin seit heute zurück bei meiner lieben Numidia. War einige Jahre abkommandiert zur Cohors Tertia Brittanorum drüben in Raetia. Nun trete ich hier wieder meinen Dienst als Eques an." Das musste als erste Vorstellung genügen. Fehlte nur noch der Name: "Ich bin Einar." Er streckte dem Mann die Hand hin.

  • " Ach....Raetia....da muss es ausgesprochen schon sein. Hab ich gehört." Andriscus umfasste den Unterarm des " alten" neuen Eques und lächelte kurz.


    " Hast du schon Anweisungen erhalten? Unterkunft und Dienststelle?"


    Andriscus kannte den Mann nicht. Aber dies spielte keine Rolle den jeder der ein Eques war war ein Kamerad...ein guter, enger Kamerad.
    " Mein Name ist Andriscus. Hilfsausbilder in der Ausbildungsturma." Wo sonst.....

  • Zitat

    Original von Andriscus
    " Ach....Raetia....da muss es ausgesprochen schon sein. Hab ich gehört." Andriscus umfasste den Unterarm des " alten" neuen Eques und lächelte kurz.


    " Hast du schon Anweisungen erhalten? Unterkunft und Dienststelle?"


    Andriscus kannte den Mann nicht. Aber dies spielte keine Rolle den jeder der ein Eques war war ein Kamerad...ein guter, enger Kamerad.
    " Mein Name ist Andriscus. Hilfsausbilder in der Ausbildungsturma." Wo sonst.....


    Der Händedruck seines Kameraden bedeutete Einar, dass er nun angekommen war. Das Gefühl der Erleichterung vertrieb eine gewisse Anspannung, die ihm bis gerade gar nicht bewusst gewesen war. Er erwiderte das Lächeln des Mannes, der sich nun als Andriscus vorstellte.


    "Ne, bin gerade erst angekommen und habe noch mit keinem Offizier gesprochen. Andriscus, freut mich dich kennen zu lernen. Du bist Hilfsausbilder? Also Duplicarius?", mutmaßte Einar ins Blaue hinein. So oder so, Andriscus hatte Recht, er musste Anweisungen haben. "Wer ist denn der zuständige Decurio, bei dem ich mich zu melden habe?"

  • Ocella kam um die Ecke gestiefelt um sich in der Principia mit den neuesten Befehlen einzudecken als er Andriscus mit einem ihm unbekannten Mann reden sah. Was nicht weiter verwunderlich war, denn im Moment lief so einiges fremdes Voilk durch sein Castellum.
    Er fragte sich gerade warum sich Andriscus als Hilfsausbilder degradierte und beschloß da mal einzuschreiten.
    Salvete Männer, ...Duplicarius Andriscus,...was geht hier vor? Wer ist dieser... er musterte den Kerl. irgendwie kam er ihm bekannt vor, wenngleich er ein schlechtes Namensgedächtnis hatte, so war sein Faible für Gesichter unerreicht. ...Eques?! ursprünglich hatte er anderes im Sinn, jedoch wollte er dem Kerl nicht gleich am ersten Tag zeigen wo hier der Hammer hing. Ganz offensichtlich war er ein Peregrinus,...

  • Zitat

    Original von Einar Virilis


    Der Händedruck seines Kameraden bedeutete Einar, dass er nun angekommen war. Das Gefühl der Erleichterung vertrieb eine gewisse Anspannung, die ihm bis gerade gar nicht bewusst gewesen war. Er erwiderte das Lächeln des Mannes, der sich nun als Andriscus vorstellte.


    "Ne, bin gerade erst angekommen und habe noch mit keinem Offizier gesprochen. Andriscus, freut mich dich kennen zu lernen. Du bist Hilfsausbilder? Also Duplicarius?", mutmaßte Einar ins Blaue hinein. So oder so, Andriscus hatte Recht, er musste Anweisungen haben. "Wer ist denn der zuständige Decurio, bei dem ich mich zu melden habe?"



    Die Antwort blieb dem Italiker quasi auf der Zunge kleben denn weiter kam diese nicht.


    Duplicarius Matinius klinkte sich nun ein und zeigte deutlich Neugier.


    " Servus, Matinius. Das ist Eques Einar Virilis. Gerade aus Raetia eingetroffen. Und" er blickte nun Virillis an:" Das ist Duplicarius Matinius. Und genau an ihn kannst du dich nun wenden."


    Andriscus schwieg nun da sein Text hier endete. Ausser er wurde nochmals angesprochen.

  • Ein Duplicarius kam hinzu und lüftete das Geheimnis um Andriscus' Dienstrang. Einar salutierte.


    "Salve Duplicarius Matinius. Eques Einar Virilis meldet sich zum Dienst. Bin von der Cohors Tertia Brittanorum aus Raetia herversetzt worden. Duplicarius Andriscus hat mich soeben willkommen geheißen."


    Er warf Andriscus einen freundlichen Seitenblick zu, bemühte sich ansonsten aber um geschäftsmäßige Ernsthaftigkeit. Matinius machte zunächst einen reservierten Eindruck und Einar bekam sogleich das Gefühl, dass man mit diesem Unteroffizier lieber keine Scherze trieb.


    "Duplicarius, bist du zuständig für die Zuweisung der Equites zu den Turmae?" Falls nicht, nahm Einar an, dass er nun wohl den Namen des zuständigen Offiziers erfahren würde.

  • Ocella hörte sich das alles an und fragte sich ob er hier im Wald oder auf irgendeinem Flohmarkt war. Was dachte sich dieser Vogel eigentlich, daß man derlei Dinge mal eben so im Matsch stehend auf dem Campus erfuhr? Salve Eques Einar Virilis, nein ich bin nicht zuständig, dafür haben wir eine Principia mit spezialisierten Immunes und Offiziere, die sich um solche Fragen kümmern.
    Die Frage warum dieser Mensch hier planlos herumstand stellte sich ihm nicht. Er würde gleich mal ein paar Ärsche an der Porta eintreten. Was wenn dieser Virilis ein Spion war? So abwegig war das nicht in diesen Zeiten. Es waren immer solche Typen die den Legionen den Todesstoß versetzten.
    Seine Miene blieb indessen genauso unbewegt und undurchsichtig wie eh und je.
    Duplicarius Andriscus,...bitte "geleite" den Eques zur Principia und weise ihm den entsprechenden Offizier zu, am besten Decurio Falvius Iustus...
    Iustus war dafür der zuständige Offizier. Ocella musterte den Eques noch einmal kurz und nickte ihm dann zu. An Andriscus gewandt meinte er dann Andriscus, kommst du nachher zur Besprechung in Varro´s Officium? Ich muss noch die anderen einsammeln,...in einer Stunde?! Vale... sprach´s und stiefelte davon. Es gab noch viel zu planen für die neuen Patrouillen. Dieser Einar Visipilis oder Virillisis, egal, den könnte man doch...

  • Andriscus wandte seine Kopf ab,als würde er dadurch nicht mehr vorhanden sein, während Ocella bestimmt aber doch "freundlich" auf die Gepflogenheiten hinwies.


    Die Torwache hatte da wirklich etwas geschlampt. Grundsätzlich war es unmöglich einfach so in der Castra zu stehen und so zu tun als wäre man bestellt worden aber die Abholung sich verzögerte.
    Erst als Ocella Andriscus direkt ansprach reagierte dieser.


    " In einer Stunde. Ich werde da sein." Was natürlich eine Selbstverständlichkeit war. Viele Situationen setzen vorraus pünktlich zu sein.


    An Virillis gewandt deute er mit dem Kopf zur Principia. " Dort müssen wir hin. Aber das sollte dir nicht unbekannt sein."

  • Varro beaufsichtigte die Aufschichtung der Scheiterhaufen für die Einäscherung der Gefallenen.


    Das Wetter war günstig und das Holz trocken. Die Lücken zwischen den Stämmen wurden mit Stroh und Pech gefüllt. Es war ein großer Scheiterhaufen, würden doch 9 Equites dort verewigt werden.


    Ein wenig abseits gab es einen weiteren, einzelnen Scheiterhaufen für den Subpraefectus Aemilius Bassus. Seine Asche sollte nach der crematio nach Roma geschafft werden um dort in der Familiengruft zu ruhen. Der Schmied hatte bereits eine Totenmaske gefertigt, von der Varro fand, daß sie eine sehr gute Arbeit war und sich mit den Meisterwerken aus Roma messen konnte. Wenngleich er nur den Rang bekleidete, ehrte sein Tod die Ala, denn er starb im Kampf für Rom. Ein schaler Geschmack kam Varro in den Mund. Wer weiß wie er mit dem neuen Sub ausgekommen wäre. Vielleicht war es gut so, denn er war der Sohn des LAPP. Dieser war nicht eben für seine Menschenfreundlichkeit bekannt. Warum sollte der Filius also anders sein. Patriziersöhne waren schon verwöhnte Bälger und wußten sich auf viele Arten durchzusetzen.


    Die Equites der Ala würden gemeinsam im Totenschrein der Ala ruhen. Sie waren Brüder und wie Eins, da war es nicht von Belang ob sich die Asche vermischte.


    Es tat ihm in der Seele weh, diese guten Männer verloren zu haben. Fast ein Drittel einer Turma hatte den Weg ins Elysium angetreten. Sie zu ersetzen, besonders die vier aus der Prima würde eine Herausforderung werden. Jeder wehrfähige Mann der bei Verstand war verließ die Provinz. Jede römische Familie zitterte ob der Aushebung der XXII. Wie er gehört hatte gab es schon einige Evocati um überhaupt eine schlagkräftige Truppe zu bekommen.


    Gerade brachte man eine Tuchdekoration um den Scheiterhaufen des Amiliers an. Varro nickte und hieß die Scheiterhaufen für die Nacht mit gewachsten Tüchern abzudecken. Die ersten frischen Nächte hatten sich bereits eingestellt. Der Morgentau würde sicherlich hinderlich auf dem trockenen Holz sein.


    Morgen,…Morgen würde es einen großen Tag geben…die Toten waren Mittelpunkt, doch gerade sie hatten am wenigsten davon.

  • Der Platz war wie immer für solche Ereignisse vorbereitet. Den einzigen Unterschied machten die Scheiterhaufen vor denen in sicherer Entfernung brennende Fackeln positioniert waren.

    Caesar selbst wollte die Scheiterhaufen entzünden.

    Varro führte die Prima an ihren Stammplatz,...direkt vor dem Podium. Sie hatten sich gerade eingerichtet,...die Pferde der Gefallenen jeweils zwei rechts und links neben Varro, als die Fanfaren ertönten. Varro warf einen Blick über den Platz,...er sah die anderen Turmae mit ihren Offizieren, er sah Andriscus mit der Ausbildungsturma, ja sogar die Equites der Legionsreiterei waren zum Festakt gekommen. Dann glitt sein Blick zum Praetorium und sah den Praefecten, zusammen mit Caesar, dem LAPP und einem Trupp Praetorianer auf das Podium zukommen und erklimmen.

    Nike tänzelte bei den Fanfaren ein wenig, ließ sich aber durch Varros klopfen auf den Hals beruhigen.

    Kurz darauf standen alle wichtigen Persönlichkeiten, ja sogar der LAPP. Ihn hatte er noch nie hier gesehen. Aber das hier war die Crematio seines Sohnes. Wenn der LAPP auch nur den Hauch von Trauer empfand, so ließ er sie sich nicht anmerken.

    Nun trat er vor und hob beide Hände.

    Eine Rede,...nun es war klar, daß dies hier länger dauern würde.

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