Io Saturnalia! Wein, Weib un... die Zweite!

  • Diese beschissenen Saturnalien! Gut und gerne hatte ich auf das heuchlerische Getue des Germanicers verzichtet und hatte mich noch vor der Saturnalienfeier abgesondert. Das war das einzig Gute an diesem scheiß Fest, dass ich niemand Rechenschaft schuldig war. Ich hatte ein Bad genommen, eine gute Tunika angezogen und mich am Duftwasser des Germanicers bedient. Über die Tunika hatte ich noch eine Paenula gezogen. Mein gefüllter Geldbeutel hielt ich unter meiner Tunika verborgen. Man konnte ja nie wissen, welchen kaputten Typen man in der Subura über den Weg lief. Zur Sicherheit hatte ich auch ein Messer dabei, welches ich ebenfalls unter meiner Kleidung trug. Natürlich wusste ich, dass das Tragen von Messern verboten war, erst recht für Sklaven. Aber wo kein Richter, da kein Henker, wie man so schön sagte. Ich hoffte auf einen amüsanten Abend mit viel Wein, Cervisia und einer hübschen Lupa oder auch zwei. Dabei hoffte ich, dass mich die Erinnerungen an Morrigan nicht wieder heimsuchten. Morrigan, mein Rabenmädchen, dass ich vor so vielen Jahren an den Saturnalien kennengelernt hatte. Aber Morrigan war unendlich weit weg.


    Wie damals führte mich mein Weg direkt in die Eingeweide dieses Mollochs. Dorthin, wo man für einige Stunden Ablenkung finden konnte, wenn man dafür bezahlte. Auch diesmal begegneten mir gutgelaunte Menschen, die lachten und sangen. Wie damals drang aus den überfüllten Tavernen ein Gemisch aus Gegröle und Gelächter an meine Ohren. Selbst auf den Straßen fanden sich Leute zusammen, die gemeinsam tranken und feierten. Mir war so, als hätte ich ein verdammtes Déjà-vu. Das konnte ja heiter werden! Also steuerte ich die nächst beste Taverne an, um meine aufkeimenden Erinnerung mit Alkohol zu betäuben.
    Nun ja, es war nicht der beste Laden, aber auch nicht der Schlechteste. Es gab sogar noch einige freie Plätze. "Eine Cervisia!", rief ich der hübschen Kellnerin zu, als sich mich an einen der wenigen freien Tische setzte.

  • Sigrun eines der Schankmädchen die hier arbeiteten hatte den Gast gehört. Sie war sehr groß sogar größer als die meisten Männer, schlank und blond. Ihre Eltern waren Germanische Sklaven gewesen aber sie kannte von Germanien nichts außer das alle Römer sagten das es dort kalt und nass war. Auch sprach sie keinen der germanischen Dialekte sondern nur Latein, den ihre Eltern waren gestorben als sie noch ganz klein war. Das nur ihr Aussehen und ihr Name lies ihre Herkunft vermuten.


    Saturnalia das war für alle einem gastronomischem Gewebe wie an allen Feiertagen ein Arbeiten an der Leistungsgrenze. Cervisia wer trank den sowas? Das musste wohl wieder einer dieser Barbaren sein. Sie selbst war zwar auch keine Römerin aber als Sklavin in Rom geboren und aufgewachsen. Sie musste hinter in den Abstellraum um aus einer Amphore das komische Getränk zu hohlen. Weinamphoren waren genug im Gastraum aber der Gerstensaft ging nicht so oft. Sie musste erst mal an dem Getränk riechen ob es nicht schon Sauer war. Naja nur ein Bisschen also ging es noch also füllte sie einen Becher und kehrte in den Gastraum zurück. Sie stellten den Krug auf den Tisch so das er vor dem Gast stand. „Hier bitte. Das macht 2 As." Sagte sie und steckte dem Mann die Hand entgegen. Denn eigentlich hatte sie keine Zeit für einen Plauderei wenn der Gastraum voll war.

  • Auf meine Cervisia musste ich etwas warten. Offenbar war ich in einem Laden gelandet, der nur hin und wieder Cervisia ausschenkte. So ein verdammter Mist! Wieder einmal dachte ich mit Wehmut an meinen alten Freund Cian und seine selbstgebraute Cervisia. Wenn ich nur gewusst hätte, wo er war und wie es ihm und seiner Familie ging. Bevor ich jedoch in Schwermut verfallen konnte, kehrte die blonde Schönheit doch noch mit einer gefüllten Kanne und einem Becher an meinen Tisch zurück. Sie war verdammt groß für eine Frau. Wahrscheinlich überragte sie mich sogar um einige Fingerbreit. Auch entsprach sie nicht wirklich meinem Beuteschema. Aber heute war mir das ziemlich egal. Ich hatte schon lange keine Frau mehr gehabt. Es war an der Zeit, dies zu ändern.

    "Vielen Dank, meine Schöne!", antwortete ich ihr grinsend während ich zwei Asse aus meinem kleinen ledernen Beutel herauszog und ihr die Münzen in ihre offene Hand legte, die sie mir entgegenstreckte. Bevor sie diese aber nun wegziehen konnte, griff ich nach ihrem Handgelenk, um sie daran zu hindern, gleich wieder zu gehen. "Na, wie wär´s mit uns beiden? Du und ich, jetzt gleich! Ich bezahle auch gut!" Dabei deutete ich auf meinen Geldbeutel, den ich um den Hals unter meiner Tunika trug. Mit Sicherheit gab es in der Taverne noch ein nettes ruhiges Hinterzimmer, in dem die Hübsche hier noch weitere Dienste anbieten konnte.

  • Sigrun nahm die zwei Münzen entgegen und steckte sie in ihren Beutel. „Danke." Sie wollte gleich weiter denn der Schankraum war voll. Da griff jemand nach ihrer Hand und hielt sie fast.
    Huch was war das den? Na der ging ja gleich wieder ran nun ja er war ja ganz hübsch. Sie konnte sich auf Grund des ihres Aussehen ihre Kunden aussuchen. Denn ihrem Herren war schon damit geholfen das wegen ihr mehr Leute in der Schenke waren. „Das wird aber nicht billig." Sagte sie mit aufgesetzter Empörung. Sie verkaufte sich nicht unter Wert, viele wollten mit ihr weil sie so groß war. „Ich weis nicht ob du dir das leisten kannst." Sie beugte sich lasziv nach vorn und sah ihn an und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

  • Regillensis hatte es in diese Kneipe verschlagen weil er in diesen Tagen oft ein wenig melancholisch war und weil er hier stets an die alten Zeiten zurückdachte. An damals als er noch jung und adrett wat und sein Blicke und nicht seine Sesterzen die Schenkel geöffnet hatte. Der Junge, wahrscheinlich irgendein Germane, blond, wahrscheinlich stark wie zwei Ochsen und blöde wie drei flirtete gerade die Bedienung, groß wie die Atalante seines Religionsverständnisses, an die auch noch darauf eingeing statt ihm, dem Claudier zu bringen was er noch gar nicht bestellt hatte. Und feilschen taten sie auch schon. Fast so wie im Lupanar des Fimbria. Er unterbrach das ganze mal mit einem Schlag auf ihren wohlgeformten Arsch


    Darf ich ihnen etwas bringen, werte Dame? Oder nehmen gar Sie Bestellungen für Gäste auf?

  • Sigrun war grade noch dabei den hübschen großen da schöne Augen zu machen um einen guten Preis auszuhandeln. Da bekam sie einen Klaps auf den Hintern, was in dieser Art Interblissement nicht wirklich ungewöhnlich war. Sie machte einen aufquisenden Laut und drehte sich um. Erst mal machte er ihr einen sarkastische Bemerkung aber auch das war sie gewohnt. „Männer wie du dürften mir immer etwas bringen. Aber wenn du nichts hast das du mir geben kannst nehme ich auch Bestellungen auf." Gab sie genau so schnippisch zurück wie der Mann sie angesprochen hatte. Denn auch wenn der Mann sicher einen gepflegten Eindruck machte was man an seiner guten Kleidung sah. War sich sicher weit davon entfernt zu glauben das sich ein Adeliger in diese Kaschemme verlaufen hatte.

  • Ich hatte mich in der Schönen nicht getäuscht. Eine wie sie bediente nicht einfach nur in solch einem Laden. Sie stand den Gästen auch noch in anderer Hinsicht zu Diensten. Ihre aufgesetzte Empörung war natürlich nur gespielt. Sicher war sie nicht wesentlich teurer, wie jede andere Hure in dieser Stadt. „Das lass mal meine Sorge sein!“, antwortete ich ihr und wischte den Schaum von meinen Lippen, nachdem ich einen großen Schluck der Cervisia genommen hatte. Mein Geldbeutel war gut gefüllt, da ich mir bei Botengängen gelegentlich einige Münzen abzwackte – sozusagen als Bonus. Der Germanicer hatte bis jetzt davon nichts gemerkt. Solange ich nicht zu gierig wurde, würde sich wahrscheinlich daran auch nichts ändern.
    Doch kurz bevor wir beide uns einigen konnten, drängte sich so ein älterer Geldsack in feiner Kleidung dazwischen, der meiner Schönen auf den Allerwertesten klatschte und sie, vor Sarkasmus nur so strotzend, anpöbelte. Bevor ich jedoch diesem Möchtegern – Schürzenjäger den Marsch blasen konnte, übernahm das die hübsche Bedienung, die ihm auf gleiche Weise antwortete. Was machte so einer eigentlich hier? Na egal. Es waren Saturnalia!
    „Also, was ist jetzt mit uns beiden?“, fragte ich die Schöne, um mich wieder in Erinnerung zu bringen.

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