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Sella Curulis des Praetor Urbanus |
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Er wartete geduldig, weil die gestellte Frage offenbar erst durchdacht werden sollte, was Menecrates begrüßte. Eine unüberlegte spontane Antwort hätte ihm nichts genützt. Er betrachtete den Senator, während dieser grübelte, um vielleicht am Gesichtsausdruck auf die Tendenz zu schließen.
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22.09.2017 13:25 |
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Caius trat vor den Praetor in einer erbrechtlichen Angelegenheit er ließ sich von seinem Sklaven Polydorus anmelden und als er vorgelassen wurde, richtete er das Wort an den Praetor:
"Verehrter Praetor, ich stehe heute vor dir mit der Bitte um Rat in einer erbrechtlichen Angelegenheit. Es geht um das Testament des Senators Lucius Flavius Furianus. Ich habe dir eine Abschrift mitgebracht."
Er gab Polydorus einen Wink, der vortrat und einem der Amtshelfer des Praetors die Abschrift überreichte.
"Ich möchte mich versichern, dass meine Rechtsansicht in dieser Angelegenheit korrekt ist. Folgendes Problem stellt sich mir: Das Testament benennt allerlei Begünstigte. Von diesen ist allein der Senator Manius Flavius Gracchus heute noch unter den Lebenden. Dazu kommt der Umstand, dass allein eine Handvoll Sesterzen, ein Betrieb und ein Schiff aus der Erbmasse übrig geblieben sind."
Er gab dem Praetor einen Moment Zeit, um diese Informationen zu verarbeiten, bevor er fortfuhr:
"Ich bin der Meinung, dass Senator Flavius Gracchus nunmehr alleiniger testamentarischer Erbe des verbliebenen Nachlasses ist. Die Verringerung der Erbmasse dürfte dem keinen Abbruch tun. Eine Unwirksamkeit des Testaments kann ich nicht erkennen. Insbesondere dürfte es nicht schädlich sein, dass so viele einzelne Begünstigte mit festgelegten Summen statt Erbbruchteilen bedacht wurden, auch wenn dies nicht unbedingt üblich ist. Jedenfalls aber würde dies nicht zur Unwirksamkeit führen, sondern bloß zur Unwirksamkeit einzelner Passagen. Die gesetzliche Erbfolge tritt demzufolge nicht ein."
"Zusammenfassend also nochmal meine Sicht: Das Testament ist wirksam. Senator Flavius Gracchus ist eingesetzer Erbe und aufgrund Versterbens aller anderer Erben Alleinerbe geworden. Er erhält somit Geld, Waren, Betrieb und Schiff. Stimmst du mir in dieser Betrachtung des Falles zu?"
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MUNICEPS - MOGONTIACUM
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA
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16.09.2018 13:26 |
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Nach seiner Vereidigung als Praetor ließ Sextus sich auch nicht lange bitten, die Basilica Ulpia zu vereinnahmen. Oder zumindest seine Sella Curulis. Mit einer kleinen Prozession von Schreibern, Sklaven und Helfern betrat er also das altehrwürdige Gemäuer und begab sich in gediegenem Schritt durch die Säulenhalle. Ein öffentliches Amt bestand zur Hälfte daraus, effizient zu arbeiten und etwas vorweisen zu können. Die andere Hälfte wiederum bestand hauptsächlich darin, von den Leuten als Amtsträger wahrgenommen zu werden.
Und so hatte er auch die Halle kaum betreten, als auch schon die ersten Menschen in seine Richtung drängten, alle mit gewichtig aussehenden Schriftrollen bewaffnet, die sie ihm entgegenzustrecken versuchten. Versuchten deshalb, weil sein neues Amt noch eine weitere Annehmlichkeit mit sich brachte: Liktoren. Recht grobschlächtig aussehende Kerle, zehn Stück an der Zahl, ausgestattet mit den hohen Rutenbündeln, die sie als Liktoren erkennbar machten und ebenso für alle umstehenden klarmachten, dass hier ein hoher Magistrat unterwegs war. Und deren einzige Aufgabe bestand darin, Sextus vor allen Unannehmlichkeiten zu beschützen. So auch Menschen mit wichtig aussehenden Schriftstücken, denen sie gekonnt den Weg abschnitten und sie zurückhielten.
Sextus nickte huldvoll an den Liktoren vorbei und den Menschen zu, konnte aber in dem vielen Durcheinander von Stimmen nicht wirklich etwas verstehen. Beständig schritt er dabei weiter vorwärts, bis er schließlich an seiner Sella Curulis angelangt war, diese mit einigen Helfern betrat und die Türen hinter ihm geschlossen wurden.
Jetzt war erst einmal so etwas wie Ruhe. Drinnen warteten auch schon eine ganze Horde Menschen auf ihn. Diese aber leise und soweit er sehen konnte, ohne gewichtig aussehende Schriftstücke in ihren Händen. Gerichtsdiener.
“Die meisten hier Anwesenden kennen mich. Ich bin Sextus Aurelius Lupus. Für die nächste Amtszeit bin ich gewählter Praetor Urbanus. Ich bin ein Freund von Effizienz und Klarheit, nicht von Schmeicheleien. Wenn ihr dies im Hinterkopf bewahrt, werden wir gut miteinander auskommen.“
Natürlich hätte Sextus auch noch ausschweifend weiter schwadronieren können über die zukünftige Arbeit und was er erwartete. Nur würde das seine eben gesagten Worte Lügen strafen, und außerdem bekamen die Gerichtsdiener jedes Jahr wieder eine volltönende Ansprache zu hören. Da waren sicherlich alle Beteiligten froh, einmal nicht stundenlang herumstehen zu müssen und sich zu fragen, wann man wieder etwas sinnvolles tun konnte.
In diesem Sinne nahm also Sextus offiziell auf dem kurulischen Stuhl Platz und blickte in etwas verwirrte Gesichter. “Ich wünsche, dass eine Liste mit den offiziellen Gerichtstagen ausgehangen wird, damit die Leute informiert sind, an welchen Tagen sie Klagen einreichen können.
Als nächstes hätte ich gerne eine Aufstellung der noch offenen Verfahren und Klagen und der sonstigen Dinge, die mein Vorgänger mir freundlicherweise überlassen hat.
Danach können sich die bisher dafür Verantwortlichen gerne um die Bittsteller draußen kümmern und ihre Anliegen nach Dringlichkeit sortiert dann vorbringen.“
Einen Moment lang rührte sich keiner, dann kehrte hektische Betriebsamkeit ein und jeder begab sich schnellstmöglich auf seinen Platz, um seine Aufgaben fortzuführen.
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HARUSPEX PRIMUS - ORDO HARUSPICUM LX
TUTOR - AURELIA LENTIDIA
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19.04.2019 17:18 |
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Narrator |
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RE: Kriminalrapport |
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29.10.2019 20:54 |
Der Praetor verzog das Gesicht angesichts der Meldung. Ob es an der gemeldeten Tat lag oder daran, dass er sich nun mit ihr befassen musste, war nicht offensichtlich. "Ein Frevel, so etwas! Gut, dass du es hast abdecken lassen. Was wurde denn dort geschrieben? Wann wurde die Tat bemerkt? Wann wurde der Tempel zuletzt unversehrt gesehen?"
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29.10.2019 20:54 |
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„Ich befand mich heute morgen auf meinem Posten im Carcer Tullianus, als mich ein Mann aufsuchte und mich von der frevelnden Tat unterrichtete. Wir stiegen sofort empor zum Kapitol. Auf der Tür ist zu lesen „Nieder mit den falschen Götzen! Nur der HERR kann euch beschützen wenn der Sturm kommt!“. Der Aedituus vor Ort wusste noch gar nichts davon, also muss die Tat erst letzte Nacht geschehen sein“, meldete Caesoninus. Dass inzwischen die Praetorianer am Tatort aufgetaucht waren und alles auseinandernahmen, wusste er ja nicht, ansonsten hätte er auch das dem Praetor vermeldet.
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SODALIS FACTIO PRAESINA - FACTIO PRAESINA
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03.11.2019 15:39 |
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Narrator |
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RE: Kriminalrapport |
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05.11.2019 21:45 |
Der Praetor zuckte mit den Mundwinkeln. "Klingt nach Christen. Ich meine, die sprechen von ihrem Gott als Herr. Notiere den genauen Wortlaut und lasse die Tür dann zeitnah reinigen. Oder was auch immer der Aedituus für angemssen hält. Der Zeitpunkt der Tat sollte nach Möglichkeit weiter eingegrenzt werden. Hast du Männer, die nachts ein Auge auf diesen oder andere Tempel werfen können?" Der Praetor schien ein gewisses Interesse an der Aufklärung der Tat zu haben, aber andererseits die Anordnung von Maßnahmen nicht gänzlich für seine Zuständigkeit zu halten.
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05.11.2019 21:45 |
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