Urbaner auf Patrouille - Ein Abstecher zum Markt

  • Wie schön sie doch sein konnten, die Saturnalien, Leute feierten, beschenkten sich, feierten noch etwas mehr ... und er war im Dienst. Avianus warf einen mitleidigen Blick auf seine Soldaten, die dasselbe Schicksal traf, wenn auch gleichzeitig mit einem leichten Lächeln, denn das Fest dauerte ja glücklicherweise mehrere Tage, und nicht jeden einzelnen davon würden sie in voller Montur verbringen. Anstatt also mit übellauniger Miene durch die Märkte zu stapfen, konzentrierte er sich viel lieber darauf, sich auf die Tage zu freuen, an denen er genau das nicht würde tun müssen, vor allem aber darauf, seine Arbeit zu machen. Allein ihre Präsenz würde vermutlich schon einige Taschendiebe und Gauner davon abhalten, ihren Tätigkeiten nachzugehen und jene, die sich nicht abschrecken ließen, würden es mit ihnen zu tun bekommen. Das was zumindest der Plan.
    "Haltet eure Augen offen", mahnte er deshalb seine Milites, als er sie durch die Marktstände führte. "Sobald ihr etwas Verdächtiges seht - melden!", stellte er das mehr oder weniger Offensichtliche klar. Einfach war es allerdings bei weitem nicht, mitten im Gewusel und Lärm der Märkte Gauner von unschuldigen Zivilisten zu unterscheiden.


    Sim-Off:

    Wer auch immer sich beklauen lassen möchte (oder eine andere Idee hat), ist gerne gesehen ;)

  • "Stumpfes Gladius" maulte Publius woveibdie Wortwahl hier noch sehr adäquat ausfiel zu dem wasnihm durch den Kopf ging.


    "Centurio..also echt jetzt. Hätten wir nicht die Patrouille auuserhalb Roms übernehmen können anstatt hier nun wie Idioten unter all den Leuten rumzurennen?"
    "Das grenzt doch fast an Strafversetzung." maulte er weiter ließ jedoch, wie es nun sein Job war, die Umgebung nicht aus den Augen.

  • Avianus blickte den Miles verständnislos an. Der wusste schon, was ein Urbaner war? Die Stadtwache verdammt. Und was machte eine verdammte Stadtwache? Richtig, die schützte die Stadt. Und wenn der Dienstplan vorsah, genau das hier auf den Märkten zu tun, dann taten sie das logischerweise auch. Wäre es nicht ein kleiner Miles gewesen, der so eine Bemerkung von sich gab, hätte diese vielleicht sogar an seinem Stolz gekratzt. Er machte diese Arbeit schon Jahre, rannte um die Stadt herum, vor den Toren der Stadt, aber eben vorrangig in der Stadt. Nicht wie ein Idiot, nein, wie ein Soldat der Cohortes Urbanae. Da der Junge aber eben nur ein kleiner Miles war, verspürte der Iunius glücklicherweise nur Ärger darüber, dass der Matinier sich vor seinem eigenen Vorgesetzten über Befehle beschwerte. Der Centurio trat also mit einem alles andere als freundlichen Ausdruck im Gesicht näher an den jungen Kerl heran.
    "Willst du dich beschweren, Miles?! Soll ich dir noch ein paar andere Gründe zum Beschweren geben? Ich kenn da ganz viele", knurrte er den Soldaten an. Dann, ganz plötzlich, hörte er Lärm und warf einen Blick über die Schulter. Nicht der gewöhnliche Marktlärm, den man hier rund um die Uhr hörte ... wütendes Gebrüll, eine kreischende Frau, Aufregung. Und dennoch konnte er nicht sehen, woher der Lärm genau stammte. Avianus deutete in die Richtung, aus der das Gebrüll zu ihnen durchdrang. "Da, Miles Matinius! Wenn du dich derart langweilst, dann nimm dir zwei Kollegen mit und sieh nach, was da hinten los ist! Na los! Abmarsch!"


    Sim-Off:

    Mitmischer sind nach wie vor erwünscht :)

  • Eigentlich hatte ich die Saturnalien immer gemocht. Mein Bruder hatte sich für mich stets etwas Witziges einfallen lassen, um mich zu überraschen. Doch in diesem Jahr, glichen die frohen Tage eher einem Trauerspiel. Ich vermied es, unnötigerweise das Haus zu verlassen. Zwar hatte mein Onkel eine Einladung zum Fest der Decimer erhalten, doch nicht nur mein Onkel, auch ich zog es offenbar vor, diese Einladung verstreichen zu lassen. Zu frisch waren noch die Wunden, als dass ich hätte fröhlich sein können.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/150601/cc3olykt.jpg%20] | Eleni
    Trotz der Saturnalien war mir meine gute alte Amme nicht von der Seite gewichen. Für Eleni war ich wie ihr eigenes Kind. Und das eigene Kind ließ man in solch schwierigen Zeiten eben nicht sich selbst überlassen.
    An jenem Tag war es dann auch Eleni gelungen, mich zu einem Spaziergang zu überreden. Die frische Luft tut dir gut, Kind, hatte sie gesagt und ich hätte ja einen netten kleinen Spaziergang durch einen Parkt favorisiert, da dieser um diese Jahreszeit von nicht allzu vielen Menschen frequentiert wurde. Doch Eleni meinte, die Märkte seien nun voller Leben und genau das bräuchte ich! Neues Leben! Vielleicht, so meinte Eleni, träfe ich ja auf ein bekanntes Gesicht. Gerne hätte ich auf die Gesellschaft anderer Leute, bekannt oder auch nicht, verzichtet, doch dann gab ich schließlich nach. So konnte ich meiner Amme wenigstens diesen einen Wunsch erfüllen.


    Ich begab mich also wieder unter Menschen. Ein gemütlicher Bummel über den Markt sollte es werden. Gemeinsam wollten wir uns die Auslagen der Marktstände ansehen. Gelegentlich griff ich auch zu meiner Börse und klaubte ein paar Münzen hervor, um etwas zu kaufen. Jedoch schien es auch hier nichts zu geben, was mich hätte aufmuntern können. Eigentlich wollte ich schon wieder gehen, als uns ein Fremder ansprach. Jener Mann war in eine exotisch anmutenden Tunika gekleidet. Er nannte sich selbst „den großen Magus Meister Siavash“. Passend dazu trug er noch Pluderhosen und eine Art Turban auf dem Kopf. Fast schon glaubte ich, meinen Sklaven Onatas vor mir zu haben. Jedoch war diese Ausgabe um einiges älter als mein Syrer. Seinem Akzent nach stammte er wohl auch aus den östlichen Provinzen oder gar aus Parthien selbst. Alleine das hatte bereits meine Aufmerksamkeit erregt. Doch was dann geschah, ließ mir glatt den Atem stocken. Er behauptete doch tatsächlich die Gabe zu besitzen, mit den Toten zu sprechen! Normalerweise hätte ich dies als Scharlatanerie abgetan, denn tot war schließlich tot. Doch in meiner Trauer war ich wohl eher dazu geneigt, mich solchem transzendenten Hokuspokus hinzugeben, statt rational zu denken.
    Trotz der Warnungen meiner Amme vertraute ich mich diesem Fremden an, der mich sogleich in ein provisorisch zusammen geschustertes Zelt mitnahm. Nur ich sollte eintreten dürfen, nicht Eleni! Da meine Amme zu sehr seine positiven Schwingungen stören würde, meinte er. So wartete Eleni alleine vor jenem Zelt und beobachtete die vorbeigehenden Passanten. Mit einem Ohr jedoch, versuchte sie zu lauschen, was drinnen vor sich ging. Lediglich ein seltsames Murmeln war zu hören, was dazu führte, dass die alte Amme noch mehr ihre Ohren spitzte. Als sie dann plötzlich den spitzen Schrei ihrer Herrin vernahm, gab es für sie kein Halten mehr! Sie stürmte das Zelt. Es gab einen heftigen Tumult. Glas ging zu Bruch. Meister Siavash begann in einer unverständlichen Sprache zu fluchen und schlug um sich. Eleni schrie, ich schrie und zu guter letzt stürmten noch zwei Gehhilfen des Meisters herbei, die nur noch mehr Verwirrung stifteten, da inzwischen das Zelt einzustürzen drohte. „Hilfeee!“ krakelte Eleni, als sich einer jener Gehilfen auf mich stürzte.

  • Da nun Saturnalien waren war auch Drusilla nicht in einer Sänfte getragen worden sondern war zu Fuß unterwegs. Auch wenn natürlich nicht alleine war sondern in Begleitung von der einen oder anderen Aufpasser die ihr unauffällig folgten. Wie schon die restlichen Tage trug sie nichts all zu ausgefallenes. Auch wenn ihre Kleidung vom Stoff her natürlich zeigten das sie nicht billig waren. Einen Schleier aus durchscheinenden Stoff hatte sie anders als schon andere Male bei den Saturnalien aber doch über ihr Haar geworfen. Auch die hübschen neuen roten Schuhe mit den goldenen Riemchen und einem keinen Elfenbein Halbmond trug Sie auch wenn sie sie heute nur raugesucht hatte weil sie ihr so sehr gefallen hatte nicht um ihren Stadt an zu zeigen.


    Als sie aber auf einem der Foren einen kleinen Tumult bemerkte den sie sich nicht zu erklären vermochte. Erst wollte sie schon zurück weichen, doch schließlich siegte die Neugier und sie blieb stehen um die Sache zu beobachten. Dann aber Winkte sie einem der Sklaven einen großen Numidier der sie begleitete und auch wenn der bis jetzt an einen ereignislosen Ausflug gedacht hatte änderte sich das nun. „Gulussa sieh bitte nach was da los ist.“
    Natürlich hätte sie an einem normalen Tag niemals bitte gesagt aber es waren Saturnalien und normalerweise hatten die Sklaven frei. Natürlich in einem vernünftigem Rammen den sie konnten natürlich nicht tun und lassen was sie wollten sondern mussten keine schweren Arbeiten verrichten darum war sie ja auch nicht mit der Sänfte unterwegs.


    „Ja Domina.“ Sagte der Numidier und verschwand in dem wirklich keinen Zelt und ruck zuck kam er mit einem Orientlisch anmutendem älterem Mann heraus der versuchte sich seinem Griff zu entwinden. Was in dem Zelt passiert war konnte Drusilla nicht sehen. Der Orientale zappelte und wand sich bis ein zweiter Sklave zu Hilfe kam und sie denn man auf den Boden drückten.


    „Genug!“ Herrschte sie die beiden an da sie ja nicht wusste was da im Zelt vor sich gegangen war. Sie Wusste nicht ob der Mann Täter oder Opfer war. Es hatte sich sogleich eine kleine Menschentraube gebildet und die ganze Situation begann Drusilla peinlich zu werden.

  • Io Saturnalia, halb Rom war auf den Straßen unterwegs und fast alle hielten sich an die Festlichkeiten, nur wenige liesen sich weiterhin auf der Sänfte tragen. Scipio hatte sich einen Spaß erlaubt und Broka in die feinste Tunika gekleidet die er in seiner Größe finden konnte, nun sah eher der Decimer wie der Leibsklave aus, wäre da nicht der Bart des Germanen der ihn verraten würde. Die beiden kamen am Forum an, wo es gerade einen kleinen Tumult gab, anscheinend waren da auch schon die Urbaner zugange, zumindest glaubte der junge Decimer einen ihm nicht unbekannten Centurio zu erkennen.


    Neben den zwei ungleichen Gestalten stand eine jüngere Frau, auf die nun plötzlich ein Mann zukam der am Ort des Tumults gewesen war. Und der wiederrum hatte einen weiteren Mann dabei der nun zu Boden gedrückt wurde... was bitte war denn hier los?


    "Was bitte tut ihr da, lasst doch mal den Mann in Ruhe stehen, er kann ja eh kaum wegrennen bei all den Menschen um uns herum." Scipio wieß Broka an die Urbaner zu rufen, der Germanier bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmassen und verständigte den Centurio. Dank seiner Größe hatte er auch keine Probleme über die meisten Menschen zu blicken und konnte so seinen Dominus recht einfach wiederfinden und dem Centurio und seinen Männern den Weg weisen.

  • Plautus hatte frei heute. Keine Gerichtsverhandlung, keine Arbeit in seinem Officium. So beschloss er, sich das Getümmel auf den Märkten und in den Straßen Roms anzuschauen. Eigentlich ging ihm das dumpfbackige Saturnaliengegröle arg auf den Seiher, aber Gucken kann man doch mal.


    Während er sich durch das Gedränge pfriemelte, hörte er einen spitzen Schrei. Spitze Schreie haben es an sich, dass entweder etwas Herzerweichendes oder etwas Lächerliches stattgefunden hat. Obwohl er kein Gelächter hören konnte, arbeitete er sich zu dem Ort vor, an dem er das Spektakel vermutete.


    Da hatte ein leicht dunkelhäutiger Typ einen anderen leicht dunkelhäutigen Kerl vor einem Zelt zu Boden gedrückt. Der am Boden liegende Alte war ziemlich bunt gekleidet und schien eine Art orientalischer Auguru zu sein. Interessanterweise schien aber der zentrale Tumult in dem Zelt stattzufinden, aber das bekam man leider nicht zu sehen.


    Irgendwer hatte Partei für den Guru ergriffen und nach einem Urbaner gerufen. Plautus verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und wartete, was da als Nächstes kommen würde.

  • Sim-Off:

    @Matinius: Ich schreibe hier mal weiter. Sobald du Zeit hast, steig gerne wieder ein.


    Der Quell des Lärms war bei dem Durcheinander, welches auf den Märkten herrschte, noch nicht gefunden - tatsächlich hatte sich der Matinius noch nicht einmal auf den Weg gemacht -, als der germanische Hühne auf sie zutrat und ihnen den Weg wies. Ein Sklave des jungen Scipio, wie er gleich darauf feststellte. Dem Decimus und seinem Sklaven schenkte Avianus vorerst nur ein Nicken, denn immerhin hatten sie hier Arbeit zu erledigen. Für einen Plausch war ein andermal Zeit.
    Die Situation, die sich ihnen dann darbot, war allerdings nicht weniger verwirrend, als das Marktgetümmel um sie herum. Irgendein seltsamer Orientale wurde von zwei Kerlen festgehalten, dahinter stand ein halb eingeknicktes Zelt - vermutlich seines - und selbstverständlich stand ein Haufen Schaulustiger im Weg herum. Jetzt galt es nur herauszufinden, wer was verbrochen hatte.
    "Zurücktreten, Cives! Milites! Platz sichern! Nehmt den Mann in Gewahrsam!", versuchte er den Lärm um sich herum zu übertönen und deutete dabei auf den Orientalen. Verdammt nochmal, hier irgendeine Art Ordnung zu schaffen, war ja die reinste Sisyphusarbeit. Während zwei seiner Soldaten den beiden Sklaven den älteren Herrn abnahmen, positionierte sich der Rest um den Platz vor dem Zelt und einer warf sogar einen Blick hinein.
    Derweil machte sich der Centurio daran herauszufinden, was hier überhaupt vorging. "Was ist hier passiert?", stellte er eine schlichte Frage an die umstehenden Leute. Im Grunde war ihm ziemlich egal, wer die Situation erklärte, aber der komisch gekleidete Orientale schien dafür der beste Kandidat zu sein, immerhin stand er mehr oder weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit. An diesen trat er deshalb heran. "Dein Name? Sag mir, was geschehen ist", fragte er ganz ohne Umschweife.

  • Drusilla war selbst etwas überfahren von der Situation und auch das sie sich so rasch weiter entwickelte. Erst kam ein junger Mann dazu der Frage was los sein und das Gulussa den Orientalen loslassen sollte. Doch noch ehe sie etwas derartiges veranlassen konnten waren auch schon die Urbanii da. Die ihren Sklaven den Mann abnahmen. „Gulussa was war da los?“ Frage sie den Numidier.


    Gulussa der erst verwirrt war da über das das jetzt so viele hinzugetreten war straffte sich wieder und richtet das Wort an seine Herrin. „Nun Domina der Mann da war mit den zwei Frauen da im Zelt.“ Er wies auf das Zelt in dem die beiden Frauen noch waren. „Da aus dem Zelt um Hilfe gerufen wurde und du mich hinein geschickt hast hab ich ihn heraus geholt.“ Erklärte der Numider seiner Domina, die Urbanii sah er dabei nicht an.

  • Der Sklave hatte seltsamerweise den bunten Vogel aus dem Zelt geholt. Seltsam, weil Plautus eigentlich einen weiblichen spitzen Schrei gehört hatte. Anstatt die spitz schreiende Frau aus dem Zelt zu retten, hatte er es offenbar vorgezogen, den Buntvogel eines Verbrechens zu verdächtigen, um ihn den Urbanern zu servieren.


    Plautus wartete darauf, dass der inzwischen eingetroffene Urbaner die Sache klären würde.

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