• Eines schönen Tages hing eine neue Bekanntmachung des Praefectus Urbi aus:

    IN NOMINE IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
    PROSCRIPTIO PRAEFECTI URBI


    Hiermit erkläre ich folgende Personen zu Staatsfeinden. Jeder Mann hat das Recht, diese Personen straflos zu töten! Ihr gesamter Besitz wird zu Staatseigentum erklärt! Für die Ergreifung der Personen tot oder lebendig wird eine Belohnung von jeweils 2000 Sesterzen ausgesetzt! Hinweise, die zur Ergreifung der Staatsfeinde führen, werden mit einer Belohnung von 1000 Sesterzen vergütet!


    Sextus Aurelius Lupus
    Appius Cornelius Palma
    Manius Flavius Gracchus


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/SiegelCuPUPVS.png]

  • Eginhard las den Text aufmerksam. Staatsfeinde, drei an der Zahl. Und jeder war 2000 Sesterzen wert. Das war eine ganze Menge Geld, die man damit machen konnte. Die Frage war nur, ob er sich dazu herablassen würde, als Kopfgeldjäger zu arbeiten. Aber die Summe war schon sehr verlockend. Dann las er sich die Namen durch. Sextus Aurelius Lupus. War das nicht der Römer, der ihn so beleidigt hatte? Wenn ja, würde Eginhard ihn mit Freuden töten. Die Belohnung war da nur das Sahnehäubchen. Appius Cornelius Palma. Mit dem Namen konnte er nichts anfangen. Er hegte keinen Groll gegen ihn, also würde er ihn auch nicht jagen. Manius Flavius Gracchus. An ihn erinnerte er sich. Der Patrizier hatte ihn gut behandelt. Und an das, was ihm dessen Sklave übergeben hatte, erinnerte sich Eginhard auch noch. Ihm würde er helfen, wenn es in seiner Macht stand. Vielleicht war er aber auch der Schlüssel, um diesen Lupus zu finden. Wer wusste das schon? Doch zunächst hatte jede Suche einen Anfang, und Eginhard wusste auch, wo dieser war.

  • Nach den neuesten Ereignissen erfuhr die Bekanntmachung bald eine Fortsetzung:


    PROSCRIPTIO!


    Hiermit erkläre ich folgende Personen zu Staatsfeinden. Jeder Mann hat das Recht, diese Personen straflos zu töten! Ihr gesamter Besitz wird zu Staatseigentum erklärt! Für die Ergreifung der Personen tot oder lebendig wird eine Belohnung von jeweils 2000 Sesterzen ausgesetzt! Hinweise, die zur Ergreifung der Staatsfeinde führen, werden mit einer Belohnung von 1000 Sesterzen vergütet!


    Decimus Annaeus Varus
    Servius Artorius Reatinus
    Titus Duccius Vala


  • Potitus musste die Liste noch einmal erweitern:

    PROSCRIPTIO!


    Hiermit erkläre ich folgende Personen zu Staatsfeinden. Jeder Mann hat das Recht, diese Personen straflos zu töten! Ihr gesamter Besitz wird zu Staatseigentum erklärt! Für die Ergreifung der Personen tot oder lebendig wird eine Belohnung von jeweils 2000 Sesterzen ausgesetzt! Hinweise, die zur Ergreifung der Staatsfeinde führen, werden mit einer Belohnung von 1000 Sesterzen vergütet!


    Sextus Aurelius Lupus
    Appius Cornelius Palma
    Manius Flavius Gracchus
    Decimus Annaeus Varus
    Servius Artorius Reatinus
    Titus Duccius Vala
    Kaeso Annaeus Modestus
    Gaius Flaminius Cilo
    Herius Claudius Menecrates
    Publius Afranius Burrus


  • Wie jeden Morgen kam auch an diesem ein claudischer Sklave zu den Anschlägen auf dem Forum, um für seinen Herrn Felix die neuesten Umstände und Gegebenheiten in Erfahrung zu bringen.


    Zu seinem Entsetzen sah der Sklave den Namen Claudius Menecrates unter den Geächteten. Der Mann rieb sich die Augen und sah anschließend erneut auf die Tafel, aber er hatte sich tatsächlich nicht geirrt. Der Großvater seines Dominus war öffentlich zum Staatsfeind erklärt worden.


    Ohne weiter Umschweife machte der Sklave kehrt und ging zunächst langsam, dann immer schneller werdend und schließlich, als er schon in der Menge untergetaucht war, rennend zurück zur Villa.


    Felix musste diese Neuigkeit erfahren...

  • Gelegentlich konnte es vorkommen, das auch ein vielbeschäftigter Bursche wie Sabinus beim Studium der öffentlichen Anschläge anzutreffen war und imperial-kaiserliche Proscriptionslisten waren ja auch keine alltäglichen Heiratsanzeigen, die man einfach mal so beiläufig überblättern konnte. Den Göttern sei Dank! Unter den gesuchten Übeltätern befand sich kein Mitglied der Iulier, aber wieso auch? Die Iulier waren Klienten und Parteigänger des vormaligen Präfekten und jetzigen Kaisers, zumindest glaubte er das zu wissen, obwohl er nicht ganz eindeutig sicher war. Mal bei nächster Gelegenheit Potitus, Centho oder Vetter Dives fragen. Jedenfalls lag Krieg in der Luft! Ein heroischer, blutiger Bürgerkrieg wie seinerzeit zwischen Octavian und Marc Anton. "Da muss ich unbedingt mit von der Partie sein!" hörte sich Sabinus aufgeregt flüstern, noch während er sich seine braune Toga zurechtzupfte.

  • PROSCRIPTIO!


    Hiermit erkläre ich folgende Personen zu Staatsfeinden. Jeder Mann hat das Recht, diese Personen straflos zu töten! Ihr gesamter Besitz wird zu Staatseigentum erklärt! Ebenso enthebe ich sie aller Ämter und Würden! Ebenso als Staatsfeind ist zu behandeln, wer ihnen bei ihren hochverräterischen Unternehmungen Folge leistet!


    Für die Ergreifung der Personen tot oder lebendig wird eine Belohnung von jeweils 2000 Sesterzen ausgesetzt! Hinweise, die zur Ergreifung der Staatsfeinde führen, werden mit einer Belohnung von 1000 Sesterzen vergütet!


    Sextus Aurelius Lupus
    Appius Cornelius Palma
    Manius Flavius Gracchus
    Decimus Annaeus Varus
    Servius Artorius Reatinus
    Titus Duccius Vala
    Kaeso Annaeus Modestus
    Gaius Flaminius Cilo
    Herius Claudius Menecrates
    Publius Afranius Burrus
    Titus Aurelius Ursus


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