• Der Raum war gut geheizt und es standen Getränke in der Runde bereit.
    Ocellus hatte nach Wunsch des Praefecten einen runden Tisch anfertigen lassen, an welchem die Dienstgrade Platz nehmen konnten.
    Da trafen auch schon die ersten Decurionen ein und nahmen Platz,...Ocellus vermerkte deren Erscheinen auf einer Tabula.

  • Primus kam mit einem Bündel Rollen an und übergab sie Ocellus, damit dieser sie an der Wand befestigen konnte. Es waren Darstellungen von Angriffsformationen, Ausweichmanövern und Rückzugsorientierungen.
    Primus nahm Platz und unterhielt sich mit Lucius, der nach dem Anpfiff recht ruhig geworden war.

  • Nach mehrmaligen Nachfragens war sich Scarpus nun sicher dass heute der Tag war an dem die Manöverbesprechung begann.


    Niemand war zu sehen daher nahm er an dass schon alle hinter der verschlossenen Türe ihre Köpfe zusammensteckten und über verschiedenste Taktiken tüftelten.


    Salve, Praefekt. Salve Decurio grüsste er nachdem er eingetreten war und die beiden, im Moment die einzigen im Raum, sah.


    Duplicarius Atius Paullus meldet sich um an der Manöverbesprechung teilzunehmen. Dabei legte er die Faust an die Brust und blickte starr nach vorne einen imaginären Pukt fixierend...

  • Primus wunderte sich ein wenig, dieses betont militärische Verhalten war nicht gerade typisch für den Capsarius.
    Ein Blick auf Ocellus erinnerte ihn an die Empfehlung zur Academia.
    Er nickte dem Duplicarius zu und entgegnete,
    Salve Duplicarius,...nimm´Platz,...wir warten noch auf den Rest der Offiziere...
    Seine Stimme blieb dabei neutral, jedoch dauerte es ihm inzwischen schon etwas zu lange hier untätig herum zu sitzen.

  • Brigio hatte von dem Befehl zur Besprechung erst kurzfristig erfahren und so traf er etwas verspätet aus Confluentes ein. Er hatte seine Vertretung, einen erfahrenen Eques erst noch instruieren müssen.


    Er betrat den Raum und grüßte die anwesenden Offiziere und den Praefectus.

  • Paullus nickte und setzte sich nun etwas abseits des grossen Tischen auf den eine Menge Rollen und tabulae lagen. Sicherlich war es nicht gerade eine Leichtigkeit Karten zu erstellen. Die Geländegegebenheiten mit einzubeziehen und aufgrund dessen eine brauchbare Taktik zu erstellen. Dieses Thema hatte den Duplicarius immer schon interessiert. Hier war eigentlich der Spruch zutreffend: Die Feder ist stärker als das Schwert denn unzureichende Aufklärung war ein Grund warum schon so manche Legion mit blutiger Nase abziehen musste.

  • Nachdem der Vexillarius eingetroffen war beschloß Primus nicht weiter zu warten.
    Er erhob sich kurz und nickte den anwesenden Offizieren und Dienstgraden zu.
    Meine Herren, der Legatus Legionis der Secunda hat die Ala gebeten an einem Manöver teilzunehmen.
    Sein Blick streifte die Männer.
    Er entdeckte alle Facetten von blanker Ablehnung bis hin zu freudiger Erwartung.
    Er verspricht sich dadurch einen effektiveren Umgang mit angreifender Kavallerie...
    Ein leichtes Lächeln überzog sein Gesicht.
    ...dabei scheint er jedoch zu vergessen, daß unsere Ala eine moderne Reitereinheit ist, die nicht stur in eine gepanzerte Einheit hineinreitet...
    Zustimmung allenthalben.
    Nach der genauen Ortsangabe des Manövers habe ich Späher entsandt, die sich das Gelände vor Ort angesehen haben...und wie nicht anders zu erwarten stellt es für angreifende Kavallerie eher ein Hindernis dar...
    Er ließ eine der Rollen an die Wand nageln und erklärte die einzelnen Geländetypen. Dabei machte er deutlich, daß für einen gezielten, breitflächigen Angriff kein Platz sein, eine Keilformation fiel ebenfalls aus. Und auch wenn seine Taktiker sich mit dem Thema bereits beschäftigt hatten wollte er die Meinung seiner Männer dazu hören.
    Nun meine Herren,...maximal 5 Equites nebeneinander sind möglich,...Vorschläge?

  • Eine neue und recht unerwartete Erfahrung war es nun für den Atier hier zu sitzen und mittendrin zu sein, mittendrin mit all den Sorgen und Bedenken mit denen sich Offiziere und Unteroffiziere umschlagen mussten wenn es ins Manöver oder in eine Schlacht ging. Leicht blauäugig hatte er die ganze Sache bis jetzt gesehen und musste mit leichtem Gruseln feststellen dass es kein Zuckerschlecken war funktionierende Taktiken auszutüfteln.
    Scarpus hob den Arm um anzudeuten etwas sagen zu wollen.


    Entschuldige bitte Praefekt. Wo genau soll das Manöver stattfinden? Die Topografie ist recht ungünstig für einen Angriff wie man ihn in der Ebene führt. Entlang des Rheins sind mehrere Anhöhen und ziemlich viel Wald. Eine Mglichkeit, so sehe ich das, ist dien beste Methode sich diese Anhöhen zum Vorteil zu machen...

  • Brigio wartete ob sich noch weitere Offiziere melden würden. Da dies nicht der Fall war, gab er seine Meinung kund.


    "Nun, Praefectus, da nur fünf Mann nebeneinander reiten können, scheidet ein normaler Frontalangriff aus."


    Mit einem Blick auf Scarpus meinte er dann weiter.."Die Topographie sagtest du ist vorgegeben und lässt sich leider nicht ändern.


    Man könnte die Einheit aufteilen und zwei oder drei Wellen angreifen lassen, so dass wir noch ein Überraschungsmoment hätten, wenn die erste Gruppe steckenbleibt.


    Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, die vordersten Reihen mit langen Speeren auszustatten, die eine Bresche in die geschlossene Formation schlagen, in die dann die nachfolgenden Reiter eindringen könnten, um im Nahkampf, Mann gegen Mann, den Erfolg zu suchen."


    Brigio trat wieder zurück und wartete die Reaktionen ab.

  • Primus hörte den Männern genau zu, jedoch sagten sie ihm nichts was er nicht selber auch schon erwägt hatte.
    Helvetia,...
    Er sah in die Gesichter der Männer wo sich allenthalben Kopfschütteln und Ablehung breit machte.
    Ja meine Herren,...dem ersten Vernehmen nach wird es nach Helvetia gehen,...und wir alle wissen was das heißt...
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme.
    Helvetia barg für die Reiterei ebensoviel Möglichkeiten wie für eine Trireme in einem Fischteich...
    Es bedarf also einer etwas ausgefeilteren Taktik als die bloße Frontal drüber und drauf Taktik. Die Wucht eines Kavalerieangriffs dürfte in diesem gelände nicht zum tragen kommen.

  • Zitat

    Original von Mamercus Brigio


    Anscheinden hatte Brigio den Duplicarius falsch verstanden denn die Absicht des Atiers war nicht sich über die besch..scheidenen Geländebeschaffenheit auszulassen sondern darauf hinzuweisen und ebentuell einen Gedankenanstoß für die anderen zu liefern.


    Mit Pferden war es sowieso ein Glücksspiel, zuviele Reiter und Pferde würde noch vor dem Gefecht möglicherweise verletzt. Schnell konnte ein Gaul stürzen und den Reiter mitreißen.


    Der Praefekt war sehr zurückhaltend. Gerade mal den Ort nannte er und eine grobe Umschreibung dessen was nicht in Frage käme.

  • Der Grieche, der neben Scarpus saß grübelte. Er gab seinem Kammeraden Recht, die Lage war mehr als ungünstig für einen Frontalangriff. "Wie sieht es mit dem Gebiet aus, offenes Land oder vereinzelte Wälder drum herum? Ich denke, dass wir als ALA so spät wie möglich in den Kampf entdeckt beziehungsweise eingreifen sollten."


    Überraschungsmannöver hatten sich einfach in den Jahren bewährt.

  • Primus nickte und entgegnete,
    Helvetia hat natürlich Wälder und ebenso Schluchten zu bieten...ich dachte daran, daß wir unser Lager in einer Stellung oberhalb der Manöverstätte errichten...Angriff sollten schnell und präzise mit einem ebensolchen Rückzug geschehen,...ich denke da an eine Taktik desd Terrors und der Nadelstiche,...die Legionäre sollen sich nie sicher fühlen können.
    Er sah in die Runde.
    Ich denke da an die alte Taktik mit zwei Mann pro Pferd. Der zusätzliche Mann soll leicht und nur mit einem Bogen bewaffnet sein,...so schaffen wir Heckenschützen die für Verwirrung sorgen während der Angriff von ganz anderer Stelle erfolgen kann...
    Er hob den Finger,
    Dazu ist natürlich eine präzise Geländeerkundung unabdinglich,...wir müssen jeden Angriffs- und Rückzugsweg kennen...

  • "Bist du dir sicher Praefekt, dass unsere Reiter dadurch nicht zu sehr behindert werden? Die Reiter werden eher Transportmittel als zum Beispiel in Keilform zu agieren, falls es nötig sein wird."
    Serafím war nicht ganz so überzeugt von der Idee des Terentiers.
    "Irgendwann sollten sich die Bogenschützen absetzen lassen." fügte er noch hinzu, allerdings hatte er auch nicht die Kampferfahrung, die Primus schon hatte.

  • Wir könnten der Legion ein paar von ihren Geschützen klauen meinte Scarpus humoristisch. Im Wald mit Geschützen eine Feind anzugreifen der wenig Platz zum manövrieren hatte war schon fast der halbe Sieg.


    Praefekt. Auf jedenfall sollte man Speculatores aussenden um das Terrain zu erkunden. Mir fällt auch nur die Taktik ein sich wie Skyten zu benehmen...zuschlagen und verschwinden...am besten bei Dunkelheit oder Nebel...

  • Brigio glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Soweit er wusste, bestand die Ala hauptsächlich aus germanischen Reitern, weder aus Parthern oder Skythen oder sonst einem östlichen Reitervolk.
    Alle Germanen waren gute Reiter, aber sie hatten römische Taktik und Disziplin gelernt. Aktionen wie in Borbetomagus, beim Kampf gegen die Banditen, hatten besondere Maßnahmen erfordert. Aber soweit er wusste waren der Praefectus und er die einzigen der Anwesenden, die damals dabei waren und ausgezeichnet wurden.
    Auch der Vorschlag des Praefectus bereitete ihm Kopfzerbrechen. Wo zum Teufel hatte die Ala entsprechende Sättel für zwei Mann?
    So etwas wurde noch nie geübt, das bedürfte einer längeren Trainingszeit.


    "Praefectus, besondere Taktiken wie du vorgeschlagen hast, oder auch andere Überraschungsaktionen können dazu dienen den Feind abzulenken, ihnen Nadelstiche zu versetzen, wie du sagtest.
    Aber wie wird die Hauptmacht angreifen? Wir müssen den Legionären ja einen offenen Kampf liefern, sonst hat das ganze Manöver keinen Sinn."

  • Wir sollen doch so agieren dass die Legion denkt es wäre germanische Aufständische bzw ein Versuch im großen Stil über den Limes zu schreiten...da bringt es wenig mit der Disziplin und den Taktiken der römischen Armee anzugreifen...so sehe ich den Sinn eines Manövers..


    Scarpus sagte nur was er dachte. Vielleicht fühlte sich Brigio auf den Schlips getreten aber dies konnte man ohne große Mühen klären.

  • Die Beiträge waren gut,...Primus hob die Hand um Ruhe und Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Als diese eingetreten war meinte er,
    Selbstverständlich senden wir Speculatores aus.
    Hatte er die Erkundung nicht erwähnt?
    Soviel ich weiß sind wir die einzige Ala die am Manöver teilnehmen wird,...unsere Taktik sollte also eine Art Guerilliakampf sein,...wir haben zuwenig Männer und zu wenig Platz um eine Legion wirkungsvoll angreifen zu können.
    Er sah den Capsarius an.
    Wir könnten leichte Geschütze mitführen,...jedoch halte ich das für unsere Beweglichkeit willen für wenig sinnvoll...man könnte natürlich an besonders engen Stellen Fallen errichten,...die Legion aufspalten,...sie daran hindern taktische Manöver zu begehen,...sie ihres Vorteils berauben...hat jemand dazu Vorschläge?

  • Eine enge Stelle wäre ideal in der sie sich nicht bewegen und ausfächern können um sich zu verteidigen. Mit Bogenschützen ist es nicht allzu schwer hier große Verluste anzurichten, natürlich nur simuliert. Wenn wir dann auch noch mit 2 oder drei Turmae auch noch einen Reiterangriff simulieren sollte es sich auzahlen. meldete sich Scarpus verhalten zu Wort. Es war nur eine Idee die vielleicht als unzulnglich oder zu fantastisch abgetan werden würde aber es war ein Vorschlag. Und das wollte Teretius Primus

  • Ocellus verschränkte die Arme. Was er hier hörte stand im krassen Gegensatz zu dem was man üblicherweise unter einem Reitermanöver verstand.
    Die ganze Vorgehensweise kam ihm bekannt vor. Er warf einen Blick auf Primus.Dann auf Lucius.
    Alt waren sie geworden,...hart ihre Gesichter, mit Falten wie tiefe Gräben.
    Als sie damals diesen Sonderauftrag des Legaten hatten wurden sie benahe selber Opfer solcher Guerillas...und ist nicht Primus´Frau ebenfalls durch Heckenschützen ums Leben gekommen?
    Er sah den alten Freund an,... was mochte in ihm vorgehen.
    Primus wirkte nur interessiert, hörte jeden Vorschlag an, nickte und hieß ihn den einen oder anderen Vermerk in die Tabula zu ritzen.

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