Petronius Crispus zur Lex Civitatis und dem Rechtsstatus der Civitas

  • Bei seinem ersten Auftritt in der Curia seit seiner Absenz war Crispus wieder einmal etwas nervös. Seit dem letzten Mal schienen einige Plätze neu besetzt worden zu sein (darunter der seines alten Widersachers Duccius Lando), doch noch immer sah er eine Menge feindseliger Duccii-Anhänger in den Reihen. Wahrscheinlich würde er wieder eine hitzige Diskussion lostreten.


    Er stand also etwas unsicher auf, räusperte sich und begann:


    "Decuriones!


    Ich...ähm...bin lange nicht hier gewesen, aber...ich habe erfahren, dass vieles passiert ist seitdem. Wir haben jetzt also endlich eine Lex Civitatis und dürfen uns selbst verwalten. Als ich mir das ganze aber einmal genauer angesehen habe, sind mir ein paar Dinge eingefallen, die ich für...naja...nicht besonders gelungen halte..."


    Genaugenommen hatte er das gemeinsam mit dem Vater eines von Lucius' Schulkollegen, einem Anwalt namens Iulius gemacht, aber das tat wohl nichts zur Sache...


    "Aber bevor wir diese Sache diskutieren, muss ich noch etwas anderes ansprechen: Scheinbar habt ihr den Kaiser um die Erhebung dieser Gemeinde in den Rang eines Municipiums gebeten. Eine sehr ehrenwerte Idee, natürlich! Leider hat der Kaiser abgelehnt, wie ich gehört habe...sehr bedauerlich.


    Dann habe ich allerdings gehört, wie wir unsere Bitte unterbreitet haben: Wir haben die Lex Civitatis losgeschickt mit den Cursus Publicus und in dem Begleitschreiben so ganz nebenbei noch gefragt, ob wir eventuell gleich noch den Munizipalstatus bekommen könnten! Decuriones, das ist nicht euer Ernst!"


    Er sah zu Turius Simplex und Paccius Perolla, die damals Duumvirn gewesen waren. Jetzt, wo er sich wieder ein wenig aufregte, fühlte er sich gleich wieder etwas sicherer und redete sich in Rage.


    "Wir schicken einen kleinen Brief an den Kaiser und erwarten die Verleihung der Unabhängigkeit, dass wir nicht mehr einfache Canabae, sondern eine richtige Stadt sind? Ich habe schon von Städten gehört, die Gesandtschaften wegen jedem Mist nach Rom schicken, zum Beispiel weil ein Procurator versucht hat, ihre Steuerlisten mal anzusehen! Was soll der Kaiser von uns denken, wenn wir uns so respektlos verhalten? Er muss denken, dass uns unser Rechtsstatus eigentlich egal ist, wenn wir ihn so bitten!"


    Jetzt war wieder das alte Leuchten in den Augen des Veteranen, das er schon vor vielen Jahren auf dem Exerzierplatz hatte glimmen lassen und das die Tirones stets in Angst und Schrecken versetzt hatte.


    "Ich schlage deswegen vor, wir zeigen dem Kaiser, was uns diese Sache wert ist und schicken eine Gesandtschaft nach Rom. Dann reden wir mit unseren Stadtpatronen und gehen zusammen mit diesen zum Kaiser, vielleicht mit einem kleinen Geschenk! Wir müssen ihm zeigen, was uns diese Sache wert ist!"


    Seine Rede war wieder einmal ein wenig emotional geworden und als Crispus fertig war, war er fast ein bisschen erschrocken über sich selbst. Die zuständigen Leute von damals waren sicher nicht so begeistert, dass er sie als Stümper bezeichnet hatte...aber jetzt war es gesagt und außerdem hatte er ja Recht!

  • Cossus Visellius Rutilus
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    'Lange nicht hier gewesen' war nett ausgedrückt, fand Rutilus. Er war sich gerade nicht einmal sicher, ob sie zwei beide sich noch kannten, oder ob er erst nach der Pause des Petroniers in den Ordo gewählt wurde. Im Grunde war es ja auch gleichgültig. In jedem Fall beschloss er einmal, nun näher Bekanntschaft mit ihm zu schließen, indem er ihn über ein paar Dinge aufklärte.
    “Naja, ganz so, wie du es sagst, war es ja nun nicht. Wir haben ja einen Boten mitgeschickt. Einen ranghohen Stadtpatron sogar. Als Medicus Germanicus Avarus unsere Hallen mit sienem Besuch beehrte, haben wir den Senator um genau das gebeten, was du vorschlägst.“ Rutilus machte eine hilflose Handbewegung. “Kann ja keiner ahnen, dass dieser römische Schnösel… ähm unser verehrter senatorischer Stadtpatron, seinen Hintern nicht hochkriegt und keinen Finger für unsere Sache krümmt. Und nachdem wir ihn gefragt hatten, konnten wir auch schlecht hingehen und ihm sagen, dass wir ihm nicht zutrauen, das in unserem Sinne zu tun.“
    Man merkte Rutilus seine absolut unrömische Abstammung durchaus das eine oder andere Mal noch an. Vor allem, wenn er gerade vergaß, mal ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wie jetzt.
    “Aber ich stimme dir zu, werter Petronius, es ist jetzt mehr als genug Zeit vergangen, wir sollten wieder erneut tätig werden. Und uns diesmal jemanden suchen, der die Sache mit etwas mehr Eifer verfolgt.“

  • Von dieser Sache hatte Crispus komischerweise nichts gehört - aber das war ja wirklich ungeheuerlich! In der Vorstellung des alten Petroniers waren Senatoren doch Menschen, denen Beziehungen und ihre Pflege über alles gingen - selbst wenn sie sonst oft ein bisschen prunksüchtig und hochnäsig waren.


    "Naja, wir haben ja noch ein paar mehr Patrone - wobei ihn doch ein Brief zumindest nichts gekostet hätte... naja."


    Der alte Petronier beschloss, die Sache nicht weiter nachzudiskutieren, da das sowieso nichts brachte. Mal sehen, was die Duccii zu seinem Vorschlag sagten...

  • "Werte Decuriones, die Verleihung der Rechte eines Municipiums an Mogontiacum liegt auch mir am Herzen und ich habe auch selbst schon verschiedene Vorkehrungen im Hinblick darauf getroffen. So konnte ich bereits den angesehenen Consular Spurius Purgitius Macer für dieses Vorhaben gewinnen. Manchen von euch ist er vielleicht noch als ehemaliger Statthalter in Erinnerung geblieben."


    sagte Modestus, eigentlich nur wegen der Aufnahme seines Klienten an diesem Tag anwesend, da diese Angelegenheit sowieso auf seiner eigenen Agenda stand und sein Patron sowieso schon um diese Angelegenheit kümmern wollte.


    "Doch in diesem Bestreben sollte man sich nicht nur mehr Eifer oder Sturheit verlassen, denn warum wurden Mogontiacum diese Rechte den bisher noch nicht verliehen? Weil nicht eifrig danach verlangt wurde? Sicherlich nicht. Nein, das Ansehen der Stadt spielt ebenfalls eine Rolle."

  • Witjon hörte sich die Rede des Petronius argwöhnisch an. Da tauchte dieser Kerl doch tatsächlich hier nach einer halben Ewigkeit auf und fing direkt mal damit an, in seiner Abwesenheit vorangegangene Entscheidungen zu kritisieren. Stirnrunzelnd verfolgte Witjon die weiteren Wortmeldungen, als der gute Rutilus dem Petronius die Dinge klar darlegte und diesen erst einmal kleinlaut machte. Interessant jedoch war die folgende Wortmeldung des Statthalters, die nicht von großer Klarheit geprägt war. Deshalb erhob sich Witjon nun und richtete seine Worte an den hohen Beisitzer. "Legatus Augusti Pro Praetore, dein Einsatz für unsere Civitas ehrt dich sehr und wir sind uns einig, dass dir der Dank der Honoratioren gilt. Doch worauf spielst du nun genau an, wenn du vom Ansehen Mogontiacums sprichst? Das Ansehen spielt gewiss eine nicht zu unterschätzende Rolle. Worauf willst du hinaus?" Musste man den Leuten heutzutage denn alles einzeln aus der Nase ziehen?

  • Auch für Crispus waren die Worte des Statthalters ziemlich verwirrend. Einerseits unterstützte er die Initiative, andererseits schien er sich nicht sehr intensiv mit den bisherigen Vorgängen beschäftigt zu haben - einen schnöden Brief konnte man wohl kaum als ausreichende Bemühung betrachten! Aber scheinbar hatte Modestus Pläne für weitere Baumaßnahmen in der Stadt - was es wohl war? Ein Amphitheater vielleicht? Noch gut konnte der alte Petronier sich daran erinnern, als er mit der Legio ein Hölzernes gebaut hatte. Diese ganze Arbeit für ein paar Tage Spiele - eine Stein-Version war vielleicht wirklich keine schlechte Idee!

  • "Das Ansehen einer Stadt spiegelt sich neben ihrern prachtvollen Bauwerken und Festen auch in dem Ansehen ihrer würdigsten Bürger und Patrone. Ich stimme daher Petronius Crispus zu. Mogontiacum muss eine Gesandtschaft ihrer würdigsten Bürger nach Rom schicken. Und nicht nur einen Mann. Diese Gesandtschaft sollte sich zum einen unablässig darum bemühen, dass die Patrone der Stadt, auch ihrer Pflicht nachkommen, was einfacher ist, wenn sie vor Ort ist. Einem Brief verweigert mann sich einfach. Zum anderen soll sie die Stadt auch in Rom repräsentieren und davon zeugen, dass Mogontiacum voller würdiger, ehrenhafter, römischer Bürger ist und keines Wegs voller ungewaschener Barbaren, wie manch Unwissender glaubt. Die Stadt und ihr Ansehen müssen in Rom präsenter sein. Die Patrone müssen die die Gesandten in der Gesellschaft vorstellen und ihrer Sache Beachtung verschaffen. Dann wird diese Stadt auch die Rechte erhalten, die ihr Rang und Bedeutung nach zustehen."


    Sim-Off:

    Verzeihung, den Thread habe ich ganz vergessen.

  • Die Sache war wohl doch nicht so heikel, wie Crispus befürchtet hatte - die Vorschläge des Statthalters deckten sich eigentlich sogar mit seinen Ideen. Also nickte er zustimmend.


    "Das ist richtig! Wir haben Männer unter uns, die seit vielen Generationen gute Bürger Roms sind und die sogar den Ritterrang inne haben! Andere sind Veteranen wie ich, die oft mehr als zwanzig Jahre ihren Kopf hingehalten haben für die Sicherheit des Reiches und jetzt hier leben! Denen kann man doch unmöglich das Recht absprechen, hier nach ihren eigenen Rechten zu leben, so wie's die römischen Bürger in Italia auch tun!"


    Damit nahm er zwar einerseits die Duccii hinzu, andererseits konnte er wohl kaum um sie herumkommen - soweit er gehört hatte, war sogar einer von ihnen zur Zeit Quaestor Principis, was sicherlich einigen Einfluss bedeutete...

  • Eine Gesandtschaft sollte es also sein. Na gut, warum nicht? Witjon nickte verhalten, während Petronius diverse Lobpreisungen auf die ehrbaren Sippen der Civitas losließ. Dabei lehnte Witjon sich bequem zurück und konnte ein zufriedenes Schmunzeln nur halb unterdrücken, denn der ehemals den Duccii so stark abgeneigte Petronius verlor doch gar ein paar wohlwollende Worte über diejenigen Männer, 'die sogar den Ritterrang inne haben', womit sowohl er jetzt als auch Loki schon damals, vor seinem Tod, gezählt hatten.


    "Vielen Dank für deine hilfreiche Einschätzung, Legatus Augusti. Ich schätze jetzt ist es an uns, meine Herren Decuriones, Vorschläge für eine solche Gesandtschaft zu machen, damit wir so bald als möglich eben jene auf den Weg nach Rom schicken können." Ein erwartungsvoller Blick ging in die Runde, woraufhin er sich auch wieder zurücklehnte. Sollten die Versammelten doch erstmal selbst denken, bevor er notgedrungen selbst Vorschläge an den Mann brachte.

  • Auch Crispus beschloss, vorerst abzuwarten. Gesandtschaften waren immer ein wenig unpopulär - der Decurio musste eine Menge Geld für die Reise investieren, die Straßen des Imperiums waren gefährlich und die lange Abwesenheit von der Stadt unbequem. Andererseits bot Rom natürlich die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und das Zentrum des Reiches zu sehen, möglicherweise sogar dem Senat oder dem Kaiser gegenüberzutreten. Und vor allem - und daran dachte der alte Petronier in diesem Moment - konnte man, wenn man Erfolg hatte, viel Anerkennung für die Stadt sammeln.


    Da es aber irgendwie arrogant wirkte, wenn man sich sofort selbst vorschlug, wartete er noch ein wenig ab - vielleicht würde man ihn auch so vorschlagen (immerhin hatte er den Stein ins Rollen gebracht) und er konnte noch besser bei der Sache aussehen...

  • Zitat

    Marsus: "Ich schätze jetzt ist es an uns, meine Herren Decuriones, Vorschläge für eine solche Gesandtschaft zu machen"


    Ich erhob mich: "Werte Decuriones, wenn wir eine Gesandtschaft aufstellen wollen, dann muss selbstverständlich der Duumvir Duccius Marsus Mitglied dieser Delegation sein. Er kommt aus einer Gens, die wie keine andere das Gemeinwesen Mogontiacum repräsentiert. Dies wäre mein erster Vorschlag".


    Ich schaute mich kurz um. Ja, da gab es in einer bestimmten Ecke einige angehobene Augenbrauen. Diese Ecke nahm ich mir jetzt vor: "Wenn ich jetzt nach dem Grundsatz vorginge, dass die gesamte Bandbreite der im Ordo Decurionum vertretenen Fraktionen in einer solchen Delegation wiederzufinden sein sollte, dann müsste ich wohl Laetilius Fecenianus als weiteres Mitglied vorschlagen. Ich erlaube mir aber, diesen Vorschlag sofort wieder zu verwerfen, weil ich mir schwer vorstellen kann, dass es für Mogontiacum von irgendeinem Nutzen wäre, wenn wir eine in sich zerstrittene Gesandtschaft zum Kaiser schicken".


    Die angesprochenen Augenbrauen schoben sich zu einem Stirnrunzeln zusammen. Was mich aber nicht weiter störte. "Deshalb schlage ich vor, Petronius Crispus in die Gesandtschaft aufzunehmen. Er ist seit langem Bürger von Mogontiacum und verkörpert - so möchte ich es sagen - das Römertum in dieser Stadt. Und, was am meisten zählt: Er ist ein vernünftiger Mann".

  • Massulas Vorschlag war nicht dumm - allerdings zeigte er auch, dass die Decuriones wohl lieber jemand anderes schickten, als selbst den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen. Einen Moment spielte Crispus mit dem Gedanken, Duccius Marsus als amtierenden Duumvir auszuschließen - andererseits konnte auf einer solchen Reise die Annäherung an die mächtigen Duccier vielleicht gelingen?


    Bei diesen Gedanken vergaß er ganz, sich zu freuen, dass man ihn als Vorzeige-Römer präsentierte und seine Vernunft lobte (was bisher wohl noch nie in der Curia geschehen war).


    "Also erstens: Ich wäre schon bereit, unsere Sache in Rom zu vertreten. Zweitens: Vielleicht ist es keine schlechte Idee, den amtierenden Duumvir mitzunehmen. Wenn ich mich recht erinnere, war es in Hispania so, dass der Duumvir, wenn er die Stadt länger verließ, einen Praefectus einsetzte, der seine Aufgaben wahrnahm. Wenn der Duumvir persönlich vor dem Kaiser erscheint, wäre das aber sicher eine gute Sache!"


    Immerhin zeigte es, dass die Bittsteller es ernst meinten!

  • Es war wieder einmal weltklasse, wie Domitius diesen widerwärtigen Laetilius in die Schranken wies. Und das, obwohl der ja noch nicht einmal etwas gesagt hatte! Andererseits war es für Witjon nicht überraschend, dass er selbst als Mitglied der genannten Gesandtschaft aufgerufen wurde. Im Übrigen nahm er hin, dass Petronius Crispus ebenfalls vorgeschlagen wurde und auch sogleich seine Bereitschaft zur Teilnahme erklärte. Daraufhin erhob auch Witjon sich - zwar etwas schwerfällig, denn so recht behagte ihm der Gedanke nicht, zum ersten Mal in seinem Leben die Provinz zu verlassen und dabei auch gleich nach Rom zu reisen nicht - und erklärte ebenfalls seine Annahme des Vorschlags. "Honoratioren, ich würde mich geehrt fühlen unsere Civitas als Gesandter beim ehrbaren Princeps zu vertreten." Er lächelte dankbar und ließ sich wieder nieder.


    Aulus Patulcius Merula
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    Dass er selbst nicht gleich vorgeschlagen wurde, verletzte Merula zwar nicht unerheblich. Sich jedoch selbst für die Gesandtschaft ins Spiel zu bringen wäre überaus vermessen gewesen. Deshalb beschränkte er sich darauf nicht verärgert in die Runde zu schauen und brachte die Diskussion lieber gleich in andere Bahnen. "Sofern dem Ordo Decurionum zwei Gesandte genügend erscheinen, schlage ich vor einen Reisetermin zu bestimmen. Gibt es Stimmen, die für eine Abreise NOCH VOR Wintereinbruch sprechen wollen?"

  • Galeo Laetilius Fecenianus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/04.jpg]


    Er hatte die Sitzung mit eher beiläufigem Interesse verfolgt, immerhin ging es um eine Sache, bei der er wenig beizutragen hatte außer der eigenen Zustimmung. Die implizite Weigerung ihres Stadtpatrons ihnen in dieser Sache zu helfen war bedenklich, in diesem Moment aber nicht Sache der Diskussion. Was ihm viel mehr aufstieß war die Art und Weise, wie hier eine mickrige Gesandschaft zusammengestellt wurde... und dann auch noch von wem.


    "Nein, ganz im Gegenteil...", entgegnete er schließlich auf die Worte des zweiten Duumvir, "..ich plädiere dafür, die Abreise soweit hinauszuschieben, dass Duccius Marsus seine Pflichten als Duumvir dort wahrnimmt wo sie wahrgenommen werden sollten. Und zwar in der Civitas, die ihn in sein Amt gewählt hat. Sollten wir uns entschließen eine Gesandschaft vor Ablauf eurer Amtszeit zu entsenden, so schlage ich vor, dass wir aus der Reihe der gewesenen Duumvirn Männer auswählen, die sich immerhin kaum einer so ehrenhaften wie auch verantwortungsvollen Aufgabe zum Wohl ihrer Civitas verwehren können."
    Im Fall der Fälle würde Fecenianus einfach zwei oder drei Männer aus seiner eigenen Riege losschicken, war er selbst doch nicht bereit seinen Hals auf einer so weiten Reise zu riskieren.. und dabei den Duccii die Stadt zu überlassen, nachdem Petronius Crispus altersmilde geworden war.

  • War ja klar, dass der Laetilius wieder etwas zu mosern hatte. Als hätte Witjon nicht selbst schon darüber nachgedacht, dass hier schließlich noch Amtsgeschäfte auf Erledigung warteten.


    "Das sollte kein Problem sein, da die nächsten Wahlen ohnehin in naher Zukunft durchgeführt werden müssen, da unsere Amtszeit" - Witjon wies auf Patulcius und sich - "ja schließlich auch einmal ein Ende findet. Ich wäre selbstverständlich durchaus bereit auf eine direkt darauf folgende Kandidatur zugunsten dieser ehrenvollen Aufgabe zu verzichten." Was natürlich nicht ganz der Wahrheit entsprach, denn wie Laetilius waren Witjon die Risiken einer solchen Reise durchaus bewusst. Nicht zuletzt gab es jedoch hier für ihn einen gewissen Ruf zu verlieren, weshalb er seine Bedenken nicht so einfach äußerte. "Womöglich haben sich bis zu diesem Zeitpunkt dann auch noch einige weitere honorige Männer unserer Gemeinde gefunden, die Petronius und mich begleiten wollen." Oder aber sie reisten zu zweit - Amtshelfer und anderweitige Reisebegleiter selbstverständlich hinzugedacht - nach Italien.

  • Die Idee, bis zum Ablauf des Amtsjahres zu warten, schien Crispus zwar nicht ideal, aber hinnehmbar - er war ja sowieso erst vor kurzem nach Mogontiacum zurückgekehrt und musste seine Geschäfte in der Stadt regeln. Außerdem hatte er ja den Plan, auch gleich eine neue Lex Municipalis bewilligen zu lassen.


    "Ein paar Männer mehr können aber wirklich nicht schaden. Was ist also zum Beispiel mit dir, Laetilius? Oder Domitius, du könntest ja vielleicht auch mitkommen! Oder du, Patulcius?"


    Es musste ja nicht der ganze Ordo Decurionum mitkommen, aber zwei Gesandte waren wirklich ein bisschen wenig...

  • Keiner der Angesprochenen machte den Mund auf. Naja, dass Gesandtschaften unbeliebt waren, hatte er sich gedacht, aber dass sie so unbeliebt waren? Schließlich beschloss der alte Petronier, einen anderen erprobten Modus zu finden:


    "Wenn's keine Freiwilligen gibt, schlage ich vor, dass wir unter allen Decuriones zwei weitere Gesandte losen."


    Er sah zu Marsus, der so etwas eigentlich einleiten musste.

  • Witjon seufzte leise. Er hätte nicht erwartet, dass die Gesandtschaft im Rat auf so wenig Begeisterung stoßen würde. Petronius schlug daraufhin eine Verlosung vor, was Witjon mit einem Nicken zur Kenntnis nahm und sich erhob. "Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig," stellte er fest und gab ein paar abseits herumlungernden Amtshelfern einen Wink. "Bereitet alles Nötige vor. Ich schätze wir können solange eine kurze Pause machen, bis die Amtshelfer soweit sind." Zustimmendes Gemurmel bestätigte Witjons Annahme, dem diese Sitzung bereits wie eine Ewigkeit schien.


    Sim-Off:

    Wie genau sah eine solche Verlosung denn aus? :D
    Wurden die Namen auf Tonscherben geritzt und aus einem Beutel gefischt oder wurde nach Nummern sortiert und gewürfelt oder wie darf ich mir das wohl vorstellen?

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