• Atrium


    Das Zentrum des Hauses
    [Blockierte Grafik: http://img697.imageshack.us/img697/3266/atrium.png]



    Von der Porta kommend erreicht man das Atrium des Hauses.
    Fast in der Mitte der alten Casa gelegen, bietet es der Familie einen Raum
    um Gäste zu empfangen oder einfach etwas Zeit totzuschlagen.
    In der Mitte des Atriums befindet sich, in den Boden eingelassen, das
    Impluvium. Auf der Oberfläche des Beckens schwimmen einzelne Blüten,
    die regelmässig von fleissigen Sklavenhänden ausgetauscht werden.
    Am Rand des Impluviums steht eine weisse Marmorbank neben der sich
    eine Statue aus weissem Marmor befindet, die Gaius Prudentius Commodus
    darstellt.


    Von hier aus erreicht man die meisten übrigen Teile des Hauses.

  • Commodus betrat das Atrium. Die Sklavenschar, die ihm in seinem Gefolge begleitet hatten, verstreuten sich nun weitestgehend um ihren diversen Aufgaben im Haus nachzugehen.
    Commodus orderte bei einem der Sklaven etwas Wasser und etwas Brot und begab sich zum Impluvium. Er setzte sich auf die kleine Marmorbank, die sich am Rande des Impluviums befand und schaute auf das Wasser.

  • Balbus und seine beiden Begleiter waren durch ihre Schritte bereits zu hören gewesen, als sie zur Porta hereingekommen waren und so vermutete Balbus, dass jeder, der sich im Atrium befand seine Ankunft mitbekommen hatte. Als er seinen Vater auf der Bank am Impluvium sitzen sah, grüsste er ihn daher auch direkt mit kräftiger Stimme: "Salve, Vater. Ich bin erfreut dich hier anzutreffen."


    Die beiden Milites Bestia und Brutus stoppten kurz nach dem Einmarsch in das Atrium und standen still dort.

  • Commodus hatte mittlerweile endlich seinen Wasserbecher und das Brot bekommen und hatte beides neben sich auf der Bank platziert, als er die Schritte von Soldaten hörte. Er war sich sicher, dass es Soldaten waren, schliesslich hörte er sowas ständig. Während sein Sohn ihn begrüsste, erhob sich Commodus langsam, nachdem er seine Toga im Sitzen etwas zurechtgezupft hatte.
    "Salve, mein Sohn. Ich bin ebenso erfreut dich schon so früh zurückkehren zu sehen." Er schaute zu den beiden Milites im Hintergrund. "Gibt es irgendwelche Probleme, oder sind dies Freunde von dir?"

  • Balbus schaute zu den beiden Milites.


    "Das sind die Milites Digitius Bestia und Dillius Brutus. Sie sind vorübergehend für meinen Schutz und den Schutz dieses Hauses abkommandiert." erklärte er die Anwesenheit der Soldaten.


    "Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, Vater. Du wirst von ihrer Anwesenheit kaum etwas mitbekommen. Sie werden sich ruhig und still verhalten, nicht wahr Milites?"


    "Jawohl, Princeps!""Jawohl, Princeps!" erklang es, wie aus einer Kehle.


    "Siehst du, kein Grund zur Beunruhigung." sagte er leicht lächelnd zu seinem Vater, während er einen Sklaven hinzu winkte und diesem seinen Umhang übergab, dessen Schliesse er bereits zuvor gelöst hatte.

  • Commodus betrachtete die Milites etwas skeptisch, nickte dann jedoch.
    "Nun gut, mein Sohn, du wirst schon wissen was du tust."


    Er wandte sich an die Milites: "Bestia und Brutus. Geht mit diesem Jungen..." er deutete auf einen jungen Sklaven "... und lasst euch in der Küche etwas ordentliches zu Essen geben."


    Dann wandte er sich wieder an seinen Sohn: "Ich habe eine beunruhigende Nachricht aus Germania erhalten."

  • Die Milites rührten sich nicht, bis Balbus ihnen einen kurzen Wink gab. Dann folgten sie dem kleinen Jungen. Balbus hatte mittlerweile seinen Schwertgurt gelöst und gab diesen, mit dem daran befestigten Gladius, dem Sklaven, der zuvor auch seinen Umhang entgegengenommen hatte.


    "Beunruhigendes aus Germania? Ich dachte schlechte Nachrichten kommen derzeit nur aus Hispania." sagte er.


    Er wandte sich einem anderen Sklaven zu und gab diesem die Anweisung Wein zu holen. Der Sklave eilte davon.

  • Commodus deutete auf die Bank und nahm selbst darauf Platz.


    "Es ist eine Nachricht von meinem dortigen Landgut. Bedauerlicherweise wird mein Vilicus vermisst. Die Suche verlief bisher ergebnislos. Und ich bin mir nicht sicher, ob man ihn überhaupt noch finden wird." sagte er.


    "Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein Wenig daran zweifle, dass der Maiordomus der vorübergehenden Verwaltung des Gutes gewachsen ist. Schliesslich hat er mit soetwas keine Erfahrung."


    Commodus war sichtlich erschöpft, hatte er an dieser Sache doch bereits seit dem frühen Morgen, als er den Brief erhalten hatte, zu knabbern gehabt.

  • Balbus setzte sich zu seinem Vater und nahm kurze Zeit später von dem Sklaven einen Weinbecher entgegen. Während er seinem Vater zuhörte, nippte er an dem Wein und befand ihn für gut.


    "Das sind wirklich unerfreuliche Nachrichten. Aber ich glaube, dass dein Maiordomus das schon hinbekommen wird. Die Sklaven auf dem Gut wissen auch sicherlich selbst, was sie zu tun haben." sagte er. "Da werden ein paar Tage ohne einen Aufpasser nicht weiter ins Gewicht fallen."


    Er schaute seinen Vater an und musste sich erneut eingestehen, wie alt er geworden war.

  • "Ich hoffe du hast Recht." sagte Commodus und schaute auf das Wasser des Impluviums.


    Nachdem er eine Weile schweigend dort gesessen hatte, seinen Sohn neben sich wissend, fragte er diesen, ohne sich ihm zuzuwenden: "Warum ist es notwendig, dass du Soldaten in mein Haus bringst?"
    Die Frage klang eher beiläufig und doch war sie für den alten Mann von grosser Wichtigkeit.

  • Die Zeit, die sein Vater nutzte um schweigend auf das Wasser zu blicken, nutzte Balbus um den Weinbecher zu leeren und seinen eigenen Gedanken nachzujagen. Auf Commodus Frage hin sagte er: "Es gibt dort draussen in den Strassen das eine oder andere Subjekt, dass mir in diesen Zeiten nicht sehr freundlich gesonnen ist." Dass er dabei vor allem an eine gewisse Dame dachte verschwieg er.


    Er erhob sich. "Verzeih mir Vater, aber der Tag war lang und anstrengend und ich würde mich gerne zurückziehen, wenn du nichts dagegen hast."

  • Commodus reagierte auf die Erklärung seines Sohnes lediglich mit einem Nicken. Als Balbus sich dann erhob schaute er ihn an. Auch die Bitte sich zurückziehen zu dürfen, quittierte er lediglich mit einem Nicken.


    Dann erhob er sich ebenfalls. "Ich sollte mir auch etwas Ruhe gönnen." sagte er und ging in Richtung Peristylium. "Gute Nacht, mein Sohn."

  • Balbus beobachtete wie sein Vater auf das Peristylium zuging und war kurzzeitig versucht ihm hinterher zu gehen um auf ihn aufzupassen, doch verwarf er diese Idee. Er bewegte sich stattdessen auf den Treppenaufgang zu und rief nach den beiden Milites: "Bestia! Brutus!"
    Die beiden kamen wenige Augenblicke später angetrabt, als Balbus bereits die Tür, welche den Treppenaufgang verbarg, erreicht und geöffnet hatte. Er schaute die beiden an und sagte: "Miles Brutus, du wirst hier unten bleiben und Wache halten, lass dir von den Sklaven eine Lampe geben. Miles Bestia, du kommst mit mir in das Obergeschoss und wirst dort wachen."
    Die Milites nickten und während Brutus sich auf die Suche nach einem Sklaven machte, erklomm Balbus, gefolgt von Bestia die Treppe zum Obergeschoss.

  • Commodus führte Furianus in das Atrium des Hauses, wo gerade mehrere Sklaven damit beschäftigt waren die, auf dem Impluvium schwimmenden, Blumen auszutauschen, während eine Sklavin in einer Ecke sass und dort die Hauskatze bürstete.


    Commodus ging auf das Impluvium und die, an dessen Rand stehende, Marmorbank zu. Vor dieser blieb er stehen und wandte sich Furianus zu: "Darf ich dir etwas anbieten?"

  • "Einen Becher Wasser, danke."


    Antwortete Furianus und nahm auf der kühlen Bank Platz.


    "An heissen Sommertagen sitze ich auch oft im hortus oder eben an einem flavischen Impluvium. Ein Fenster zu den Göttern, das dazu noch den Raum zu kühlen vermag."

  • Commodus gab der Sklavin, die sich um die Katze kümmerte, die Anweisung eine Kanne Wasser und zwei Becher zu holen und nahm dann ebenfalls auf der Bank Platz.


    "Ich geniesse die Ruhe, die von diesen kleinen Oasen ausgeht, immer wieder gern. Selbst in Germania im tiefen Winter setzte ich mich an das Impluvium meines Hauses und beobachtete, wie das Eis, das sich darauf häufig bildete, im Licht der Sonne glitzerte."

  • "Ja, man schafft sich allzu gerne diese kleinen Idylen, besonders in turbulenten Zeiten voller Pflichten, Aufgaben und Sorgen."


    Die Stimmung war nicht die, die sich anbot über Geschäfte zu reden, doch dies war der Grund weswegen Furianus hier mit seinem Kollegen saß und so musste er das Thema zwangsweise anschneiden.


    "Nun, lass uns die Spiele besprechen. Ich fürchte, wir haben nicht mehr so viel Zeit.
    Wie teilen wir sie auf, Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe sind wohl das Mindeste, was wir bieten sollten. Theaterstücke wären ein gutes Programm nebenbei. Hast du darüber hinaus noch Vorschläge?"

  • Commodus bedauerte es, dass dieser kurze Moment der Ruhe für Geschäftliches geopfert werden musste.


    "Ich muss gestehen, dass ich von all dem nicht sonderlich viel verstehe. Die letzten Spiele, an denen ich teilgenommen habe, sind schon viele Jahre her. Und organisiert habe ich noch nie welche."

  • "Naja, das ist aber auch kein Grund zum Verzweifeln, Commodus."


    Er versuchte aufmunternd zu klingen und lächelte.


    "Wir müssen es aber aufteilen, denn wenn wir alles zusammen machen so werden wir, das fürchte ich nicht nur, ich ahne es, niemals fertig mit den Planungen.
    Was hälst du davon, wenn ich mich den Tierhetzen annehme und die den Gladiatorenkämpfen? Warum, weil ich schon einmal Gladiatorenkämpfe auszurichten hatte, mir damit jedoch kein Kunststück gelungen ist, fürchte ich.


    Die Thatervorführungen können wir uns ja dann teilen, denn es gibt genug Werke. Vielleicht etwas nicht allzu altes, so etwas wie die Metamorphosen des Ovid die Elias oder odyssee könnte man auch nehmen, wobei dies wohl dem Alten zugerechnet werden kann und ich fürchte dieser Sagen mag das Publikum schon überdrüssig werden.
    Außerdem frönen wir mit Ovid dem Zeitgeist und dem Patriotismus."

  • Die Sklavin kehrte zurück und servierte Wasser, Wein und Weinwasser.


    "Das klingt recht sinnvoll. Gladiatorenkämpfe sind sicherlich nicht sehr schwer zu organisieren." Kurz kam in ihm die Idee auf, einfach seinen Sohn um ein paar Verbrecher für die Kämpfe zu bitten.


    "Die Theatervorführungen sind sicherlich ein Thema für sich. Ovid wäre sicherlich angebracht, doch würde ich die, wie du sie nennst, 'Alten' nicht ganz aussen vorlassen. Vielleicht einen der alten griechischen Meister? Sophokles, Aischylos oder Euripides zum Beispiel."

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