Mars - Ein Sühneopfer

  • Dringende Geschäfte hatten Valeria von ihrem Besuch in Mogontiacum recht schnell wieder zurückkehren lassen nach Colonia. Es war spät, beinahe schon dunkel, als sie ankam. In Mogontiacum hatte sie Schlimmes erfahren: Man hatte den Tempel des Mars geplündert. Vor Ort hatte sie nicht mehr tun können als den Vorfall den zuständigen Behörden zu melden, die nach dem oder den Tätern suchen würden. Auch hatte sie Rom informiert und organisiert, dass in der unerklärlichen Abwesenheit des Pontifex auf die Tempel geachtet werden würde. Sie hatte gelegentliche Kontrollbesuche angekündigt, die zwar jeweils eine Woche für Hin- und Rückreise in Anspruch nehmen würden, aber als ranhöchste Priesterin vor Ort war das nun einmal etwas, das man in Kaug nehmen musste. Und Valeria würde es mit einer grimmigen Entschlossenheit tun.


    Nun, als es beinahe dunkel wurde, stand Valeria im Tempel des Mars zu Colonia und vertreilte Anweisungen.


    ".....dafür folgendes: Dinkelkekse, Spelzkuchen, Wein - am besten Falerner - und natürlich einen Stier. Scheut keine Mühen, nehmt den besten, den ihr auf die Schnelle auftreiben könnt. Wenn ich morgen hierher komme, muss alles bereit sein. Das Sühneopfer wurde schon viel zu lange aufgeschoben. Ich werde beten, dass Mars es dennoch annehmen wird. Bringt auch Blumen her und kauft zur Sicherheit noch mehr Weihrauch ein. Und vergesst mir nicht wieder, die......"


    Schließlich fuhr sich Valeria mit dem Handrücken über die Stirn. Sie war entestzlich müde.


    "Gut. Ich werde gleich morgen früh hier herkommen, wenn die Sonne aufgegangen ist. Und ich will hoffen, dass ihr bis dahin alles organisieren konntet. Gute Nacht!"


    sagte sie und sah jeden der sieben Popae noch einmal eindringlich an, damit sie auch ja die Dringlichkeit ihrer Anweisungen verstanden. Dann drehte sie sich herum und ging.

  • Mars war offenbar der einzige, der tatsächlich morgens früh gleich nach Sonnenaufgang am Schauplatz des Opfers erschien. Ungeduldig tippte er mit seiner Lanze auf den Boden, während er wartete.

  • Valeria kam auch bald darauf am Marstempel an. Eine seltsame Aura umgab den Tempel. Vielleicht hatte Mars persönlich schon sein Augenmerk auf den Ort gerichtet, an dem das Opfer stattfinden sollte. ;)


    Die junge Frau trommelte mit einigen wenigen Befehlen die Belegschaft des Tempels zusammen und erkundigte sich nach den Besorgungen. Die jungen Popae hatten es doch tatsächlich geschafft, alles aufzutreiben. Zwar hatte der Veihhändler schon geschlossen gehabt, erzählt ein junger Mann, aber den Laden eigens für die Priester noch einmal geöffnet, als diese ihm die Dringlichkeit ihres Einkaufs deutlich gemacht hatten.


    "Gut", sagte Valeria und nickte. In der Hand hielt sie noch das Opfermesser, das sie im Gehen von dem kleinen Schrank in ihrem Zimmer geklaubt hatte.
    "Ist denn schon alles vorbereitet?" fragte sie prüfend. Eine junge Popa tat verlegen, als Valeria sie ansah, und entgegnete:
    "Ähhm... naja, es ist nicht mehr soooo viel Weihrauch da. Und wir konnten keinen anderen ausfindig machen..." Valeria seufzte tief und runzelte die Stirn.
    "Du weiß, wofür wir Weihrauch brauchen?" - "Ja. Um die Aufmerksamkeit des Gottes auf den Tempel und damit auf das Opfer zu lenken", schoss die junge Frau ab. Valeria nickte.
    "Genau. Und aus diesem Grund wirst du jetzt rasch zum Capitolinium laufen und von dort die doppelte Ration Weihrauch holen, die wir benötigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Mars nun im Mittelpunkt steht an diesem Tage. Rasch, beeil dich!"
    Das Mädchen nickte und nahm die Beine in die Hand, während Valeria sich an die übrigen Priester wandte.
    "Ihr anderen geht und richtet scnell alles her. Ist es ein guter Stier? Ich hoffe es. Nur ein guter Stier wird Mars besänftigen können", sagte sie und fügte gedanklich ein 'ich hoffe es zumindest' an. Die Popae verteilten sich und Valeria bereitete sich selbst mental auf das Opfer vor.

  • ... und wartete und wartete. Aus dem frühen Morgen wurde der späte Morgen und aus dem späten Morgen der Vormittag.


    Doch nicht die Sonne stieg auf, sondern Wolken, die zusammen mit der verschleierten Sonne alles in ein unwirkliches Licht tauchten.


    Sim-Off:

    Vom Kriegsgott zum Grafikgott an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzlicher Dank für das neue Götterzorn-Template. :)

  • Centurio Matinius Plautius bog in voller Montur um die Ecke. Im Marstempel sollte heute ein großes Sühneopfer stattfinden, wenn die Gerüchte in der Stadt stimmten. Warum nur fragte sich Plautius. Er war einfach nicht mehr auf dem Laufenden. Vielleicht sollte er in seiner Freizeit weniger Literatur lesen und Kräutersud trinken.


    Mit etwas Glück konnte man dort einen Mars-Priester nach dem Opfer abgreifen und zu einem Besuch im Lager der Legio IX motivieren. Plautius und einige andere Soldaten wollten Mars danken, daß er in ihrer Zeit in Germanien seine schützende Hand über sie gehalten hatte. Jetzt wo es nach Mantua ging, wollte man bei Mars in Germanien keine unbeglichenen Rechnungen zurück lassen.


    Danach würde man nur noch schnell Opferwaren besorgen müssen. Dummerweise hatten alle Soldaten dieselbe Idee gehabt. JEDER hatte Dinkelkekse, Räucherwaren und ein Souvenir aus den Germanenschlachten besorgt. Aber an ein Opfertier hatte natürlich keiner gedacht. Was opferte man da nur? Es mußte ja bei einem halben Dutzend Leuten ja wohl nicht gerade der obligatorische Stier sein. Ob Mars sich auch mit etwas Kleinerem zufrieden geben würde?

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sim-Off:

    Danke, Plautius, dass wenigstens du geschrieben hast!
    Zum neuen Template: Genial, gefällt mir sehr gut! Sollte man vielleicht in Mogontiacum auch setzen. :D!


    Es hatte augenscheinlich größere Probleme mit dem Weihrauch gegeben. Die Vorräte schienen erschöpft und es hatte den Popa eine Menge Zeit gekostet, überhaupt noch welchen aufzutreiben. Bei dieser Gelegenheit war auch gleich noch neuer Nachschub bestellt worden.


    Nun kehrte der junge Mann also endlich zu der wartenden Gesellschaft zurück, sichtlich geschwitzt und hörbar außer Atem. Er würde wohl zu nichts mehr zu gebrauchen sein an diesem Tag, so sehr hatte er sich abgekämpft. Valeria indes fackelte nicht lange und begann nun umgehend mit dem Opfer. Während einige Opferdiener schon den frisch besorgten Weihrauch im Foculus verbrannten und dichter Nebel aufstieg, um den Gott in der Nase zu kitzeln, richtete die Sacerdos das Wort an die Menschen vor sich.


    "Römer und Freunde Roms! Wir finden uns heute hier ein, um dem großen Gott Mars ein Sühneopfer darzubringen. Einige von euch werden sich fragen warum. Gern will ich euch von der schändlichen Tat berichten, die sich in Mogontiacum ereignet hat! Feige Diebe brachen in den Tempel des großen Mars ein und entwendeten alles, was nicht niet- und nagelfest war!"


    Valeria schüttelte den Kopf und hob die Hand gen Himmel.
    "Nun zürnt Mars. Er zürnt, weil dieser Einbruch nicht nur lange Zeit unentdeckt blieb und nur durch einen Zufall - ja, einen Zufall! - entdeckt wurde, sondern auch, weil der Umstand, dass man Dinge entwendet hat, die ihm gehören, ihm geweiht sind und zu seinem irdischen Eigentum zählen, niemanden groß zu interessieren scheint! Damit wurde eine Lawine ins Rollen gebracht! In Rom spricht man von einem Prodigium, Iuno zürnt den Menschen. In Hispania brach man ebenfalls in den Marstempel ein. Es ist unsere Pflicht, ihr römischen Bürger und Freunde des Imperiums, Mars für dieses, unser Verfehlen um Vergebung zu bitten!"


    Sie verstummte und wartete mit steinernem Gesicht auf die Reaktionen der Bevölkerung.


    Sim-Off:

    Es wäre schön, wenn ich auch weiterhin nicht allein schreiben müsste. Danke. ;)

  • Auch Marcus hatte noch eine offene Rechnung, die Mars jederzeit einfordern konnte. Schließlich hatte ihm der Kriegsgott, Marcus war davon fest überzeugt, im Kampf gegen den Germanen geholfen und auch als er ihn bei seiner Flucht überwältigen konnte. Da wollte er sich vorher noch erkundigen, ob das Opfer hier in CCAA geleistet werden musste oder in Roma reichen konnte. Und so platzte er kurze Zeit nach seinem Centurio in den Tempel und ihn den Sühnedienst. Sofort ergriff ihn der angemessene Ernst und Feierlichkeit. Hatte er doch von kleinauf den Respekt vor Priestern und ihren Zeremonien gelernt.


    Aufmerksam lauschte er der Priesterin. Wobei ihm dabei auch die Frage einfiel, woher sie ihm bekannt vor kam. Ach ja, eine Verwandte seine Legaten. Die schnuckelige Blondine, die er ab und an gesichtigt hatte. Aber da Marcus nicht wirklich auf hellhaarige Frauen stand, vergass er jenen schon fast frevelhaften Gedanken sofort. Die Worte der Priesterin lenkten ihn auch schnell ab. Eingebrochen? In einen Tempel von Mars? Was war noch mal ein Progidium...? Marcus grübelte einige Sekunden ehe es ihm einfiel. Entsetzen machte sich auf seinem Gesicht breit und er griff unter seine Tunika, wo er ein Schutzamulett trug. Jetzt fielen ihm auch viele unheilvolle Zeichen ein. Seine Lederbänder, die dauernd rißen, das schlechte Wetter und dann hatte er gehört, daß vor kurzem eine Katze mit zwei Köpfen geboren wurde. Wie schrecklich! Dementsprechend erschrocken sah Marcus auch aus.


    "Wer waren diese Frevler? Sie müssen dafür bluten!"

  • Sim-Off:

    kein thema. zumal wir dich danach gleich als priesterin einfangen und mitnehmen werden. kannst hier also noch einmal gut üben und im castellum sollte es dann klappen. :P



    Plautius war verwundert. In den Marstempel in Mogontiacum war eingebrochen worden. Was hatte das hier mit CCAA zu tun und warum stand Decima Valeria jetzt dort vorne und nicht der Pontifex von Mogontiacum bzw. ganz Germania? Gab es in Mogintiacum etwa keine Marspriester, daß ein Einbruch lange unentdeckt blieb. Sehr sonderbar.


    Hm, was war noch mal ein Prodigium? Ein schlechtes Götteromen?


    Plautius wandte sich an eine fragende Stimme im Hintergrund. Er konnte den Frager aber nicht erkennen, denn die Menschenmenge war groß. So antwortete er in gewohnter, juppitergleicher Stimme, wie auf dem Exerzierplatz.


    "Ist doch klar wer die Frevler waren! Der germanische Widerstand! Die Tage ein Einbruch in den Marstempel, gestern Nacht die Ermoderung eines Tribunus in der Stadt. Und morgen zünden sie dann frech dem Comes das Haus an. Das schreit nach einer Strafexpedition und hartem Durchgreifen. Aber Mars wird mit seinem Finger oder seinem Schwert uns schon die Übertäter zeigen, wenn wir uns seiner Gunst wieder würdig erwiesen haben. Und jetzt Klappe da hinten, damit die Priesterin endlich das Opfer vollziehen kann!"



    Sim-Off:

    wir sind nicht mehr lange da, aber bis dahin harren wir mit dir aus!

  • Mit unverhohlener Zufriedenheit betrachtete Valeria, dass es scheinbar nicht allen Gläubigen gleichgültig war, was für Frevel an den Göttern geübt wurden. Gerade wollte sie dem Fragengen antworten, als ein Soldat ihm schon die Wacht las. Valeria zuckte unmerklich zusammen ob des zornigen und lauten Tones im Tempel, rief den Mann jedoch nicht zur Ordnung, denn er hatte schlicht und ergreifend Recht. Die Information, dass jemand ermordet wurde, war ihr neu und ließ sie kurz die Stirn runzeln, doch auch hierzu sagte sie im Moment nichts weiter, sondern fuhr nun fort:


    "In der Tat wird derzeit ermittelt, doch die Aussicht auf ein Aufspüren wird ohne die Hilfe der Götter wohl auf ein Minimum schrumpfen. Zu lange ist das Verbrechen her, leider."


    Sie sah bedauernd in die Runde. Dass die Taverne in Mogontiacum abgebrannt war, erwähnte sie nicht, obwohl auch dieser Vorfall bereits in aller Munde war. Stattdessen erhielt sie nun von einem Popa das Zeichen dafür, dass alles bereit war. Valeria nickte und besprenkelte nun die Anwesenden mit Wasser, um sie rituell zu reinigen. Sie wusch sich die Hände in einer bereitstehenden Schüssel, trocknete die Hände mit dem malluium latum und zog sich dann ihre Palla über das blonde Haar, während die Tibicines mit ihrem Flötenspiel begannen.


    "Mars! Stammvater und Schutzherr Roms! Erhöre deine Kinder, das römische Volk, und jene, die uns und euch, den Göttern, wohlgesonnen sind! Verlasse uns nicht in diesen schweren Zeiten, da wir die Schuldigen finden müssen, um den Frevel an dir zu vergelten. Zürne uns nicht, denn wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um den Schuldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen!"


    Nach und nach wurden während diesen wenigen, aber dennoch ernsten Worten, die Valeria laut und anstelle eines Gebets sprach, die Opfergaben in den Foculus gelegt, wo die Zungen sie gierig annahmen. Dinkelkekse, Spelzkuchen und noch so einiges mehr wanderte in die flache Feuerschale, fing Feuer und verbrannte. Dass die Flammen die Gaben annahmen, war vorhersehbar gewesen, doch was würde Mars wohl tun? Zuletzt wurde der Wein geopfert. Feinster Falerner, in angemessener Menge: viel.


    Es dauerte nicht lange, da war das Voropfer im Inneren des Marstempels vollzogen. Nun würde das Blutopfer auf dem Tempelvorplatz folgen...



    Sim-Off:

    Plautius: ist gebongt! :D

  • Die Menge teilte sich problemlos, was zum Teil auf die zahlreichen Soldaten zurück zu führen war, welche hier intuitiv so einschwenkten und sich aufstellten, daß für die Priesterin und ihre Helfer eine Gasse gebildet wurde durch die sie auf den Tempelvorplatz kommen konnten. Erst danach strömten die Zuschauer und Gläubigen aus dem Tempel um die besten Plätze zu ergattern.

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  • Es dauerte nicht lange und die Prozession langte auf dem Tempelvorplatz an, wo ein kleiner Altar und ein Bildnis des Mars aufgebaut waren. Ein Victimarius wartete hier schon. Valeria stellte sich vor den Altar, locker umringt von den Opferhelfern. Die Tibicines hielten sich nun im Hintergrund auf und spielten weiter, während ein Popa langsam und feierlich den mit roten und weißen Bändern verzierten Stier heranführten. Und in der Tat: Es war ein Prachtkerl. Selbst durch die Bänder hindurch konnte man das eindrucksvolle Spiel seiner Muskeln beobachten, während das Tier mit interessierten Augen und wankendem Kopf seinem Schicksal entgegenschritt. Valeria war zufrieden mit den Popae, die den Stier besorgt hatten. Seine Hufe glänzten golden und er bot wahrlich eine Augenweide.


    "Oh großer Mars!" rief Valeria nun.
    "Wir bitten dich, verlasse uns nicht aufgrund des Frevels weniger! Uns, die wir an dich glauben, dich verehren und dir nach wie vor huldigen, sei es als Kriegsgott, als Beschützer von Vieh und Feld oder als Wahrer der Manneskraft. Nimm diesen Stier an, als ein bescheidenes Opfer derjenigen, die dir vertrauen! Wir bitten dich, nimm dieses Opfer an als Zeichen unserer Demut, als Zeichen unseres Glaubens und als Versprechen, dass die Zuständigen alles in ihrer Macht stehende tun werden, um den Frevel an dir zu rächen, oh großer Mars!!"


    Valerias Blick glitt zu dem Victimarius hinüber. Er war bereit. Ein weiterer Opferhelfer nahm dem Stier die Bänder ab und betäubte ihn mit einem wuchtigen Schlag auf den Kopf. Das Krachen eines gesplitterten Schädels stand einen Moment in der Luft, ebenso wie der Weihrauch. Dann trat ein zweiter Opferdiener hinzu, das Opfermesser in der Hand. Er strich dem Tier im traditionellen Ritus über den Rücken und fragte "Agene?"


    "Age", gab Valeria standhaft zurück. So stach der Opferdiener dem Tier in den Hals. Blut spritzte über den Boden, benetzte Valeria, beinahe alle Priester und auch einige der Umherstehenden. Zwei Opferschalen wurden mit dem Blut des Stieres gefüllt. Es dauerte lange, sehr lange, bis der Stier endlich ausgeblutet war oder der Blutstrom zumindest allmählich versiegte. Nun wurden die Eingeweide herausgeschnitten. Der Victimarius wusch seine Hände und Unterarme gründlich. So nahm er dann die Patera entgegen, auf der die Eingeweide lagen.


    Kritisch und mit angehaltenem Atem untersuchte er sie auf Makel und Abnormalitäten. Valeria war sich sicher, dass nicht nur sie stumm betete, dass Mars das Opfer annahm und ihnen nicht mehr zürnen würde.

  • Meine Güte, zu welchen Zeiten man heutzutage als Beamter aufstehen musste....das grenzte ja schon fast an Körperverletzung.
    Und dann stellte ich auch noch fest, dass ich fast schon zu spät gekommen war. Flugs stellte ich mich zu den anderen "Zuschauern" und schaute nach vorne, damit ich nichts verpasste. Zwar war der Tempel in CCAA verschont worden, doch der Zorn des Mars konnte sich schließlich auf die ganze Provinz auswirken. Oder zumindest auf einen Tribunen, der mir sehr am Herzen lag :]
    Als ich den Stier entdeckte, wuchs meine Hoffnung. Der würde dem Kriegsgott sicher gefallen, er sah wundervoll aus.
    Und da geschah es endlich. Dem Stier wurde in den Hals gestochen und er brach zusammen.
    Einmal mehr verfluchte ich meine Größe. So konnte ich ja kaum etwas sehen...also stellte ich mich auf die Zehenspitzen und reckte den Hals...


    Sim-Off:

    *sich mal zwischen die ganzen Militärs drängel* :P

  • Plautius trat galant einen Schritt zur Seite als das Blut spritzte, so daß der Comes hinter ihm und eine edle Dame auch noch ihren Teil abbekamen. Der Dame schien das Blut wesentlich mehr auf ihrer Kleidung auszumachen als den Soldaten. Sie fiel beinahe in Ohnmacht. Pah!

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  • Seufz. Es gab also doch noch Gentlemen auf der Welt.
    Mit Lucidusgesicht sah ich an meiner Tunika hinab. Naja, das war ich ja aus meiner Zeit als Popa noch gewöhnt :P
    Mein strafender Blick galt kurz dem Centurio, der im falschen Moment zur Seite getreten war. Ah...das war ja dieser Matinier...der Bruder von Fuscus, oder etwas in der Art.

  • Plautius drehte das blutverschmierte Gesicht und grinste den Comes an.
    "Könnt ihr genug sehen oder wollt ihr noch etwas weiter nach vorne?"
    Den bösen Blick ignorierte er. Die schaute dafür viel zu harmlos.

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  • Pah, jetzt, wo schon das Meiste um war, fragte er sowas. Soooo riesig war er ja nun auch wieder nicht 8)
    Rein aus Trotz setzte ich ein süffisantes Grinsen auf und trat zwei Schritt nach vorne.
    "Besten Dank. Sehr nett von dir, Legionarius."
    Als könnte ich kein Wässerchen trüben, grinste ich den Matinier an, in der stillen Hoffnung, hier, bei einem Opfer, würde ein Centurio nicht die halbe Stadt zusammenbrüllen, weil ich ihn einen Legionär genannt hatte :D
    Die Dame, die bis eben neben mir gestanden hatte, war indes bemüht, durch intensives Rubbeln das Blut noch tiefer in ihre Kleidung zu reiben. Was sie damit bezweckte blieb mir allerdings schleierhaft.

  • Instinktiv hatte Marcus Haltung angenommen auf den donnernen Befehl, der mit Plautius laut dröhnender Stimme über die Menge drang. Die Germanen waren schuld? Aber natürlich...daran hätte Marcus ja sowieso gleich denken müssen. Innerlich schlug sich Marcus gegen die Stirn. Gut, daß sie nicht mehr allzulange hier in Germania waren. Marcus lauschte der Priesterin aufmerksam und schwor sich innerlich, sollte er einen der Halunken in die Finger bekommen, würden er lange und schmerzlich dafür büßen. Mars derart zu beleidigen? Das war für Marcus, der ja auch den Saliern angehörte, ein besonderes Greuel. Aber da würde er mit einigen Leuten in Rom noch darüber sprechen müssen. Aufmerksam verfolgte er die Opferung, doch die unblutigen Opfer konnten ihn nie lange fesseln. So schweifte sein Blick etwas hin und her, ehe die Prozession sich aufmachen wollte. Marcus trat ebenfalls zur Seite, als ob er einem hohen Offizier Spalier stehen müsste und folgte dann nach draußen.


    Draußen angekommen drängte sich Marcus ziemlich weit nach vorne, aber ein Stück hinter seinem Centurio. Wegen seiner Körpergröße hatte Marcus durchaus eine gute Sicht auf das Opfer. Zufrieden betrachtete er den Stier, der heran geführt wurde. Was für ein Prachtkerl. Ja, so einen müßte er ebenfalls noch erwerben. Und was für ein Riesenkerl der Stier war. Wirklich Mars angemessen! Mit Argusauge verfolgte Marcus die Handlungen der Sacerdos und nickte immer mal wieder zufrieden. Auch als dem Stier die Kehle aufgeschnitten wurde, war Marcus ganz von der Zeremonie gefesselt. Ein erlöstes Aufseufzen kam von ihm als der Stier ohne Widerstand sich töten ließ und kaum zuckte. So war es gut und es zeigte, daß das Tier sich freiwillig opfern wollte oder es zumindest den Anschein machte.


    Just in dem Moment blickte er zu seinem Centurio als dieser sich mit Aelia unterhielt. Die dunklen Locken der Comes lenkte sofort Marcus Blick auf sie. Er blinzelte ein oder zwei mal und sah sie genauer und mit sehr viel Interesse auch an. Was für eine Schönheit!, kam ihm sofort der Gedanke. Sein Mund öffnete sich kurz. Gleich erinnerte er sich an seine 'Manieren', schloß sofort wieder seinen Mund und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Was für eine Frau...und so eine Schönheit musste er erst hier in Germania entdecken bevor er das Land wieder verlassen würde. Was für ein Jammer!

  • Plautius ignorierte die Bemerkung der Comes. Entweder hatte sie keine Ahnung vom Militär oder sie war gehässig und wollte ihn beleidigen. Er vermutete Letzteres, denn ohne Grund munkelte man nicht gewisse Dinge über ihren Charakter und warum sie immer noch nicht verheiratet war. :P

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  • Der Victimarius runzelte die Stirn und beugte sich tiefer über die Leber des Stieres. Valeria hielt den Atem an. Hatte er etwas gefunden? Und überhaupt, warum dauerte das so lange? Aber sie bewahrte ruhig Blut, denn immerhin stand sie hier vorn und viele Augen waren auf die Priester gerichtet, die hier vorn standen. Wenn sie nun in Panik ausbrach, würde sich das vielleicht auf die anderen übertragen und das wollte die junge Frau nicht. Also zwang sie sich zur Ruhe und betete stumm, dass Mars das Opfer annehmen würde....



    Sim-Off:

    Erst macht er so nen heißen und dann guckt er gar nicht. :huh: :fad: :D

  • Sim-Off:

    Wenn der Gott vier Tage auf sein Opfer warten muss dann kann der Priester ja wohl auch mal vier Stunden warten, bis der Gott guckt. :D


    Immerhin, das herbeigeschaffte Opfertier war ansehnlich, Kekse und Wein in ausreichender Menge vorhanden und die Präsenz zahlreicher Soldaten und einer kampfeslustigen Dame gab der Sache doch noch eine angemessene Atmosphäre. Der wolkenverhangene Himmel und das fahle Licht würde es kaum ermöglichen, einen Makel auf den Eingeweiden zu erkennen.


    Doch Mars Zorn würde erst besänftigt sein, wenn der Täter gefunden war.

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