• Die Türflügen schwingen gezogen von zwei Gardisten auf. Der Kaiser voran, Geminus und Livianus im Anhang betreten den Raum.


    Der Kaiser setzt sich an die Stirnseite eines großen Tisches und ein Diener legt ihm einige Dokumente vor, was er nickend quittiert.


    Livianus und Geminus suchen sich ebenfalls Sitze, man wartet auf den Rest des Consiliums und hängt seinen eigenen Gedanken nach.

  • Ich hatte es mir angewöhnt, eine große Schüssel mit Oliven zum Consilium mitzubringen. Bewaffnet mit dieser betrat ich also die Aula Regia, begrößte die Anwesenden, und nahm dann Platz und eine Olive.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Vitulus ging schnellen Schrittes hinein. Dabei grüßte er jeweils die Anwesenden, besonders die ihm besser bekannten. Er fand nach ein wenig Suche auch einen Platz für sich und setzte sich hin. Nun hieß es der Dinge die da kamen zu harren.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • "Ich heiße euch willkommen. Wieder ist es an der Zeit um über die Geschehnisse in Rom zu sprechen. Zu Beginn wollen wir uns über Flavia Messalina unterhalten. Helvetius Geminus und Decimus Livianus haben dazu zu berichten."

  • Steht zum Bericht auf.


    "Ich wurde von einem Römischen Bürger aufgesucht, der mir berichtet hat, dass sich die uns allen bekannte Senatorin, oder ehemalige, Messalina im Gewahrsam der Praetorianer befindet. Nach meiner Prüfung fand ich keine Anzeige, keine Anklage, kein Urteil eines ordentlichen Gerichtes gegen diese Person. Ein Römischer Bürger verschwindet nicht ohne Verhandlung in irgendwelchen Zellen, dabei schaue ich nicht weg!"


    Schaut energisch zu Hungaricus und etwas milder zum Kaiser.


    "Ich würde gerne erfahren was hier passiert ist. Ich weiß vom Attentatsversuch ihres Sohnes am Kaiser. Und habe Gerüchte von einer Verbannung gehört. Aber sowas kann doch nur Strafe sein, wenn ja wofür und nur durch Gerichtsurteil oder es war eine freundliche Abmachung. Und solche brechen, heißt nicht, dass man Staatsorgane zur Umsetzung nutzt. Diese Sache kratzt doch ziemlich an meinem Rechtsverständnis und ich bitte untertänigst um Aufklärung."


    Setzt sich wieder. Hatte er mit diesen offenen Worten zuviel riskiert? Zugegeben, Messalina war intrigant und er traute ihr so einiges zu, aber Recht muss Recht bleiben, für jeden.

  • Livianus sah etwas gelangweilt zu Geminus, als er seine Entrüstung kundtat.


    „Also zu deiner Information Senator Geminus. Messalina Oryxa befindet sich derzeit im Gewahrsam der Cohortes Urbanae, um genauer zu sein in unserem Cacer. Sie wurde vom Kaiser mit der Auflage, die Stadt Roma nie mehr zu betreten, ins Exil geschickt. Gegen diese Auflage hat sie verstoßen und wurde dabei von den Praetorianern festgenommen.“

  • Interessiert hörte sich Vitulus die Ausführungen der beiden an. Besonders überrascht war er ob der Tatsache, dass keine Verhandlung stattgefunden war. Hatte doch auch er von ihrem Verbrechen und auch einigem davor gehört, was würde geschehen? Würde vielleicht eine Verhandlung nachgesetzt?

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Nachdem Livianus geendet hatte:


    Dein Rechtsverständnis in allen Ehren, Geminus, aber wenn ich sie nicht verhaften hätte lassen, hätte man mir an dieser Stelle entweder mangelndes Pflichtbewußtsein oder absolute Unfähigkeit vorgeworfen. Wie schon Livianus gesagt hatte, hat der Kaiser unmißverständlich angeordnet, daß Messalina die Stadt niemals wieder betreten darf. Keine Rede von Stadtmauern, keine Eingrenzung auf bestimmte Bezirke, nein, es war von der Stadt Rom die Rede. Und unter "Stadt" verstehe ich alle Bezirke Roms, sonst wäre es ja unsinnig von "römischen Stadtbezirken" zu sprechen. Aber ich schweife vom Thema ab.


    Und ich wäre ein schlechter Jurist, wenn ich eine Verhaftung ohne gesetzliche Grundlage billigen würde. § 18 Abs 1 Cod Univ besagt klar, daß die Anweisungen des Imperators bindend sind. Sie hat gegen diese Anordnung verstoßen, und damit klar das Gesetz gebrochen. Davon, daß die Prätorianer und die Cohortes Urbanae unter Kriegsrecht stehen, rede ich erst mal gar nicht.


    Fragen hiezu?



    /edit: simoff von mir gelöscht, weil die gemeinten Personen das schon gelesen haben. Die Wirkung bleibt dieselbe.

  • Hört zunächst Livianus zu.


    "Aha, dann eben die Urbanae. Selbe Kaserne, anschließende Kohortennummern, Haarspalterei. Vom Kaiser ins Exil geschickt? Das ist eine Strafe, wann war die Verhandlung, was die bewiesene Straftat, was das Urteil, wer die Richter?


    Auf Grundlage von Mutmaßungen, Indizien und Willkür werden hier Römische Bürger einfach entsorgt! Seht ihr das nicht? Ist da niemand anders, der das bedenklich findet? Wer ist morgen der nächste?"

  • Eiskalt zu Marcus Decimus Livianus.


    "Ja, in diesem Fall stelle ich die Befehle des Kaisers in Frage!"


    Schaut leicht verschüchtert zu Julianus, nun würde sich dessen Charakter wirklich zeigen.


    Dann an Hungaricus gewandt.


    "Sicher, Du bist Deinem Diensteid verpflichtet, aber leiste Dir ein Gewissen, Praefectus. Und Verantwortung. Ich kenne § 18 Abs 1 Cod Univ, ich hab ihn mit dem Kaiser ja selber entworfen, als Ultima Ratio und nicht zum Tagesgeschäft.


    Aber wenn ihr es so handhaben wollt, dann nehmt zumindest meinen entschiedenen Protest zu solchen Methoden zur Kenntnis."


    Setzt sich und kocht vor sich hin.


    Sim-Off:

    Jungs, nehmts ausschließlich simOn ....

  • Spät hatte mich der Bote erreicht und sofort war ich auf die Nachricht hin losgeeilt.


    Die Beratung war schon im Gange, stellte ich fest, als ich eintraf.


    "Salve!", grüßte ich die Anwesenden und sagte zum Kaiser, "Mein Augustus, die Einladung erreichte mich soeben erst und ich eilte sofort hierher."


    Dann suchte ich mir einen freien Platz und ließ mir von einem der Anwesenden im Flüsterton über das bisher Besprochene berichten. Zusätzlich schnappte ich mir die Mitschrift eines Scriba und las nach, so das ich bald im Bilde war.

  • Zitat

    Original von Titus Helvetius Geminus
    Aber wenn ihr es so handhaben wollt, dann nehmt zumindest meinen entschiedenen Protest zu solchen Methoden zur Kenntnis."[/I]


    Setzt sich und kocht vor sich hin.


    Sim-Off:

    Jungs, nehmts ausschließlich simOn ....


    Livianus winkte mit der Hand ab und schüttelte den Kopf.


    "Wir nehmen ihn zur Kenntnis Senator! Danke für diesen überaus wichtigen Beitrag!"


    Sim-Off:

    Das beruht auf Gegenseitigkeit! ;)

  • Vitulus hörte den Ausführungen aller Beteiligten sehr genau zu. Details die er nicht wusste, fügten sich zu den soeben neu genannten hinzu. Mittlerweile meinte er die genauen Vorgänge genauer zu kennen. Eigentlich gehörte es sich nicht für ihn, als Neuankömmling, nun sogleich sich in den Vordergrund zu drängen. Doch andererseits schien er eben darum weniger in verschiedene Streitereien der einzelnen Parteien verwickelt zu sein. Also stand er von seinem Platze auf und schaute sich, während er auf Aufmerksamkeit wartete in der Runde herum, viele hohe Herren waren versammelt.


    "Werte Berater, verantwortungsvolle Römer. Ich verstehe sehr wohl, wenn Bedenken ob solcher Verfahren und Vorgänge bestehen. Auch mir geht die Republik und auch unsere Justitia sehr nahe. Sie ist nicht nur ein Teil Roms, sondern auch Teil des Selbstverständnisses eines jeden römischen Bürgers.


    Eben ein unzertrennlicher Teil dieses Roms ist auch unser Kaiser, Erster unter uns Bürgern. Eben ihm gebührt es für die Ordnung Roms zu gebieten. Er hat eine Order erlassen. Ist es dann nicht auch Recht so, wenn bei der Frage nach dessen Interpretation eben er selbst dafür befragt wird und bestimmt? Ich denke, auch er wird es sein, der sich um die Einhaltung des römischen Rechtes bemühen wird und dafür bürgen kann. Ihm hat noch mein Vater die Treue geschworen, mit dem Vertrauen in seine Weisheit und seine sichere Hand. Ich kann nicht glauben dass er sich geirrt haben sollte.


    Darum stelle ich in dieser Frage die Entscheidung des Kaisers über das Gesetz!"


    Nachdem er geendet hatte, schaute Vitulus erneut einmal eindringlich in die Gesichter der versammelten Männer, mit ernster Miene. Dann setzte er sich langsam erneut.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    4 Mal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

  • Auch Vitulus beteiligte sich von nun an sehr rege an der Produktion der Ruhe. Weder bewegte er seine Füße, noch gab er sonstige Geräusche von sich, sein Atmen und seinen Metabolismus auf ein Minimum reduzierend.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Schweigend verfolgte der Kaiser die Szene zwischen Geminus und Livianus, die Ankunft des Praefectus Vigilum, die Wortmeldung des Patriziers und unternahm lange nichts, um die darauf folgende Stille zu unterbrechen.


    "Gut, ich habe genug zum Thema gehört. Nun schenken wir anderen Dingen unsere Aufmerksamkeit. Die Wahlen zum Cursus Honorum sind nahe und es stehen sicherlich einige Standeserhebungen an. Wie lauten die Vorschläge?"

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