Unterkünfte stationierte Unterstützungseinheiten

  • Die Unterkunft bot den Equites der Legio Secunda genauso viel Platz wie den Equites der Ala.
    Nachdem sie ihre Pferde versorgt hatten bekamen sie eine Einweisung durch Ocella und den Hinweis auf den Appell. Danach ließ er sie alleine um sich einzurichten, zu motzen und ihr Leid zu klagen.

  • Varro betrat die Baracke der Turma Secunda der Legio. Sie war voll belegt und sein Eintreten wurde mit einem zackigen Offizier anwesend! Bemerkt. Die Männer der Legio nahmen Haltung an, denn sie wußten, daß die Offiziere der Ala in den meisten Fällen römische Bürger waren. Der ewige Zwist zwischen Legion und Auxilliaren griff hier nicht, wenngleich ein Römer in Auxilliareinheiten auch zumindest etwas anrüchiges hatte. Wer verschwendete schon sein Offizierspatent auf diese Weise? Schon deshalb war nicht ein einziger Offizier bei den Männern. Ob nun gerade keiner anwesend war oder man schlicht vergessen hatte einen mitzuschicken war unklar.
    Decurio Germanicus Varro! Stellte sich Varro vor und erntete manchen erstaunt neugierigen Blick.
    Movemini Männer! Er bevorzugte die lateinische Sprache, aus Respekt vor den Legionsreitern. Er wußte um die Konflikte, die diese Kooperation in diesen Männern ausgelöst hatten. Ein kurzes knarren und schlurfen folgte als die Reiter in bequeme Haltung wechselten.
    Varro sah sie an. Sie sahen so ganz anders aus als die Kameraden der Ala. Er sah die anerzogene Ablehnung, die gerade mit etwas anderem rang. Männer, …Equites,…Kameraden! Die Umstände in der Regio haben uns zusammengeführt. Der Feind jenseits des Limes und des Rhenus ist ungewöhnlich aktiv, immer wieder kommen kleinere Gruppen hierher um Plünderungen und Raubzüge zu begehen. Er las in den Gesichtern Zustimmung, natürlich war es den Legionsreitern nicht entgangen, wenngleich die Kontakte mit diesen Banden eher den Reitern der Ala als denen der Legio vorbehalten waren.
    Ihr seid hier bei der Ala um das Imperium zu unterstützen in verstärkem Patrouillenaufkommen den Feind zu stellen oder andere davon abzuhalten überhaupt hierher zu kommen. Wie ihr wisst ist die ALA II Numidiae eine ala quingenaria. Was normalerweise auch ausreichen würde.
    Die Umstände jedoch erfordern eine ala milliaria !
    Er nickte und sah, daß die Männer ihm weiter zuhörten. Er wertete das als Erfolg. Und da kommt ihr ins Spiel! Natürlich machen wir mit zwei Turmae Legionsreiterei keine militaria aus einer quingenaria, aber wir schaffen es mehr Patrouillen auf die Strassen zu bringen. Er trat vor und ging langsam an den Männern vorbei. Männer die sich selbst als Elite sahen, die Reiter der Praetorianer als Vorbild begriffen und weniger diejenigen der ALA. Es ist beschlossen die Turmae zu dritteln. Jedes Drittel wird mit einem Drittel ALA vereint und stellt somit einen neuen Kampverband. Ob sich hier Empörung auftat war zumindest nicht direkt spürbar. Der Respekt vor ihm oder seinem Rang überwog.
    Ihr werdet die nächsten vier Wochen damit verbringen mit den Reitern der ALA einen Kampfverband zu bilden. Ihr werdet mit diesen Männern, deren höchstes Ziel das ist, was ihr als Selbstverständnis tragt,…die römische Bürgerschaft leben, üben, patrouillieren und wenn nötig kämpfen. Ihr alle kämpft also für das Imperium, die einen um es zu erhalten, die anderen um zu ihm zu gehören!
    Er war am Ende der Baracke angelangt und wandte sich um. Nur gemeinsam können wir es schaffen den Winter und das Frühjahr zu überstehen, nur gemeinsam könnt ihr überleben, weil Kameraden das nun einmal tun,…sie passen aufeinander auf,…stehen einander bei…und wenn ihr kämpfend, voll Blut und Schmutz einander anseht, so werdet ihr feststellen, daß ihr euch ähnlicher und näher seid als ihr es auch nur ahnen könnt!
    Er nickte, und schloß,
    Morgen früh wird aufgeteilt. 1,2,3…ich erwarte, daß ihr euch bis dahin im Klaren seid warum ihr hier seid und um was es geht. Standesdünkel sind hier fehl am Platz, was zählt ist das Leben, …eures und das der Menschen hier die sich auf uns verlassen und denen es herzlich egal ist wer sie schützt…genau wie es euch egal sein kann wer euch im Kampf den Rücken schützt!
    Mit diesen Worten verließ er die Baracke und ließ sie mit den Eindrücken der Ansprache zurück.



    Edit: Nachcoloriert...

  • RE: Thermae

    Hier fanden immer wieder geheime Kämpfe statt. Meist waren es Kämpfe, bei denen Auseinandersetzungen der Eques untereinander, geklärt wurden. Aber es gab auch so eine Art Wettstreitkämpfe. Viele gingen dahin zum Wetten, aber auch einig um sich zu Messen. Tisander wollte einfach seine Wut los werden. Egal wie, ob als Sieger oder als Verlierer.

  • Die Equites der Legio II fühlten sich hier seit jeher unwohl. Dieses barbarische Mischgebilde der Ala störte ihre elitäre Grundeinstellung. Sie waren Legionäre, Römer als solche aber auch immer wieder für alles zu haben um seinen Sold aufzubessern. So war das Glücksspiel, besonders das Würfeln, aber auch reine Kraftspiele, wie Armdrücken oder "wer bleibt stehen", wo sich zwei gegenüberstanden und sich mit einem Schlag von den Beinen holen mussten.

    Gerade standen sich wieder zwei gegenüber als die Türe aufging und einer von diesen Barbaren eintrat. Sie starrten ihn kurz an, doch niemand sagte etwas. Sie waren hier Gäste.

    Einer der Equites trat aus dem Kreis welcher die beiden Kontrahenten umgab und hob kurz das Kinn.

    Was ist los? Hast du dich verlaufen?

    Inzwischen begann das Spiel und unter dem Anfeuernden Rufen und Grölen umkreisten sich die beiden Spieler.

    Der Eques wies mit dem Kinn auf die Runde. Was ist?...traust du dich?

    Krachend schlug die Faust gegen das Kinn. Der Eques schüttelte sich zum Entsetzen des ersten Schlägers und die Schreckensrufe der Wettenden wurden von den Anfeuerungsrufen der Gegenseite übertönt. Jetzt galt es. Traf er seinen Gegner und brachte ihn zu Fall hatte er gewonnen. Wenn nicht, so hatte jeder zwei weitere Versuche, dann war unentschieden und jeder bekam seinen Wetteinsatz zurück.

  • Tisanders Blick verfinsterte sich, seine Wut kochte noch höher. Das durfte doch nicht wahr sein. Schon wieder so ein Herrensöhnchen. Ein Sohn Roms, Herrscher der Welt. Er konnte es förmlich in dessen Gesicht ablesen. Verschwinde Barbar, meinte er zu lesen. „Eher du, du gehörst doch nach Rom, in Papas Villa. Und ob ich mich traue und zwar gegen dich. Oder kannst du nur rum stehen, Reden schwingen und
    vielleicht ab und an einen Wetteinsatz riskieren. Zu anderem taugt ihr doch nicht. Wir sind doch dafür
    da, um euch hier den Hintern zu retten.“

    Im Geiste sah er nur Fango vor sich stehen und übersah dabei Alter und Statur seines Gegenüber. Der Apulier wollte nur los schlagen, dem da vor sich das Gesicht zermatschen. Ein spöttisches Grinsen glitt
    über sein Gesicht, noch ehe eine Antwort kommen konnte. „Dachte ich mir“, dabei spuckte er dem Legionär vor die Füße.

  • Was für ein Frechling! Sofort trat Stille ein und der Blick der Männer fiel auf den dreisten Tisander. Der Equites sah auf den Boden und inspizierte die Spucke, geradeso als wolle er den Grad der Beleidugung ermessen und damit die Härte seine Schlages auszuloten.

    Er war ein geübter Faustkämpfer, kannte alle Tricks und Finten, deshalb kam sein erster Schlag auch wie aus dem Nichts und explodierte förmlich auf dem Jochbein Tisanders.

    Die Stimmung schlug um, unter Gegröle wurden Wetten abgeschlossen...und die standen nicht gut für Tisander.

    Na,...Großmaul? stellte er fest, während seine Haltung anzeigte, daß er bereit war den ersten Schlag von Tisander zu parieren. ...wach geworden?

  • In weiter Ferne hörte Tisander die Worte seines Gegners, während sein Kopf nach hinten flog und er selber fast mit. Gleichzeitig schossen im Tränen in die Augen, bevor dort ein Funkenregen erschienen war, ganz so als ob Jemand einen Haufen Kiefernzapfen ins Feuer geworfen hätte.

    Jetzt hatte wohl ein Lemur von ihm Besitz ergriffen, einer jener bösen Schattengeister war in ihn geschlüpft und übernahm seine Handlung. Wie ein Besessener sprintete er die paar Schritte vor und rammte seinen Kopf in die Magengrube von Festus, um gleich darauf auf seinem Hintern zu landen.

    Was um ihn herum geschah hörte er nicht, denn jetzt machte sich der Schmerz bemerkbar. Trotzdem rappelte er sich hoch, wankte, starrte nach vorne, taxierte seinen Gegner, dabei gingen seine Gedanken endlos langsam. Trotzdem kam ihm nicht in den Sinn aufzuhören, sondern er überlegte wo und wie er einen Treffer landen könnte.

  • Der kleine Mann prallte am kampfgestählten Körper ab, was wohl auch dem festen Stand stand. Nichtsdestotrotz erschütterte die Wucht des Aufpralls seine Gedärme. Ein schmerzliches Lächeln erhellte sein Gesicht, doch es erreichte die Augen nicht.

    Er atmete langsam und tief ein. Knirschend ballte er die große Faust.

    So,...ich bin dran.

    Er trat auf den wie betäubt wirkenden Eques zu. So wie er aussah konnte ihn ein Zwerg umpusten. Doch das waren die Regeln dieses Spiels...es endete erst wenn einer am Boden lag.

    Sie waren umrundet von anfeuernden Männern, allesamt Römer. Sollte der Ala - Barbar doch seine Lektion bekommen.

    Wetten wurden platziert. Da flog unter Gegröle die große Faust...

  • Aufgeben war für Tisander nicht drin. Wenn auch leicht wankend, so ein Kopf war nicht wirklich als Rammbock geeignet, sah er doch noch die Faust auf sich zu rasen. Jetzt setzte der Überlebenswille ein und er bückte sich. Gerade noch rechtzeitig wie er bemerkte. Der Legionär hatte reichlich Schwung und fing mit einer Körperdrehung an. Tisander hatte noch einen Teil seiner Sinne zusammen, beeilte sich und trat seinem Gegner von hinten in die Kniekehle. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass dieser einknickte, ansonsten gingen bei ihm bald die Lichter aus.

  • Der Grundgedanke war der einen Teil der Equites der II. mit auf die Patrouille zu nehmen. Es galt also mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu gehen. Als Varro vor die Unterkünfte trat hörte er ein Grölen und Wetteifern, geradeso als sei ein Gerangel im Gange.

    Niemand bemerkte als er in den Raum trat. Es war eng, stickig und roch nach ungewaschenen Männern. Er schloß die Türe mit einem Ruck , doch niemand reagierte darauf. Varro war ein wenig erstaunt, sonst war doch immer ein Horchposten, der die anderen warnen sollte vor Ort.

    Es herrschte eine aufgeregte Stimmung, ausgelassen und fröhlich. Langsam bahnte er sich den Weg durch die Männer ins Zentrum ihres Interesses. Hinter ihm ertönte mancher Zischlaut und gemurmelte Worte des Entsetzens. Bald stand er vor einem großen, muskulösen Mann, der sich gerade noch fing und,...Tisander, einem von Ocellas´Männern. Er verschränkte die Arme und sah in die Runde. Hände mit Sesterzen verschwanden, ebenso schnell wie mancher Krug mit Met oder sonstigem Fusel. Betretene Gesichter allenthalten.

    Es war ruhig,...so ruhig, daß man die berühmte Stecknadel hätte aufprallen hören. Stattdessen hörte man das Prasseln des Feuers und das schwere Atmen der beiden Kämpfer.

    Da ich annehme, daß ihr alle auf Freiwache seid, werde ich darüber hinwegsehen, daß ihr euch prügelt und sauft. begann er.

    Daß ihr hier Wetten abschließt und euren Sold verfeuert, nun, das sollen eure Offiziere ahnden. Den Equites der Ala war es verboten im Lager Wetten abzuschließen. Bei der Legio mochte das anders sein. Aber daß ihr einen Equites der Ala Dienstunfähig schlagt,...das werde ich euch nicht nachsehen!

    Er sah sie alle grimmig an und heftete dann seinen Blick auf den Mann neben Tisander, dessen offensichtlich übermächtigen Gegner.

    Wer ist hier der ranghöchste unter euch ...wahren Römern? fragte er.

    Und ausgerechnet der Kämpfer nahm Haltung an und meldete; Duplicarius Faustus Arennius Casca,...ich bin hier der Ranghöchste. sichtlich zerknirscht.

    Varro nickte, Nun, Arennius Casca...bevor du hier zu einem tragischen Helden wirst, befiehlst du deinen wackeren Kameraden in 10 Minuten in voller Kampfausrüstung vor der Baracke anzutreten...er blickte in ein Gesicht voller Unverständnis und beschloß spontan ihm auf die Sprünge zu helfen. 30 Runden Intervallum, welche du abzählen wirst, danach Inspektion der Stuben und der Ställe und wer dann noch Energie übrig haben sollte darf sich gerne an den Latrinen austoben. Was unwahrscheinlich war, doch es fand es nur fair es anzubieten.

    Eine kurze Geste befahl Tisander den Raum zu verlassen. Er sah noch einmal in die Runde der Legionsequites und blieb dann bei Arennius Casca . Wir dienen alle unter dem selben Adler, dessen Caesar sich in diesem Lager befindet,...ihr seid Gäste in unserem Castellum... movemini...Duplicarius.

    Dann verließ er den Raum und traf vor der Baracke auf Tisander.

    Nun Eques, wenn du Dampf ablassen willst gibt es geeignetere Methoden. Du meldest dich jetzt im Valetudinarium und läßt dein Gesicht untersuchen, danach meldest du dich in der Fabrica beim Faber und unterstützt ihn bei seinen Schmiedearbeiten…du wirst nicht an der Patrouille teilnehmen,…und jetzt,…wegtreten.

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    Aus der Baracke ertönte hektische Betriebsamkeit. Varro verließ den Ort mit gemischten Gefühlen. Die Männer mussten wieder getrennt werden. Nicht auszudenken wenn Tisander schwer verletzt oder getötet worden wäre. Vom Sittenverfall mal ganz abgesehen.


    In der Baracke rannten die Equites mit gemischten Gefühlen und rüsteten sich. Wer war denn das? Fragte einer. Arennius Casca entgegnete Germanicus Varro, du Hornochse,…der Germanenblitz, Retter des Caesar, Subpraefectus in spe, frisch gekürter Ritter und was weiß´ich noch alles? Der hat mehr Germanen getötet als wir allesamt.

    Der Mann ist ein Held und zwar ein echter! Eine Inkarnation von Honos,...was weiß´ich denn?

    Macht jetzt hin ihr Hornochsen!

    Betroffen sahen sie sich an. Einige schämten sich, andere machten mürrisch weiter.






  • Obwohl Tisander sich vorher noch seine Nase gehalten hatte, der Schmerz trat jetzt erst wirklich zu ihm vor, nahm er rasch Haltung an, als der Decurio zu ihm trat. Lies die Ansprache des Dekurio über sich ergehen. Versucht zackig fiel sein. „Jawohl Decurio Germanicus“ aus. Jede Strafe hätte er ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen lassen. Nicht an der Patrouille teil nehmen zu dürfen, war die schlimmste Strafe für ihn. Er glaubte auch, das der Decurio das wusste. Ausgerechnet er musste ihn

    hier heraus holen. Anstatt aber dankbar dafür zu sein, denn der Kampf wäre, wie er selber wusste, sehr übel für ihn ausgegangen, verfluchte er ihn.

    In Wirklichkeit galt seine Wut aber ihm selber. Jedoch das, würde er sich, so schnell nicht eingestehen.

    In diesen Zustand nachte er sich auf zum Valetudinarium.

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